Backpacker unterwegs: Fabian Pitzer - Meine Weltreise: Reiseabenteuer aus Arabien, Asien und Mexiko


2012-12-20, 131 Pages (ca.)

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Originalausgabe


Excerpt


Inhalt

Fabian Pitzer – Meine Weltreise

Reiseabenteuer aus Arabien, Asien und Mexiko

Inhalt

Geträumt, geplant, gemacht – Meine Weltreise
Wie kam ich dazu, eine Weltreise zu machen?
Ein kleines Reise-FAQ

Weltreise Teil I: Arabien – Die Reiseroute
Planung für Ägypten
Planung für Jordanien
Planung für Syrien
Ägypten
Die Hauptstadt Kairo – Ein Moloch mit zwei Pyramiden
Von Kairo durch die Wüste(n) in die Oase Dakhla
Ein Trip nach Luxor und zurück nach Kairo - mitten in die Revolutionsstimmung
Jordanien und Syrien
Wadi Rum und die Felsenstadt Petra
Damaskus und weiter in die Wüste
Hama und Aleppo
Zwischenstopp Oman auf dem Weg nach Indien
Gesichter Arabiens
Was man über Arabien wissen sollte
Wichtige Tipps
FAQs Arabien
Reisestatistik Arabien

Weltreise Teil II: Indien – Die Reiseroute
Der Süden – Planung für Kanataka und Kerala
Der Nordosten – Planung für Westbengalen und das Königreich Sikkim
Der Nordwesten – Planung für Uttar Pradesh, Rajasthan und Delhi
Ein Land mit Höhen und Tiefen
Schlechte Seiten…
…gute Seiten
Städte und Regionen
Meine Lieblingsorte
Enttäuschungen
Gesichter Indiens
Was man über Indien wissen sollte
Wichtige Tipps
FAQs Indien
Reisestatistik Indien

Weltreise Teil III: Ostasien – Die Reiseroute
Planung Thailand
Planung Laos
Planung China
Planung Taiwan
Planung Vietnam und Kambodscha
Zurück nach Thailand
Planung Myanmar
Thailand und Laos
Das freundliche Königreich
Laos, die grüne Hölle Ostasiens
China und Taiwan
Der Gast ist König
Gemeinsamkeiten und Unterschiede zweier Länder, die eigentlich eines sind
Berge und Schluchten in China
Schnorcheln und Kulturgenuss in Taiwan
Vietnam und Kambodscha
Saigon und die Folgen des Vietnamkriegs
Ankgor Wat in Kambodscha
Zurück in Vietnam
Myanmar
Ein armes Land im langsamen Wandel
Leben und Essen
Gesichter Ostasiens
Was man über Ostasien wissen sollte
Wichtige Tipps
FAQs Ostasien
Reisestatistik Ostasien

Weltreise Teil IV: Mexiko, Guatemala und Belize
Planung Mexiko
Planung Guatemala und Belize
Faszination Mexiko
Der Drogenkrieg in den Medien und in der Wirklichkeit
Städte und Landschaften Mexikos
Die Silberminenstädte Mexikos
Guatemala
Belize
Was man über Mexiko wissen sollte
Wichtige Tipps
FAQs Mexiko
Reisestatistik Mexiko

Bildnachweis

Geträumt, geplant, gemacht – Meine Weltreise

Lange habe ich geträumt, lange musste ich warten, endlich war es soweit, meine Reise ging los, und zwar einmal um die Welt über Arabien nach Indien, weiter nach Ostasien und Mexiko und zurück – hier berichte ich von meinen Erlebnissen. Mit dabei war selbstverständlich mein Fotoapparat, die Bilder in diesem Buch zeugen davon.

Dieses Buch entstand aus Teilen des Blogs www.addicted2photos.com, auf dem ich live von meiner Weltreise berichtet habe. Also wundern Sie sich bitte nicht über so manche Schreibweise oder so manchen Wechsel der Erzählzeit. Meine mit voller Vorfreude geplante Reiseroute wurde einige Male von der Realität des Reisens eingeholt und geändert. Aber das werden Sie ja gleich erleben.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Meine Weltreise. Quelle: OpenStreetMap und Mitwirkende, CC BY-SA.

Wie kam ich dazu, eine Weltreise zu machen?

Die Idee entstand ursprünglich aus dem Gedanken, nach Vietnam zu reisen. Ich wollte schon immer mal nach Vietnam und zwar in den Semesterferien. Da man, als damals noch Pharmaziestudierender, faktisch nie Semesterferien hatte, habe ich diese Reise immer weiter vor mir hergeschoben. Irgendwann hat mich das so genervt, dass ich den Entschluss gefasst habe, nach meinem Studium und dem praktischen Jahr eine Weltreise daraus zu machen.

Was ich auch oft gefragt werde: Warum willst du gerade in diese Länder? Nun, vor allem sind diese Länder relativ günstig zu bereisen – eine Woche USA sind beispielsweise in etwa genauso teuer wie fünf Wochen Indien. Darüber hinaus möchte ich möglichst fremde Kulturen kennenlernen, und dazu muss man sich zwangsläufig abseits der Touristenpfade begeben. Dies ist ein weiterer Grund, weswegen ich mich genau für diese Route entschieden habe.

Ein kleines Reise-FAQ

Wie finanzierst du deine Reise bzw. machst du Work and Travel?

Indem ich ganz doll spare (kein Auto, keine PlayStation etc. Rechnet mal hoch, wie viel „Zusatzausgaben” ihr so in den letzten 5 Jahren hattet!). Nein ich wörke nicht, ich travelle nur.

