Prävention sportartspezifischer Verletzungen und Risiken beim Wellenreiten


Bachelor Thesis, 2011

77 Pages, Grade: 1,3


Excerpt


Inhalt

Darstellungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Vorstellung der Sportart Wellenreiten
2.1 Ursprung und Ausbreitung des Wellenreitens
2.1.1 Ursprung und Entdeckung
2.1.2 Ausbreitung in Europa
2.1.3 Ausbreitung und gegenwärtige Entwicklung des Wellenreitens in Deutschland
2.2 Die unterschiedlichen Formen des Surfens
2.2.1 Bodysurfen
2.2.2 Bodyboarden
2.2.3 Big Wave- und Tow-in-Surfen
2.2.4 Shortboarden
2.2.5 Longboarden
2.2.6 Stand Up Paddle Surfing
2.3 Materialübersicht
2.3.1 Kurzer Aufriss zu Entwicklungen des Surfmaterials
2.3.2 Die Eigenschaften des Surfbrettes
2.4 Manöver, Techniken und Regeln im Wasser
2.4.1 Die Durchtauchtechniken
2.4.2 Manöver auf der Welle
2.4.2.1 Bottom-Turn
2.4.2.2 Top-Turn
2.4.2.3 Cutback
2.4.2.4 Fortgeschrittene Manöver
2.4.3 Vorfahrts- und Verhaltensregeln auf dem Wasser

3 Verletzungen und Risiken im Wellenreiten
3.1 Aktueller Forschungsstand: die Methodologie einzelner Studien
3.1.1 Hay, et al. (2009)
3.1.2 Nathanson, et al. (2007)
3.1.3 Dau, et al. (2005)
3.2 Deskriptive Epidemiologie von akuten Verletzungen
3.3 Analytische Epidemiologie von akuten Verletzungen
3.3.1 Ursachen von Schnitt- und Schürfwunden
3.3.2 Ursachen von Zerrungen und Verstauchungen
3.3.3 Sonstige akute Verletzungstypen und –ursachen
3.3.3.1 Die hydraulische Kraft der Welle als Verletzungsursache
3.3.3.2 Ursachen für Luxationen und Frakturen
3.3.3.3 Die Sonnenexposition und Ermüdung als Verletzungsursachen
3.3.3.4 Verletzungen durch den Kontakt mit Meerestieren
3.4 Chronische Verletzungen und sonstige Risiken
3.4.1 Gehörgangsexostose (Surfer’s ear)
3.4.2 Hautverletzungen
3.4.3 Spezifische Fehlstellungen und chronische Verletzungen in Rumpf- und Oberkörperbereich des Bewegungsapparates
3.4.3.1 Schmerzen im Bereich des Nackens
3.4.3.2 Oberes Halswirbelsäulen-Syndrom (Zervikozephalgie) und Rotatorenmanschetten-Verletzungen
3.4.3.3 Schmerzen im Bereich des unteren Rückens und der Hüfte

4 Präventionsmöglichkeiten gegen Verletzungen und Risiken
4.1 Präventionsmöglichkeiten gegen akute Verletzungen
4.1.1 Prävention von Schürf- und Schnittwunden
4.1.2 Prävention von Zerrungen
4.1.3 Prävention durch das Tragen eines Helmes
4.1.4 Präventionsmöglichkeiten beim Wipeout
4.2 Präventionsmöglichkeiten gegen chronische Verletzungen
4.2.1 Prävention von Gehörgangsexostosen
4.2.2 Prävention von Hautverletzungen
4.2.3 Prävention von spezifischen Fehlstellungen und chronischen Verletzungen in Rumpf- und Oberkörperbereich des Bewegungsapparates
4.3 Über die Vermeidung und Bewertung sportartspezifischer Risikosituationen mithilfe eines Risikomanagement-Konzeptes
4.3.1 Analyse: Wellenreiten als Risikosport
4.3.2 Risikomanagement im Risikosport nach Göring (2006)
4.3.3 Das 3x3 Filterprinzip nach Munter (2003) – eine Analyse des Risikomanagement-Konzeptes für das Wellenreiten

5 Resümee und Ausblick

Literatur- und Quellenverzeichnis

Darstellungsverzeichnis

Darst. 1: Signifikante Begriffe des Surfbrettes

Darst. 2: Unterschiedliche Formen des Tails

Darst. 3: 1. Unterschiedliche Finnenausrichtungen, 2. Unterschiedliche Ausprägungen des Bottoms

Darst. 4: Unterschiedliche Arten von Surfboards

Darst. 5: a) Bewegungsanalyse der Eskimorolle, b) Eskimorolle in Aktion

Darst. 6: Bewegungsabfolge des Duckdive

Darst. 7: 1. Aerial, 2. Tuberide

Darst. 8: Verletzungsraten signifikanter Verletzungen in ausgewählten Sportarten

Darst. 9: Wahrscheinlichkeitsverhältnisse während eines Wettkampfes eine akute Verletzung zu erleiden

Darst. 10: Die Häufigkeiten spezifischer Verletzungstypen aus ausgewählten Studien in gerundeten, relativen Anteilen

Darst. 11: Die häufigsten Lokalisierungen spezifischer Verletzungstypen aus ausgewählten Studien in gerundeten relativen Anteilen

Darst. 12: Verletzungsursachen beim Wellenreiten in relativen Häufigkeiten

Darst. 13: Links: Schematische Darstellung eines Beachbreaks, Rechts: Schematische Darstellung eines Reefbreaks

Darst. 14: Verteilung der spezifischen Verletzungsursachen am Surfbrett

Darst. 15: Kleines Wassergeschwür

Darst. 16: Schematische Kennzeichnung einer Welle

Darst. 17: 1. Australische Würfelqualle, 2. Seeigel

Darst. 18: Links: Gesundes Ohr, Rechts: Ohr mit Gehörgangsexostose

Darst. 19: Unterschiedlicher Schweregrade von Gehörgangsexostose, 1. Gehörkanal in gesundem Zustand, 2. Gehörkanal zu 50% verwachsen, 3. Gehörkanal zu 75% verwachsen

Darst. 20: Verteilung unterschiedlicher Schweregrade von Gehörgangsexostose nach Surfjahren

Darst. 21: Finnenbedingte schwere Schnittverletzung

Darst. 22: Channel und Strömungen

Darst. 23: Analyse kennzeichnender Merkmale für Risikosportarten am Beispiel Wellenreiten

Darst. 24: Das 3x3 Filterprinzip nach Munter (2003) auf das Wellenreiten übertragen

1 Einleitung

„The ocean is vast and powerful, in a constant state of flux, and its moods are unpredictable. As surfers, we have the opportunity to harness some of its awesome power and witness its beauty from a unique perspective that few others will ever get to see” (Nathanson, et al., 2011, S. 1).

