'Kaufen Sie günstig, verkaufen Sie nie'.
In den beschriebenen irrationalen und volatilen Märkten ist es für PrivatanlegerInnen schwierig das Zitat von Warren Buffet zu befolgen. Es hat viele Privatinvestoren und Privatinvestorinnen während den letzten Jahren vor eine grosse Herausforderung gestellt. Die Geduld und auch die Nerven vieler AnlegerInnen wurden getestet.
Die Portfoliotheorie geht davon aus, dass AnlegerInnen stets rational handeln unter Einbezug sämtlich möglicher Informationen. Die Privatkundschaft beschäftigt sich oft nur oberflächlich mit den Finanzmärkten, dies ist darauf zurückzuführen, dass Ihnen die Zeit, teilweise Ausbildung wie auch das Know-how und die Lust fehlt. In den Gesprächen mit ihren Bankberatern und Bankberaterinnen fliessen Erkenntnisse aus der Behavioral Finance nicht stark genug mit ein. Dies kann zu suboptimalen Anlageentscheiden führen.
Im Jahre 2008 brach der Swiss Market Index (SMI) um über 33 Prozent ein. Es wurden damals an verschiedenen Handelstagen Schwankungen von über 10 Prozent festgestellt. Der Volatilitätsindex des SMI, erreichte im Oktober 2008 einen absoluten Höchststand von 87.25 Punkten, was eine historische Marke bedeutete. Über die letzten zwölf Jahre betrachtet lag der Volatilitätsindex ansonsten zwischen 10 und 40 Punkten.
Diese Phase der hohen Schwankungen hat auch bei den Investoren und Investorinnen grosse Verunsicherung ausgelöst. Durch die Verunsicherung sahen sich diese teilweise dazu gedrängt Entscheidungen zu treffen, welche selten reiflich überlegt waren, sondern vielfach panikartig und aus den Emotionen heraus erfolgten. Während sich die AnlegerInnen in den vorangegangenen Jahren und Jahrzehnten eine Aktie kaufen konnten, diese dann einige Jahre nicht beachten mussten um sie anschliessend mit einem guten Gewinn verkaufen zu können, haben die hohen Volatilitäten dazu geführt, dass die AnlegerInnen bei ihren Entscheiden oftmals verunsichert waren und sich dann in der Herde bewegten.
Diese Arbeit hat zum Ziel Verhaltensfehler, welche aus der Forschung von Behavioral Finance gewonnen wurden zu verstehen um anschliessend verschiedene Interviews mit Kundenberatern zu führen und aus dieser theoretischen wie auch empirischen Erkenntnis Handlungsempfehlungen abzugeben.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Abbildungsverzeichnis
- Management Summary
- Einleitung
- Ausgangslage und Problemstellung
- Methodik und Vorgehen
- Abgrenzung
- Wertpapiermanagement
- Portfoliotheorie
- Standardabweichung
- Modellkritik an Portfolio-Selection-Modell
- Rationales Verhalten in der Portfoliotheorie
- Risikoprofil
- Asset Allocation
- Rationalität aus Sicht der Psychologie
- Homo oeconomicus
- Massenpsychologie
- Behavioral Finance
- Heuristiken
- Mental Accounting
- Verfügbarkeitsheuristik
- Ankereffekt
- Repräsentativitätsheuristik
- Entscheidungstheorie
- Prospect Theorie
- Behavioral Biases
- Kognitive Dissonanz
- Overconfidence Bias
- Home Bias
- Praktischer Einsatz von Behavioral Finance im Gespräch mit Bankkundschaft
- Der Leitfaden
- Erhebungsmethode
- Die Interviewpartner
- Das Interview
- Die Auswertung der Daten
- Analyse der Methode
- Aussagen aus den Experteninterviews
- Fazit und Handlungsempfehlung
- Handlungsempfehlungen
- Schlussfolgerung und kritische Würdigung
- Literaturverzeichnis
- Selbständigkeitserklärung
- Anhang
- Leitfadeninterview
- Interview Nummer 1
- Paraphrasierung Interview Nummer 1
- Interview Nummer 2
- Paraphrasierung Nummer 2
- Interview Nummer 3
- Paraphrasierung Nummer 3
- Interview Nummer 4
- Paraphrasierung Nummer 4
- Interview Nummer 5
- Paraphrasierung Nummer 5
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Unsicherheit von Anlegerinnen bei ineffizienten Märkten und untersucht, wie der Einsatz von Behavioral Finance im Gespräch mit Bankkundschaft helfen kann, Anlageentscheide zu optimieren. Die Arbeit analysiert die psychologischen Faktoren, die Anlageentscheidungen beeinflussen, und zeigt auf, wie diese Faktoren zu irrationalem Verhalten führen können. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Anwendung von Behavioral Finance in der Praxis und der Entwicklung von Handlungsempfehlungen für BankberaterInnen.
- Einfluss von Behavioral Finance auf Anlageentscheidungen
- Psychologische Faktoren, die zu irrationalen Anlageentscheidungen führen
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen für BankberaterInnen, um die Anlageentscheidungen von Kundinnen zu optimieren
- Analyse von Experteninterviews zum Thema Behavioral Finance
- Optimierung der Kommunikation zwischen BankberaterInnen und Kundinnen im Bereich Anlageberatung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, in der die Ausgangslage und Problemstellung der Arbeit erläutert werden. Anschliessend wird die Methodik und das Vorgehen der Arbeit beschrieben, sowie die Abgrenzung der Arbeit vom bestehenden Forschungsstand.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Thema Wertpapiermanagement und beleuchtet die Portfoliotheorie, die Standardabweichung und das Risikoprofil. Zudem wird die Modellkritik am Portfolio-Selection-Modell diskutiert und das Thema Asset Allocation näher beleuchtet.
Im dritten Kapitel wird die Rationalität aus Sicht der Psychologie betrachtet. Dabei werden die Konzepte des Homo oeconomicus und die Massenpsychologie näher erläutert.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit dem Thema Behavioral Finance und seinen zentralen Aspekten. Dazu gehören Heuristiken wie Mental Accounting, Verfügbarkeitsheuristik, Ankereffekt und Repräsentativitätsheuristik. Ebenfalls werden die Entscheidungstheorie und die Prospect Theorie behandelt, sowie Behavioral Biases wie kognitive Dissonanz, Overconfidence Bias und Home Bias.
Kapitel 5 widmet sich dem praktischen Einsatz von Behavioral Finance im Gespräch mit Bankkundschaft. Es werden der Leitfaden, die Erhebungsmethode, die Interviewpartner und das Interview vorgestellt. Zudem werden die Auswertung der Daten, die Analyse der Methode und die Aussagen aus den Experteninterviews analysiert.
Im sechsten Kapitel werden das Fazit und Handlungsempfehlungen für BankberaterInnen vorgestellt. Die Arbeit wird mit einer Schlussfolgerung und kritischen Würdigung abgeschlossen.
Schlüsselwörter
Behavioral Finance, Anlageentscheidungen, Unsicherheit, Ineffiziente Märkte, Irrationalität, Psychologische Faktoren, Heuristiken, Behavioral Biases, Handlungsempfehlungen, BankberaterInnen, Experteninterviews, Asset Allocation, Risikoprofil, Portfoliotheorie, Homo oeconomicus, Massenpsychologie.
- Quote paper
- Dany Baumgart (Author), 2012, Unsicherheit der AnlegerInnen bei ineffizienten Märkten – Wie kann der Einsatz von Behavioral Finance im Gespräch mit Bankkundschaft helfen Anlageentscheide zu optimieren?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207828