Wo übernachtest du während deiner Reise?

Hauptsächlich in Guesthouses, was sich vor Ort halt so ergibt. In größeren Städten werde ich mich als Couchsurfer durchschlagen, eine der angenehmsten Arten, Kulturen und Menschen kennenzulernen. Ansonsten Low-Budget-Unterkünfte und vielleicht einmal die Woche ein kleines Hotel, man möchte ja schließlich doch mal sauber werden hinter den Ohren. Das Wort „Waschtag“ wird eine Renaissance erfahren.

Wie kommst du von A nach B?

Von Land zu Land mit dem Flugzeug. Hier möchte ich anmerken, dass früh gebuchte Flüge meist günstiger sind als so genannte Weltreisetickets, die nach Flugmeilen gehen. Auch sind sie bequemer zu stornieren und umzuändern. Im jeweiligen Land werde ich die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, in manchen Ländern kann man auch bequem trampen.

Bringst du mir was aus XY… mit?

Nein, ich habe nicht vor einen Container anzumieten. Die Liste der „unvermeidbaren” Mitbringsel ist schon jetzt größer als mein Rucksack.

Apropos Rucksack, wie machst du das mit Kamera, Stativ etc. und deinen Klamotten?

Nach langem Hin und Her habe ich mich für einen 75 +10-Liter-Rucksack entschieden, in den ich einen kleinen Tagesrucksack einpacken werde, der dann das Fotoequipment enthält. Klamotten werden nur wenig mitgenommen. Das Zeug ist in den Ländern so günstig, dass ich mir Kleidung, die ich benötige, vor Ort kaufen kann.

Weltreise Teil I: Arabien – Die Reiseroute

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Meine Reiseroute durch Arabien. Quelle: OpenStreetMap und Mitwirkende, CC BY-SA

Planung für Ägypten

Am 15. Januar 2011 geht es los, und zwar von Frankfurt a. M. nach Kairo (1). Richtig, es geht als Erstes ins Land der Pharaonen und Pyramiden. Auch wenn dieses Land leider touristisch sehr stark erschlossen ist, bieten sich doch noch so einige (fast) unberührte Flecken, die ich versuchen werde zu bereisen. Kairo ist toll, alleine schon aus historischer Sicht. Ich werde mich jedoch nicht sehr lange dort aufhalten, denn in Arabien ist mein Zeitplan leider – selbst verschuldet – etwas straff. Deshalb geht’s von Kairo aus über die westlichen Oasen in die Weiße Wüste (el-sahara el-beida) bei Farafra (2). Dort ragen einmalige, bizarre Kalksteinformationen aus dem Sand. Von dort aus geht’s über die Oasen Dakhla (3) und El Kharga nach Luxor (4). Ich hoffe, mein Kamera-Sensor verkraftet den Staub!

Luxor bietet so ziemlich alles, was man von Ägypten erwarten würde: Zahlreiche Pyramiden, Tempel und Gräber. Einige der ehrwürdigen Orte sind der Tempel von Karnak und die Totenstadt Theben West, die leider dementsprechend touristisch sind, was sich aber anscheinend nicht vermeiden lässt. Von Luxor aus geht’s nordwärts den Nil hoch. Der Nasser-Stausee ist zeitmäßig leider nicht drin, auch wenn ich weiß, dass es dort vieles zu sehen gibt, z. B. im äußersten Süden die Ortschaft Abu Simbel.

Das Niltal bietet zahlreiche kulturelle Schätze wie den Hathor-Tempel bei Dendera, den Tempel von Sethos I., die vom Baumwollanbau geprägte Stadt Assiut nebst historischem Bazar und El-Minia, von wo aus man einen grandiosen Blick über zehntausende Kuppelgräber hat. Nahe der Stadt El-Minia befinden sich die Gräber von Beni Hassan samt hübschen Wandmalereien – leider werde ich kaum Zeit finden, diesen Abschnitt zu bereisen. Weiter geht’s den Nil nordwärts entlang über Kairo (1) zum Schnorchel- und Tauchort Dahab (5) und über Nuweiba mit der Fähre nach Al-Aqaba (6) in Jordanien. Der Grenzübergang Taba scheidet wegen dem israelischen Einreisestempel aus, der ein weiteres Reisen nach Syrien verhindern würde, da sich die beiden Nationen traditionell nicht leiden können und die Syrer chronische Paranoia haben, dass sie von israelischen Spionen unterwandert werden.

Planung für Jordanien

Von Aqaba aus geht’s ins Wadi Rum, ein weiteres Highlight in dieser Region mit einmaligen schroffen Felsformationen zwischen Wüstensand. Falls ihr jetzt an Sommer, Sonne, Palmen etc. denkt, muss ich euch enttäuschen. Um diese Jahreszeit kann’s in Jordanien teils sehr frostig werden und angeblich soll sich die Wüste sogar teilweise in ein grünes Meer verwandeln, ich bin gespannt!

Was gibt es in Jordanien noch zu sehen? Petra (7) natürlich, wer Indiana Jones Fan ist, weiß, wovon ich rede. Die ehemalige Hauptstadt der Nabatäer bietet, einen mitten in den Fels gehauenen, beeindruckenden Grabtempel (Khazne al-Firaun), der auch im Film als Kulisse diente sowie ein römisches Theater. Zieht man von Petra aus nordwärts, kommt man nach Dana, in dessen Nähe sich einem eine einmalige Canyonlandschaft bieten soll (ich bin neugierig). Von dort aus geht es weiter nach Amman, die Hauptstadt von Jordanien. Ich habe für diesen Reiseabschnitt nur vier bis fünf Tage eingeplant. Das ist zwar knapp, ich möchte jedoch mehr Zeit in Syrien verbringen.