Im Zeitalter der Golbalisierung und Kommerzialisierung hat das Wellenreiten in den letzten zwei Jahrzehnten in gewisser Weise einen besonderen Wachstumsschub erlebt. So gab es in den U.S.A. im Jahr 2004 mehr als 2,1 Millionen Surfer und der deutsche Wellenreitverband schätzte die Zahl der Surfer in der Bundesrepublik auf 20.000 – 25.000 (vgl. Darrow, 2005 in: Nathanson, et al., 2007, S. 113; Dau, et al. 2005, S. 410). In Deutschland wird - im gesellschaftlichen Kontext betrachtet - mit dem Sport Surfen v.a. eine Lebenseinstellung asoziiert. In den Medien dient der Sport folglich insbesondere Marketingzwecken und stellt z.B. durch Assoziationen mit „Sonne, Strand und Meer“ ein gewisses Urlaubsgefühl her. Der Fakt, dass sich klassische Surfmarken wie „Quiksilver“ (Platz 8) oder „Billabong“ (Platz 12) durch ihren hohen Umsatz unter den Top 20 der Sportartikelhersteller weltweit befinden, zeigt, dass sich mittlerweile hinter dieser Sportart eine milliardenschwere Industrie befindet (vgl. statista, 2010). Nicht selten wird das Surfen aus Sensationslust in den Medien[1] als eine riskante Extremsportart dargestellt. Das damit verbundene Image wird seitens der Surfindustrie – mit dem Blick auf positive Verkaufszahlen - kaum geleugnet.

Wie in obigem Zitat angedeutet, liegt der Reiz für viele Surfer in der besonderen Essenz dieser Sportart. Da man von der Naturgewalt „Wasser“ in seinen vielfältigen Formen abhängig ist, stellt sich das Erlernen meist als ein langwieriger Prozess dar. Aufgrund der Tatsache, dass viele Surfer keinen Strand direkt in unmittelbarer Nähe haben, ist das Reisen eng mit diesem Sport verknüpft. Folglich sind die Zeiträume, in denen das Wellenreiten ausgeübt wird, meistens sehr eng und werden intensiv genutzt. Sowohl die unregelmäßige Ausübung als auch die Unvorhersehbarkeit, die das Element Wasser mit sich bringt, legen die Vermutung nahe, dass es bei dieser Disziplin ein besonderes Verletzungs- bzw. Gefahrenpotential gibt.

Vor diesem Hintergründen entstand u.a. das Interesse, diese Arbeit dem Bereich der Verletzungsrisiken und deren Prävention zu widmen. Während der weiteren Recherche kam es zu den folgenden Fragen:

„Inwiefern wird diese Sportart bei der Epidemiologie[2] von Verletzungen ihrem medial verbreiteten Ruf als „Risikosportart“ gerecht? Welche Risiken und Verletzungsbilder treten beim Wellenreiten überhaupt auf? Was sind die Ursachen dafür? Und wie lassen sich Risiken vermeiden oder eindämmen?“

Die sich daraus ergebende Forschungsfrage dieser Arbeit lautet: „Welche Präventionsmöglichkeiten gibt es, um spezifische Verletzungen und Risiken beim Wellenreiten zu minimieren oder sogar zu vermeiden?“

Da sich - im Gegensatz zum Snow- oder Skateboarden - sowohl zum Bereich der allgemeinen Grundlagen (Kap. 2) als auch der Präventivmaßnahmen (Kap. 4) kaum sportwissenschaftliche Publikationen finden, wird teilweise in jenen Abschnitten auf Populärliteratur in Form von Surfhandbüchern zurückgegriffen werden müssen. Diese sollen jedoch außerdem durch eigene Erfahrungen und qualitative Beobachtungen gestützt, bewertet oder ergänzt werden. Des Weiteren können ggf. Anregungen für neuartige Maßnahmen aufgezeigt werden. Um die genannte Forschungsfrage nach den angestrebten Präventionsmöglichkeiten zu operationalisieren, sollen in Kap. 3 bereits durchgeführte empirische Untersuchungen durchleuchtet werden um sowohl Aussagen über die deskriptive[3] als auch über die analytische[4] Epidemiologie von Verletzungen beim Wellenreiten treffen zu können. In diesem Sinne soll es sich bei dieser Arbeit um eine Literaturarbeit handeln, die v.a. durch eigene qualitative Feldbeobachtungen gestützt und ergänzt wird.

Um die eingebrachten Erfahrungen und Beobachtung entsprechend bewerten zu können, ist es an dieser Stelle sinnvoll, einige Informationen bzgl. meiner Surferfahrung zu geben:

Im Jahr 2004 stand ich das erste mal auf einem Surfboard. Bis zum heutigen Zeitpunkt umfasst die Zeit, in der ich mich mit der Ausübung dieser Sportart beschäftigt habe, in etwa sieben Jahre. Die ersten Erkenntnisse mit dem Gleiten auf Wellen wurden allerdings beim Bodyboarden[5] (s. Kap. 2.2.2) gewonnen und liegen ca. elf Jahre zurück. In den Sommerferien der Schulzeit verbrachte ich mindestens vier Wochen jährlich am Meer, sodass ich bereits früh - vor der Zuwendung zum Wellenreiten - im spielerischen Umgang Timing und eine gewisse Grundgewandheit in der Brandung erlernte. Damals arbeitete ein Freund als Surflehrer in Frankreich und der Ehrgeiz, diesen Sport zu erlernen, stieg. So kaufte ich im Frühjahr 2004 mein erstes Surfboard, ein Minimalibu (s. 2.3.2). Dank der Vorkenntnisse durch das Bodyboarden und mit Hilfe der durch den Bekannten vermittelten Grundkenntnisse sowie dem regen Austausch mit meinem wenige Jahre jüngeren Bruder, der ebenfalls das Wellenreiten lernte, wurden schnell Fortschritte erzielt.

Seit dem Kauf eines VW-Busses und dem Beginn des Sportstudiums an der Georg-August-Universität Göttingen im Jahr 2008 wurden die Semesterferien im Sommer dazu genutzt, an der Atlantikküste von Spanien zu surfen. An Feiertagen und langen Wochenenden werden immer wieder Kurzurlaube an die niederländische, dänische oder deutsche Nordseeküste unternommen. Bei einer zwei wöchigen Reise in das „endo Surfcamp“ in Marokko, ebenfalls im Jahr 2008, ergab sich für mich die Chance, in den folgenden Jahren mehrmals den Beruf eines Surflehrers in Marokko auszuüben (2009: zwei Wochen; 2010: sechs Wochen; 2011: sechs Wochen). Aufgrund der Tatsache, dass ich also seit den letzten drei bis vier Jahren relativ regelmäßig zum Wellenreiten gekommen bin und mein theoretisches Wissen bei der Surflehrertätigkeit verbessern konnte, habe ich ein fortgeschrittenes Surflevel erreicht.

Im Laufe meines Studiums verspürte ich vermehrt das Bedürfnis, mich stärker auf sportwissenschaftliche Weise mit dem Thema Wellenreiten intensiver zu befassen. Doch aufgrund des Studienangebots und dem o.g. Mangel an wissenschaftlicher Literatur, die sich mit dem Surfen beschäftigt, komme ich erst in der vorliegenden Bachelorarbeit dazu, ein entsprechendes Thema auf wissenschatlicher Ebene zu diskutieren.

So liegt die Intention dieser Arbeit einerseits darin, den sportwissenschaftlichen Diskurs um das Thema Wellenreiten - v.a. in Deutschland - zu entfachen. Andererseits möchte ich mit dieser Arbeit zu einer bewussten Wahrnehmung bzgl. der Gefahren, Risiken und Verletzungen sowie deren Prävention in der deutschen Surfszene beitragen.

