Janusz Korczak - sein Leben und seine pädagogischen Ansätze


Dossier / Travail, 2003

50 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhalt

Vorwort

Wer war eigentlich Janusz Korczak? – Ein Lebenslauf
- Kindheit und Jugend
- Das Studium, soziale Arbeit und die Schriftstellerei
- Die Jahre als Arzt
- Im Waisenhaus
- Die Reisen nach Palästina
- Das Warschauer Ghetto

Zeittafel

Korczak und sein jüdisches Erbe

Padägogische Ansätze

Literatur

Quellen

CDrom

Inhalt CDrom:

- Diese Arbeit als MS Word – Dokument
- PowerPoint Präsentation „Janusz Korczak“
- Das Gedicht „Treblinka“ von David Graham (engl.)

Während der Präsentation ist kein Klicken nötig – Seiten wechseln alleine!!!

Vorwort

Was soll man über Janusz Korczak schreiben?

Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Man kann sich unzählige Bücher über Korczak besorgen und lesen; man kann Korczaks Bücher lesen. Aber was könnte man dann schreiben, was nicht schon längst geschrieben worden wäre?! Ich habe mich dazu entschieden, einen kurzen Abriss über das Leben des Mannes zu schreiben, der sein Leben den Kindern widmete.

Hauptaugenmerk habe ich, ein Blick in das Inhaltsverzeichnis genüg, mehr auf den Lebenslauf Korczaks gelegt. Ich denke er verschafft einen groben Überblick und einen Einstieg für jemanden der mit Korczak noch nicht vertraut ist.

Ist diese Arbeit komplett? Ich kann nur ganz klar sagen NEIN, denn wie will man auf ein paar Seiten alles zu Korczak erzählen – das haben alle Schriftsteller und Biografen, die sich mit Korczak beschäftigt haben, zusammen auch nicht geschafft.

Bergen, im Januar 2003

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wer war eigentlich Janusz Korczak? – Ein Lebenslauf

In den Lebensläufen ist die Kindheit jener Berg, von dem der Strom des Lebens seinen Anfang, seinen Anlauf und seine Richtung nimmt

Schreibt Janusz Korczak nach langen Erfahrungen als Lehrer und Erzieher.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

An anderer Stelle schreibt er:

Ohne eine heitere und vollwertige Kindheit verkümmert das ganze spätere Leben.

Das Kind wird nicht erst Mensch, es ist schon einer.

Aus diesen Sätzen sprechen Bitte und Protest;

Protest gegen die Kindheit als einem unverfügbaren Schicksal, und die Bitte den Kindern ein Leben zu ermöglichen, das sie frei atmen lässt.

Korczak wusste sehr gut, dass Erziehung nicht alles vermag. Die These, der Mensch sei das Produkt seiner Erziehung, hielt er für eine „Pädagogische Allmachtsphantasie“[1], und eine heitere und vollwertige Kindheit ist noch lange keine Garantie für ein entwickeltes und unverkümmertes Leben.

Doch er hegte immer die Zuversicht, dass der Reichtum des späteren Lebens in einer lebendigen Kindheit liegt.

Aber wie sah die Kindheit des Mannes aus, für den diese Lebensphase einen so hohen Stellenwert hatte?

Kindheit und Jugend (oder: Der Junge Namens Henryk)

Am 22. Juli 1878 oder 1879 wurde Henryk Goldszmit in Warschau als Sohn des angesehenen Rechtsanwaltes Josef Goldszmit und seiner Ehefrau Cecylia geboren. Das Jahr der Geburt lässt sich nicht genau angeben, da der Vater es immer wieder versäumte eine Geburtsurkunde für seinen Sohn ausstellen zu lassen[2]. Selbst Henryk wusste später nicht wie alt er eigentlich war. Kurz vor seinem Tode 1942 notiert er:

Morgen beende ich mein 63. oder 64. Lebensjahr. Mein Vater hat sich jahrelang nicht um eine Geburtsurkunde für mich bemüht. Später hatte ich deswegen Schwierigkeiten. Mutter nannte es eine strafbare Nachlässigkeit: gerade als Rechtsanwalt hätte Vater die Sache mit der Geburtsurkunde nicht so verschleppen dürfen.

Aufgewachsen ist Henryk zusammen mit seiner jüngeren Schwester Anna in behüteten Verhältnissen.

Das Einkommen des Vaters ermöglicht der jüdischen[3] Familie einen sorgenfreien Lebensstil:

Ein geräumiges Haus, Dienstleute und an den Abenden öfters eine kleine Gesellschaft im Salon. Henryk besuchte eine polnische Schule, welche damals fest in russischer Hand waren. Der Unterricht fand in russischer Sprache statt. Später vergleicht der Schriftsteller Janusz Korczak diese bzw. alle damaligen Schulen mit Kadettenanstalten: Kasernenhofton und Prügelstrafe waren an der Tagesordnung. Unsere Schule ist eine Kaserne. Die Kinder machen wir mit Uhren an der Hand zu Mannequins, wir gleichen ihre Charaktere an, ordnen ihre Initiative aus. Wir haben die Kinder nummeriert, haben eine mit Tausenden von Gesetzen, Verordnungen und Anordnungen dem Gefängnis ähnliche Disziplin eingeführt.