Planung für Syrien

Syrien, so scheint es, wird auf der Landkarte immer wieder übersehen. Schade eigentlich, bietet dieses Land doch so ziemlich alles, was die beiden größten Hochkulturen – neben Ägypten – hinterlassen haben. Römische Theater, alte, verfallene griechische Tempel mitten in der Wüste, Kreuzritterburgen etc. Bei ar-Ramta werde ich die Grenze überqueren und nach Bosra (9) vorstoßen. In der alten römischen Stadt kann man eine sehr eindrucksvolle Zitadelle nebst römischem Theater besichtigen, sie zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Von dort aus geht’s in die Landeshauptstadt. Dieses kulturelle und spirituelle Zentrum ist eine der ältesten Städte der Welt: Damaskus (8). Diese Schnittstelle der Hochkulturen hat zahlreiche geschichtsträchtige Sehenswürdigkeiten zu bieten wie z. B. die Umayyaden-Moschee, die Zitadelle und die Ananias-Kirche, eine der ältesten christlichen Sakralbauten. Diese wurde, so wird erzählt, im Haus des Ananias gebaut, der einst Paulus durch Handauflegen sein Augenlicht zurückgegeben hat. Falls ich also mein Augenlicht verlieren sollte, weiß ich Bescheid, wo ich es vielleicht wiederbekomme.

Reist man weiter nach Norden, befindet sich in der Nähe von Homs ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe: Die Kreuzritterburg Krak des Chevaliers, die eine der schönsten des Orients sein soll und auf einem 750m hohen Berg thront. Glücklicherweise befindet sich nicht allzu weit, nahe Qala’at Al Mudiq, die antike Stadt Apameia, die schon Alexander der Große unter dem Namen Pella zu seiner Residenzstadt ausbauen ließ. Jedoch werde ich mir das wohl eher nicht anschauen, da ich zwar tierisch auf alte Säulen stehe, diese aber lieber in Sand gestellt sehe.

Der kulturellen Highlights nicht genug, es geht weiter in den Nord-Osten, nach Palmyra, einer weiteren, wenn nicht sogar DER antiken Oasenstadt überhaupt. Strategisch wichtig auf der Seidenstraße gelegen, entwickelte sich die Stadt zu einem bedeutenden Handelszentrum. Menschliche Spuren lassen sich etwa 75.000 Jahre zurückverfolgen. Ab etwa 1900 v. Chr. gewann die Stadt an Bedeutung. In den weitläufigen Ruinen lassen sich heute einige sehr beeindruckende Tempel und ein Theater besichtigen. Dass der Ort selbstverständlich auch zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, versteht sich von selbst.

Nach all den römischen und griechischen Städten geht es über Hama (10) nach Aleppo (11), der ersten „Welthauptstadt des Islams”. Die Stadt ist nicht zu Unrecht ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe und somit fast automatisch ein Eldorado für jeden Fotografen. Um Aleppo herum gibt es einige „tote Städte”, die ich je nach Zeitfenster auch noch besuchen werde, aber das überlasse ich dem Zufall, genauso wie Lattakia, das an der Küste gelegen ist. Das einzige Problem ist, dass ich bis zum 13. Februar 2011 wieder in Amman sein muss, da von dort aus meine Reise in den Oman, genauer nach Muskat, führen wird. Dort habe ich drei Tage Aufenthalt, was mir hoffentlich wieder ein paar schöne Aufnahmen einbringen wird, bevor es weiter nach… nee so viel wird noch nicht verraten.

Ägypten

Die Hauptstadt Kairo – Ein Moloch mit zwei Pyramiden

Endlich habe ich es geschafft, das trübe Deutschland zu verlassen und meine heiß ersehnte Weltreise zu starten. Nun bin ich schon seit gut zehn Tagen in Ägypten unterwegs, was mir mittlerweile schon ein paar bescheidene Bilder eingebracht hat. Bevor ich euch weiter mit Nebensächlichkeiten langweile, fange ich auch schon direkt an: Ägypten, was kann ich nach zehn Tagen über dieses Land sagen? Die kulturellen Unterschiede sind schon drastisch! Und für uns verwöhnte Mitteleuropäer manchmal schwer zu ertragen.

Mein persönlicher Eindruck ist ebenso krass wie eindeutig: Es läuft nichts rund, es ist hauptsächlich dreckig und die meisten Leute kommen mir aufdringlich, oberflächlich und teilweise sogar betrügerisch vor. Das geht schon am Flughafen so los. Nun, warum bereise ich dann dieses Land? Weil es auch eine andere Seite gibt, die man allerdings erst suchen muss. Verwüstet vom Massentourismus, wundert es mich ehrlich gesagt nicht, dass die Leute so ticken, wie sie entlang des Niltals eben ticken. Ich habe selten eine so unfreundliche Stadt wie Kairo kennengelernt und mein erster Gedanke war: Du musst hier so schnell wie möglich wieder raus! Für mich hat die Stadt bis auf die folgenden Ausnahmen nicht allzu viel zu bieten.

Ich persönlich finde das leider etwas lieblos gestaltete ägyptische Museum sehr sehenswert, man kann Stunden darin zubringen. In kaum einem anderen Museum gibt es derart viel auf komprimiertem Raum zu sehen. Würde man alle Schilder lesen, bräuchte man neun Monate dazu – so lokale Quellen).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dreimal wöchentlich wird in einem Gebäude, nahe dem Khan-el-Kalili-Markt in Kairo, der traditionelle Tanz des Derwischs aufgeführt. Eine kostenlose und beeindruckende Show, die einen Abstecher wert ist.