Im Anschluss dieser Einleitung folgt eine recht ausführliche Vorstellung der Sportart Wellenreiten. Dies ist aufgrund des Fehlens sportwissenschaftlicher Literatur im Grundlagenbereich notwendig.

2 Vorstellung der Sportart Wellenreiten

Dass es im Diskurs um das Wellenreiten sowie bei wissenschaftlichen Abhandlungen im deutschsprachigen Raum immer wieder zu Missverständnissen kommt, zeigen Diel & Menges (2006, S. 7) mit folgender typischen Konversation:

„Servus, ich war im Sommer surfen.“

„Ja ich auch – eine Woche am Gardasee“

„Nein, ich meine ohne Segel.“

Um solchen Irrtümern Abhilfe zu schaffen gilt es deshalb zunächst die Begriffe Surfen, Wellenreiten und Windsurfen differenziert zu betrachten und zu definieren.

Das Surfen bezeichnet im eigentlichen Sinne das Gleiten auf einer - durch Energieübertragung entstandenen – Wasserwelle. Dies kann mit Hilfe unterschiedlicher Sportgeräte oder gar nur mit dem Körper[6] geschehen. Der Ursprung des Wortes liegt in dem englischen Begriff „surf“, der als Nomen gleichbedeutend dem deutschen Terminus „Brandung“ ist. Als Verb ist die Bedeutung mit dem Sinn der Vokabel „surf-riding“ identisch, was zu Deutsch mit „Surfen“ bzw. „Wellenreiten“ zu übersetzen ist. Zwar ist das Windsurfen historisch aus der Bewegungsform des Wellenreitens entstanden, doch hat diese Sportart - trotz des vorhandenen Wortteils „-surfen“ - mit der eigentlichen Disziplin wenig gemeinsam (vgl. Young, 1983, S. 181f.). Grund für diesen Unterschied ist der Fakt, dass beim Windsurfen - wie beim Kitesurfen - in erster Linie die Energie des Windes genutzt wird. Ein Ausdruck wie „Windboarden“ hätte der Definition sinngemäß entsprochen.

Die Termini „Surfen“ und „Wellenreiten“ können also im Deutschen synonym verwendet werden; wohingegen „Windsurfen“ als eigenständige sowie abgegrenzte Disziplin gesehen werden muss. Dennoch finden sich bei einer sportwissenschaftlichen Literaturrecherche – z.B. in Bibliothekskatalogen – mit dem Begriff „Surfen“ immer wieder Bücher über das Windsurfen. Mit vorangegangenem Beitrag sei für Klarheit bei der Verwendung der o.g. Termini gesorgt.

Um ein Bild über die Essenz des Wellenreitens bzgl. seines kulturellen Hintergrunds sowie der Abhängigkeit von der Natur zu bekommen, wird im Nachstehenden aus einer kurzen Abhandlung über die „Philosophie des Surfens“ von Strauss & Götze (2005, S. 18) zitiert:

„Viele Sportarten beanspruchen für sich, mehr zu sein, als reine körperliche Aktivität. Doch keine andere Sportart blickt auf eine so lange und mystische Geschichte zurück wie der „Sport der Könige“. Keine andere Sportart geht so intensiv in Interaktion mit der Urgewalt der Natur, mit dem Element des Ursprungs und der Energie des Lebens, die wir in umgewandelter Form in uns aufnehmen, um Wellen entlang zu gleiten. Doch für einen richtigen Surfer hört der Sport nicht an der Wasserkante auf, es ist vielmehr eine Lebenseinstellung, eine Philosophie, die jeden Aspekt der Existenz beeinflusst und die Selbstwahrnehmung sowie die individuelle Beziehung zur Umwelt schärft. Das Leben eines Surfers wird nicht von gesellschaftlichen Konventionen diktiert, sondern von der Natur, der Sonne, den Winden, den Wellen und natürlich dem Rhythmus der Gezeiten.“

Dieses Zitat vermittelt zwar eine etwas überzeichnete Darstellung des Wellenreitens, macht jedoch deutlich, mit welcher Motivation diese Disziplin betrieben wird.

Im Hinblick auf das sportwissenschaftliche Defizit zu diesem Thema sollen fortfolgend die für diese Sportart relevanten Grundlagenbereiche.

2.1 Ursprung und Ausbreitung des Wellenreitens

2.1.1 Ursprung und Entdeckung

Der Ursprung des Surfens wird den Polynesiern zugesprochen, wobei bis heute nicht geklärt ist, ob die hawaiianischen oder die tahitianischen Polynesier den Keim dieser Bewegungsform bildeten. Höhlenmalereien aus dem 12. Jahrhundert gelten als erster bildlicher Beweis. Auf diesen waren Menschen dargestellt, die mit Brettern auf Wellen über das Meer gleiten(vgl. Strauss & Götze, 2005, S: 15). Laut Reed (1999) können die Beginne der polynesischen Kultur auf etwa 2000 vor Christus datiert werden.

Es handelt sich so um eine der mutmaßlich ältesten Sportarten der Welt. Dabei drehte es sich für die Hawaiianer nicht nur um eine Form der Freizeitgestaltung, sondern ebenso um eine Religion, die durch Rituale begleitet wurde. Mit der Fertigung der Surfbretter sollten die jeweiligen Götter gehuldigt werden. Zwei verschiedene Bretttypen ließen sich bereits damals unterscheiden. Während der Königsfamilie die 6 m langen und über 75 Kg schweren Bretter aus dem Holz des Wiliwili-Baumes zustanden, begnügte sich das einfache Volk mit kürzeren Brettern aus Koa-Holz. Entsprechend bestanden auch Privilegien bzgl. der Benutzung der Surfstrände, bei deren Missachtung mit Strafen zu rechnen war (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 15; Reed, 1999).

Der erste schriftliche Beweis dieser bis dahin unbekannten Bewegungskultur wird dem europäischen Entdecker James Cook zugeschrieben, der bei seiner Entdeckung der Hawaii-Inseln im Jahre 1778 einen schriftlichen Bericht verfasste. Ein Jahr zuvor hatte Cook zwar bereits Tahitianer mit ihren Kanus in der Brandung beobachtet, doch die Gewandtheit der Hawaiianer auf ihren schmalen langen Brettern übertraf seine Begeisterung auf ein Neues. Als sich einige Jahrzehnte später - im Jahr 1820 - die ersten Missionare auf der Insel niederließen, wurde die Königsfamilie zum Christentum bekehrt und die „heidnischen Sitten“ der Ureinwohner verboten (s. Matschkur, 2002, S. 6).

Infolge dessen kam es auch zu einem Verbot des Wellenreitens, womit der Sport bis zum Ende des 19. Jahrhunderts fast komplett von den Inseln Hawaiis verschwand. Das Wiederaufleben dieser Sportart zur genannten Zeit ist u.a. der Verdienst der Schriftsteller Mark Twain und Jack London. Diese Berichteten 1866[7] und 1907[8] vom hawaiianischen Brauchtum und den Inseln.

Ein Jahr nach Jack Londons Bericht gründeten er und Alexander Hume Ford mit dem „Waikiki Outrigger Canoe and Surfboard Club“ den ersten - noch heute beständigen - Surfclub der Welt. Im Jahr 1900 wurde Hawaii als 51. Bundesstaat der USA annektiert. In Anbetracht der oben genannten Öffentlichkeitsarbeit, dem steigenden Wirtschaftswachstum und einem Anstieg der Touristenzahlen in Folge der Annexion war der Grundstein für die weitere Ausbreitung dieser Sportart gelegt (vgl. Matschkur, 2002, S. 6f.; Strauss & Götze, 2005, S. 15; Young, 1983, S. 31f.).

