Bewerbungsgespräche in Deutschland für ausländische Bewerber


Term Paper (Advanced seminar), 2012

19 Pages, Grade: 1,7


Excerpt


INHALTSVERZEICHNIS

1. Einleitung

2. Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch
2.1 Organisatorische Vorbereitung
2.2 Kleidung und Auftreten
2.3 Informationen über das Unternehmen
2.4 Gedankliche Vorbereitung

3. Das Bewerbungsgespräch
3.1 Ablauf und Phasen eines Bewerbungsgespräches
3.1.1 Begrüßung und Einleitung des Gespräches
3.1.2 Fragen zum beruflichen Werdegang
3.1.3 Fragen zur beruflichen Eignung
3.1.4 Fragen zur Person und das soziale Umfeld
3.1.5 Eigene offene Fragen
3.1.6 Ende des Gesprächs und Verabschiedung
3.2 Häufig gestellte Fragen im Bewerbungsgespräch
3.3 Rechtlich zulässige Fragen im Bewerbungsgespräch
3.4 Körpersprache
3.5 Die häufigsten Fehler im Vorstellungsgespräch

4. Kritischer Vergleich eines fachspezifischen Lehrwerks mit einschlägiger Bewerbungsliteratur

5. Fazit

LITERATURVERZEICHNIS

1. Einleitung

Heutzutage wird es immer selbstverständlicher gerüstet zu sein, um sich auch über Ländergrenzen hinweg für interessante Jobangebote zu bewerben. Gerade innerhalb der Europäischen Union wurden in den letzten Jahren viele Barrieren abgebaut und es wird leichter sich als Ausländer[1] auf eine Stelle in Deutschland zu bewerben. Aber auch diejenigen, die nach Deutschland immigrieren, werden, insofern sie hier arbeiten wollen, früher oder später damit konfrontiert, sich auf eine Stelle zu bewerben und in einem Bewerbungsgespräch (synonym auch Vorstellungsgespräch) zu überzeugen.

Darüber hinaus ist das Interesse und die Auseinandersetzung mit dem vielfältigen Thema Bewerbungsgespräch in Deutschland unumgänglich, da nahezu jeder Erwachsene sich mindestens einmal im Leben in der Lage befindet, sich bei einem Unternehmen vorzustellen. Meistens entscheidet sich in den ersten Minuten des Kennenlernens zwischen dem Bewerber und dem potenziellen Arbeitgeber, der Ausgang des Gesprächs. Der Bewerber kann die Situation zu seinen Gunsten beeinflussen, wenn er die Erwartungen seines Gegenübers im Bereich Körpersprache, Auftreten und Kommunikation souverän erfüllt und dabei natürlich und authentisch wirkt. Bewerber, die unsicher sind oder auch ausländische Bewerber, die ungeübt sind in der deutschen Gesprächsführung, sollten gut vorbereitet sein um zu überzeugen und bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht bloß wichtig, sich mit dem formalen Rahmen, wie zum Beispiel der Stellenanzeige und der Aufbereitung der Bewerbungsunterlagen zu beschäftigen, sondern auch mit kulturellen Gesprächsbesonderheiten im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs in Deutschland und zu wissen worauf es Personalern ankommt. Ein gut vorbereiteter Bewerber hat die Chance, sich gegen seine Konkurrenten durchzusetzen und den Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass er genau der Richtige für diese Stelle ist. Da es ungünstig wäre, den Gesprächsverlauf dem Zufall zu überlassen, wollen wir in dieser schriftlichen Ausarbeitung insbesondere die Aspekte darlegen, die aus Sicht des Bewerbers vor und im Vorstellungsgespräch von zentraler Bedeutung sind.

Im Folgenden soll zunächst die Vorbereitung für den Vorstellungstermin thematisiert werden. Sodann wird auf das Bewerbungsgespräch und insbesondere auf dessen Ablauf eingegangen werden. Ebenso sollen Hinweise aufgegriffen werden, die besonders für ausländische Bewerber von Bedeutung sind. Auf die Themenbereiche der Bewerbungsakquise und der Bewerbungsunterlagen wird in dieser Hausarbeit nicht näher eingegangen, da diese nicht zentraler Bestandteil des Vorstellungsgespräches sind. Zum Abschluss der Hausarbeit werden spezielle Lehrwerke aus dem Berufsorientierten Fremdsprachenunterricht zum Thema Bewerbungsgespräche mit der deutschen Fachliteratur kritisch verglichen und auf Ihre Aktualität geprüft.

2. Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch

2.1 Organisatorische Vorbereitung

Mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch ist der erste große Schritt getan. Der Bewerber ist aber noch lange nicht am Ziel, denn er muss sich gründlich vorbereiten, um sich gegen Mitbewerber durchzusetzen.

Zunächst legen deutsche Personaler Wert darauf, dass eine Einladung schriftlich oder telefonisch bestätigt wird. Dadurch zeigt der Bewerber, dass er Termine ernst nimmt und unterstreicht sein Interesse an der Stelle. Des Weiteren muss die Anreise ordentlich geplant werden. „Der Bewerber muss die Zeit die er mit dem Auto oder einem öffentlichen Verkehrsmittel braucht, errechnen und soll zusätzlich einen Sicherheitszuschlag hinzurechnen, damit ein unerwarteter Stau ihn nicht zu spät kommen lässt“ (Friedrich, 2000, S. 9).