Des Weiteren wäre da noch die Stadt der Toten: Al-Qarafa ist ein circa 6,4 Kilometer langer Friedhof am Ostrand Kairos, der sich in einen recht touristischen, langweiligen nördlichen und einen sehr spannenden, da urigen südlichen Bereich aufteilt. Dort leben noch heute etwa 300.000 Menschen, die aus überfüllten Slums in Kairo vertrieben wurden. Ein sehr beeindruckender fast verlassener Ort, an dem man kaum einem Touristen begegnet. Die Leute sind sehr arm, aber mit ein paar Brocken Arabisch gewinnt man schnell so manches Herz …

Von Kairo durch die Wüste(n) in die Oase Dakhla

Nach dem chaotischen Kairo habe ich mich mit einem älteren kanadischen Pärchen zusammengetan und wir sind gemeinsam in die libysche Wüste zur Oase Bahariya gereist. Unterwegs rammte unser Bus ein Taxi, man diskutierte kurz dreißig Sekunden über den Vorfall und dann fuhr der Bus einfach weiter. Das ist sozusagen der ägyptische Weg der Unfallaufnahme. Nach fünf Stunden erreichten wir die Oase und verließen den Bus in dem kleinen Ort Bawiti, in dem wir auch schon freundlichst von lokalen Tour-Agenten umringt wurden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Traditionelles Straßengeschäft in Bawiti. Das Obst ist echt köstlich, saubillig und eine gute Alternative zu den in Öl ertränkten sonstigen Speisen in Ägypten.

Ich würde übrigens allen Reisenden empfehlen, sich am besten schon in Kairo zu erkundigen, wo man genau unterkommen kann und bei welchem Beduinen man seine Tour in die Wüste buchen möchte. Wir haben uns von einem netten jungen Mann namens Reeda breitschlagen lassen und traten einen Dreitagestrip durch die Schwarze und Weiße Wüste an, inklusive zweier Nächte unter freiem Himmel.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Schwarze Wüste zwischen Bahariya und Farafra. Sehr schön zu sehen sind die von Lava besprenkelten Bergkuppen.

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Kalksteinformationen in der Weißen Wüste. Sie ragen mitten aus dem Sand heraus und werden über die Jahrtausende immer weiter vom sandigen Wind angefressen.

Ich würde behaupten, ein Trip durch die Wüste ist mit das Beste, was man in Ägypten machen kann. Die Stille und die Einsamkeit sind einmalig; hat man erfahrene Guides dabei, bekommt man sehr viele beeindruckende Landschaften und Kalkformationen zu sehen. Einst war die Weiße Wüste ein Meer, bis der Meeresspiegel immer weiter sank und letztendlich die darin schwimmenden Meerestiere in Kalkstein verwandelt wurden. Die Schwarze Wüste hingegen ist vulkanischen Ursprungs, geronnene Lavabrocken sind überall zu finden und nehmen teils sehr bizarre Formen an – dasselbe gilt in besonderem Maße für die Kalksteinformationen. Glücklicherweise hatten wir zwei Vollmondnächte, in denen diese Formationen geradezu surreal aussahen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der Vollmond über der Weißen Wüste lässt die Skulpturen in einem sehr surrealen Licht erscheinen. Wer den Orion am Sternenhimmel findet, darf ihn behalten. ;-)

Zu unserem Camp gehörte der obligatorische Schaji (Schwarztee mit Zucker) und eine ordentliche Shisha (eine arabische Wasserpfeife). Die zweite Nacht verbrachten wir zusammen mit einer anderen kleinen Gruppe, die aus einem taiwanesisches Pärchen und einem französischer Archäologen bestand. Mit Letzterem reisten wir weiter nach Süden, um nach Dakhla zu gelangen, der südlichsten der großen Oasen. Die Beduinen waren so freundlich, uns nach Farafra, der am weitesten westlich gelegenen Oasen zu fahren, von wo aus wir Busanschluss nach Dakhla hatten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Unser nettes, kleines Lagerfeuer der ersten Nacht in der Wüste. Im Hintergrund wird der Vollmond leider gerade durch Wolken verdeckt, immerhin lassen sich noch ein paar Sterne erahnen. An dieser Stelle sei gewarnt: Hat es am Tag gute 25°C, fallen die Temperaturen nachts auf unter 10°C bei leichtem Wind, also Leute, zieht euch warm an!

Auf meist sinnlosen Abschnitten entlang der Autobahn durch die Wüste hatte die ägyptische Regierung Kontrollstellen (Checkpoints) eingerichtet, wohl hauptsächlich als Arbeitsbeschaffungsmaßname. Offiziell, um die Oasen nicht ganz unkontrolliert zu lassen – Libyen ist nah –, inoffiziell, um den Polizisten die Möglichkeit zu geben, über Schmiergelder ihr geringes Einkommen aufzubessern. Um das zu gewährleisten, hat man die Durchfahrt unter Auflagen gestellt, zum Beispiel die nächsten 200 km durchfahren zu müssen ohne anzuhalten, da die Posten sonst mit einem geländegängigen Fahrzeug sehr einfach umsonst umfahren werden können. Also fuhren wir kurz zum Checkpoint in Farafra und bestachen den Polizisten mit Bakschisch (Trinkgeld), damit die Beduinen uns im Dorfzentrum rauslassen konnten. Kaum angekommen wurden wir auch schon von einer Meute Polizisten umringt, die verdutzt festzustellen versuchten, wohin der Jeep abgehauen war, der uns gerade hergebracht hatte.

