Satanismus - wenn Jugendliche Liebe durch Hass ersetzen


Term Paper, 2011

22 Pages, Grade: 2,0


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort

2. Satanismus - eine Definition

2.1 Aleister Crowley

2.2 Die Satanische Bibel und die Satanskirche

3. Satanismus - eine Sekte?

4. Die besondere Gefahr für Jugendliche
4.1 Musik
4.2 Film
4.2.1 Horrorfilm
4.2.2 Satanische Sexualität
4.3 sonstige Medien

5. Welche Jugendliche sind gefährdet?

6. Fazit

7. Quellenverzeichnis

1.Vorwort

Im Rahmen des Modul 3, der Einführung in Religiöse Traditionen, habe ich die Vorlesung „Der Teufel - Die religiöse Konstruktion von Gut und Böse in der Europäischen Religionsgeschichte“ besuchen dürfen. Schon zu Beginn der Veranstaltungen habe ich mir Literatur zu dem Thema rausgesucht, und bin auf ein Werk gestoßen, dass den Satanismus behandelt, dieses Thema interessiert mich schon seit sehr vielen Jahren. Man hört zwar zwischendurch in den Medien vom Satanismus, so zum Beispiel im Jahre 2001 als über den „Satansmord von Witten“1 berichtet wurde, doch in der Regel werden solche Zwischenfälle als Einzelfälle dargestellt, und der Satanismus wird als nicht gefährlich eingestuft. In der Tat ist es so, dass nicht oft von satanisch motivierten Taten berichtet wird, doch hierbei muss man bedenken, dass man nicht jeder Tat ihr Motiv ansehen kann. Laut Mich White, ein Polizeibeamter aus Kalifornien, seien 95% der in Kalifornien vermissten Kinder Opfer eines okkultistisch motivierten Entführers2. Eine unglaubliche Einschätzung, aber je mehr ich über das Thema las, desto wahrscheinlicher klang diese Zahl. Es ist erschreckend wie wenig über Satanismus berichtet wird, dass viele ihn als ungefährlich einschätzen, da es de facto einige ungefährliche Satanisten gibt, doch es ist zu einfach, in die gefährlichen Kreise zu rutschen. Meiner Meinung nach wird dieses Thema viel zu sehr verschwiegen.

Als es dann darum ging, eine Hausarbeit zu schreiben, musste ich nicht lange überlegen, welches Thema ich behandeln wollte, lediglich die Eingrenzung des Themas fehlte noch. Ich habe in der Bibliothek ein interessantes Buch von Bob Larson und Jsolde Steigelmann3 gefunden, das besonders den Satanismus bei Jugendlichen behandelt.

Dieses Buch stellt besonders dar, wie schnell Jugendliche - ohne es zu merken - in solche Kreise hineingezogen werden, sei es durch Musik, einen Kleidungsstil, Drogen oder Freunde. Beim Lesen des Buches bin ich auf viele Parallelen zu meinem Leben gestoßen, denn ich hatte früher auch Freunde, die in einer rebellischen Phase - in der wir alle besonders gerne dunkle Kleidung trugen und Metalmusik hörten - auch umgedrehte Kreuze und Pentagramme als Kettenanhänger trugen. Viele von ihnen haben sich dabei nicht viel gedacht, schließlich haben dies einige andere auch gemacht und einige bezeichneten sich auch als Satanisten, jedoch ohne jemals Kontakt zu anderen „wirklichen“ Satanisten zu haben. Allerdings gab es auch Menschen, bei denen es so harmlos angefangen hat und die dann auf ernstzunehmende, gefahrdarstellende Satanisten trafen und somit in eine Gruppe gezogen wurden, in die sie niemals gepasst hätten. Doch trotzdem

Es scheint ein Teufelskreis zu sein.

Ich hoffe, dass die Arbeit einen guten Überblick über den Satanismus und die von ihm ausgehenden Gefahren - besonders für Jugendliche - darstellen kann.

2. Satanismus - eine Definition

Bevor ich weiter auf die Gefahren für Jugendliche eingehe, muss ich zuerst den Satanismus definieren.

Eine Definition ist schwieriger als gedacht. Denn das erste, was alle Satanisten gemein haben sollten, wäre der Glaube an den Teufel, so wie den Christen der Glaube an Gott zugeschrieben werden kann.

Doch Anton Szander LaVey, Verfasser der „Satanischen Bibel“4 und Gründer der Church of Satan, der sich selbst auch als Gründer des modernen Satanismus sieht, erklärt, dass es keinen Teufel gebe, dass der Teufel lediglich eine Metapher sei, eine Metapher für die dunklen Wünsche des Menschen.

