Das Girokonto stellt für die überwiegende Mehrheit der deutschen Bundesbürger im geschäftsfähigen Alter ein Basisprodukt dar. Es ermöglicht den Produktinhabern die Partizipation am im heutigen Wirtschaftsgeschehen dominierenden bargeldlosen Zahlungsverkehr. Auf Basis dieser starken Bedarfsgrundlage stellt das Girokonto auf Seite der Anbieter den strategischen Kern innerhalb der Produktpolitik im Markt des deutschen Retail-Bankings dar.
Das Girokonto kann dabei auf eine lange Historie zurückblicken. Die etymologische Bedeutung des Wortes „giro“ lässt sich dabei auf den ursprünglich aus dem Griechischen stammenden lateinischen Begriff „gyrus“ für Kreis zurückverfolgen.
Historisch lassen sich die Ursprünge des bargeldlosen Zahlungsverkehrs bis in das Mittelalter zurück datieren. Dabei entwickelte sich in einem bis heute andauernden Parallelprozess aus dem Tauschhandel der als Non-Barter klassifizierte Giroverkehr.
Der deutsche Giroverkehr startete mit der Gründung der Hamburger Bank im Jahre 1619, welche neben der für Geldumlaufzwecke gebräuchlichen physischen Währung, die „Marc Banco“, als unbare Parallelwährung einführte.
Während in der sich über zwei Jahrhunderte ausdehnenden Phase der Produkteinführung der Giroverkehr einer elitären Minderheit vorbehalten war, trat die im Jahre 1871 neu firmierte Deutsche Reichspost an, den Massenmarkt zu durchdringen. Der Hamburger Postdirektor Wilhelm Meinken schrieb hierzu, „das Postscheckamt sollte die Bank des kleinen Mannes werden“. Anfang des 20. Jahrhunderts stieg der bargeldlose Anteil am deutschen Gesamtumsatz auf 85 Prozent an. Der größte Anstieg fand jedoch erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts statt. Verfügten im Jahre 1960 gerade einmal zwei Millionen Bundesbürger über ein eigenes Girokonto, so stieg diese Zahl auf über 80 Millionen existierende Girokonten im Jahre 1996 an. Das Girokonto avancierte damit zu einem Kernprodukt innerhalb des Produktportfolios deutscher Banken.
Inhaltsverzeichnis
- Gliederung
- Einleitung
- Überblick
- Zielstellung und Aufbau der Arbeit
- Abgrenzung des Themengebiets
- Überblick über den deutschen Markt im Retail-Banking
- Der deutsche Retail-Banking Markt
- Darstellung des Girokontos als Kernprodukt innerhalb der Produktpolitik
- Empirie
- Qualitative Forschung durch Experteninterviews
- Auswahl der Experten
- Erhebungsverfahren
- Analyse der Untersuchungsergebnisse
- Quantitative Forschung durch Kundenbefragungen
- Datenerhebung und Auswahl der Probanden
- Analyse der Response-Quote
- Analyse der Untersuchungsergebnisse
- Branchenanalyse
- PEST-Analyse
- Politische Faktoren
- Ökonomische Faktoren
- Sozio-Kulturelle Faktoren
- Technologische Faktoren
- Die Wettbewerbskräfte
- Konkurrenzdruck der vorhandenen Wettbewerber
- Neue Wettbewerber
- Verhandlungsmacht der Käufer
- Verhandlungsmacht der Zulieferer
- Alternative Produkte oder Dienstleistungen
- Analyse der Wettbewerbskräfte
- Entwicklungstendenzen
- Zukunftschancen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit dem Girokonto als strategischem Kern innerhalb der Produktpolitik im deutschen Retail-Banking. Ziel ist es, die Entwicklungstendenzen und Zukunftschancen des Girokontos im deutschen Markt zu analysieren und eine umfassende Branchenanalyse durchzuführen.
- Analyse des deutschen Retail-Banking Marktes und des Girokontos als Kernprodukt
- Empirische Untersuchung des Marktes durch Experteninterviews und Kundenbefragungen
- Branchenanalyse unter Anwendung der PEST-Analyse und des Five Forces Modells von Porter
- Identifizierung von Entwicklungstendenzen und Zukunftschancen im Bereich des Girokontos
- Bewertung der Marktpositionierung und strategischer Optionen für Banken
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema ein und stellt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit dar. Es werden zudem die Abgrenzungen des Themengebiets erläutert.
- Kapitel 2: Überblick über den deutschen Markt im Retail-Banking: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über den deutschen Retail-Banking Markt und beleuchtet die Rolle des Girokontos als Kernprodukt innerhalb der Produktpolitik. Es werden verschiedene Aspekte des Marktes beleuchtet, darunter die Bedeutung des Girokontos, die Wettbewerbslandschaft und die Entwicklungstendenzen.
- Kapitel 3: Empirie: Dieses Kapitel präsentiert die empirische Untersuchung, die in zwei Teilen erfolgt: qualitative Forschung durch Experteninterviews und quantitative Forschung durch Kundenbefragungen. Es werden die Methodik, die Ergebnisse und die Interpretation der Daten diskutiert.
- Kapitel 4: Branchenanalyse: Dieses Kapitel führt eine umfassende Branchenanalyse durch, die sich auf die PEST-Analyse und das Five Forces Modell von Porter konzentriert. Es werden die Einflussfaktoren auf den deutschen Retail-Banking Markt analysiert und die Wettbewerbslandschaft detailliert beschrieben.
- Kapitel 5: Entwicklungstendenzen: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den wichtigsten Entwicklungstendenzen im Bereich des Girokontos und analysiert die Auswirkungen auf die Bankenbranche. Es werden aktuelle Trends und Zukunftsprognosen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Retail-Banking, Girokonto, Produktpolitik, Branchenanalyse, PEST-Analyse, Five Forces Modell, Entwicklungstendenzen, Zukunftschancen, Experteninterviews, Kundenbefragungen, Marktpositionierung, Strategische Optionen
- Citar trabajo
- Michael Förster (Autor), 2012, Das Girokonto als strategischer Kern innerhalb der Produktpolitik im Markt des deutschen Retail-Bankings, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208846