2.1.2 Ausbreitung in Europa

Nach Europa kam der Sport erstmals im Jahre 1920, als Edward Prince of Wales von seinem Waikiki-Aufenthalt zurückkehrte. Als der Engländer Nigel Oxendrew drei Jahre später das gleiche Ziel aufsuchte, gründete dieser in der Heimat den heute ältesten Surfclub Europas. Nachdem der „Island Surf Club“ - auf Jersey (Insel im Ärmelkanal) gegründet wurde, dauerte es fast dreißig Jahre bis die Sportart auch in Europa populär wurde (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 20). Die Tatsache, dass das Baden an den englischen Küsten erst in den fünfziger Jahren immer populärer wurde, führte zu der relativ späten Gründung der „Surf Life Saving Association“ (SLSA) im Jahr 1960. Kurz darauf kamen australische Rettungsschwimmer nach Cornwall, die ihre neuartigen Surfboards aus Fiberglas und Schaum mitbrachten. Die herkömmlich verwendeten Hilfsmittel der Lifeguards hatten bis dahin aus unhandlichen, hölzernen Paddelbrettern bestanden und wurden nun abgelöst. Die SLSA wuchs und das Wellenreiten wurde auf der britischen Insel immer beliebter (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 20).

Auch in Frankreich kam es erst im Jahr 1956 zu einem Beginn der Surfkultur. Dort entdeckte der amerikanische Drehbuchautor Peter Viertel bei seiner Arbeit am Grand Plage[9] in Biarritz das Potential der französischen Wellen. Die hier bereits vorhandenen Rettungsschwimmer bewunderten sein Geschick in der Brandung und begannen ebenfalls zu surfen. Mit den von Michel Barland gemachten Erfindungen der Leash[10] und der „Pre-Shape“[11] -Maschine, welche eine industrielle Massenproduktion von Surfboards ermöglichte, war das Fundament für eine rasche Ausbreitung in Europa gelegt.

Der Sport eroberte nun über das Baskenland auch die spanischen Küstenabschnitte und fand erst relativ spät in Portugal Anklang. Dort waren es erneut Australier und Amerikaner die im Jahr 1976 durch erstmalige Abbildungen von portugiesischen Wellen im „Surfer Mag“[12] an die Strände gelockt wurden (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 19-21).

2.1.3 Ausbreitung und gegenwärtige Entwicklung des Wellenreitens in Deutschland

In Deutschland sind die Ursprünge der Surfkultur auf der Nordseeinsel Sylt zu finden, wo im Jahr 1953 die ersten Versuche von den Rettungsschwimmern unternommen wurden. Dafür wurden die 50 Kg schweren Rettungsbretter verwendet, die weder eine Aufbiegung[13] noch Finnen[14] besaßen. Entprechend waren die ersten Versuche wenig erfolgreich. Erst ca. zehn Jahre später kam mit dem Import von französischen Brettern die Bildung einer deutschen Surfszene. Kurz darauf folgte - wie in zuvor genannten Ländern - die Gründung des ersten deutschen Surfclubs „Surf Club Sylt“ im Jahr 1966 (vgl. Mager, o.J.). Seitdem wächst die Surfgemeinschaft in Deutschland stetig und hat seit 1991 den deutschen Wellenreit-Verband in Köln als offiziellen Dachverband. Dieser sorgt neben der Ausrichtung der deutschen Meisterschaften in Frankreich[15] für die Ausbildung von deutschen Surflehrern, die auf diese Weise eine offizielle Legitimation erwerben können, um in in europäischen Surfcamps zu arbeiten (vgl. Deutscher Wellenreit Verband, o.J.).

„In Deutschland geben Studien zufolge fast 1 Million Menschen an, schon mal auf dem Board gestanden zu sein“ (Gruber, 2006, S. 55). Auch nach eigener Beobachtung lässt sich feststellen, dass die Popularität dieser Sportart unter Deutschen in den letzten Jahren zugenommen hat. War früher das Skaten – nach eigener Beobachtung - im Bereich der Brettsportarten bei deutschen Jugendlichen noch in gewisser Weise eine Nischen-Sportart, so stellen heute Sportarten wie Kiten, Snowboarden, Wakeboarden oder Wellenreiten, fast schon gewöhnliche Freizeitaktivitäten dar. Auf der einen Seite kann der gesellschaftliche Wandel hin zu einem Verlangen nach extremeren Bewegungs- oder Grenzerfrahrungen (vgl. Göring, 2006, S. 202) für diese Entwicklung geltend gemacht werden. Auf der anderen Seite gibt es heute für jegliche Sport Angebote bessere Vermarktungsmöglichkeiten, z.B. durch die Nutzung von Internetstreams[16]. So sind Artikel von Surfmarken wie „Quiksilver“, „Billabong“ oder „O’neill“, die früher nur in kleinen Skateshops erhältlich waren, sind heute bei jedem größeren Sportgeschäft erhältlich und somit für die breite Masse zugänglich.

Derartige Hypothesen bzgl. der gestiegenen deutschen Surfpopulation lassen sich einerseits auf die kommerzielle Entwicklung der Surfindustrie, andererseits auf den – v.a. in der Werbebranche - medial genutzten Surfer-Lifestyle zurückführen. Auch das hohe deutsche Reisebedürfnis (vgl. Deutsche Presse Agentur, 2010) sowie der durch die Globalisierung geförderte Austausch von Kulturen sind als mögliche positive Faktoren für die wachsende Zahl der deutschen Wellenreiter zu sehen.

2.2 Die unterschiedlichen Formen des Surfens

Während der langen Entwicklungszeit des Surfens hat sich der Sport in verschiedene Richtungen entwickelt. Mit der Zeit sind individuelle Disziplinen entstanden, bei denen unterschiedliche Formen von Sportgeräten verwendet werden, um in der Brandung zu gleiten. Die wesentlichen Richtungen werden im Folgenden vorgestellt.

2.2.1 Bodysurfen

Da man sich beim Bodysurfen lediglich des eigenen Körpers bedient, kann diese Ausprägung des Surfens als die wohl ursprünglichste verstanden werden. Dabei kann man ohne Ausrüstung von kleinen Wellen getragen werden und „einen ersten Eindruck vom Brechungsverhalten […] bekommen“ (Strauss & Götze, 2005, S. 24). Die Wellenauswahl sowie das Timing sind entscheidende Voraussetzungen, um von einer Welle fortgetragen zu werden. Ist die Welle von geeigneter Größe und gerade im Begriff zu brechen, ist das der beste Zeitpunkt, sich in diese „hineinzustürzen“. Um die Geschwindigkeit der Welle zu erreichen, genügt ein Hechtsprung im seichten Wasser. Brechen die Wellen in tieferem Wasser, sind kurze, harte Flossen unverzichtbar. Nur so ist es möglich, kraulenderweise die nötige Geschwindigkeit der Welle zu antizipieren. Befindet man sich in der Brandung am sog. Curl[17] kann dem Wasser durch zwei unterschiedliche Posen eine optimale Angriffsfläche geboten werden.