Für Farafra benötigt man eigentlich eine Sondergenehmigung, die wir natürlich nicht hatten, aber da die Polizisten auch nicht wussten, was sie mit uns anfangen sollten, ließen sie uns weiterziehen, nachdem unser Archäologe auf Arabisch mit ihnen geredet hatte, *muhaha*. Und da wir den Bus nach Dakhla leider schon verpasst hatten, tranken wir erst mal einen Schaji in der örtlichen Kneipe. Auf einmal waren wir selbst die Attraktion im Ort und es entstand ein kurzes, spontanes Fotoshooting.

Von Farafra ging es per angeheuertem Minibus weiter nach Dakhla, in meinen Augen die reizvollste der Oasen. Schon im Altertum vor ungefähr 5.000 Jahren war diese Oase bewohnt und noch heute sind dort Spuren der Römer und Nubier zu finden. Nahe dem Hauptort Mut befindet sich eine alte islamische Stadt namens El Qasr aus dem 13-14 Jh. n. Chr. Obwohl verlassen, ist sie gut erhalten und man kann sie besichtigen – ein einmaliges Erlebnis, zumal die alten Kornmühlen im Originalzustand noch heute funktionieren! Dieser Ort hat etwas Magisches und ich kann euch nur wärmstens empfehlen, dort vorbeizuschauen, wenn ihr in Ägypten seid.

Was gibt es in Dakhla noch zu sehen? Einen alten römischen Tempel, der leider nicht allzu beeindruckend ist, und die Altstadt von Mut. Wenn man den Kern Ägyptens, die Kultur, wirklich kennenlernen möchte, sollte man diesen Ort aufsuchen. Die Leute sind so ziemlich das komplette Gegenteil zu den Menschen im Nildelta. Auch wenn sie bitterarm sind, sind sie stets freundlich, belästigen einen in keinster Weise und würden dir sogar ihr letztes Hemd geben, wenn du sie freundlich darum bittest. An keinem anderen Ort habe ich so dermaßen viele Portraitaufnahmen in kürzester Zeit hinbekommen und wurde sogar noch anschließend zu Tee und Brot eingeladen. Nach einer weiteren Nacht in Dakhla trennten sich leider unsere Wege vom Archäologen, somit mussten wir uns wieder ohne Arabisch durchschlagen. Als Nächstes ging es ohne Umwege nach … ihr werdet es gleich sehen. J

Ein Trip nach Luxor und zurück nach Kairo - mitten in die Revolutionsstimmung

Nach den sandigen, teilweise arg kalten Oasen, ging es ins warme Luxor. Man sollte meinen, wieder in der Zivilisation angekommen zu sein, doch weit gefehlt, Luxor hat auf mich leider genauso abstoßend gewirkt wie Kairo. Ok, nicht ganz so schlimm, aber kaum begibt man sich auf die Straße, wird man auch schon wieder permanent angequatscht.

Dafür wartet die Stadt mit einigen sehenswerten Schmankerln auf. Extrem beeindruckend sind der Tempel von Luxor sowie das Tal der Königinnen (Karnak-Tempel). Es ist schon erstaunlich, mit welcher Präzision und architektonischer Finesse die Ägypter vor über 3.000 Jahren solche Steinmonumente gebaut haben. Interessanterweise bekommt das der Ägypter heute nicht mehr hin, alles blättert von der Wand ab und das Land scheint den Rekord an „unfertigen Gebäuden“ zu halten.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der Karnak-Tempel in Luxor – Das Licht dort ist einfach herrlich, vor allem am Morgen.

Nach Luxor machte ich mich auf den Weg nach Kairo, und zwar mit dem Zug. Auch hier habe ich es mal wieder geschafft für Aufsehen zu sorgen als mich eine nette, adrette ägyptische Dame angesprochen hat und ich mit ihr eine angeregte Unterhaltung begann. Nach dem üblichen Smalltalk und nach dem Austausch der Kontaktdaten entschloss ich mich dazu, den Platz zu ihrer Rechten einzunehmen, um sie trotz des lauten Zuges besser verstehen zu können. Das wiederum war einem älteren Herrn hinter mir wohl etwas zu nah, sodass dieser aufstand und mich lauthals auf Arabisch anschrie. Ich entfernte mich sicherheitshalber auf zehn Meter Abstand, aber plötzlich eilte mir ein junger Ägypter zu Hilfe und eine Diskussion von mir bisher unbekannter Tragweite entbrannte.

Während sich nach einiger Zeit die Debatte immer weiter zuspitzte, standen immer mehr Leute auf und schrien sich gegenseitig an. Das ganze Spektakel ging noch dreißig Minuten so weiter und ich stand mittendrin, abwechselnd von links nach rechts schauend und hoffte einfach nur, da möglichst schnell rauszukommen. Soviel zum Thema arabische Frauen und gesellschaftliche Differenzen. Na ja, ich habe es überlebt, der junge Ägypter zum Glück auch.

In Kairo angekommen, war die aufkommende Revolutionsstimmung schon deutlich spürbar. Jeder redete von einem kommenden Protest. Man riet mir Kairo bald zu verlassen und berichtete, dass die Revolution in Tunesien schon geglückt sei, worauf ich mich klugerweise dazu entschied, direkt nachts noch den Bus nach Dahab zu nehmen. Der Ort hat außer freizügig rumlaufenden Russinnen nicht viel zu bieten, jedoch sollte man sich unbedingt eine Schnorchelausrüstung ausleihen. Für mich war’s Tauch-Premiere und ich habe selten in meinem Leben eine so schöne Landschaft wie dort unter Wasser gesehen. Wow, was für ein Korallenriff! Wie aus dem Bilderbuch, ein einmaliges Erlebnis!

