Einleitende Worte
„…[Attila József]‚ein Sohn der Straße und der Erde`, aus dem ungarischen Volksleben, der nationalen Geschichte und aus dem Erlebnisstoff einer konterrevolutionären Epoche eine Dichtung von allgemeiner Gültigkeit und von geradezu enzyklopädischer Vollständigkeit schuf.“
Attila József – der Proletarier mit Weltblick – hatte ein kurzes aber dennoch einschneidendes Leben. Sein lyrisches Erbe verleiht der ungarischen Arbeiterklasse ihre verlorene eigene Wertigkeit. Die folgenden Abschnitte beschäftigen sich mit dem Leben des ungarischen Poeten im Kontext mit geschichtlichen und politischen Geschehnisse in Ungarn zwischen den Jahren 1905 und 1937. Die historische Komponente zeigt den Einfluss auf das bedrückende Lebensgefühl und die Dichtkunst des Attila József: Die Prägung und Färbung einer Klasse sowie eines tragischen Lebens lyrisch umgesetzt zu international anerkannter Weltlyrik.
József steht jedoch im Schatten großer ungarischer, revolutionärer Dichter – doch kann beispielsweise Endre Ady nicht von sich behaupten ein Eingeborener des Proletariats zu sein. Diese Spezifik ist eine einmalige, charakteristische Eigenschaft des Attila József und seiner
weltlich, detaillierte, überaus ehrlichen Dichtung.
Die Inszenierung W – Arbeiterzirkus von dem ungarischen Regisseur Arpad Schilling greift die Problematik der ungarischen Arbeiterklasse in ihrer Bearbeitung des fragmentarischen Stückes Woyzeck von Georg Büchner auf.
Im zweiten Teil dieser Hausarbeit wird die Arbeit von Arpad Schilling, insbesondere die Inszenierung W – Arbeiterzirkus genauer beleuchtet und ein Hauptaugenmerk auf die szenische Umsetzung der Gedichte von Attila József gelegt.
Nacktheit, Körperlichkeit, Feuer, Lautstärke und Ekel – die Inszenierung bedient die Sinne mit befremdeter Ästhetik. Mitleid und Hass, Furcht und Veränderungszwang – Dekonstruktion des emotionalen Haushaltes, eine Inszenierung des ausdrucksvollen Mitfühlens. Obwohl man es manchmal gar nicht möchte – dazwischen die Worte eines Poeten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Worte
- Attila Józsefs Leben im Kontext der ungarischen Geschichte
- Die frühen Jahre des Attila József
- Bettler der Schönheit
- Studentendasein des jungen Dichters
- Rückkehr in die ungarische Heimat
- Konspirative Arbeiten
- Die letzten Jahre des Attila József
- Attila Józsefs lyrisches Erbe in Arpád Schillings Inszenierung W - Arbeiterzirkus
- Arpad Schilling und Krétakör
- Die Inszenierung W - Arbeiterzirkus
- Die Bedeutung von Attila József für W - Arbeiterzirkus
- Einbindung der Dichtkunst von Attila József in die Inszenierung W- Arbeiterzirkus
- Beschreibung der szenischen Umsetzung des Gedichtes drei Könige in Bethlehem
- Resümee: W - Arbeiterzirkus in der Rezeption des Woyzeckstoffes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Leben und Werk des ungarischen Dichters Attila József und seiner Bedeutung für die Inszenierung W - Arbeiterzirkus des Regisseurs Arpad Schilling. Ziel ist es, die Lebensgeschichte von Attila József im Kontext der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung Ungarns in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts darzustellen und seine lyrische Gestaltung des proletarischen Lebens zu beleuchten. Zudem soll die Inszenierung W - Arbeiterzirkus analysiert und die Einbindung der Dichtkunst von Attila József in diese Inszenierung untersucht werden.
- Das Leben und Werk des Dichters Attila József
- Die ungarische Geschichte im Kontext von Attila Józsefs Leben
- Die Inszenierung W - Arbeiterzirkus von Arpad Schilling
- Die Bedeutung der Dichtkunst von Attila József für die Inszenierung
- Die szenische Umsetzung von Attila Józsefs Gedichten in W - Arbeiterzirkus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Leser in die Thematik einführt und die zentralen Punkte der Arbeit aufzeigt. Im ersten Kapitel wird Attila Józsefs Leben im Kontext der ungarischen Geschichte dargestellt. Dabei werden die wichtigsten Stationen seiner Lebensgeschichte beleuchtet, angefangen von seiner Kindheit und Jugend in prekären Verhältnissen, über seine Erfahrungen während des Ersten Weltkriegs und der Räterepublik bis hin zu seinen ersten literarischen Erfolgen. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem lyrischen Erbe von Attila József und dessen Einbindung in Arpad Schillings Inszenierung W - Arbeiterzirkus. Es wird die Inszenierung im Detail analysiert und die besondere Bedeutung der Gedichte von Attila József für die Darstellung der ungarischen Arbeiterklasse und ihrer Lebensbedingungen in der Inszenierung herausgestellt.
Schlüsselwörter
Attila József, ungarische Literatur, Arbeiterklasse, Proletariat, W - Arbeiterzirkus, Arpad Schilling, Georg Büchner, Woyzeck, Inszenierung, Lyrik, ungarische Geschichte, Politik, Sozialismus, Räterepublik, proletarische Dichtung, Kunst, Theater.
- Citation du texte
- Kerstin Schmitt (Auteur), 2009, Eine Betrachtung des Lebens von Attila József und seine Bedeutung in der Inszenierung "W - Arbeiterzirkus" von Arpad Schilling nach Georg Büchners "Woyzeck", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207321