Eine Möglichkeit ist, die Arme so vor der Brust anzuwinkeln, dass die Ellenbogen am Bauchnabel und die Hände auf der Brust liegen. Die Andere kann man als „Superman-Pose“ bezeichnen, wobei der wellennahe Arm nach vorne an die Wellenwand gerichtet ist und der andere Arm an der Hüfte anliegt. Zwecks der besseren Kontrolle sind bei beiden Körperpositionen eine hohe Körperspannung sowie durchgestreckte Beine erforderlich (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 24).

2.2.2 Bodyboarden

Beim Bodyboarden handelt es sich um eine - dem Bodysurfen ähnliche - Disziplin, bei der, anstatt des eigenen Körpers, ein kurzes Schaumstoffbrett als Gleitfläche verwendet wird. Auf diesem wird die Welle, gewöhnlich auf dem Bauch abgeritten. Fortgeschrittene vollbringen dies teilweise auf einem Knie hockend. Um das Board bei einem sog. Waschgang[18] nicht zu verlieren, ist es mit einer Leash am Handgelenk befestigt. Flossen werden aus identischen Gründen wie beim Bodysurfen eingesetzt (vgl. Kap. 2.2.1). Aufgrund des – im Vergleich mit einem „normalen“ Surfbrett - höheren Strömungswiderstandes[19] werden die Wellen generell etwas langsamer gesurft. Dabei sind dennoch spektakuläre Manöver möglich (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 24f.).

Aus eigener Erfahrung lässt sich des Weiteren hinzufügen, dass das Verhältnis zwischen Wellenreitern und Bodyboardern von Antipathie geprägt ist. Seitens der Surfer rührt dies aus der Tatsache, dass die Bodyboarder keine Zeit für einen Take-off[20] benötigen. So können diese tiefer und früher in die Wellen starten und sich somit dichter am Peak[21] positionieren. Aufgrund der normativ anerkannten Vorfahrtsregeln bei den Wassersportlern (vgl. Kap. 2.4.3), kommen den Bodyboardern so die besten Wellen zu. Dies führt zu häufigen Frustrationen auf der Seite der Wellenreiter. Es lässt sich außerdem feststellen, dass die Bewegungskultur des Bodyboardens aufgrund der vermeintlich geringeren Komplexität (kein Take-off; keine hohen Anforderungen an die Gleichgewichtsfähigkeit aufgrund des Liegens; weniger Kraftaufwand in einer Welle zu kommen) von Surfern weniger Anerkennung erfährt. Doch auch Bodyboarder hegen in gewisser Weise eine Feindseligkeit gegenüber Wellenreitern, denn es kommt vor, dass die Wellenreiter sich aus o.g. Gründen nicht an die Vorfahrtsregeln halten und den Bodyboardern bewusst reindroppen[22]. Aufgrund der liegenden Position ist bei einer Kollision mit dem harten Surfbrett, das meist eine spitze Nose und scharfkantige Finnen[23] aufweist, das Verletzungsrisiko als wesentlich höher einzuschätzen.

2.2.3 Big Wave- und Tow-in-Surfen

Das Big-Wave-Surfen ist vermutlich ähnlich alt wie das Surfen selbst, denn bereits die hawaiianischen Königsfamilien paddelten mit ihren etwa 80 kg schweren Wiliwili-Brettern ohne Finnen in 20 Fuß (ca. 6 m) große Wellen. Beim klassischen Big-Wave Surfen werden dabei sehr lange Boards verwendet, die um die 12 Fuß (ca. 3,5 m) lang sind und Guns genannt werden. Diese sind nötig um beim Anpaddeln die hohen Geschwindigkeiten der großen Wellen[24] zu erreichen.

Damit das Big-Wave-Surfen also solches definiert werden kann, besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Wellen mindestens eine Höhe von 15-18 Fuß (ca. 5-6 m) haben sollten. Strauss & Götze (2005) betrachten die genaueren Gründe für den genannten Grenzwert und stellen folgende Tatsachen fest:

„Wenn 95% aller Surfer keine Lust mehr haben, ins Wasser zu gehen…Wenn das ganze sein spielerisches Element verliert, weil man völlig konzentiert sein muss…Wenn man spezielles Training braucht, um lange Tauchgänge und monströse Kräfte aushalten zu können“ (ebd., S. 27)

Eine spezielle Richtung des Big-Wave-Surfens nennt sich Tow-in-Surfen. Das Verb „tow“ heißt im Deutschen „abschleppen“. Beim Tow-in Surfen lassen sich die Wellenreiter anhand eines am Jetski befestigten Seils in die Welle ziehen (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 26f.).

Um den Halt während der Startphase sowie beim Drop in den großen Wogen zu gewährleisten sind auf den speziellen, kürzeren Tow-in-Boards Schlaufen für die Füße angebracht. Diese erhöhen die Kontrolle bei sog. Chop[25] auf dem Wasser. Die größte offiziell gesurfte Welle der Welt wird Mike Parsons zugeschrieben, der an „Cortes Bank“[26] eine mehr als 70 Fuß (entspr. ca. 21m) große Riesenwelle abritt (vgl. Billabong XXL, 2011).

2.2.4 Shortboarden

Als Shortboard werden Bretter bezeichnet die kürzer als 7 Fuß (2,13m) sind. Durch ein geringes Gesamtvolumen, welches durch die schmale, kurze und spitze Bauweise bedingt ist, sind Shortboards zwar sehr wackelig und instabil, dafür aber umso wendiger. Hierdurch erfordern sie ein hohes Maß an Erfahrung. Da der Auftrieb mangels des Volumens viel geringer ist, muss der Surfer immer im steilsten Teil der Welle – möglichst dicht am Curl – surfen. Wenn er dies nicht tut, führt dies wegen des geringeren Tempos zu einem Einsinken und die Woge schwappt unter ihm hindurch (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 25).

Ein weiteres Merkmal der Boards ist eine 3-Finnenanordnung, die auch als Thruster bezeichnet wird. Man findet jedoch heutzutage auch immer häufiger Quad-Finnensysteme, bei denen vier Finnen angebracht sind. So surfte u.a. auch der elfmalige Weltmeister Kelly Slater mit einer Quad-Finnenanordnung (vgl. ASP International, 2011). Kennzeichnend für die Art, wie das Shortboard gesurft wird, ist v.a. die Radikalität. So werden beim Shortboarden weitgehend Tricks vom Skate- und Snowboarden übernommen. Dies steht im essentiellen Gegensatz zum klassischen Longboardens (vgl. Young, 1983, S. 145; Matschkur, 2002, S. 14).

2.2.5 Longboarden

Das Longboard hat eine Länge von mindestens 9 Fuß (2,74m). Es können generell zwei unterschiedliche Stilrichtungen unterschieden werden. Zum Einen das Old-School-Surfen, welches die klassische Richtung nach der wörtlich „alten Schule“ bezeichnet. Dabei stehen Tricks wie der Hang-ten[27] oder der Kopfstand im Vordergrund. Das optimale Trimmen[28] erfolgt bei dieser Form des Wellenreitens durch das Vor- und Zurücklaufen zwischen Nose und Tail[29]. Eleganter Weise wird dies mit sog. „Cross-steps“, eine Art Scherenschritt, vollführt (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 26).