Jordanien und Syrien

Ich verließ Ägypten und nahm die Fähre nach Al-Aqaba (Jordanien), auf der ich drei Jungs aus Petra kennenlernte. Sie liehen mir netterweise 5$ für die Fähre, organisierten mir vor Ort ein Hotel und boten mir ihren Kontakt in Petra an, da zwei der Jungs dort arbeiteten. Al-Aqaba ist das jordanische Gegenstück zu Dahab. Ich übernachtete dort nur, da es bereits zu spät war, um weiter nach Wadi Rum zu reisen.

Wadi Rum und die Felsenstadt Petra

Dies holte ich am nächsten Tag nach. Ich nahm einen ziemlich abgefahrenen Taxifahrer, der mich recht preiswert ins Wadi fuhr und mir zwei Beduinen organisierte. Damit der Trip günstiger wurde, fuhr noch ein sehr nettes russisches Pärchen mit. Das Wadi Rum erinnert ein bisschen an die Landschaft rund um den Ayers Rock in Australien und ist einfach sagenhaft schön. Zum Sonnenuntergang ging es in ein Zeltcamp mitten in der Wüste und ich glaube, ich habe noch nie so viele Sterne auf einmal in meinem Leben gesehen. Die Milchstraße war deutlich erkennbar und der Himmel explodierte förmlich vor lauter Sternen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wadi Rum – Eine traumhafte, durch steil abfallende Felsen durchbrochene Wüstenlandschaft.

Vom Wadi Rum aus ging es per Minibus direkt nach Petra. Vorweg etwas Allgemeines zu Petra: Die Menschen dort sind äußerst freundlich, zuvorkommend und es wird einem immer geholfen, das gilt im Übrigen für ganz Jordanien. Allerdings es Petra sehr teuer. Der Eintritt in die Felsenstadt kostet für zwei Tage 55 Jordanische Dinar (ca. 60 €), wer die Nachtschau sehen will, zahlt nochmal 12 Dinar. Aber es lohnt sich!

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Monastery Trail Petra – Ein Sturm zieht über dem Kloster auf.

Es ist schon sehr beeindruckend, was die Nabatäer und später die Römer im 3 Jh. nach Chr. so in den Canyon gehauen haben. Riesige Tempel und Gräber, Opferstätten für die Götter und zahlreiche Wohnungen. Petra war damals eine riesige Stadt, mitten in einen Sandsteincanyon gehauen. Ein Muss einer jeden Jordanienreise!

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Petra bei Nacht – In Kerzenlicht getauchte Canyonlandschaft, musikalisch durch Beduinenmusik untermalt.

Eigentlich wollte ich nach Petra noch einen Tag ans Tote Meer, wurde jedoch von einer Gruppe ERASMUS-Studenten versetzt ‒ verlasst euch nie auf ERASMUS-Studenten! ‒ die mich mitnehmen wollten, sodass ich nur nach Amman fahren und von dort aus direkt ein Taxi nach Damaskus in Syrien nehmen konnte.

Damaskus und weiter in die Wüste

Damaskus, Syriens Hauptstadt, ist eine der ältesten Städte der Welt und in meinen Augen auch eine der schönsten. Nicht weil es irgendwelche Monumente etc. dort zu sehen gibt, sondern weil ein Flair in der Altstadt herrscht, das einen zum Wohlfühlen geradezu einlädt.

Wie sonst nirgends in der Welt schafft Syrien es erfolgreich, dass Muslime, Christen und sogar Juden friedlich und in Harmonie nebeneinander wohnen – kaum zu fassen, dass in diesem Land heute ein blutiger Bürgerkrieg herrscht. Ich genoss die Stimmung dort so, dass ich vier Tage in der Stadt verbrachte und keinen Tag missen möchte, zudem ich mit dem rechten Fuß umgeknickt war, sodass Wanderungen ohnehin flachfielen. Für einen Tagesausflug nach Bosra hat es aber gereicht. Das römische Amphitheater dort sollte man unbedingt besuchen, es lohnt sich.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Römisches Theater Bosra – Syrien

Es wurde mal wieder Zeit für die Wüste! Ich liebe sie und ich kann nicht genug davon bekommen, deshalb ging es nach Palmyra – auch Tadmoor genannt. Eine in einer Oase gelegene, versunkene römische Handelsstadt, in der man den lieben langen Tag umherlaufen kann und immer wieder gute Fotomotive findet. Lustigerweise traf ich dort eine Koreanerin wieder, die schon im gleichen Hotel in Damaskus übernachtet hatte wie ich. Palmyra ist ein magischer Ort, vor allem, wenn man direkt nach Sonnenaufgang einsam durch die Ruinen schlendert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Das Morgenlicht über dem magischen Palmyra lässt den Ort noch ehrwürdiger erscheinen.

Hama und Aleppo

Von Palmyra aus ging es nach Hama, einer kleinen verschlafenen Stadt mitten im Herzen Syriens. Leider ließ der alte Präsident (Hafiz al-Assad) die Stadt 1982 bombardieren, weil die Muslimbruderschaft einen Aufstand geprobt hatte, wodurch der größte Teil der Altstadt sowie die alten historischen Wasserräder zerstört wurden. Hama ist nun nicht viel mehr als ein guter Ausgangspunkt für Touren zur Burg Krak des Chevaliers, der Stadt Apameia – die am Libanongebirge liegt ‒ und den Toten Städten, das sind Ruinen von ca. 700 Dörfern aus spätrömischer Zeit. Zudem ist Aleppo nicht weit.

