Globalisierung, Deregulierung und technologische Veränderungen erhöhen den Wettbewerbsdruck und verändern die Wettbewerbslandschaft. Vor allem die rapide Ausbreitung und Weiterentwicklung des Internets verändert die Art und Weise der Produktion, Konsumption und Kommunikation zwischen Produ-zenten und Konsumenten. Eine Studie von IBM (2006) konnte zeigen, dass die erfolgreichsten und am schnellsten wachsenden Firmen solche sind, die Geschäftsmodell-Innovation betreiben, um auf Veränderungen im kompetitiven Umfeld zu reagieren.
Geschäftsmodell-Innovation ist eine wichtige Aktivität, um im globalen Wettbewerb zu bestehen (Hamel & Välikangas 2003). Mehrere Autoren sind der Meinung, dass selbst Produktinnovationen von Geschäftsmodellinnovationen begleitet werden müssen, um erfolgreich zu sein. (Chesbrough 2010; Johnson Christensen & Kagermann 2008; Teece 2010). Ohne die Anpassung des Geschäftsmodells an das neue Produkt, wird Letzteres mit hoher Wahrscheinlichkeit kein kommerzieller Erfolg (Chesbrough 2010; Johnson et al. 2008; Teece 2010).
Trotz der in der Wissenschaft anerkannten hohen Relevanz der Geschäftsmodell-Innovation ist sie bisher wenig erforscht. Spätestens seit den Forschungen über Cross-Industry-Innovation (Brunswicker & Hutschek 2010; Enkel & Gassmann 2010; Gassmann & Zeschky 2008) ist bekannt, dass Imitation im Innovationsprozess stattfindet und auf diesem Weg radikal Neues erfunden wird. Entsprechende Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Imitation über Industriegrenzen hinweg das Risiko minimiert, die Kosten senkt und gleichzeitig den Innovationsgrad erhöht (Brunswicker & Hutschek 2010; Enkel & Gassmann 2010; Gassmann & Zeschky 2008).
Insbesondere im Geschäftsmodell-Innovationsprozess ist die Rolle der Imitation unklar. Dabei gibt es viele erfolgreiche Unternehmen, die bewusst das Geschäftsmodell bestehender Unternehmen imitiert haben. Ryanair hat beispielsweise das Geschäftsmodell des amerikanischen Pioniers für „Low-Cost-Airlines“ Southwest übernommen und in Europa etabliert (Shenkar 2010): „All we have done is copy Herb Kelleher’s [Anm. d. Verf.: Gründer von Southwest] succesful model.“ (Michael O’Leary, CEO Ryanair Holdings, in: Shenkar 2010, S. 65).
Vorliegende Arbeit untersucht den Geschäftsmodell-Innovationsprozess und die damit verbundenen Imitationsaktivitäten von Gründern im Internet-Bereich.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- THEORETISCHE GRUNDLAGEN
- DAS GESCHÄFTSMODELL
- GESCHÄFTSMODELL-INNOVATION
- IMITATION
- ANALOGIEN
- STRATEGISCHE AUSLÖSER VON ANALOGIEN
- MEHRWERT VON ANALOGIEN UND IMITATION
- PROPOSITIONEN
- FORSCHUNGSDESIGN, METHODEN UND SAMPLING
- DATENERHEBUNG
- AUSWAHL DER INTERVIEWPARTNER
- ENTWICKLUNG DES INTERVIEWLEITFADENS
- DURCHFÜHRUNG DER INTERVIEWS
- AUSWERTUNG
- ERSTELLUNG DES SUCHRASTERS
- EXTRAKTION
- AUFBEREITUNG UND ANALYSE DER DATEN
- EMPIRISCHE BEFUNDE ZUR ROLLE DER IMITATION BEI DER GESCHÄFTSMODELL-INNOVATION
- INHALTSBEZOGEN
- STRATEGISCHE AUSLÖSER UND KONSEQUENZEN VON IMITATION
- STRATEGISCHE AUSLÖSER DER IMITATION
- KONSEQUENZEN
- PROZESSBEZOGEN
- ZUSAMMENFASSUNG UND HYPOTHESEN
- HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR GRÜNDER
- GRENZEN DER ARBEIT UND WEITERE FORSCHUNGSBEREICHE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Rolle von Imitation im Geschäftsmodell-Innovationsprozess. Ziel ist es, die Bedeutung und den Einfluss von Imitation auf die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle empirisch zu untersuchen.
- Das Konzept des Geschäftsmodells und die Bedeutung von Geschäftsmodell-Innovationen
- Die Rolle von Imitation und Analogien im Innovationsprozess
- Die strategischen Auslöser und Konsequenzen der Imitation
- Der Einfluss von Imitation auf den Inhalt und den Prozess der Geschäftsmodell-Innovation
- Handlungsempfehlungen für Gründer in Bezug auf die Nutzung von Imitation für die Geschäftsmodell-Innovation
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt das Thema der Bachelorarbeit vor, erläutert die Forschungsfrage und skizziert den Aufbau der Arbeit.
- Das Kapitel "Theoretische Grundlagen" definiert das Geschäftsmodell, beleuchtet die Bedeutung von Geschäftsmodell-Innovationen und erörtert die Rolle von Imitation und Analogien im Innovationsprozess.
- Das Kapitel "Forschungsdesign, Methoden und Sampling" beschreibt die Vorgehensweise bei der empirischen Datenerhebung und -auswertung. Es werden die Interviewpartner, der Interviewleitfaden und die Auswertungsmethode vorgestellt.
- Das Kapitel "Empirische Befunde zur Rolle der Imitation bei der Geschäftsmodell-Innovation" präsentiert die Ergebnisse der empirischen Analyse und zeigt, wie Imitation den Prozess der Geschäftsmodell-Innovation beeinflusst.
- Die Zusammenfassung der Kapitel beleuchtet die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit und formuliert Schlussfolgerungen.
- Im Kapitel "Handlungsempfehlungen für Gründer" werden praktische Empfehlungen für Unternehmer gegeben, wie sie Imitation im Geschäftsmodell-Innovationsprozess effektiv nutzen können.
- Die Arbeit endet mit einer Diskussion der Grenzen der Arbeit und der möglichen Forschungsfelder für die Zukunft.
Schlüsselwörter
Geschäftsmodell, Geschäftsmodell-Innovation, Imitation, Analogien, strategische Auslöser, Konsequenzen, empirische Analyse, Interviewstudie, Handlungsempfehlungen, Gründer.
- Citar trabajo
- Simon Tüchelmann (Autor), 2012, Die Rolle von Imitation im Geschäftsmodell-Innovationsprozess. Eine empirische Analyse, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207771