In dem dieser Arbeit vorausgehenden Referat ging es darum, die medizinische Versorgung in einem stationären Therapiesetting darzustellen. Dieses Thema nimmt Bezug auf die angewandte Verhaltensmedizin, ein spannendes und herausforderndes Berufsumfeld für Psychologen. Interdisziplinär wird hier im Bereich der Psychosomatik eng verzahnt und gleichberechtigt mit Ärzten auf Basis einer funktionalen Diagnostik kooperiert.
In dem Referat wurde aus Zeitgründen hauptsächlich die medizinische Seite dargelegt und mit einem Fallbeispiel illustriert, dass bei dieser kooperativen, funktionalen Vorgehensweise auch von den Eingangsdiagnosen abweichende Entlassungsdiagnosen herauskommen können.
In der vorliegenden Arbeit wird nun der Frage nachgegangen, wie die medizinische Versorgung in den therapeutischen Prozess eingebunden sein kann. Vorher werden die Verständnisgrundlagen geschaffen über die Erläuterung der geschichtlichen Zusammenhänge, die zur Begründung der noch recht jungen Disziplin Verhaltensmedizin führten, sowie über die Darlegung der Grundlagen verhaltensmedizinischer Diagnostik.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE ANGEWANDTE VERHALTENSMEDIZIN
- Geschichtlicher Hintergrund
- Definition der Verhaltensmedizin
- Grundlagen der verhaltensmedizinischen Diagnostik
- Die stationäre angewandte Verhaltensmedizin
- Die psychosomatische Fachklinik Bad Dürkheim
- Der therapeutische Prozess und die medizinische Versorgung
- Fallbeispiel
- Die psychosomatische Fachklinik Bad Dürkheim
- Geschichtlicher Hintergrund
- ZUSAMMENFASSUNG
- LITERATUR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wie die medizinische Versorgung in den therapeutischen Prozess im Kontext der angewandten Verhaltensmedizin eingebunden sein kann. Dabei werden die historischen Wurzeln und Grundlagen der Verhaltensmedizin sowie die Grundlagen der verhaltensmedizinischen Diagnostik erläutert.
- Historische Entwicklung der Verhaltensmedizin
- Die Bedeutung des biopsychosozialen Krankheitsmodells
- Funktionaler Ansatz der Verhaltensmedizin
- Die Rolle der medizinischen Versorgung im therapeutischen Prozess
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Psychologie und Medizin
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar, der in einem vorhergehenden Referat über die medizinische Versorgung in einem stationären Therapiesetting begründet liegt. Sie führt die Thematik der angewandten Verhaltensmedizin als ein spannendes und herausforderndes Berufsfeld für Psychologen ein, das sich durch interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzten auszeichnet. Dabei wird auf die Bedeutung der funktionalen Diagnostik und das Potenzial für abweichende Entlassungsdiagnosen hingewiesen. Die Arbeit selbst befasst sich mit der Frage, wie die medizinische Versorgung in den therapeutischen Prozess integriert werden kann, und legt die Grundlage für die folgenden Kapitel.
- Die Angewandte Verhaltensmedizin: Dieses Kapitel befasst sich mit der geschichtlichen Entwicklung der Verhaltensmedizin, die sich aus der traditionellen Medizin heraus entwickelte, da einige Krankheitsbilder nicht mit medizinischen Maßnahmen allein erklärt werden konnten. Die Entstehung der Psychosomatik als psychodynamisch geprägte Disziplin wird beleuchtet und die Unterschiede zum naturwissenschaftlichen Ansatz der traditionellen Medizin hervorgehoben. Die Entwicklung hin zu einem multifaktoriellen Ansatz und die Einbindung der Verhaltenstherapie werden besprochen, wobei auch die Integration kognitiver Aspekte und die Kompatibilität mit der medizinischen Vorgehensweise betont werden. Letztendlich wird die Verhaltensmedizin als eine Synthese aus Verhaltenstherapie und Organmedizin definiert.
- Grundlagen der verhaltensmedizinischen Diagnostik: Dieses Kapitel beschreibt die grundlegenden Prinzipien der verhaltensmedizinischen Diagnostik, die sich auf ein hypothesengeleitetes und funktional orientiertes Vorgehen konzentrieren. Es wird betont, dass die Betrachtungsweise von Erkrankungen nicht mehr monokausal organpathologisch erfolgt, sondern multifaktoriell. Das biopsychosoziale Krankheitsmodell wird vorgestellt und die Bedeutung individueller Erkrankungsbedingungen, sozialer, ökonomischer und ökologischer Faktoren für die Ätiologie und Aufrechterhaltung von Erkrankungen hervorgehoben. Es wird auch auf die Bedeutung von Lebensgewohnheiten und Umweltbelastungen für die Behandlung von Störungen im Rahmen von Prävention und Rehabilitation eingegangen. Abschließend wird die Funktionale Diagnostik im Vergleich zur klassischen Diagnostik erläutert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen und Konzepte dieser Arbeit beinhalten die Angewandte Verhaltensmedizin, die medizinische Versorgung im therapeutischen Prozess, das biopsychosoziale Krankheitsmodell, die funktionale Diagnostik, Interdisziplinarität, Verhaltenstherapie, Psychosomatik, und die Zusammenarbeit von Psychologen und Ärzten.
- Citation du texte
- Julika Pulst (Auteur), 2012, Die medizinische Versorgung im therapeutischen Prozess, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207223