Die Tatsache, dass seit Jahren das Thema Integration unseren Alltag prägt und dass die Kinder der Gastarbeiterfamilien, die nun in der 2. und 3. Generation bereits hier leben, einen zum Teil sehr hohen Schüleranteil bis zu 100% stellen, hat mich dazu bewegt, mich mit diesem Thema genauer auseinanderzusetzen.
Im Lehramtsstudium wird zum Bereich des „Interkulturellen Lernens“ leider viel zu wenig, oder sogar gar nichts, vermittelt, obwohl es dazu eigentlich einschlägige Literaturangebote und Forschungsarbeiten gibt. Dies trägt dem Umstand sorge, dass diesem wichtigen Thema, der den Lehreralltag im starken Maße prägt, leider nur sehr wenig Beachtung geschenkt wird. Es wird mehr über dieses Thema diskutiert, als dass wirkliche Lösungsvorschläge gemacht werden.
Hinzu kommt, dass die meisten Menschen davon ausgehen, dass Kinder mit Migrationshintergrund aus bildungsfernen Familien stammen, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, und somit eh einen unteren Rang in der sozialen Skala einnehmen. Selbiges betrifft auch die Sprachkenntnisse. Wenn z. B. türkischstämmige Kinder code-switching zwischen der deutschen und der türkischen Sprache betreiben und keine im deutschen grammatikalisch korrekten Sätze bilden, hat das oftmals nichts damit zu tun, dass sie die deutsche Sprache nicht beherrschen, sondern dass sie Teil zweier verschiedensprachiger Kulturen sind.
Es müssen auch vermehrt die (angehenden) Lehrkräfte im Umgang mit Heterogenität3 geschult und für verschiedene Kulturen sensibilisiert werden. Es sollte zumindest ein Grundverständnis für die jeweilige Kultur vorhanden sein und die Breitschaft sich mit dieser offen auseinandersetzen zu wollen. Hinzu kommt, dass dies auch einen wichtigen Beitrag gegen Rassismus leistet, der ja leider wieder verstärkt in den Fokus rückt. SchülerInnen werden für das Thema Interkulturalität sensibilisiert und sollen dies nicht mehr als Nachteil, sondern als Chance begreifen.
Nichtsdestotrotz will ich die Tatsache nicht verschleiern, dass Schulleistungsstudien mehrmals verifiziert haben, „dass Schülerinnen und Schüler aus zugewanderten Familien deutlich geringere Bildungsabschlüsse erzielen als Kinder und Jugendliche der autochthonen Bevölkerung (...).
Und genau hier soll diese Arbeit ansetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Interkulturelles Lernen im Kontext Schule
- Vorurteile
- Das Kooperative Lernen als Methode für das Interkulturelle Lernen
- Das Grundprinzip des Kooperativen Lernens
- Die Placemat-Methode
- Der spezifische Ablauf der Placemat-Methode
- Unterrichtsmodell (Schema) nach der Placemat-Methode
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Unterrichtsmethode sich vorzugsweise für den Bereich des Interkulturellen Lernens eignet. Da in diesem Bereich die Sozialkompetenz eine große Rolle spielt, wird das Kooperative Lernen, als eine sehr stark sozial geprägte Unterrichtsmethode, genauer in Bezug auf diesen Aspekt hin untersucht.
- Interkulturelles Lernen im Kontext Schule
- Das Kooperative Lernen als Methode für das Interkulturelle Lernen
- Vorurteile im Kontext Schule und ihre Auswirkungen auf die Bildung
- Die Placemat-Methode als Beispiel für ein kooperatives Lernkonzept im interkulturellen Kontext
- Analyse eines Unterrichtsmodells basierend auf der Placemat-Methode
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, in der das Thema Interkulturelles Lernen im Kontext Schule eingeführt und die Relevanz des Themas für den Lehreralltag erläutert wird. Anschließend wird das Konzept des Interkulturellen Lernens sowie die Unterrichtsmethode des Kooperativen Lernens vorgestellt und analysiert.
Ein exemplarisches Unterrichtskonzept für den Bereich des Interkulturellen Lernens im Fach Deutsch mit der Methode des Kooperativen Lernens wird erstellt und analysiert. Im Fokus steht dabei die Placemat-Methode, die als ein Beispiel für ein kooperatives Lernkonzept im interkulturellen Kontext dient.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Interkulturelles Lernen, Kooperatives Lernen, Vorurteile, Schulsystem, Heterogenität, Sprachkompetenz, Migrationshintergrund, Placemat-Methode, Unterrichtskonzept und Sozialkompetenz.
- Citation du texte
- Bachelor Jeanette Michalak (Auteur), 2012, Das Kooperative Lernen als eine Methode für das Interkulturelle Lernen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207899