1.Einleitung
2.Spieltheoretischer Ansatz
2.1.Strategien im einfachen Gefangenendilemma
2.2.Das iterierte Gefangenendilemma
2.3.Der Erfolg von TIT FOR TAT
3.Evolution der Kooperation
3.1.Evolutorische Spieltheorie
3.2.Populationsdynamik in einem evolutorischen Spiel
3.3.Ist TIT FOR TAT eine evolutionär stabile Strategie?
3.4.Wege der Kooperationsentstehung
4.Kritik an dem evolutorischen Ansatz
5.Fazit 14
Einleitung
[...]In einer globalisierten Gesellschaft, in der es keine Grenzen für Interaktionen und Transaktionen zwischen den Menschen gibt, verschwimmt auch die Kontrolle und Überwachung der Staaten und Institutionen über viele Prozesse. Aus dem ökonomischen Blickwinkel und insbesondere in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen spielt Kooperation eine wesentliche Rolle. Schon der Umstand, dass es keine Weltregierung gibt, zwingt dazu grenzenübergreifende, von allen akzeptierte Regeln u.a. für den internationalen Handel oder globalen Klimaschutz zu schaffen. Doch wie können sich Gesprächsparteien über etwas einigen, wenn individuelle Interessen den kollektiven Nutzen manchmal übersteigen? Wie kann eine langfristige Kooperation in der seit Jahren zerstrittenen WTO entstehen? Wenn eine erreichte Kooperation möglich ist, ist sie denn auch stabil?
Die Beantwortung dieser Fragen wird weniger einen politökonomischen, sondern vielmehr einen spieltheoretischen Charakter tragen. Diese Arbeit soll daher einen formalen Ansatz zur Entstehung der Kooperation unter angeführten Fragestellungen vorstellen. Insofern gliedert sich die Arbeit wie folgt. Im zweiten Kapitel wird das Gefangenendilemma, als Basismodel für die Beschreibung vieler Situationen dargestellt, in denen die Verfolgung des Eigeninteresses jedes einzelnen zu einem schlechteren Ergebnis führt. Ausgehend aus dieser Situation, werden dann einige Annahmen und Erweiterungen getroffen unter denen optimale Strategie, wie TIT FOR TAT, für interagierende Individuen präsentiert wird. Wie sich das kooperative Verhalten im Sinne der evolutorischen Spieltheorie entwickeln kann und ob der erreichte Zustand einer globalen Kooperation stabil ist, wird im Abschnitt 3. diskutiert. Abschließend wird noch auf einige kritischen Punkte bezüglich der Anwendung der evolutorischen Spieltheorie zur Erklärung der Kooperationsentwicklung eingegangen und ein paar Erweiterungen des Ansatzes angerissen. Die Arbeit schließt mit einem Fazit über die ausgearbeiteten Ergebnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Spieltheoretischer Ansatz
- Strategien im einfachen Gefangenendilemma
- Das iterierte Gefangenendilemma
- Der Erfolg von TIT FOR TAT
- Evolution der Kooperation
- Evolutorische Spieltheorie
- Populationsdynamik in einem evolutorischen Spiel
- Ist TIT FOR TAT eine evolutionär stabile Strategie?
- Wege der Kooperationsentstehung
- Kritik an dem evolutorischen Ansatz
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Entstehung von Kooperation in Gesellschaften mithilfe der evolutorischen Spieltheorie. Sie beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus dem Konflikt zwischen individuellem Eigeninteresse und kollektivem Nutzen ergeben, und untersucht, wie Kooperation unter diesen Bedingungen entstehen und sich stabilisieren kann.
- Das Gefangenendilemma als Grundmodell für kooperatives Verhalten
- Die Rolle von Strategien wie TIT FOR TAT im iterierten Gefangenendilemma
- Die Anwendung der evolutorischen Spieltheorie auf die Entstehung von Kooperation
- Die Frage nach der Stabilität von Kooperation im Rahmen der evolutorischen Spieltheorie
- Kritikpunkte und Erweiterungen des evolutorischen Ansatzes
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Wie entsteht Kooperation in Gesellschaften? Sie beleuchtet die Relevanz des Themas im Kontext der Globalisierung und der Herausforderungen, die sich aus dem Konflikt zwischen individuellem und kollektivem Nutzen ergeben.
- Spieltheoretischer Ansatz: Dieses Kapitel erläutert das Gefangenendilemma als ein grundlegendes Modell zur Beschreibung von Situationen, in denen die Verfolgung des Eigeninteresses zu einem schlechteren Ergebnis führt. Es werden verschiedene Strategien im einfachen Gefangenendilemma vorgestellt, wobei der Fokus auf der Strategie TIT FOR TAT liegt.
- Evolution der Kooperation: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Anwendung der evolutorischen Spieltheorie auf die Entstehung von Kooperation. Es untersucht die Populationsdynamik in evolutorischen Spielen und die Frage, ob TIT FOR TAT eine evolutionär stabile Strategie ist.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Kooperation, Spieltheorie, Gefangenendilemma, evolutionäre Spieltheorie, TIT FOR TAT und Populationsdynamik. Sie untersucht, wie diese Konzepte zur Erklärung der Entstehung und Stabilität von Kooperation in Gesellschaften beitragen können.
- Citation du texte
- MSc. Leonid Borin (Auteur), 2011, Wie kommt Kooperation in Gesellschaften zustande? Der Ansatz der evolutorischen Ökonomik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207239