Die feministische Linguistik ist nicht nur bemüht zu analysieren, sondern sie übt auch ganz klar Sprachkritik.
Die feministische Linguistik bleibt also nicht bei der bloßen Deskription der Sprache stehen, sondern verbindet in politischer Absicht Analyse und Wertung. Die beabsichtigte Folge ist einen Sensibilisierungsprozess in Gang zu setzen, der darauf aufmerksam macht, dass Frauen auch in Gesprächen von Gewalt betroffen sind. (Gewalt meint in diesem Zusammenhang, dass Menschen so beeinflusst werden, dass ihre aktuelle somatische und geistige Verwirklichung geringer ist als ihre potentielle.) Allerdings ist die grundsätzliche Aussage, dass Frauen in gegengeschlechtlichen Gesprächen immer von Männern dominiert und unterdrückt werden in den linksalternativen Gruppen, die mit der Frauenbewegung sympathisieren, zum festen Bestandteil des „Wissens“ geworden. Nicht nur Fachwissenschaftler interessierte diese Thematik, sie wurde auch zugänglich gemacht für breitere Kreise durch Sprachwissenschaftlerinnen wie Senta-Trömmel Plötz und Deborah Tannen, die unter anderem populärwissenschaftlich publizieren.
Frank kritisiert die Bereitschaft der Autorin Trömmel-Plötz zu generalisierenden und uneingeschränkten Behauptungen. Jedoch räumt sie ein, dass die Thematik weiteren Kreisen zugänglich gemacht worden sei.
In ihrem Aufsatz, „Weiblicher Stil-Männlicher Stil“, beschreibt die Autorin die Gesprächsstile der Geschlechter grundsätzlich wie folgt: Sie schildert den weiblichen Kommunikationsstil als einen, der durch kooperative Gesprächsanteile gekennzeichnet ist.
Inhaltsverzeichnis
- Eingang
- Kommunikation zwischen Männern und Frauen: ein Problemfeld?
- Aktualität und Relevanz des Themas
- Ergebnisse der Gesprächsanalyse
- Begrenzte Zeit: Redezeit und Unterbrechung
- Ernst ist nicht nur ein Männername: Minimalbestätigungen
- Mittel der Themenkontrolle
- Das Auftreten der Frau in der Öffentlichkeit
- Frauen in der Öffentlichkeit: Die schweigende Frau
- Frauen im Privatem: Niemand hört zu
- Körpersprache
- Was der Körper ausdrückt
- Raum einnehmen und weibliche Agression
- Fallbeispiel
- Vorstellung des Gesprächs
- Gesprächsanalyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht geschlechtsspezifische Unterschiede in der Kommunikation. Ziel ist es, vorhandene Forschungsansätze kritisch zu beleuchten und exemplarisch darzustellen, wie geschlechtsspezifische Muster in Gesprächen analysiert werden. Dabei wird der Fokus auf die Interpretation von Redezeit, Unterbrechungen und Minimalbestätigungen gelegt.
- Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Gesprächsführung
- Kritik an generalisierenden Aussagen in der feministischen Linguistik
- Analyse von Redezeit, Unterbrechungen und Minimalbestätigungen
- Die Rolle von Macht und Status in der Kommunikation
- Der Einfluss von Körpersprache auf die Gesprächsdynmatik
Zusammenfassung der Kapitel
Eingang: Der einführende Teil der Arbeit thematisiert die kontroverse Debatte um geschlechtsspezifische Unterschiede in der Kommunikation. Er beleuchtet die kritische Perspektive der feministischen Linguistik, die nicht nur sprachliche Muster beschreibt, sondern auch deren gesellschaftliche Implikationen bewertet. Es wird der Stand der Forschung diskutiert, mit Fokus auf die Frage, ob Frauen in gegengeschlechtlichen Gesprächen systematisch benachteiligt werden. Die Arbeit benennt die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtungsweise, die sowohl generalisierende Tendenzen als auch die Komplexität der Thematik berücksichtigt.
Ergebnisse der Gesprächsanalyse: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Aspekte der Gesprächsdynamik unter dem Blickwinkel des Geschlechts. Es werden Ergebnisse zu Redezeit, Unterbrechungen und Minimalbestätigungen vorgestellt. Der Fokus liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit den Forschungsmethoden und der Interpretation der Daten. Es wird beleuchtet, inwiefern die untersuchten Parameter tatsächlich geschlechtsspezifische Muster aufzeigen oder durch andere Faktoren beeinflusst werden. Die Ergebnisse werden im Kontext der bestehenden Debatte um die Dominanz in gegengeschlechtlichen Gesprächen diskutiert.