Beim New-School - Surfen dagegen orientiert man sich an den Manövern des Shortboardens und übernimmt die radikale Fahrweise. Aus Beobachtungen lässt sich jedoch sagen, dass dieser auf das trägere Longboard übertragene Stil ein viel langsameres und geschmeidigeres Bild abgibt. Es ist auch möglich, beide Stilrichtungen miteinander zu vereinen, um die Vielseitigkeit des Könnens unter Beweis zu stellen.

Dennoch gibt es auch zwischen den Long- und Shortboardern, ähnlich wie zwischen den Bodyboardern und Wellenreitern, in gewisser Weise ein feindseliges Verhältnis. Dies wird z.B. an dem Surffilmtitel „Longboarding is not a crime“ deutlich. Erneut liegt der Grund in der tieferen Positionierung der Longboarder, die mit ihrem höheren Gesamtvolumen früher von der Welle getragen werden (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 26).

2.2.6 Stand Up Paddle Surfing

Stand Up Paddle Surfing, kurz SUP, ist einer der neuesten Trends in der Surfszene und findet sich nach eigener Beobachtung seit etwa 2009 auch an europäischen Surfspots[30] immer häufiger. Dabei werden Bretter verwendet die ein – im Vergleich zum Longboard - Vielfaches an Volumen besitzen. Sinn dessen ist ein hohes Maß an statischem Auftrieb, sodass man ohne Geschwindigkeit des Brettes trockenen Fußes darauf stehen kann.

Zudem hat der Surfer ein Paddel mit dem die Wellen in diesem Falle wörtlich angepaddelt werden und durch welches das Manövrieren des Brettes in der Welle ermöglicht wird. Dabei wird das Paddel in die Wellenwand gesteckt und der Surfer dreht sich durch die Bremswirkung um diesen Punkt. Da für das SUP im Prinzip keine Wellen nötig sind, kann diese Form der Bewegung auch auf Fließgewässern oder binnenländischen Seen ausgeübt werden (vgl. Hautmann, 2009).

Es gibt natürlich noch mehr unterschiedliche Formen bei denen Wellen abgeritten werden, z.B. das Windsurfen oder das Kitesurfen. Da bei diesen jedoch der Wind die entscheidende Energie zur Fortbewegung liefert, sollen diese im Rahmen dieser Arbeit unberücksichtigt bleiben.

2.3 Materialübersicht

In diesem Kapitel erfolgt ein Überblick über die heutigen verschiedenen Formen von Surfbrettern und deren Eigenschaften. Auf die Kleidung und zusätzliche Ausrüstung wird im Verlauf des 4. Kapitels eingegangen, da diese einen wichtigen Bestandteil der Präventionsmaßnahmen gegen Verletzungen darstellen. Zuvor soll ein kurzer historischer Aufriss über die für diesen Sport relevanten Innovationen gegeben werden, um das Massenphänomen „Wellenreitens“, wie es heute an europäischen Küsten gesehen werden kann, zu verstehen.

2.3.1 Kurzer Aufriss zu Entwicklungen des Surfmaterials

Am Beginn der chronologischen Surfbrett-Entwicklung steht das 75 kg schwere und 6m lange Brett aus dem Holz des Wiliwili Baumes, auf dem die hawaiianischen Urväter des Surfens ihre Wellen abritten. Erst im Jahr 1918 begann der mehrfache australische Surfmeister Claude West mit der experimentellen Nutzung von Mischholz. Seine Idee schwere Hölzer zur Stabilität und leichte Hölzer zur Gewichtsersparnis zu verwenden, scheiterte jedoch an der fehlenden Innovation von wasserfesten Klebstoffen. In Amerika wurden unterdessen bereits leichtere Bretter aus Balsaholz verwendet, die neue Manöver zuließen und auch den Frauen das Surfen ermöglichten. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges konnte das Brettgewicht durch Forschungen weiter reduziert werden. So wogen die Bretter nur noch 15 - 20 kg, waren jedoch äußerst Stoßanfällig (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 15ff.; Young, 1983, S. 49).

Im Zuge der intensiven kriegstechnologischen Forschungen zur Zeit des zweiten Weltkrieges kam es zur Erfindung von Glasfasermatten und Kunststoffharzen. Dank dieser Errungenschaften konnte im Jahr 1946 das erste Fiberglassbrett fertiggestellt werden. Im weiteren Verlauf entstanden neue Brettformen und Joe Quigg erfand den ersten Malibu Shape[31] (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 18; Young, 1983, S. 61, 88).

Als Jack O’neill in den frühen fünfziger Jahren zum Schutz vor dem kalten nordkalifornischen Wasser den ersten Neoprenanzug aus Neoprenresten zusammennähte, war eine weitere wichtige Schöpfung für den Surfsport gemacht. Er verfeinerte seine Erfindung indem er das sonst schnell reißende Neopren mit Nylon überzog und der moderne Wetsuit[32] war geboren. Von nun an war es also möglich die Disziplin in fast allen Gefilden und zu nahezu jeder Jahreszeit auszuüben (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 18).

Im Jahr 1963 fanden die ersten Surfweltmeisterschaften in Peru statt. Durch diesen Professionalisierungsschritt und die damit verbundene Konkurrenz entstanden weitere neuartige Manöver und Bretttypen.

Young (1983, S.163) beschreibt bzgl. der Erfindung der Finne: „Tom Blake is credited as having been the first to put a fin on a surfboard, but Tom says his device was really a keel and gives Credit to Joe Quigg for the first fin”. Simon Anderson entwickelte schließlich 1981 das 3-Finnen-Thruster-Design und löste damit die von David Nunhina 1972 eingeführte 2-Finnenbauweise ab (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 19; Young, 1983, S. 163).

2.3.2 Die Eigenschaften des Surfbrettes

Generell gibt es heutzutage zwei verschiedene Bauweisen, ein Surfboard herzustellen. Bei der einen werden im Prinzip zwei Kunststoffschalen (oben und unten) um einen Schaumstoffkern gepresst. Dies wird als Sandwichbauweise bezeichnet.

Bei der anderen teilt der Shaper zunächst einen Styroporkern in der Mitte in zwei Hälften, um diese dann mit einer Holzleiste dazwischen, Stringer genannt, wieder zusammenzukleben. Danach wird der Kern mit Fiberglasmatten und Kunststoffharz umhüllt. Der Stringer ist für die Stabilität und Flexibilität des Brettes von großer Bedeutung (vgl. Warshaw, 2003, S. 595). Dieses Bauprinzip ist heute gängig.

Es gibt aber dennoch Unterschiede bei der Verwendung des Baumaterials. Am häufigsten ist die Verwendung von Polyesterharz, doch es gibt heute auch immer mehr Shaper, die auf das zwar giftigere und teurere, aber stabilere und leichtere Epoxyd-Harz setzen (vgl. Warshaw, 2003, S. 187).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Darst. 1: Signifikante Begriffe des Surfbrettes Quelle: Strauss & Götze (2005, S. 30)

Es folgt eine Erläuterung über die wichtigsten Begriffe rund um das Surfboard (s. Darst. 1). Die Brettspitze wird als Nose bezeichnet, die Hinterkante als Tail. Nose- sowie Tail-Rocker definieren die Aufbiegung des Brettes zur Brettmitte in der Seitenansicht und bilden so die sog. Rockerline. Die äußeren Ränder sind als Rails betitelt. Die Ober- und Unterseite heißen Deck und Bottom (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 133ff.).

