„Glück ist das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt.“ – dieses Zitat von Albert Schweitzer ist im Volksmund bekannt. Was sich hinter diesen Worten verbirgt, ist nicht nur die Tatsache, dass man Glück zu zweit besser genießen kann als allein, sondern auch die Tatsache, dass der Mensch ein gesellschaftliches Wesen ist, das andere Menschen braucht, um eigene Glücksgefühle zu erhalten oder zu verstärken.
Fragt man Menschen nach dem Sinn des Lebens, so erhält man „glücklich sein“ als häufige Antwort; beispielsweise wurde diese Antwort in der emotion-Glücksstudie 2007 sogar von zwei Dritteln der befragten Personen gegeben. Dabei ist Glück etwas ganz Subjektives. Eine einheitliche wissenschaftliche Definition gibt es nicht. Jeder verbindet eine andere Bedeutung mit diesem Begriff; und welche Tätigkeit oder welches subjektive Erlebnis eine Person glücklich macht, unterscheidet sich individuell. Einig sind sich die meisten Menschen jedoch darin, dass eine funktionierende Partnerschaft oder das Zusammensein mit Freunden glücklich macht. Dies ist kein Zufall, denn die Behauptung, dass dem Mensch ein Grundbedürfnis nach Anerkennung inne wohnt, ist allgemein akzeptiert.
Jedoch ist die Befriedigung des Bedürfnisses nach Anerkennung nicht allein ein Grund, warum Menschen durch soziale Kontakte glücklich werden können. Anerkennung ist mehr als nur ein Bedürfnis, nämlich ein elementares Mittel und eine Voraussetzung, mit dessen Hilfe Menschen zum Glück gelangen können. Diese These soll im Folgenden durch die Aussagen Honneths und Goffmans gestützt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Durch Anerkennung zum Glück
- Honneths Anerkennungstheorie
- Liebe
- Recht
- Soziale Wertschätzung
- Goffmans Theatermetapher
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht den Zusammenhang zwischen Anerkennung und Glück. Die Autorin beleuchtet, wie Anerkennung, basierend auf den Theorien von Honneth und Goffman, ein essentieller Faktor für die Entwicklung von Glück und innerer Zufriedenheit ist.
- Die Bedeutung von Anerkennung für die Entwicklung der individuellen Identität
- Honneths Stufenmodell der Anerkennung (Liebe, Recht, Soziale Wertschätzung)
- Der Einfluss von Anerkennung auf Selbstvertrauen, Selbstachtung und Selbstwertgefühl
- Goffmans Theatermetapher und die Inszenierung des Selbst zur Erlangung von Anerkennung
- Der Zusammenhang zwischen sozialer Anerkennung und Glückserleben
Zusammenfassung der Kapitel
Durch Anerkennung zum Glück: Der Essay beginnt mit der These, dass Anerkennung nicht nur ein menschliches Bedürfnis, sondern eine Voraussetzung für Glück ist. Die Autorin stellt die Frage nach dem Sinn des Lebens und verweist auf die häufige Antwort „glücklich sein“. Sie betont die subjektive Natur von Glück und die zentrale Rolle sozialer Beziehungen für das Glückserleben. Die Theorien von Honneth und Goffman werden als Grundlage für die weitere Argumentation vorgestellt.
Honneths Anerkennungstheorie: Dieser Abschnitt erläutert Honneths dreistufiges Modell der Anerkennung: Die Ebene der Liebe, charakterisiert durch emotionale Zuwendung und die Entwicklung von Selbstvertrauen; die Ebene des Rechts, welche Selbstachtung durch die Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft mit normativen Verpflichtungen vermittelt; und die Ebene der sozialen Wertschätzung, die zur Selbstschätzung durch die Anerkennung individueller Eigenschaften und Leistungen in der Gesellschaft führt. Die Autorin zeigt auf, wie jede Stufe zur Entwicklung von Selbstvertrauen, Selbstachtung und Selbstwert beiträgt und somit zum Glückserleben. Die Verknüpfung von Anerkennung mit Glück wird deutlich herausgearbeitet, da emotionale und kognitive Nähe sowie ein positives Selbstwertgefühl Glücksmomente auslösen und zu innerer Zufriedenheit führen. Beispiele aus dem Berufsleben, wie Aufstieg und Teamarbeit, veranschaulichen die unterschiedlichen Formen der Anerkennung und deren Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl.