Das Auftreten der Frau in der Öffentlichkeit: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Auftreten von Frauen in öffentlichen und privaten Kontexten. Es analysiert die Rollen und Verhaltensmuster von Frauen in verschiedenen sozialen Situationen. Dabei wird untersucht, wie geschlechtsspezifische Erwartungen und Normen die Kommunikation und das Selbstverständnis von Frauen prägen. Es wird der Frage nachgegangen, ob und wie sich die Kommunikationsmuster in öffentlichen und privaten Settings unterscheiden.
Körpersprache: Dieses Kapitel widmet sich der Bedeutung der Körpersprache in der geschlechtsspezifischen Kommunikation. Es wird untersucht, wie nonverbale Ausdrucksformen die Gesprächsdynmatik beeinflussen und wie diese mit verbalen Aussagen interagieren. Der Fokus liegt auf der Interpretation von Körpersprache als Ausdruck von Macht und Status. Es wird analysiert, wie körperliche Präsenz und Raumgestaltung die Kommunikation zwischen Männern und Frauen beeinflussen.
Schlüsselwörter
Geschlechtsspezifische Kommunikation, Gesprächsanalyse, feministische Linguistik, Redezeit, Unterbrechungen, Minimalbestätigungen, Themenkontrolle, Körpersprache, Macht, Status, Dominanz, Kooperation, Konkurrenz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Geschlechtsspezifische Kommunikation
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht geschlechtsspezifische Unterschiede in der Kommunikation. Sie analysiert Gesprächsdynamiken, fokussiert auf Redezeit, Unterbrechungen und Minimalbestätigungen, und beleuchtet den Einfluss von Körpersprache und gesellschaftlichen Erwartungen auf die Kommunikation zwischen Männern und Frauen.
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die Arbeit geht folgenden Fragen nach: Gibt es systematische Unterschiede in der Gesprächsführung zwischen Männern und Frauen? Wie beeinflussen Macht und Status die Kommunikation? Welche Rolle spielt die Körpersprache? Wie lassen sich die Ergebnisse der Gesprächsanalyse im Kontext der feministischen Linguistik interpretieren? Gibt es Unterschiede im Kommunikationsverhalten von Frauen in öffentlichen und privaten Kontexten?
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine Gesprächsanalyse, die verschiedene Aspekte der Gesprächsdynamik unter dem Blickwinkel des Geschlechts untersucht. Die Analyse umfasst die Auswertung von Redezeit, Unterbrechungen und Minimalbestätigungen. Zusätzlich wird die Bedeutung der Körpersprache berücksichtigt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung (mit Darstellung des Forschungsstandes und der Relevanz des Themas), Ergebnisse der Gesprächsanalyse (mit Fokus auf Redezeit, Unterbrechungen und Minimalbestätigungen), Das Auftreten der Frau in der Öffentlichkeit (mit Unterscheidung zwischen öffentlichen und privaten Kontexten), Körpersprache (mit Analyse nonverbaler Ausdrucksformen) und ein Fallbeispiel.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert Ergebnisse zur Gesprächsdynamik zwischen Männern und Frauen, insbesondere bezüglich Redezeit, Unterbrechungen und Minimalbestätigungen. Die Ergebnisse werden kritisch diskutiert und im Kontext bestehender Forschung und feministischer Linguistik interpretiert. Die Interpretation berücksichtigt auch den Einfluss von Macht, Status und Körpersprache.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen über die Komplexität geschlechtsspezifischer Kommunikationsmuster. Sie betont die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtungsweise, die sowohl generalisierende Tendenzen als auch die Komplexität der Thematik berücksichtigt und hinterfragt generalisierende Aussagen der feministischen Linguistik.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Geschlechtsspezifische Kommunikation, Gesprächsanalyse, feministische Linguistik, Redezeit, Unterbrechungen, Minimalbestätigungen, Themenkontrolle, Körpersprache, Macht, Status, Dominanz, Kooperation, Konkurrenz.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler*innen, Studierende und alle Interessierten, die sich mit geschlechtsspezifischer Kommunikation, feministischer Linguistik und den sozialen Aspekten von Sprache auseinandersetzen.
- Quote paper
- Kerstin Busack (Author), 2003, Geschlechtsspezifische Kommunikation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20837