Die Corporate Governance, genauer die Nonprofit Governance eignet sich zur Bewertung der Arbeit von Wirtschaftsverbänden. Aus der Kommunikationswissenschaft gibt die Agenturtheorie eher als die „Stewardship“-Theorie Anstöße für die Bewertung, aber nur die Governance bietet konkrete Maßstäbe, am detailliertesten in der Ausprägung der Nonprofit Governance.
Die rasch wachsende Photovoltaikbranche wurde nach diesen Kriterien zuletzt nicht optimal verbandlich vertreten. Sie war sogar wirtschaftlich gefährdet, bis die noch stärkere öffentliche Unterstützung nach der Fukushima-Katastrophe ihre Existenz sicherte. Unverhältnismäßige Forderungen in der Öffentlichkeit und eine wenig vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Politik sind Hauptgründe hierfür und treten auch nach der „Energiewende“ zutage.
Diese Verstöße gegen fast alle zentralen Grundregeln der Governance sind aus der fehlenden Reife der Strukturen und Unternehmen und einer zu langsamen Professionalisierung zu erklären. Mangels etablierter und funktionierender Strukturen prägen einzelne Vorstände und die Geschäftsführung die Außendarstellung des Verbands. Sie lenken vielfach nach eigenen Vorstellungen seine Geschicke, während ein wirksamer Ausgleich von Mitgliederinteressen und eine nachhaltige Arbeit für die Zukunft der Branche ausbleiben.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Einleitung
- Aufgabenstellung und Systematik der Arbeit
- Thesen
- Zu bewertende Situation
- Der Bundesverband Solarwirtschaft
- Organisationsstruktur
- Satzung
- Stellung der Photovoltaik-Industrie in Deutschland
- Theorien zum Verbändehandeln
- Die Prinzipal-Agent-Theorie
- Stewardship-Theorie
- Governance
- Corporate Governance
- Nonprofit Governance
- Best Practice Wirtschaftsverbände
- Kriterien für die Untersuchung im vorliegenden Fall
- Verbandspolitik und -kommunikation 2010
- Ausgangssituation 2010
- Referentenentwurf als Gesetzesinitiative des BMU
- Meinungsbildung im BSW Solar
- Bewertung
- Verbandspolitik und -kommunikation 2011
- Ausgangssituation 2011
- Kommunikation in der Novellierungsphase Anfang 2011
- Gemeinsame Pressekonferenz
- Antidumping-Verfahren und Neutralitätsgebot
- Verbandspolitik und -kommunikation 2012
- Ausgangssituation 2012
- Außerordentliche Mitgliederversammlung 2012
- Vermittlungsausschuss und NRW-Wahl
- Situation für den neuen Umweltminister Dr. Peter Altmaier
- Ausblick
- Bewertung der Verbandspolitik
- Bewertung anhand der erarbeiteten Governance-Kriterien
- Bewertung anhand der Agentur- und Stewardship-Theorie
- Auffällige Einzelprobleme aus Sicht der Governance
- Strategieempfehlungen
- Verbandssatzung
- Organisatorische Implikationen
- Ergebnis
- Methodik und Forschungsergebnisse der Untersuchung
- Zur gewählten Methodik der Empirie
- Gewählte Befragungsart
- Gruppe der Befragten (Sample)
- Standardisierte Befragung mit Fragenkatalog als Leitfaden
- Methodik und Abfolge der Fragen
- Befragte (Sample)
- Die Fragen im Einzelnen
- Experteninterview
- Literaturverzeichnis
- Monographien
- Zentrale mediale Berichterstattung
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Danksagung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Verbandsarbeit des Bundesverbandes Solarwirtschaft e. V. im Kontext der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in den Jahren 2010 bis 2012. Ziel der Arbeit ist es, die Verbandspolitik und -kommunikation des BSW Solar anhand von Governance-Kriterien zu bewerten und die Auswirkungen auf die Photovoltaik-Industrie zu analysieren.
- Bewertung der Verbandsarbeit im Kontext der Nonprofit Governance
- Analyse der Kommunikation und Strategien des BSW Solar in der Novellierung des EEG
- Die Auswirkungen der Verbandsarbeit auf die Photovoltaik-Industrie
- Entwicklung von Strategieempfehlungen für den BSW Solar
- Einordnung der Verbandsarbeit in die Prinzipal-Agent-Theorie und die Stewardship-Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext der Arbeit und die Forschungsfrage erläutert. Die Kapitel 3 und 4 untersuchen die zu bewertende Situation, indem sie die Organisationsstruktur und die Satzung des BSW Solar sowie die Stellung der Photovoltaik-Industrie in Deutschland beleuchten. Kapitel 5 beschäftigt sich mit Theorien zum Verbändehandeln, wobei die Prinzipal-Agent-Theorie, die Stewardship-Theorie und die Governance im Fokus stehen. Die Kapitel 7 bis 9 analysieren die Verbandspolitik und -kommunikation in den Jahren 2010 bis 2012, wobei die jeweilige Ausgangssituation, die Kommunikation des BSW Solar und die Bewertung der Verbandsarbeit im Fokus stehen. Kapitel 10 bewertet die Verbandspolitik anhand der erarbeiteten Governance-Kriterien, der Agentur- und Stewardship-Theorie sowie auffälliger Einzelprobleme aus Sicht der Governance. Abschließend werden Strategieempfehlungen für den BSW Solar gegeben.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit Corporate Governance, insbesondere Nonprofit Governance, im Kontext der Bewertung von Verbändehandeln. Sie fokussiert auf die Verbandsarbeit des Bundesverbandes Solarwirtschaft e. V. und die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in den Jahren 2010 bis 2012. Wichtige Schlüsselwörter sind Photovoltaik-Industrie, Verbandspolitik, Verbandskommunikation, Governance, Prinzipal-Agent-Theorie, Stewardship-Theorie, Strategieempfehlungen und die Auswirkungen der Verbandsarbeit auf die Branche.
- Citar trabajo
- Björn Emde (Autor), 2012, Corporate Governance und die Bewertung von Verbandshandeln am Beispiel des Bundesverbands Solarwirtschaft e. V. , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207598