„Es ist kein Gott, außer dem Menschen“5 versuchen Annette und Friedrich-Wilhelm Haack die Idee der Satanisten in einen Satz zu fassen. Satanistischer Glaube bedeutet also an den Menschen, an sich selbst zu glauben und die satanistischen Praktiken richten sich auch an den Menschen.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass der Satanismus eine Revolte gegen Gott ist, und somit ist er auch eine Revolte gegen die Ordnung - diese wurde schließlich von Gott geschaffen. Um den Gedanken der Revolte nicht zu verlieren kann der Satanismus also gar nicht logisch aufgebaut sein.

Fast allen satanischen Gruppieren ist gemein, dass ihre Zeremonien oftmals sexuell orientiert sind, bei vielen Anbetungen, Opferungen etc. Werden sexuelle Handlungen an Frauen durchgeführt, diese werden oftmals durch Drogen angelockt.

Bei den Satanisten die Menschenopferungen durchführen sind oft Kinder ein Bestandteil dieser, denn für den Teufel sind nach Aleister Crowley6 junge, unschuldige, intelligente, männliche Kinder die geeignetsten Opfer7.

Bei diesen Zeremonien sind die Teilnehmer in einem Rauschzustand, anfangs wird dieser durch Drogen herbeigeführt, später hingegen schaffen sie es, sich ohne Drogen in diesen Zustand zu versetzen. Die Anführer solcher Gruppen sollten generell keinen Kontakt zu Drogen haben, denn sie sollen schließlich neue Anhänger anziehen und dafür muss man überzeugen, dies ist in der Regel mit einer starken Persönlichkeit verbunden, die bei einer Sucht nicht unbedingt gegeben ist.

Historisch gesehen kann man die Entwicklung zum modernen Satanismus sehr gut darstellen, diese möchte ich kurz erläutern; Der historische Satanismus Der historische Satanismus hat sich als Gegenkultur zu der römisch-katholischen Liturgie entwickelt. Er steht also im direkten Gegensatz zu dem Christentum in sieht in ihn den Feind, den es zu bekämpfen gilt.

Er sieht in Satan den Opponenten Gottes und dieser wird verehrt. Viele Praktiken des Christentums werden als Vorbilder für den historischen Satanismus benutzt, natürlich in umgewandelter Form. So zum Beispiel die „schwarze Messe“, die aus der „weißen Messe“ entstand, oder das Rückwärts sprechen der christlichen Gebete.

Zeitlich kann man den historischen Satanismus in das 18. Jahrhundert einordnen.

Der rituelle Satanismus

Der rituelle Satanismus ist im Gegensatz zu dem historischen Satanismus nicht mehr direkt im Gegensatz zu dem christlichen Glauben. Im rituellen Satanismus haben sich eigene, satanistische Kirchen und Orden, wie zum Beispiel der „Ordo Templi Orientis“, in dem Aleister Crowley 1912 Mitglied wurde. Man geht davon aus, dass aus diesem rituellen Satanismus Sekundärsekten entstanden sind wie die von Lafayette Ronald Hubbard gegründete Scientology-Kirche8. Der ambulante/latente Satanismus

Der ambulante Satanismus ist ähnlich wie der „Synkretistische Jugendsatanismus“, den ich an spätere Stelle nochmal beschreiben werde. Er ist häufig bei Gruppen zu finden, die etwas außergewöhnliches tun wollen und deshalb ein satanisches Ritual durchführen oder Satanische Symbole tragen ohne aber sich tiefgründig mit dem Satanismus zu beschäftigen. Oftmals werden auch satanische Praktiken wie Satansanrufungen, satanische Sexualität oder Rückwärtsgebete durchgeführt, nachdem man dies in Filmen gesehen hat.

Der kulturelle Satanismus

Der kulturelle Satanismus ist in den künstlerischen Bereich, in dem man satanische Darstellungen findet, also in Bildern, Musik oder Filmen. Auf dieses Thema werde ich später noch genauer eingehen.

Der Wahnsatanismus

Der Wahnsatanismus besteht aus Lügen des Satanismus, so zum Beispiel von John Todd/Collins, der sich selbst als Mitglied der Illuminaten, einer teuflischen Verschwörung, sah. Oftmals sind es Enthüllungsbücher über den Satanismus, die gerne als Autobiografien geschrieben werden, das soll die Glaubhaftigkeit erhöhen.

Diese realitätsfremden Darstellungen sind oftmals der Grund für eine fälschliche Betrachtung des Satanismus.

