Am 18. Januar diesen Jahres veröffentlichte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung eine Studie die Besetzung der Vorstände der größten Unternehmen Deutschlands betreffend. Inhalt der Veröffentlichung ist die Verteilung von Führungspositionen zwischen Männern und Frauen. Es wurde hier festgestellt, dass es Frauen sehr schwer haben in die Führungsetage deutscher Unternehmen zu gelangen. Man könnte also meinen, dass die Vorstandsposten für Frauen versperrt bleiben. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass bereits zehn Jahre zuvor ein Abkommen zwischen Regierung und Unternehmen zustande kam, in dem sich die Unternehmen freiwillig dazu bereit erklärten, Frauen in Führungspositionen zu fördern. Bis heute hat sich daran jedoch fast keines der Unternehmen gehalten. Trotz der Tatsache, dass in Deutschland 2010 von 906 Vorstandsposten gerade einmal 29 von Frauen besetzt waren, liegt Deutschland im Mittelfeld im Vergleich zur restlichen Europäischen Union. Für Gleichstellungsbeauftragte und Frauen in ähnlichen Ämtern ist dies natürlich nicht akzeptabel. Die EU-Kommissarin Viviane Reding forderte bereits 2010 eine Erhöhung der Beteiligung von Frauen in Vorstandspositionen. Diese sollte bis Ende 2011 auf freiwilliger Basis erreicht werden. Gleichzeitig sagte sie aber aus, dass bei Nichterreichen über eine gesetzliche Frauenquote nachgedacht werden müsse. Nun stellt sich darauf aufbauend die Frage, wie diese Frauenquote aussehen könnte. Dazu lohnt ein Blick nach Norwegen. Weiterhin taucht die Frage auf, ob eine solche gesetzliche Regelung einen Einfluss auf die Frau, genauer auf ihren Lebenslauf haben kann. Institutionalisierte Lebensläufe bestehen und determinieren sowohl den weiblichen, wie auch den männlichen Lebenslauf und sind fester Bestandteil der Gesellschaft. Dies führt jedoch zu einer Ungleichbehandlung der Frau. Wenn also die Fragen auftauchen, wie die Frauenquote aussehen kann und ob eine solche gesetzliche Regelung einen Einfluss auf die Lebensläufe hat, so kann man auch die Frage aufwerfen, ob die Frauenquote die Fähigkeit hat, einen Wandel in den institutionalisierten Lebensläufen zu bewirken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Frauenquote
- „Das Norwegische Experiment“
- Die Quote in Deutschland
- Institutionalisierte Lebensläufe
- Der Einfluss der Frauenquote
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Text analysiert die Auswirkungen der Frauenquote auf institutionalisierte Lebensläufe. Die Arbeit beleuchtet die norwegische Frauenquote als Beispiel für die erfolgreiche Implementierung und die damit verbundenen Herausforderungen. Dabei wird die Frage untersucht, ob die Frauenquote einen Wandel in den institutionalisierten Lebensläufen bewirken kann, insbesondere im Kontext der Ungleichbehandlung von Frauen in Führungspositionen.
- Einführung der Frauenquote in Norwegen
- Politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen
- Kritikpunkte und Gegenargumente
- Der Einfluss der Frauenquote auf Lebensläufe
- Potenzial der Frauenquote für einen gesellschaftlichen Wandel
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Problematik der geringen Anzahl von Frauen in Führungspositionen in Deutschland dar und führt die Debatte um eine Frauenquote ein. Dabei werden die unterschiedlichen Positionen von Unternehmen, Politik und Gleichstellungsbeauftragten beleuchtet. Die Einführung des Themas erfolgt durch die Darstellung der Ergebnisse einer aktuellen Studie und der Diskussion um eine gesetzliche Regelung nach dem Vorbild Norwegens.
Die Frauenquote
In diesem Kapitel werden die Funktionsweise und die Hintergründe der Frauenquote in Norwegen erläutert. Dazu werden die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Norwegen sowie die Struktur der Unternehmenslandschaft beleuchtet. Das Ziel ist es, ein umfassendes Bild der norwegischen Frauenquote zu vermitteln und die Voraussetzungen für ihre erfolgreiche Implementierung zu verdeutlichen.
„Das Norwegische Experiment“
Dieses Kapitel fokussiert auf die Umsetzung der Frauenquote in Norwegen. Es werden die politischen Regelungen, die Unternehmensstrukturen und die verschiedenen Argumentationslinien, die die Quote betreffen, vorgestellt. Es wird auch untersucht, inwieweit die Erfahrungen aus Norwegen auf die Situation in Deutschland übertragen werden können.
Die Quote in Deutschland
Dieses Kapitel analysiert die deutsche Situation im Kontext der Frauenquote. Es werden die aktuellen Entwicklungen, die gesellschaftlichen und politischen Debatten sowie die unterschiedlichen Positionen von Politik, Unternehmen und Gleichstellungsbeauftragten beleuchtet. Ziel ist es, die Herausforderungen und Potenziale einer Frauenquote in Deutschland aufzuzeigen.
Institutionalisierte Lebensläufe
In diesem Kapitel wird der Begriff des institutionalisierten Lebenslaufs definiert und analysiert. Es wird die Rolle der gesellschaftlichen Strukturen und Normen bei der Gestaltung von Lebensläufen untersucht, insbesondere im Hinblick auf die Diskriminierung von Frauen. Das Kapitel beleuchtet die Ursachen für die Ungleichbehandlung von Frauen und die Bedeutung von strukturellen Veränderungen für die Gleichstellung.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter des Textes sind Frauenquote, Institutionalisierung, Lebenslauf, Gleichstellung, Norwegen, Deutschland, Führungspositionen, Unternehmensstrukturen, gesellschaftliche Normen, Diskriminierung.
- Quote paper
- Silvio Haase (Author), 2011, Die Frauenquote und der institutionalisierte Lebenslauf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207398