Unter den Zeiten des Nationalsozialismus sind die Erziehung und die Schule streng im Sinne der NS-Ideologie durchorganisiert. Außerhalb der Schule ist es nur schwer möglich, sich dem nationalsozialistischen Bann zu entziehen. Seit 1933 wird unte dem NS-Regime ein regelrechter "Jugendkult" entwickelt. Neben der Schule und den NS-Bildungseinrichtungen sollen die Kinder und Jugendlichen in ihrer Freizeit in der Hitlerjugend, dem Bund deutscher Mädel und anderen Verbänden im Rahmen der NS-Ideologie zu vorbildlichen Gefolgsleuten Hitlers geformt werden.
Wie das nationalsozialistische Erziehungssystem genauer ausschaut, werde ich im folgenden Kapitel zur besseren Einordnung kurz erläutern, um sodann genauer bezüglich des NS-Unterrichtsstoffes auf einen Auszug aus einem bSchulgeschichtsbuch einzugehen. Anschließend werde ich zum besseren Verständnis auf die Ursprünge einiger Ideologien eingehen, welche später von den Nationalsozialisten radikalisiert werden.
I. EINLEITUNG
Unter den Zeiten des Nationalsozialismus sind die Erziehung und die Schule streng im Sinne der NS-Ideologie durchorganisiert. Außerhalb der Schule ist es nur schwer möglich, sich dem nationalsozialistischen Bann zu entziehen. Seit 1933 wird unter dem NS-Regime ein regelrechter „Jugendkult“[1] entwickelt. Neben der Schule und den NS-Bildungseinrichtungen sollen die Kinder und Jugendlichen in ihrer Freizeit in der Hitlerjugend, dem Bund deutscher Mädel und anderen Verbänden im Rahmen der NS-Ideologie zu vorbildlichen Gefolgsleuten Hitlers geformt werden.
Wie das nationalsozialistische Erziehungssystem genauer ausschaut, werde ich im folgenden Kapitel zur besseren Einordnung kurz erläutern, um sodann genauer bezüglich des NS-Unterrichtsstoffes auf einen Auszug aus einem Schulgeschichtsbuch[2] einzugehen. Anschließend werde ich zum besseren Verständnis auf die Ursprünge einiger Ideologien eingehen, welche später von den Nationalsozialisten radikalisiert werden.
II. DAS ERZIEHUNGSSYSTEM IM NATIONALSOZIALISMUS
Im Nationalsozialismus sind sowohl die Schule als auch die Erziehung eng miteinander verknüpft. Beide stehen im Dienst des NS-Regimes. Das humanistische Bildungsziel, wie es vormals unter dem liberalen Programm der Weimarer Republik bestand, soll ausgemerzt werden. Statt der Entfaltung der eigenen Individualität und einem Sinn für kritische Überlegungen muss jetzt das Gemeinschaftsdenken und strenges Gehorsam gegenüber der Autorität eingeimpft werden. „Im Mittelpunkt von Unterricht und Ausbildung standen ideologische Werte wie Ehre, Deutschtum, Blut, Boden, Rasse und Hass auf Minderwertige.“[3]
Die Vorstellungen zur nationalsozialistischen Erziehung unter Hitler sind in wenigen Punkten genauer zu veranschaulichen. Zuvörderst muss die Erziehung in den Dienst der NS-Ideologie gestellt werden. Zudem ist eine langfristige und lückenlose Teilnahme in einer der NS-Organisationen außerhalb der Schule vorgesehen. An dieser Stelle dringt bereits der totalitäre Charakter des Regimes durch. Man möchte die Jugendlichen in allen Lebensbereichen mit der Präsens nationalsozialistischer Ideen umrahmen.
„Für die Nationalsozialisten war Erziehung in diesem Kontext folglich ein zentrales Medium zur Sicherung und Ausweitung des Regimes neben und implizit unter der längerfristigen Zielvorgabe der Erschaffung eines neuen Menschentypus“[4]
Zur Durchsetzung des neuen völkisch denkenden Menschen werden jetzt eine
„Pädagogik der Stärke, der Härte, des Selbstbewusstseins, der Tapferkeit, der Gewalt, des Schreckens, des Herrischen, Unerschrockenen, der Überwindung der Todesfurcht, der Grausamkeit, des Para-Militärischen bzw. Kriegerischen.“[5] gepredigt.
Unter der NS wird die intellektuelle Bildung von Grund auf entwertet und abgelehnt. Um der NS-Ideologie gerecht zu werden, müssen die Schüler sich nun einer reinen „Charakterschulung“[6] unterwerfen, welche die Jugendlichen zu wehrfreudigen und nationalstolzen „Herrenmenschen“[7] heran erziehen sollen.[8].
Im nationalsozialistischen Erziehungssystem werden die Kinder und Jugendlichen in den Dienst „[…] des politischen Kampfes […]“[9] gesetzt. Von einem „[…] Werk der pädagogischen Planung […]“[10] kann hier nicht mehr die Rede sein, sondern nur noch von einer Politik, welche das Ziel der Zucht und der Formung verfolgt sowie auf die Bedürfnisse des Staates ausgerichtet ist. Der Individualitätsbegriff ist unter dem NS-Regime völlig aufgehoben.[11]
Nachdem ich jetzt einen kleinen Einblick zur Schule und Erziehung gegeben habe, wende ich mich im Folgenden dem Auszug aus dem Schulgeschichtsbuch zu.
[...]
[1] Ulrich Thamer: Der Nationalsozialismus. Mit 23 Abbildungen. Stuttgart 2002. [RUB; 17037]. S. 266.
[2] Walther Gehl, Geschichte: Von Bismarck bis zur Gegenwart, Breslau 1942, S. 232-237. [Auszug aus einem Schulgeschichtsbuch für die 8. Klasse an Oberschulen und Gymnasien aus dem Jahr 1942.]. Fortan im Text unter (Auszug) angegeben. Für den Verlauf dieser Arbeit möchte ich vermerken, dass ich die Quellenangaben der Texte aus dem Reader nach vorgegebener Angabe gemäß des Readers verfahre.
[3] Ulrich Thamer, Der Nationalsozialismus, S. 266.
[4] Ursula Rotte: Schulwirklichkeit im Nationalsozialismus. Die Umsetzung von NS-Richtlinien und –Erlassen, aufgezeigt am Beispiel einer oberbayerischen Volksschule. Neuried 2000. [Deutsche Hochschuledition; Bd. 104]. S. 65.
[5] Ebd. S. 64. Die Auflistung stört womöglich den Lesefluss, aber dennoch ist sie markant. Ich habe diese so aus einer schematischen Darstellung entnommen.
[6] Ebd. S. 64.
[7] Ebd. S. 64.
[8] Ebd. S. 64.
[9] Ursula Rotte, Schulwirklichkeit, S. 62.
[10] Ebd., S. 62.
[11] Ebd., S. 65.
- Arbeit zitieren
- Marc Hoffmann (Autor:in), 2012, Schule und Erziehung im Nationalsozialismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208524
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