Man kann die heutigen satanistischen Gruppen grob in zwei Gruppen unterteilen, die erste ist die, zu der sich die meisten Jugendlichen hingezogen fühlen, es sind Einzelgänger die neurotisch, verletzbar und narzisstisch handeln. Sie haben scheinbar weder ein Rechts- noch ein Sozialempfinden. Um diese Einzelgänger scharen sich einige Gleichgesinnte. Sie opfern Tiere, feiern Orgien, schänden Friedhöfe (zum Beispiel durch Grabplünderungen, oder Schändungen der Kirche) und andere, zwar illegale, aber „opfer-lose“ Taten. Oftmals wollen diese „Täter“ sich unmoralisch, kriminell oder anarchistisch verhalten und dies mit dem Satanismus rechtfertigen.

Die andere Gruppe besteht nicht aus Einzelgängern sondern ist organisiert. Es gibt Rituale, die zur Verachtung des christlichen Glaubens dienen (die Satanisten werden darauf stolz gemacht, dass sie zurückschlagen anstatt wie die Christen die andere Wange hinzuhalten). Ein sehr bekanntes Ritual ist die Schwarze Messe, diese entstand als Gegenstück zu der christlichen Messe. Dabei werden Geister gerufen (eine nackte Frau dient als Altar) und Blut getrunken, wenn Menschenopferungen stattfinden, wird das Blut des Opfers getrunken oder dem Teufel geweiht.

Viele Rituale denken sich die Jugendlichen (oder die einzelnen Organisationen) allerdings selbst aus, sie schreiben ein eigenes „Protokoll des Bösen“ in denen ihre individuellen Rituale beschrieben werden. Das Ziel der organisierten Gruppen ist es, dass Satan wieder den Platz bekommt, den er vorher hatte (nach den satanischem Ideen war er der Herrscher des Universums).

Eckhardt Türk unterteilt in fünf verschiedene Gruppen. Eine davon, nämlich den „Synkretistischen Jugendsatanismus“ möchte ich genauer ausführen, da er meiner Meinung nach eine besondere Gefahr darstellt.

In dem Synkretistischen Jugendsatanismus geht es nämlich genau um das Phänomen, das ich eingangs beschrieben habe; nämlich das Nutzen diverse Satanischer Symbole ohne auf ihre Verwendung zu achten oder gar Ahnung davon zu haben. Sie richten sich nur nach dem, was sie über das Thema in zum Beispiel Horrorfilmen, Musik oder Jugendmagazinen erfahren. Trotzdem halten sie sich in den Riten, die sie dann später ausführen an die Vorgaben LaVeys. So beschreibt ein Junge, den Eckhardt Türk interviewt hat, ein Ritual, in dem ein Meerschweinchen nach LaVeys Vorstellungen geopfert wird.

[...]


1 Manuela und Daniel Ruda töten Daniel Hackerts mit 66 Messerstichen und Hammerschlägen. Sie sagen vor Gericht aus, dass Satan ihnen den Auftrag dazu gegeben habe

2 „Satanism“ Veritas Youth Magazine, ¾ 88 , S. 17

3 Geht unsere Jugend vom Teufel? Bob Larson und Jsolde Steigelmann. Neuhausen-Stuttgart:Hänssler 1990 weiß ich von früheren Bekannten, die nun Teil der „Satanszene“ sind, zwar nicht so extrem, wie es oftmals in den USA der Fall ist, aber trotzdem sind sie in einem Kreis, aus dem man nicht mehr ausbrechen kann.

4 Die Satanische Bibel wurde 1968 verfasst und gilt als Grundstein des modernen Satanismus, siehe auch Punkt 2.1

5 Jugendspiritismus und -satanismus Begriffe - Informationen - Überlegungen von Annette und Friedrich- Wilhelm Haack, München 1988, S.16 Z.4

6 Aleister Crowley, 1875-1947 wird als Vorläufer des modernen Satanismus bezeichnet

7 Aleister Crowley, „Magic in Theory an Practise“ Castle Books, New York, S. 95

8 Scientology - Magie des 20. Jahrhunderts, Friedrich-Wilhelm Haack, München 1982, S. 34ff.

Excerpt out of 22 pages

Details

Title
Satanismus - wenn Jugendliche Liebe durch Hass ersetzen
College
University of Bremen
Grade
2,0
Author
Year
2011
Pages
22
Catalog Number
V208610
ISBN (eBook)
9783656360384
ISBN (Book)
9783656360841
File size
604 KB
Language
German
Keywords
satanismus, jugendliche, liebe, hass
Quote paper
Lena Murken (Author), 2011, Satanismus - wenn Jugendliche Liebe durch Hass ersetzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208610

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