Der Titel dieser Arbeit ist kontrovers gewählt und das ganz bewusst. Charles Morris ist als der Begründer der modernen Semiotik in die Geschichte eingegangen. Seine Zeichentheorie war im 20. Jahrhundert eine der einflussreichsten und meistdiskutiertesten. Morris Konzept ist jedoch alles andere als jeder Kritik erhaben, dies beginnt schon bei seiner Herangehensweise. Morris' legt seiner Sprach- und Zeichentheorie ein wissenschaftliches Konzept zu Grunde, das nicht aus der Linguistik stammt: Er lässt all seine Aussagen auf dem Prinzip des Behaviorismus fußen. Der Behaviorismus geht davon aus, dass sich menschliches Verhalten genau wie tierisches steuern lässt. Wir alle sind konditionierte Tiere? Will Morris uns das mit seiner Arbeit sagen? Dem werde ich auf die Spur gehen. Um das Werk Morris' zu verstehen, seine Schwachstellen zu erkennen und Ansatzpunkte zur Verbesserung vorzubringen, muss diese Arbeit daher zunächst das wissenschaftliche Dogma hinter dem Begriff Behaviorismus klären.
Ein zweiter Schritt kann uns dann wieder zu Morris zurückführen und die Frage beantworten, wie genau Morris den Behaviorismus linguistisch aufgearbeitet hat. Dies wird mit einer detaillierten Darstellung seiner Zeichentheorie einhergehen. Im Anschluss daran werde ich die Kritiker, aber auch Befürworter der Morris'schen Theorie zu Wort kommen lassen. In einem Kapitel über die Rezeption möchte ich die Möglichkeit aufgreifen, das Werk Charles Morris' zu kritisieren. In einem abschließenden Fazit möchte ich die Erkenntnisse resümieren und eine abschließende Antwort auf die Frage finden, ob wir als Menschheit tatsächlich nur konditionierte Tiere sind, oder nicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Charles Morris und der Behaviorismus
- Der Behaviorismus als Verhaltenstheorie
- Charles Morris' Verhältnis zum Behaviorismus
- Charles Morris' Zeichentheorie
- Morris' Semiotik - Grundlagen der Zeichentheorie
- Syntaktik
- Semantik
- Pragmatik
- Zusammenfassung
- Morris' Verständnis von Sprache
- Kritische Betrachtung
- Fazit und Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Zeichentheorie von Charles Morris und untersucht deren Verbindung zum Behaviorismus. Sie analysiert die grundlegenden Prinzipien des Behaviorismus, seine Auswirkungen auf Morris' Denken und die Anwendung des Behaviorismus auf die Sprach- und Zeichentheorie.
- Die Beziehung zwischen Morris' Zeichentheorie und dem Behaviorismus
- Die Anwendung behavioristischer Prinzipien auf Sprache und Zeichen
- Die Kritik an Morris' Konzept und dessen Bedeutung für die Semiotik
- Die Rezeption der Morris'schen Theorie in der wissenschaftlichen Diskussion
- Die Frage nach der Gültigkeit des Behaviorismus im Bereich der Sprache und der menschlichen Kommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in das Thema und stellt die zentrale Frage der Arbeit: Sind wir alle nur konditionierte Tiere? Es wird der kontroverse Titel der Arbeit erklärt und die Bedeutung von Charles Morris als Begründer der modernen Semiotik hervorgehoben.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Verbindung von Charles Morris' Zeichentheorie zum Behaviorismus. Es wird zunächst die wissenschaftliche Theorie des Behaviorismus erläutert, die darauf basiert, dass menschliches Verhalten sich wie tierisches steuern lässt. Anschließend wird Morris' Verhältnis zum Behaviorismus untersucht und die Frage gestellt, inwieweit er seinen wissenschaftlichen Ansätzen folgt.
Das dritte Kapitel beleuchtet Morris' Zeichentheorie im Detail. Hier werden die Grundlagen der Zeichentheorie, wie Syntaktik, Semantik und Pragmatik, sowie Morris' Verständnis von Sprache dargelegt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Semiotik, dem Behaviorismus und der Sprachtheorie. Wichtige Schlüsselwörter sind: Zeichentheorie, Semiotik, Behaviorismus, Konditionierung, Sprache, Syntax, Semantik, Pragmatik, Rezeption, Kritik, wissenschaftliche Theorie, wissenschaftliches Dogma, linguistische Analyse, empirische Forschung, Stimulus-Reaktionstheorie.
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- M.A. Cornelia Scherpe (Autor), 2010, Sind wir alle nur konditionierte Tiere?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207306