In der sportwissenschaftlichen Forschung wird häufig die Ansicht vertreten, ein Schnelligkeitstraining dürfe nur in ausgeruhtem psychophysischem Zustand, nach einer gründlichen Erwärmung und zu Beginn einer Trainingseinheit ausgebildet werden. Die Ausbildung der Schnelligkeit nach intensiven konditionellen Vorbelastungen wird abgelehnt. Einige Untersuchungen legen jedoch den Schluss nahe, dass sich sowohl elementare als auch komplexe Schnelligkeit relativ resistent gegenüber Ermüdung erweisen. Es wurden teilweise akut begünstigende Effekte von Vorbelastungen gefunden, die sich deutlich vom Belastungsgefüge einer gewöhnlichen Schnelligkeitserwärmung unterscheiden. Diese Effekte könnten auf eine Optimierung der informationellen Teilkomponente der komplexen Schnelligkeitsfähigkeit zurückzuführen sein. Insgesamt besteht ein Erkenntnisdefizit im Bezug auf die Ausbildung von Schnelligkeit nach konditionellen Vorbelastungen.
Nach der Aufarbeitung des wissenschaftlichen Sachstandes wurde im experimentellen Teil der Arbeit der Frage nachgegangen, welche Effekte von zwei verschiedenen Vorbelastungen (400-m-Lauf und fahrradergometrischer Stufentest) nach einem definierten Erholungsintervall im Vergleich zu einem standardisierten Erwärmungsprogramm auf die elementare und die komplexe zyklische Schnelligkeit festzustellen sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1 AUSGANGSLAGE UND ZIELSTELLUNG DER ARBEIT.....
- 2 WISSENSCHAFTLICHER SACHSTAND
- 2.1. Forderungen an eine Schnelligkeits-Vorbelastung/ Erwärmung ......
- 2.2. Ermüdung und Aktivierung als Beanspruchungsreaktionen.........
- 2.2.1. Zentrale Beanspruchungsreaktionen .....
- 2.2.2. Periphere Beanspruchungsreaktionen......
- 2.3. Effekte konditioneller Vorbelastung..
- 2.3.1. Sachstand zu Kraftvorbelastungen.
- 2.3.2. Sachstand zu Ausdauervorbelastungen ...
- 2.4. Problemstellung
- 2.5. Arbeitshypothesen.....
- 3 METHODIK.............
- 3.1. Hermeneutische und theoretisch- logische Methode
- 3.2. Experimentelle Methode
- 3.2.1. Schnelligkeitsdiagnostik.
- 3.2.2. Versuchsanordnung der Voruntersuchung.
- 3.2.3. Versuchsanordnung der Untersuchungstage ........
- 3.3. Mathematisch- statistische Methode
- 3.4. Methodenkritik.....
- 4 ERGEBNISDARSTELLUNG.
- 4.1. Stichprobe und Darstellung der Voruntersuchung......
- 4.2. Kennwerte der Vorbelastungen.....
- 4.3. Entwicklung der Tappingparameter nach 400-m-Vorbelastung .....
- 4.4. Entwicklung der Tappingparameter nach der Fahrradergometrie ..
- 4.5. Entwicklung der Sprintzeiten nach 400-m-Vorbelastung
- 4.6. Entwicklung der Sprintzeiten nach der Fahrradergometrie
- 4.7. Vergleichende Betrachtungen ..
- 4.7.1. Ausgangsbedingungen und mögliche Lerneffekte ......
- 4.7.2. Tendenzen der Messwerte nach nach den Vorbelastungen.....
- 4.7.3. Übertragbarkeit der Tappingparameter auf die Sprintleistung ..
- 4.8. Zusammenfassung der Ergebnisse......
- 5 DISKUSSION.
- 5.1. Diskussion der Tappingparameter
- 5.2. Diskussion der Sprintzeiten
- 6 SCHLUSSFOLGERUNGEN..
- 7 AUSBLICK
- 8 ZUSAMMENFASSUNG ...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss von verschiedenen Vorbelastungen auf die elementare und komplexe Schnelligkeit bei zyklischen Laufbewegungen. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie sich energetische Ermüdung auf die Schnelligkeitsleistung auswirkt.
- Einfluss von Vorbelastungen auf die Schnelligkeit
- Untersuchung des Zusammenhangs zwischen elementarer und komplexer Schnelligkeit
- Analyse der Auswirkungen energetischer Ermüdung auf die Schnelligkeitsleistung
- Entwicklung von Schnelligkeitstrainingsprinzipien im Kontext von Vorbelastungen
- Anwendung der Ergebnisse in der Praxis des Sportunterrichts und im Leistungssport
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Ausgangssituation und die Zielsetzung der Arbeit. Es stellt die Forschungsfrage nach dem Einfluss von Vorbelastungen auf die Schnelligkeit bei zyklischen Laufbewegungen unter dem Aspekt energetischer Ermüdung vor.
Kapitel 2 gibt einen Überblick über den wissenschaftlichen Stand zu den Themen Schnelligkeitsvorbelastung, Ermüdung und Aktivierung sowie den Effekten von konditionellen Vorbelastungen auf die Schnelligkeit. Es werden die bisherigen Erkenntnisse aus der Forschung zusammengefasst und die Problemstellung sowie die Arbeitshypothesen der Arbeit formuliert.
Kapitel 3 beschreibt die angewendete Methodik. Es werden die hermeneutische und theoretisch-logische Methode sowie die experimentelle und mathematisch-statistische Methode vorgestellt und die Versuchsanordnung der Studie detailliert erklärt.
Kapitel 4 zeigt die Ergebnisse der Untersuchung auf. Es werden die Kennwerte der Vorbelastungen, die Entwicklung der Tappingparameter und Sprintzeiten sowie vergleichende Betrachtungen der Messwerte nach den Vorbelastungen dargestellt.
Kapitel 5 diskutiert die Ergebnisse der Untersuchung. Es werden die Tappingparameter und Sprintzeiten im Kontext der wissenschaftlichen Literatur analysiert und interpretiert.
Schlüsselwörter
Schnelligkeit, Vorbelastung, Ermüdung, Aktivierung, elementare Schnelligkeit, komplexe Schnelligkeit, zyklische Laufbewegungen, Trainingsprinzipien, Sportunterricht, Leistungssport.
- Citar trabajo
- Nico Lehmann (Autor), 2011, Zum Zusammenhang von elementarer und komplexer Schnelligkeit bei zyklischen Laufbewegungen unter besonderem Aspekt energetischer Ermüdung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208203