Wir befinden uns in einer Gesellschaft, in der der technologische Fortschritt rapide ansteigt. Dies hat zur Folge, dass die Arbeitswelt immer besser und schneller auf Änderungen reagieren will und muss, um konkurrenzfähig zu bleiben. Das Individuum muss sich demnach immer häufiger Wissen selbst aneignen und erschließen, die Charaktereigenschaften bleiben dabei weitgehend auf der Strecke. Dies lässt auf Seiten der Arbeitnehmer den Anschein erwecken, sie würden als „Mittel zum Zweck“ benutzt, um lediglich die gewinnbringenden Ziele des Arbeitgebers zu verwirklichen. Aber insbesondere die Bildung und Entwicklung der eigenen Persönlichkeit ist die Voraussetzung dafür, sich in der Gesellschaft integrieren und positionieren zu können.
Die Konzeption der Themenzentrierten Interaktion kann dem entgegenwirken, indem es die heranwachsende Generation nachhaltiges Wissen erzeugen lässt, aber dennoch die Persönlichkeit des Menschen ins Zentrum stellt.
Um Beurteilen zu können, ob die TZI ein ganzheitlich didaktisches Konzept darstellt, ist vorab folgender Frage auf den Grund zu gehen: Warum sollte die TZI Einzug in die Berufsschulen finden? Dies ist – nach der theoretischen Behandlung des Systems der TZI in Kapitel 2 – vorrangige Aufgabe des Kapitels 3.
Aufgrund der obigen Problemstellung ergibt sich eine weitere zu klärende Frage: Inwieweit lässt sich TZI an Berufsschulen konstruktiv umsetzen? Menschen lernen immer und überall. Die Institution Schule ist jedoch der Ort, an dem die Heranwachsenden das mit auf den Weg bekommen, was sie für ein Handeln in der oben beschriebenen Gesellschaft brauchen. Der kompetenzorientierte Unterricht als schulisches Kerngeschäft leistet hierbei einen erheblichen Beitrag. Daher wird der Schwerpunkt dieser Arbeit auf die unterrichtliche Ebene gelegt, die einer Unterrichtsvorbereitung, -durchführung und -nachbereitung bedarf. Wie der Berufsschulunterricht im Sinne der TZI zu planen ist, soll Kapitel 4 umfassend beleuchten. Ist der TZI-geleitete Unterricht geplant, kann er im Klassenverband praktisch durchgeführt werden. Wie die TZI im berufsschulischen Unterricht angewandt wird und was dabei zu beachten ist, ist Hauptanliegen des Kapitels 5. Schließlich ist bei einer umfangreichen Beantwortung der Leitfragen darauf zu achten, welchen Beitrag die TZI zur Unterrichtsevaluation leisten kann. Dies soll Hauptbestandteil des Kapitels 6 sein. Welche Rückschlüsse aus den einzelnen Kapiteln letztendlich gezogen werden können und inwieweit die...
Inhaltsverzeichnis
- Inhalt und Aufbau der Arbeit
- Was umfassen der Begriff und die Konzeption der TZI?
- Zur Entstehungsgeschichte der TZI
- Die Grundsätze und Forderungen der TZI
- Axiome
- Postulate
- Das Vier-Faktoren-Modell
- Die Themenformulierung
- Die dynamische Balance als Herausforderung der TZI
- Die Kommunikations- und Interventionshilfen
- Zwischenfazit
- Welche Relevanz ist der TZI in der Berufsschule zuzuschreiben?
- Aktuelle Forderungen des Arbeitsmarktes
- Schwachstellen und Wandel in der Berufsausbildung
- Einführung des Lernfeldkonzeptes
- Ganzheitliches und lebendiges Lernen als Weg zur Kompetenzerlangung
- Parallelen zur TZI
- Zwischenfazit
- Wie muss der Berufsschulunterricht geplant werden, damit er TZI-geleitet ist?
- Die Arbeit in Lehrerteams
- Neues Rollenverständnis
- Axiome und Postulate als Determinante für eine erfolgreiche Zusammenarbeit
- Vom Lernfeld zur Lernsituation
- Planung eines TZI-geleiteten Unterrichts
- Didaktisch-methodische Konsequenzen
- Balance als Herausforderung
- Sozial- und Lehr-Lernformen als methodische Überlegungen
- Erfahren der TZI im Planungsprozess
- Zwischenfazit
- Wie findet die TZI im Berufsschulunterricht ihre Anwendung?
- Die Arbeit mit den Lernenden
- Neues Rollenverständnis
- Das Ausleben der Axiome und Postulate
- Balanceakt nicht nur für die Lehrperson
- Sozial- und Lehr-Lernformen
- Gruppentypisches Modifizieren der Kommunikations- und Interventionshilfen
- Erfahren der TZI im Unterricht
- Zwischenfazit
- Welchen Beitrag leistet die TZI zur Unterrichtsevaluation?
- Die TZI als Basis guten Unterrichts
- Axiome der Evaluation
- Selbstevaluation
- Kollegiale Evaluation
- Unterrichtsevaluation als Voraussetzung für Qualitätsentwicklung
- Erfahren der Unterrichtsevaluation mit TZI
- Zwischenfazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Anwendung des Konzepts der Themenzentrierten Interaktion (TZI) im Berufsschulunterricht. Sie analysiert die Relevanz der TZI für die Berufsschule und beleuchtet, wie die TZI in die Unterrichtsplanung, -durchführung und -evaluation integriert werden kann. Die Arbeit zeigt auf, wie die TZI zur Gestaltung eines lebendigen und ganzheitlichen Lernumfelds beitragen kann, das auf die aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes und die Bedürfnisse der Lernenden eingeht.
- Die Konzeption und Relevanz der TZI im Kontext der Berufsschule
- Die Integration der TZI in die Unterrichtsplanung und -durchführung
- Der Beitrag der TZI zur Unterrichtsevaluation
- Das Konzept der dynamischen Balance als zentrales Element der TZI
- Die Rolle von Axiomen und Postulaten in der TZI-Anwendung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition der TZI und ihrer Entstehungsgeschichte. Es werden die Axiome und Postulate der TZI sowie das Vier-Faktoren-Modell erläutert. Im Anschluss wird die Relevanz der TZI für die Berufsschule im Kontext der aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes und der Veränderungen in der Berufsausbildung beleuchtet. Die Kapitel 4 und 5 widmen sich der Planung und Durchführung von TZI-geleitetem Unterricht. Es werden die spezifischen Anforderungen an die Zusammenarbeit von Lehrkräften, die Planung von Lernsituationen, die Auswahl von Sozial- und Lehr-Lernformen und die Integration von Kommunikations- und Interventionshilfen beschrieben.
Schlüsselwörter
Themenzentrierte Interaktion (TZI), Berufsschule, Unterrichtsplanung, -durchführung, -evaluation, Axiome, Postulate, Vier-Faktoren-Modell, dynamische Balance, Lernfeldkonzept, Ganzheitliches Lernen, Kompetenzerlangung, Kommunikations- und Interventionshilfen, Arbeitsmarkt, Qualitätsentwicklung.
- Citar trabajo
- Bachelor of Education Jutta Otterbein (Autor), Lisa Jungkurth (Autor), 2012, Themenzentrierte Interaktion als ganzheitlich didaktisches Konzept der Unterrichtsplanung, -durchführung und -evaluation an Berufsschulen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207358