Eine wichtige Entscheidung, die Anleger treffen müssen, bezieht sich auf die Frage, ob ihr Portfolio aktiv oder passiv verwaltet werden soll. Die Frage, ob ein Anleger eher passive oder aktive Anlagestrategien verfolgen sollte, ist sehr alt. Jedoch kann sie heutzutage noch immer nicht beantwortet werden. Eine Menge von empirischen Untersuchungen bestätigte die Überlegenheit des passiven Portfoliomanagements. Auch die Verfechter der Hypothese der effizienter Kapitalmärkte, die im aktiven Portfoliomanagement keinen Sinn sehen, empfehlen ein passives »Buy and hold«. Allerdings ist die Frage nach der Informationseffizienz der Kapitalmärkte genauso wie die Frage nach dem Zufallsverlauf der Aktienkursänderungen streng umstritten.
Das Ziel jedes aktiven Managers ist, Alpha gegenüber dem Marktdurchschnitt zu erzielen. Viele Studien haben allerdings gezeigt, dass aktiv verwaltete Aktienfonds im Durchschnitt schlechtere Performance als passive Indexfonds aufweisen. Die Effizienz-Hypothese postuliert die Unmöglichkeit, angesichts der höheren Kosten des aktiven Managements, Outperformance gegenüber dem Marktdurchschnitt zu erzielen. Del Guercio und Reuter (2011) sind jedoch mit ihrer Studie "Mutual Fund Performance and the Incentive to Invest in Active Management" der anderen Meinung. Ihre Erkenntnisse behaupten, dass die Unterperformance der aktiv verwalteten Aktienfonds nicht die Unmöglichkeit der Alpha-Generierung, sondern fehlende Anreize zur Alpha-Generierung widerspiegelt.
Auch deutsche aktiv verwaltete Aktienfonds schneiden langfristig signifikant schlechter ab als passive Indexfonds. Allerdings ändern sich die Finanzmärkte ständig. Deswegen bedarf es neuer Untersuchungen zum Thema Aktienfondsperformance, um die Überlegenheit des passiven Managements auch heutzutage zu bestätigen. Die schlechtere Performance der aktiv verwalteten deutschen Fonds könnte ebenfalls an mangelhaften Anreizen zur Alpha-Generierung liegen. Dennoch unterscheiden sich nicht nur die Kapitalmärkte in Deutschland und in den USA, sondern auch die Anreizsysteme, was vor allem den Vergleich der Investmentfonds dieser Staaten erheblich erschwert.[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Aufbau der Arbeit
- Überlegenheit des passiven Portfoliomanagements
- Kapitalmarkteffizienz
- Informationseffizienz
- Random-Walk-Hypothese
- Empirische Untersuchungen
- Studie "Mutual Fund Performance and the Incentive to Invest in Active Management"
- Drei Segmente im Bereich der US-Aktienfondsindustrie
- Performancevergleich der aktiv verwalteten und passiven Aktienfonds
- Schätzung von 4-Faktor-Alpha
- Outperformance der aktiv verwalteten Aktienfonds im Direkt-Sold-Segment
- Sensitivität der Flow-Performance-Beziehung
- Sensitivität von Mittelzuflüssen zur risikoadjustierten Rendite sowie zur Nettorendite
- Performance-Zufluss-Beziehung der Aktienfonds im Direkt-Sold-Segment
- Investitionen der Aktienfonds in aktives Management
- Anreize für ein aktives Management der deutschen Aktienfondsindustrie
- Studie "Höhe, Struktur und Determinanten der Managervergütung: Eine Analyse der Fondsbranche in Deutschland"
- Studie "Determinanten der Mittelzuflüsse bei deutschen Aktienfonds"
- Zusammenfassung und Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die Performance von Aktienfonds und die Anreize für ein aktives Management. Sie analysiert, ob aktiv verwaltete Fonds im Vergleich zu passiven Portfolios eine Outperformance erzielen und welche Faktoren die Investitionen in aktive Managementstrategien beeinflussen.
- Kapitalmarkteffizienz und die Random-Walk-Hypothese
- Performancevergleich von aktiv und passiv verwalteten Aktienfonds
- Sensitivität der Performance-Zufluss-Beziehung
- Anreize für ein aktives Management in den USA und Deutschland
- Determinanten von Managervergütungen und Mittelzuflüssen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar und erläutert den Aufbau. Kapitel 2 beleuchtet die Theorie der Kapitalmarkteffizienz und die Random-Walk-Hypothese, die die Überlegenheit passiver Portfoliomanagementstrategien begründen. Kapitel 3 analysiert die Performance von US-Aktienfonds anhand einer empirischen Studie, untersucht die Outperformance von aktiv verwalteten Fonds und die Sensitivität der Flow-Performance-Beziehung. Kapitel 4 befasst sich mit den Anreizen für ein aktives Management in der deutschen Aktienfondsindustrie anhand von zwei empirischen Studien, die die Determinanten der Managervergütung und die Mittelzuflüsse bei deutschen Aktienfonds untersuchen.
Schlüsselwörter
Aktienfonds, Performance, aktives Management, passives Management, Kapitalmarkteffizienz, Random-Walk-Hypothese, 4-Faktor-Alpha, Flow-Performance-Beziehung, Managervergütung, Mittelzuflüsse, US-Aktienfondsindustrie, deutsche Aktienfondsindustrie.
- Citation du texte
- Andrej Koval (Auteur), 2012, Aktienfonds-Performance und Anreize für ein aktives Management, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207628