Goffmans Theatermetapher: Hier wird Goffmans Ansatz vorgestellt, der menschliche Interaktionen als Theaterstücke beschreibt. Die Autorin erklärt, wie Individuen durch die Inszenierung ihres Selbst (die "Darstellung") und die Erfüllung sozialer Erwartungen ("Rollen") Anerkennung ("Applaus") erlangen. Der Fokus liegt auf dem bewussten und unbewussten Wunsch nach Normalität und gleichzeitig Einzigartigkeit, der die Dramaturgie des individuellen Handelns prägt. Die Bedeutung von sozialer Integration und der Interaktion in Gruppen wird im Kontext der Theatermetapher beleuchtet.
Schlüsselwörter
Anerkennung, Glück, Honneth, Goffman, Identität, Selbstvertrauen, Selbstachtung, Selbstwertgefühl, soziale Beziehungen, Interaktion, soziale Wertschätzung, Theatermetapher, Applaus, Autonomie.
Häufig gestellte Fragen zu: Durch Anerkennung zum Glück
Was ist das zentrale Thema des Essays "Durch Anerkennung zum Glück"?
Der Essay untersucht den Zusammenhang zwischen Anerkennung und Glück. Er beleuchtet, wie Anerkennung, basierend auf den Theorien von Axel Honneth und Erving Goffman, ein essentieller Faktor für die Entwicklung von Glück und innerer Zufriedenheit ist.
Welche Theorien werden im Essay verwendet?
Der Essay stützt sich auf die Anerkennungstheorie von Axel Honneth und die Theatermetapher von Erving Goffman. Honneths dreistufiges Modell der Anerkennung (Liebe, Recht, Soziale Wertschätzung) wird detailliert erläutert, ebenso wie Goffmans Ansatz, menschliche Interaktionen als Theaterstücke zu betrachten.
Wie definiert der Essay Anerkennung?
Anerkennung wird im Essay als ein menschliches Grundbedürfnis und eine Voraussetzung für Glück dargestellt. Sie umfasst verschiedene Ebenen, von emotionaler Zuwendung (Liebe) über rechtliche Anerkennung (Recht) bis hin zur Wertschätzung individueller Eigenschaften und Leistungen (Soziale Wertschätzung).
Welche Rolle spielt Honneths Anerkennungstheorie im Essay?
Honneths dreistufiges Modell der Anerkennung bildet einen zentralen Bestandteil des Essays. Es wird erklärt, wie die einzelnen Stufen (Liebe, Recht, Soziale Wertschätzung) zur Entwicklung von Selbstvertrauen, Selbstachtung und Selbstwertgefühl beitragen und somit zum Glückserleben führen. Die Autorin zeigt auf, wie jede Stufe zur Entwicklung von Selbstvertrauen, Selbstachtung und Selbstwert beiträgt und somit zum Glückserleben.
Welche Rolle spielt Goffmans Theatermetapher im Essay?
Goffmans Theatermetapher dient dazu, die menschlichen Interaktionen im Kontext der Anerkennung zu erläutern. Individuen inszenieren ihr Selbst, um Anerkennung ("Applaus") zu erlangen. Der Essay beleuchtet den bewussten und unbewussten Wunsch nach Normalität und Einzigartigkeit, der das individuelle Handeln prägt.
Wie wird der Zusammenhang zwischen Anerkennung und Glück im Essay dargestellt?
Der Essay argumentiert, dass Anerkennung ein essentieller Bestandteil des Glückserlebens ist. Emotionale und kognitive Nähe, ein positives Selbstwertgefühl, die durch Anerkennung ermöglicht werden, lösen Glücksmomente aus und führen zu innerer Zufriedenheit. Soziale Anerkennung wird als Schlüsselfaktor für Glück beschrieben.
Welche Kapitel umfasst der Essay?
Der Essay umfasst die Kapitel "Durch Anerkennung zum Glück", "Honneths Anerkennungstheorie" und "Goffmans Theatermetapher". Jedes Kapitel behandelt einen Aspekt des Zusammenhangs zwischen Anerkennung und Glück.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Essays?
Schlüsselwörter sind: Anerkennung, Glück, Honneth, Goffman, Identität, Selbstvertrauen, Selbstachtung, Selbstwertgefühl, soziale Beziehungen, Interaktion, soziale Wertschätzung, Theatermetapher, Applaus, Autonomie.
Welche Zielsetzung verfolgt der Essay?
Der Essay untersucht den Zusammenhang zwischen Anerkennung und Glück und beleuchtet die Bedeutung von Anerkennung für die Entwicklung der individuellen Identität, das Selbstvertrauen, die Selbstachtung und das Selbstwertgefühl.
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- Andrea Beckert (Author), 2011, Durch Anerkennung zum Glück finden. Der Zusammenhang von Identität, Anerkennung und Glück, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207662