Die ca. 1.000 Jahre alte Kreuzritterburg Krak fand ich jetzt nicht so beeindruckend, mag daran liegen, dass es in Deutschland einfach genug Burgruinen gibt. Trotzdem ist sie eine der am besten erhaltenen Burgen ist, die ich bis heute gesehen habe. Darüber hinaus wurde sie bis ins 19. Jh. für militärische Zwecke genutzt.

Aleppo hingegen ist äußerst sehenswert, und ich gebe gerne zu, dass ich mich etwas in die Stadt verliebt habe. Sie strahlt eine Wärme und ein Flair aus, welche man sonst in fast keiner anderen Stadt spürt. Auch hier gibt es kaum charakteristische Monumente außer der Zitadelle, aber die Stadt wartet mit einer riesigen, historischen Altstadt auf, die sich in unendlichen Gassen verliert. Ein Hochgenuss zum Flanieren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Clocktower – Aleppos schöne Altstadt zieht jeden sofort in den Bann.

An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass, als ich in Syrien ankam, die politische Lage noch weitestgehend im Gleichgewicht war. Doch auch hier hat sich nach meinem Besuch die Revolution mit aller Gewalt Bahn gebrochen. Mir allerdings bleibt der Aufenthalt in diesem Land unvergesslich.

Zwischenstopp Oman auf dem Weg nach Indien

Vor dem zweiten Teil meiner Weltreise legte ich noch einen Zwischenstopp in Muskat ein, der Hauptstadt Omans. In diesem Sultanat arbeiten viele Inder und Philippinos, da die Löhne recht hoch sind. Die drei Tage Zwischenstopp haben sich gelohnt – Entspannung, weitere Einblicke in die arabische Kultur, Spritpreise niedriger als Wasser – komischer Mix.

Danach ging es auf nach Indien!

Gesichter Arabiens

Schon kurz nach Beginn der Reise habe ich mich dazu entschlossen, eine Portraitserie von den markantesten Gesichtern dieser Weltreise zu erstellen. Das Ganze lief am Anfang so überraschend erfolgreich, dass ich eventuell noch ein eigenes Buch mit den besten Bildern veröffentlichen möchte. Ob und wie ich das machen werde, steht aber noch in den Sternen.

Die beste Möglichkeit, den Geist eines Landes festzuhalten, liegt in meinen Augen darin, die Gesichter der dort lebenden Menschen einzufangen. Ein Gesicht ist wie ein Buch, man kann darin eine ganze Lebensgeschichte lesen. Diese Geschichte prägt sich über Jahre ein und so erfährt man meist mehr über das Land als auf einem Landschaftsbild. Es ist sozusagen ein Landschaftsbild der Seele, sowohl der Person als auch des Landes.

Ich möchte euch die charakteristischsten Gesichter Arabiens zeigen, die mir vor die Linse gekommen sind. Besonders beeindruckt haben mich die Menschen in den ägyptischen Oasen und in Syrien. In Arabien ist bei Portraits höchste Vorsicht und Respekt geboten, vor allem bei älteren Menschen. Zum Kennenlernen ist es oft ein schöner Start, wenn man ein paar Brocken Landessprache lernt und mit den Leuten einen traditionellen Tee (Schaji) trinkt. Bei all meinen Bildern habe ich vorher um Erlaubnis gefragt und hier finden sich natürlich auch nur Fotos von Menschen, die zugestimmt haben. Letztlich muss jeder selbst wissen, wie er seine Bilder macht, aber ich bevorzuge den respektvollen Weg, der oft zum besseren Ergebnis führt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diese Frau mit ihrer Enkeltochter war darüber erstaunt, was ich als einziger Ausländer in der Oase treibe. Ich zeigte ihr meine Bilder und sie gab mir zu verstehen, dass ich sie auch fotografieren solle.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wir besichtigten eine traditionelle Tonbrennerei, in der unser mitreisender französischer Archäologe mit den Arbeitern ins Gespräch kam und so durfte ich letztlich Aufnahmen machen. Dabei entstand das vielleicht stärkste Portrait meiner Reise.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ägypten, Oase Dakhla, El-Qasr – Neben einer alten islamischen Stadt aus dem 14. Jh. leben die Menschen kaum anders als vor 600 Jahren. Ich habe selten im Leben so herzliche Menschen getroffen. Die Armut ist grenzenlos, aber die Herzen scheinen unendlich reich zu sein. Die beiden Herren betreiben eine kleine, traditionelle Keramikmanufaktur. Man kann in den Gesichtern ablesen, wie mühevoll die Arbeit ist. Ich lief versehentlich in eine Sackgasse, als ich auf Kinder traf, die unbedingt fotografiert werden wollten. In diesem Moment kam der ältere Bruder auf seiner MZ (ein deutsches Motorrad, das schon bei uns selten ist – und das in Ägypten!!!) um die Ecke, die Kinder holten ihren Vater, sie luden mich auf einen Tee ein und so entstand das Bild.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ägypten, Oase Dakhla, Old Town Centre – Ich saß mit einem französischen Archäologen in einem kleinen Lokal, wir tranken Tee, rauchten eine Shisha und kamen mit zwei koptischen Christen ins Gespräch. Diese Minderheit lebt in einer sehr familiären Gemeinschaft, auch wenn es für diese Menschen in einem muslimisch geprägten Land oft nicht einfach ist.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ägypten, Luxor, Karnak Tempel – Einer der Bauarbeiter im Tempel, die versuchen die mächtigen alten Säulen zu fixieren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Jordanien, Wadi Rum – Die beste Möglichkeit, diese kleine Wüste zu erkunden, ist, Beduinen mit einem Jeep anzuheuern. Diese Menschen kennen sich einfach am besten aus, zudem kochen sie sehr gut. Es waren zwei unvergessliche Tage. Nie habe ich nachts die Milchstraße so klar am Himmel gesehen.