Die Deutschen sind bekannt dafür, großen Wert auf pünktliches Erscheinen zu legen. Wenn der Bewerber zum vereinbarten Termin unpünktlich kommt, wird ein deutscher Personalchef, dies als Unzuverlässigkeit deuten und Rückschlüsse auf das Arbeitsverhalten ziehen. Auf diesen Aspekt ist große Achtsamkeit zu legen, insbesondere für jemanden, der mit der deutschen Kultur noch wenig vertraut ist oder meint, etwas zu spät zu kommen sei angemessen, weil dies in seiner Kultur der Fall ist.

2.2 Kleidung und Auftreten

Der erste Eindruck, den ein Bewerber beim Vorstellungsgespräch macht, wird erstaunlich stark durch sein Erscheinungsbild bestimmt. Noch bevor der Bewerber das erste Wort gesprochen hat, wird der Gesprächspartner ihn, bewusst oder unbewusst, nach seinem Auftreten, seiner Kleidung, seiner Mimik, seiner Gestik, seiner Haltung und seiner Frisur beurteilen und blitzschnell einstufen (Friedrich, 2000, S. 19). Es besteht die Gefahr, dass ein Personaler vom ersten Eindruck so stark beeinflusst ist, dass sich Vorurteile bilden und dadurch gegebenenfalls verstärkt auf Dinge geachtet wird, die zum entstandenen Bild passen. Allerdings kann ein Bewerber, der einen positiven ersten Eindruck macht, auch punkten, da dieser ins Gesamturteil mit einfließt. Orientierungspunkte für die Kleidung sind zum Beispiel die Branche der Firma. Es ist ein entscheidender Unterschied, ob der Bewerber sich als KFZ- Mechaniker oder als Außendienstmitarbeiter bei einer Versicherung bewirbt (Friedrich, 2000, S. 19).

Grundsätzlich sollte der Bewerber gepflegt, sauber und ordentlich gekleidet zum Vorstellungstermin erscheinen. Empfehlenswert ist für die Herren ein gut sitzender Anzug und für die Damen ein Kostüm. „Kleiden Sie sich allerdings entgegen Ihrem Typ und Geschmack, geht Ihr Auftritt schief“ (Friedrich, 2000, S. 20). Die Verhaltensregel „Weniger ist oft mehr“ trifft auch auf deutsche Personalentscheider zu. Insbesondere sollten Parfum, Rasierwasser, Schmuck und Make up nur dezent benutzt werden (Blath, 2004, S. 20). Große Ohrringe, roter Lippenstift und unsaubere Hände können schnell einen zum falschen Eindruck führen. Bei der ersten Begegnung soll der Bewerber versuchen möglichst freundlich, ruhig und natürlich aufzutreten.

Bei formellen Anlässen macht es außerdem einen guten Eindruck seinen Gegenüber hin und wieder mit Namen anzusprechen. „Niemand hört in einem persönlichen Gespräch etwas lieber als seinen Namen“ (Friedrich, 2000, S. 37).

2.3 Informationen über das Unternehmen

Ein weiterer Aspekt der Vorbereitung stellt die umfangreiche Informationsbeschaffung über die Firma dar. Dazu gehören wichtige Angaben über das Aufgabengebiet, das Tätigkeitsfeld, die Branche und die Konkurrenzsituation des potenziellen Arbeitgebers. Eine häufig gestellt Frage lautet: „Was wissen Sie über uns? “(Blath, 2004, S. 14). Ein Bewerber, der hier punkten kann, zeigt echtes Interesse an der Stelle und der Mitarbeit im Unternehmen. In der Regel geben Stellenanzeigen wenige Informationen über den Betrieb her. Einen ersten Überblick kann aber die Homepage der Firma liefern. Hier sollen Fragen zur Anzahl der Mitarbeiter, zu den angebotenen Produkten oder Dienstleistungen oder auch zur Entwicklung innerhalb der Branche geklärt werden können. Weitere verlässliche Informationsquellen können Geschäftsberichte, Produktkataloge und Berichte in Zeitungen oder Fachzeitschriften sein (Bläht, 2004, S. 15). Das Informationsmaterial kann über das Internet, die Industrie- und Handelskammer oder auch direkt beim Unternehmen erfragt werden.

[...]


[1] Der einfacheren Lesbarkeit halber, wird in der Hausarbeit nur die männliche Anredeform gewählt, welche jedoch sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts sein können.

Excerpt out of 19 pages

Details

Title
Bewerbungsgespräche in Deutschland für ausländische Bewerber
College
Johannes Gutenberg University Mainz  (Deutsches Institut)
Course
Berufsorientierter Fremdsprachenunerricht
Grade
1,7
Author
Year
2012
Pages
19
Catalog Number
V208670
ISBN (eBook)
9783656361930
ISBN (Book)
9783656362982
File size
468 KB
Language
German
Keywords
bewerbungsgespräche, deutschland, bewerber
Quote paper
Bachelor of Science Wirtschaftspädagogik Lorraine Möller (Author), 2012, Bewerbungsgespräche in Deutschland für ausländische Bewerber, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208670

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Title: Bewerbungsgespräche in Deutschland für ausländische Bewerber



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