Die Angaben über Länge, Breite und Dicke erfolgt immer im angloamerikanischen Maßsystem in Fuß (ft.) und Zoll (engl. Inch [in.]). Dabei gilt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(vgl. Begriffe „Foot“ und „Inch“ in neues Grosses Lexikon in Farbe, 1994, S. 275; S. 386)

Die Maße eines Brettes sind in der Regel in der Form „Länge x Breite x Dicke“ auf dem Stringer an der Unterseite abzulesen. Sie können bei der ersten Abschätzung des Gesamtvolumens nützlich sein.

Die oben genannten Begriffe können vom Shaper als individuelle Parameter gesehen werden, welche die Fahreigenschaften des Boards bei geringen Veränderungen maßgeblich beeinflussen. Als erste Komponente ist das Gesamtvolumen, also der ganze Umfang, des Brettes von entscheidender Bedeutung. Soll es in schwachen Wellen gesurft werden, ist ein größeres Volumen und somit mehr Auftrieb sinnvoll. Sind kräftige und große Wellen das Ziel, hat ein Brett mit weniger Volumen den Vorteil der größeren Wendigkeit.

Bei den unterschiedlichen Formen für die Nose haben sich in der Evolution des Surfboards drei durchgesetzt: Die Malibu-Nose, die spitze Shortboard-Nose und die Evolution-Nose als Kompromiss zwischen den beiden Erstgenannten. „Die Malibu-Nose lässt das Surfbrett leicht in die Welle droppen, erschwert aber das Drehen […] und macht das Duck-diven[33] nahezu unmöglich“ (Strauss & Götze, 2005, S. 133). Da das Board mit einer spitzen Shortboard-Nose nicht so schnell angleitet, müssen die Wellen in einer steileren Phase angestartet werden und somit ist ein besseres Timing gefragt. Dagegen sind das Manövrieren sowie das Durchtauchen von Wellen aufgrund des geringeren Widerstandes der Shortboard-Nose einfacher. Die Evolution-Nose bildet mit einer breit zulaufenden Spitze das Mittel der oben genannten Extreme (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 133).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Darst. 2: Unterschiedliche Formen des Tails

Quelle: Strauss & Götze (2005, S. 133)

Es gibt heute eine Vielzahl von Schnitten für das Tail, die Häufigsten (s. Darst. 2) sind das Square-, Squash-, Round-, Pin- und Swallow-Tail. Bei Shortboards finden sich am häufigsten das Square- und Squash-Tail. Durch den abrupten Strömungsabriss wird Luft unter das Tail gewirbelt, welche das Brett sehr drehfreudig werden lässt. Das Pin-Tail hat formbedingt den geringsten Strömungsabriss und ermöglicht dementsprechend die größte Geschwindigkeit und Kontrolle in steilen, großen Wellen. Entsprechend ist das Pin-Tail besonders für Big-Wave Guns geeignet.

Das Round-Tail kann in seinen Eigenschaften ebenso wie das Swallow-Tail als Kompromiss zwischen Squash- und Pin-Tail gesehen werden. Die schwalbenschwanzartige Form des Swallow-Tail ist fester Bestandteil der in den Siebzigern aufkommenden Fish-Boards gewesen und verleiht dem Board in kleinen Wellen Geschwindigkeit bei guter Drehbarkeit (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 133; surfinghandbook, o.J.).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Darst. 3: 1. Unterschiedliche Finnenausrichtungen, 2. Unterschiedliche Ausprägungen des Bottoms

Quelle: Strauss & Götze (2005, S. 134f.)

Wenn das Surfbrett ohne Finnen auf den Fußboden gelegt wird, wird gut erkennbar, wie die Rockerline verläuft. „Je stärker die Rockerline ausgeprägt ist, desto drehfreudiger ist das Surfbrett, aber es wird auch langsamer und ist schwieriger in die Welle hinein zu paddeln“ (Strauss & Götze, 2005, S. 133). Bei einer geringeren Aufbiegung, also weniger Nose und Tail Rocker, fällt das Paddeln zwar leichter, verliert das Brett aber seine Wendigkeit. Beim Surfen von steilen Wellen ist es erforderlich, einen guten Halt in der Wellenwand zu haben und ein Ausbrechen des Tails zu verhindern. Scharfkantige oder stark heruntergezogene Rails sind für diesen Bedarf geeignet. Bei Turns[34] und Manövern ist das Ausbrechen des Tails evtl. sogar erwünscht. Hier sind runde Rails sinnvoll (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 134).

Auch das Unterwasserschiff, oder Bottom, kann verschiedene Formen annehmen (s. Darst. 3). Am häufigsten findet man hier ein flat, vee oder concave. Während ein vee wie ein Kiel wirkt und im Tailbereich zur Stabilisierung v.a. bei singlefin Longboards eingesetzt wird, führt ein c oncave oder double concave zu einer Kanalisierung des Wassers zu den Finnen und somit zu einer verbesserten Drehbarkeit der Brettes. Das flat bildet hier den Mittelweg zwischen beiden Ausprägungen (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 134).

Die Finnen kann man heutzutage bei fast jedem Board zwecks der besseren Handhabung herausnehmen. Die Anzahl der Finnen variiert bei Surfboards zwischen einer und vier Finnen. In der Reihenfolge gibt es Singlefins, Twinfins, Thrusterboards und Quadfins. Bei den Formationen sind die seitlichen Finnen jeweils immer nach innen eingedreht und nach außen gekippt (s. Darst. 3). Je größer dieser Winkel des Eindrehens ist, desto Drehfreudiger wird das Brett. Sind die Finnen nahezu parallel ist das Brett sehr schnell und schwieriger zu wenden (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 134).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Darst. 4: Unterschiedliche Arten von Surfboards

Quelle: Strauss & Götze (2005, S. 29)

Aus all diesen verschiedenen und variablen Baueigenschaften sind mit der Zeit Surfboardkategorien entstanden (s. Darst. 4). Boards einer Kategorie haben eine gemeinsame Grundform und geben durch die damit verbundenen Vor- und Nachteile ein bestimmtes Profil für die surfbaren Bedingungen und für die Fähigkeiten des Surfers vor.

Sie lassen sich nach Strauss & Götze (2005, S. 29f.) wie folgt einteilen:

Das Longboard ist mit über 9 Fuß Länge das voluminöseste Brett und kann dementsprechend bei kleinsten Wellen gesurft werden. Malibus und Minimalibus sind mit einer Länge zwischen 7 und 9 Fuß aufgrund der ausgewogenen Fahreigenschaften und der relativ hohen Wellenausbeute perfekt für Anfänger geeignet.

Wenn große Wellen (ab ca. 10 Fuß) gesurft werden sollen, wird eine Gun benötigt. Diese hat gewöhnlich eine Mindestlänge von 7 Fuß und bietet durch ihre Eigenschaften eine hohe Geschwindigkeit beim Anpaddeln.

Funboards - auch Evolutionboards genannt - haben meist eine Länge von um die 7 Fuß.