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Jordanien, Petra – Dieser magische Ort wird glücklicherweise immer noch von Beduinen bewohnt, die dort auch geschützt leben dürfen. Viele dieser Leute arbeiten als Tourguides oder verkaufen hand-/chinagemachte Waren an kleinen Ständen. Die Dame und ihre Freundin auf diesen Bildern zwangen mich sozusagen, mit ihnen den halben Tag zu plaudern und Tee zu trinken, indem sie meinen Studentenausweis klauten.

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Jordanien, Petra – Dieser adrette Herr versuchte uns „echte Nabatäische Münzen” zu verkaufen – dass das Zeug aus dem Libanon (made by machine) war, hat er natürlich vehement abgestritten.

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Syrien, Aleppo – Ein palästinensischer Flüchtling, der auf einem der zahlreichen alten Märkte in Aleppo seine Waren verkaufte.

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Syrien, Aleppo – Der Herr mit Zigarette verkaufte Siebe auf dem Markt, für was auch immer. Seine Söhne überredeten ihn letztlich zu dem kleinen Shooting.

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Sultanat Oman – Muskat – Diese drei Kinder von indischen Einwanderern waren so niedlich, ich musste sie einfach fotografieren. Die Mutti hat es gefreut, mich auch.

Was man über Arabien wissen sollte

Arabien scheint uns oft befremdlich. Das liegt hauptsächlich an der Tatsache, dass wir als Reisende aus westlichen Kulturen nicht wissen, wie wir mit diesem Kulturkreis umgehen sollen. So entstehen aus meiner Sicht zahlreiche Vorurteile. Man muss sich auf diese Lebensart einlassen und sollte es auch, denn sie ist herrlich – herrlich anders als Deutschland. Und es funktioniert, das System Arabien funktioniert, auch wenn keiner wirklich versteht wie… nicht mal die Araber selbst.

Wichtige Tipps

- Die Religion nimmt einen wesentlichen Teil der Kultur ein, respektiere das stets! Gottlos zu sein oder keiner Religion anzugehören, ist für Araber unvorstellbar. Es ist immer besser, irgendeiner Religion anzugehören als gar keiner – auch falls man gar nicht gläubig ist. Erzähle niemals, dass du an keinen Gott glaubst! Als Christ hast du in Arabien den vollen Respekt, als Gottloser gar keinen!!!
- Kleide dich ordentlich! Kurze Hose oder bauchfrei sind ein No-Go, selbst im touristisch verseuchten Ägypten.
- Salam aleikum! Das heißt übersetzt: „Friede sei mit dir!“ und genauso respektvoll sollte man sich auch den Einheimischen gegenüber verhalten. Überhaupt spielt Respekt eine wesentliche Rolle in Arabien.
- Frauen dürfen in Arabien – entgegen aller westlichen Voreingenommenheit – angesprochen werden, aber vorsichtig und in entsprechend zurückhaltender Weise.
- Araber sind extrem hilfsbereite Menschen, die sehr großes Interesse an anderen Kulturen zeigen. Nimm dir Zeit, dich mit den Menschen zu unterhalten.
- Mit Englisch kommt man in Arabien sehr gut durch. Der Bildungsstandard ist recht hoch, daher beherrschen viele junge Araber Fremdsprachen.
- Hol dir beim Fotografieren von Personen immer vorher die Erlaubnis ein, dass sollte man ohnehin immer machen.

FAQs Arabien

Ich möchte als Frau allein oder mit meiner Freundin durch Arabien reisen, sollte ich das machen?

Ja, solltest du, da du sonst sehr viele schöne Eindrücke verpasst. Wie ich schon erwähnte, gehen Araber sehr respektvoll miteinander um. Bis auf wenige Ausnahmen – vor allem in Touristenorten – sind Belästigungen nur sehr schwer vorstellbar. Wer in Arabien eine Frau belästigt, verstößt klar gegen religiöse Regeln, insbesondere dann, wenn die Dame aus einem anderen Land kommt. So etwas wird meist sofort von Einheimischen mit einem kräftigen Hieb oder Tritt in den Allerwertesten geahndet.

Oh Hilfe, der Islam! Die hacken mir bestimmt die Hände ab, Frauen werden immer unterdrückt und die Sharia ist Gesetz. Ist das nicht gefährlich?

Ja, es gibt Länder in denen die Sharia uneingeschränkt angewendet wird. Diese Länder haben dann aber auch meist wenig mit dem Islam – im Sinne einer Religion und Wertegemeinschaft – zu tun.

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Excerpt out of 131 pages

Details

Title
Backpacker unterwegs: Fabian Pitzer - Meine Weltreise: Reiseabenteuer aus Arabien, Asien und Mexiko
Author
Pages
131
Type of Edition
Originalausgabe
ISBN (eBook)
9783656337553
ISBN (Book)
9783656378259
File size
38554 KB
Language
German

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Title: Backpacker unterwegs: Fabian Pitzer - Meine Weltreise: Reiseabenteuer aus Arabien, Asien und Mexiko



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