Imagination – die so genannte Kraft der Bilder, Vorstellungskraft, Phantasie
oder Einbildungskraft.
Was verbirgt sich hinter den Begrifflichkeiten? Handelt es sich dabei um ein
menschliches Grundvermögen oder eine zu trainierende Fertigkeit? Ist sie
abhängig von unseren Erinnerungen oder dem affektiven Gedächtnis und wie
ist bzw. wird sie verankert?
Bereits Plato spricht von der „phantasia“ und die Begrifflichkeit wird fortan auf
verschiedenste Weise immer wieder neu in der Philosophie diskutiert. Als sich
aus dem Feld der Philosophie die Psychologie herausbildet, entsteht auch
dort bald großes Interesse an der menschlichen Fähigkeit zur Imagination,
zum Beispiel durch die Erforschung des Traumerlebens der Menschen oder
ihrem Einzug als wesentliches Element in Entspannungs- bis hin zu
eigenständigen Therapieverfahren.
Stanislawski, als erster Künstler, der sich der Ausbildung von Schauspielern
systematisch widmet, bezeichnet die Imagination als die entscheidende Kraft,
die den Schauspieler und seine Kunst nährt.
Im zeitgenössischen Tanz stellt sie oftmals den Subtext zur körperlichen
Bewegung dar.
Verena Kast spricht von der Imagination als der „Schnittstelle zwischen Innen
und Außen, zwischen Psyche und Welt“, der entscheidenden Kraft wie wir
Menschen die Welt wahrnehmen und verändern (Kast, S.2).
Auch in der Theaterpädagogik nutzen wir unter anderem die imaginatorischen
Fähigkeiten des Menschen, unserer Teilnehmer. Wir sprechen von
„dramatischem Vorstellungsvermögen“ –der bewussten Wahrnehmung innerer Bilder-, welche im theaterpädagogischen Prozess hin zum
„dramatischen Gestaltungsvermögen“ –der Formgebung von inneren Bildern–
führen.[...]
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ZUGÄNGE ZUM Thema IMAGINATION
- ...im philosophischen Diskurs
- ...in der Psychologie
- ...in der Neurobiologie
- ...in der Schauspielkunst
- ...im zeitgenössischen Tanz
- IMPLIKATIONEN VON IMAGINATION AUF VERSCHIEDENE ASPEKTE PERFORMATIVER BÜHNENKUNST
- Improvisation
- Präsenz
- Bewegung
- Verkörperung
- BEZÜGE ZUR THEATERPÄDAGOGISCHEN ARBEIT
- ANREGUNGEN FÜR DIE PRAXIS
- ...in der improvisatorischen Arbeit
- ...in der Arbeit zur (Bühnen-)Präsenz
- ...in der Bewegungsarbeit
- ...in der Rollenarbeit bzw. Arbeit zur Verkörperung
- ,GRENZEN DER EUPHORIE' ODER, EINE KRITISCHE REFLEXION'
- SCHLUSSBETRACHTUNGEN
- LITERATUR
- OUTTAKES
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung der Imagination in der theaterpädagogischen Praxis. Sie analysiert den Begriff der Imagination aus verschiedenen Perspektiven und untersucht seine Auswirkungen auf die Performanz von Bühnenkunst. Die Arbeit strebt danach, ein tieferes Verständnis für die Bedeutung der Imagination in der theaterpädagogischen Praxis zu erlangen und praktische Hinweise für die Arbeit mit Menschen in diesem Bereich zu geben.
- Der Begriff der Imagination in verschiedenen Disziplinen wie Philosophie, Psychologie, Neurobiologie, Schauspielkunst und Tanz.
- Der Einfluss der Imagination auf verschiedene Aspekte performativer Bühnenkunst, insbesondere Improvisation, Präsenz, Bewegung und Verkörperung.
- Die Anwendung von Imagination in der theaterpädagogischen Arbeit, mit einem Fokus auf praktische Anwendungen in verschiedenen Bereichen.
- Die Bedeutung der Imagination für das "dramatische Vorstellungsvermögen" und die bewusste Wahrnehmung.
- Kritische Reflexionen über die Grenzen und Möglichkeiten der Imagination.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in das Thema Imagination ein und beleuchtet die unterschiedlichen Begriffsdefinitionen. Das zweite Kapitel analysiert den Begriff der Imagination aus verschiedenen Perspektiven, angefangen bei der Philosophie über die Psychologie und Neurobiologie bis hin zur Schauspielkunst und dem zeitgenössischen Tanz. Das dritte Kapitel untersucht den Einfluss der Imagination auf verschiedene Aspekte performativer Bühnenkunst wie Improvisation, Präsenz, Bewegung und Verkörperung. Kapitel 4 widmet sich der Bedeutung der Imagination in der theaterpädagogischen Arbeit und stellt verschiedene praktische Anwendungen vor. Das fünfte Kapitel widmet sich kritischen Reflexionen über die Grenzen und Möglichkeiten der Imagination.
Schlüsselwörter
Imagination, Theaterpädagogik, Bühnenkunst, Improvisation, Präsenz, Bewegung, Verkörperung, dramatisches Vorstellungsvermögen, bewusste Wahrnehmung, Philosophie, Psychologie, Neurobiologie, Schauspielkunst, Tanz.
- Citation du texte
- Claudia Albrecht (Auteur), 2010, Die ‚Bildung’ der Vorstellung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208384