Shortboards sind in der Regel kürzer als 7 Fuß und machen durch ihre Form radikale Manöver möglich. Aufgrund des geringen Gesamtvolumens sind diese jedoch für Anfänger völlig ungeeignet, da diese erst mal ein Gefühl für das Gleichgewicht bekommen sollten.

Ein Fish bietet, ähnlich wie das Shortboard, ein hohes Maß an Wendigkeit. Es ist mit einer Länge von um die 6 Fuß zwar meist kürzer, weist aber aufgrund der höheren Dicke und Breite ein größeres Gesamtvolumen auf und ist deshalb – nach eigener Erfahrung - auch in kleinen Wellen (unter 4 Fuß) geeignet. Da ein Fish bei größeren Wellen (4 – 10 Fuß) rasch ein unruhiges Fahrverhalten aufweist, empfiehlt es sich in solchen Bedingungen ein Shortboard zu verwenden.

[...]


[1] Häufig findet das Wellenreiten mit spektakulären Schlagzeilen wie, „McNamara bändigt 27-Meter-Welle“ den Weg in die Massenmedien (vgl. Spiegel Online, 2011).

[2] Bez. die Wissenschaft, die sich mit der Verteilung und den Determinanten von gesundheitsbezogenen Zuständen befasst (vgl. Müller, 2007, S. 365).

[3] Bez. die Häufigkeitsverteilung von Krankheiten (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung, o.J.)

[4] Bez. die Entstehungsursachen von Krankheiten (vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung, o.J.)

[5] Im Folgenden dieser Arbeit werden Begriffe, die der Surfszene sprachlich entnommen sind, bei ihrer Erstnennung kursiv gekennzeichnet. Die weitere Erläuterung dieser Bergriffe befindet sich entweder im weiteren Textverlauf oder direkt in der Fußnote.

[6] Vgl. das Bodysurfen in Kap. 2.2.1

[7] 1866 berichtete Mark Twain regelmäßig in seiner Kolumne „Post aus Hawaii“ als Korrespondent der Tageszeitung „Daily Union“ aus der Südsee.

[8] 1907 sorgte Jack Londons Bericht „A Royal Sport: Surfing at Waikiki“, der in einer englischen Frauenzeitschrift veröffentlicht wurde, für die bis dahin größte Publicity (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 15).

[9] Heute nach wie vor einer der bekanntesten Surfstrände in Frankreich.

[10] Leash z u Deutsch „Leine“, ist die dehnbare Fangleine, die am Knöchel befestigt ist und das Surfbrett mit dem Surfer verbindet. Die Leash verhindert das Fortspülen des Brettes und vermindert dadurch in erster Linie die Verletzungsgefahr für andere Surfern und Schwimmer, die von dem eigenen Brett ausgeht.

[11] Vgl. für den Begriff Shape Kap. 2.3.1.

[12] Ein bekanntes amerikanisches Surf Magazin.

[13] Vgl. den Begriff Rocker(-line) in Kap. 2.3.2

[14] Vgl. Kap. 2.3.2

[15] Aufgrund der höheren Wellenqualität und der größeren Wahrscheinlichkeit, dass surfbare Wellen auf die Küste treffen, finden die Wettkämpfe traditionell an der südfranzösischen Atlantikküste statt.

[16] Die ASP World Tour (Weltmeisterschaften im Wellenreiten) wird jeweils von dem Hauptsponsor jedes Events per Internetstream kostenlos zur Verfügung gestellt.

[17] Das Curl bez. den Brechungsrand einer Welle (s. Darst. 16).

[18] Als Waschgang wird die Folge eines Sturzes bezeichnet, bei der der Surfer, ähnlich wie in einer Waschmaschine, im sog. Weißwasser herumgewirbelt wird. Letzteres bez. den weißen Wellenschaum einer gebrochenen Welle (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 183).

[19] Da sich normalerweise der halbe Körper hüftabwärts im Wasser befindet, sorgt dies für eine größere Fläche für den Gegenstrom und somit zu einem erhöhten Gleit- bzw. Strömungswiderstand (vgl. dazu u.a. Strauss & Götze, 2005, S. 183).

[20] Bez. den Moment, in dem der Surfer aufhört zu paddeln und sich „sprungartig“ auf das Surfbrett stellt (vgl. Warshaw, 2003, S. 628).

[21] Bez. den Punkt im Wasser, an dem die Wellen am höchsten sind (vgl. Strauss & Götze, 2005, S. 182). An diesem positioniert sich der Surfer normalerweise, da die Wellen hier zuerst anfangen zu brechen.

[22] Ein Drop bezeichnet im Allgemeinen das Hinunterfahren der Welle nach dem Take-off. Einem anderen Surfer während des Drops die Vorfahrt zu nehmen wird als „Drop in“ bzw. zu Deutsch als „Reindroppen“ bezeichnet (vgl. Diel & Menges, 2006, S. 188).

[23] Für eine Erläuterung der Begriffe Nose und Finnen s. Kap 2.3.2.

[24] Nach Butt & Russell (2002, S. 43ff.) ist die Wellengeschwindigkeit von der Wellenperdiode und damit indirekt auch von der Wellengröße abhängig.

[25] Chop wird der Zustand von kleinen Erhebungen und Dellen auf der Wasseroberfläche genannt, die auch als Kapillarwellen bezeichnet werden. Diese sind das Ergebnis von Wind, der die Wasseroberfläche „aufraut“ (vgl. Butt & Russell, 2002, S. 33).

[26] Ein Big-Wave-Spot (zur Erklärung des Begriffes Spot s. Kap. 2.2.6) fast 200 Kilometer entfernt von San Diego im pazifischen Ozean.

[27] Beim Hang-ten macht der Surfer einen Noseride, d.h. er befindet sich ganz vorne auf dem Brett. Als Krönung streckt er dabei die beiden Fußspitzen über die Brettkante hinaus, sodass alle zehn Zehen überstehen.

[28] Das Trimmen bezeichnet im Wellenreiten die Gewichtsverlagerung zwischen vorne und hinten, um das Brett entweder abzubremsen oder zu beschleunigen.

[29] Siehe Kap. 2.3.2.

[30] Spots sind die Orte (z.B. Strände oder Riffe), an denen das Surfen möglich ist.

[31] Shape ist die Bez. für die äußere Form eines Surfbrettes. Entsprechend wird derjenige, der Surfbretter herstellt, als Shaper bezeichnet.

[32] Die auch in der deutschen Sprache gängige englische Bezeichnung für Neoprenanzug.

[33] Siehe Kap. 2.4.1

[34] Ein Turn bezeichnet eine starke Wendung des Brettes, die die Fahrtrichtung ändert. Siehe dazu auch Kap. 2.4.2.

Excerpt out of 77 pages

Details

Title
Prävention sportartspezifischer Verletzungen und Risiken beim Wellenreiten
College
University of Göttingen
Grade
1,3
Author
Year
2011
Pages
77
Catalog Number
V207599
ISBN (eBook)
9783656360551
ISBN (Book)
9783656360902
File size
1343 KB
Language
German
Keywords
Wellenreiten, Surfen, Prävention, Verletzungen, Risiken, Risiko, Epidemiologie, akute, Präventionsmöglichkeiten, vermeidung, Risikosituationen, Risikomanagement, Konzept, Filterprinzip
Quote paper
Erik Schulte (Author), 2011, Prävention sportartspezifischer Verletzungen und Risiken beim Wellenreiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207599

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