Diesen bleibenden Eindruck verarbeitet Henryk später in einer seiner Erzählungen, in welcher ein Lehrer zurück in seine Kindheit versetzt wird und die Schule wieder aus den Augen eines Kindes erlebt.

Auch der Vater war prägend in der Kindheit des Henryk Goldszmit. Er liebte seine Kinder zwar, doch war er als Erziehender anscheinend nicht geeignet. Auch seine Frau überließ ihre Kinder nur selten und ungern der väterlichen Fürsorge und Aufsicht.

Hinzukommt das Josef Goldszmit an chronisch wiederkehrenden Depressionen litt, und deswegen häufiger in eine psychiatrische Klinik eingeliefert werden musste. Die Familie litt darunter, dass Ehemann und Vater öfters in einer „Irrenanstalt“ war. Als der Gesundheitliche Zustand von Josef sich verschlechtert kommt er für längere Zeit in die Nervenheilanstalt von Tworki, wo er einige Monate später stirbt (vermutlich 1895[4] ). Damals war Henryk siebzehn Jahre alt. Es stellt sich heraus, dass der Vater das gesamte vermögen der Familie verspielt hatte. Mutter Cecylia blieb nichts anderes übrig als den bisherigen Lebensstil aufzugeben, und mit ihren zwei Kindern in eine billige Mietwohnung zu ziehen.

Von nun an wird das Leben für die Familie härter, ein deprimierendes Grundgefühl beherrscht das Familienklima. Henryk gibt Nachhilfeunterricht und versucht mit diversen Gelegenheitsarbeiten die finanzielle Situation der Familie etwas aufzubessern.

1896 erscheint ein erster Aufsatz von Henryk Goldszmit in der Zeitschrift Kolce (Stacheln), für die er in den darauf folgenden Jahren regelmäßig schreibt.

1898 ist gewisser Maßen das „Geburtsjahr“ von Janusz Korczak. Bei einem Literaturwettbewerb reicht der junge Henryk Goldszmit ein Theaterstück mit dem Namen „Ktoredy?“ (Wo entlang?)[5] ein. Henryk benutze hierbei das Pseudonym „Janasz Korczak“[6], dem Namen einer seiner Lieblingsfiguren aus einem Roman des polnischen Schriftstellers Kraszewski. Durch einen Druckfehler wurde aus „Janasz“ „Janusz“, und so kam es zu dem Namen Janusz Korczak.

Im selben Jahr beginnt Korczak nach einigem Zögern mit dem Studium der Medizin. Er war sich erst nicht sicher, ob dies der Richtige Weg für ihn sei, da er sich ja auch sehr für Literatur und Schriftstellerei interessierte. Trotz mehrere Veröffentlichungen in der „Kolce“ und seinem Theaterstück (zu Beginn des Studiums wusste Korczak noch nicht das das Stück einen Preis bekommen würde) fühlte sich Henryk Goldszmit/Janusz Korczak noch nicht sicher genug in seiner Schriftstellerei, und so war das Medizinstudium sicher die klügere Alternative.

Das Studium, soziale Arbeit und die Schriftstellerei

Korczak studiert an der Universität von Warschau.

Zu Beginn seines Studiums schließt er sich einem Wohltätigkeitsverein an, der von privaten Spenden getragen wird. Vor allem ist Korczak von der Verwahrlosung der Kinder aus den unteren Schichten empört; ihr Elend geht ihm sehr nahe. In einem Artikel für die Zeitschrift “Spoleczenstwo“ (Die Gesellschaft) schreibt er:

Solange wir nicht allen Menschen Brot und ein Dach über dem Kopf geben, dazu die Möglichkeit, sich geistig zu vervollkommnen, solange dürfen wir uns nicht der Täuschung hingeben, wir verdienten den Namen „Menschliche Gesellschaft“

Zusammen mit Stefania Sempolowska und Helena Bobinska leitet er eine öffentliche Bücherei und unterrichtet in einer Schule für die ärmsten Kinder Warschaus.

[...]


[1] Vergleich Pädagogische Ansätze – Zitat Kant

[2] Es wird vermutet das Josef Goldszmit seinen Sohn absichtlich nicht bzw. erst sehr spät gemeldet hatte, da Polen zu Korczaks Geburt starker „Russifizierung“ ausgesetzt war, fälschten viele Eltern die Geburtsurkunden ihrer Söhne, um deren Einzug in die Armee des russ. Zaren zu verzögern bzw. zu verhindern

[3] Die Goldszmits waren Anhänger der gemäßigten haskalah (Aufklärung), welche für die Auflösung des kulturellen Separatismus zwischen Juden und dem Rest der (polnischen) Gesellschaft eintrat, was u.a. auch bedeutete, dass die Kinder in polnische Schulen gingen.

[4] Anmerkung des Autors: Es mag auch 1896 gewesen sein, ich gehe der Einfachheit halber hier und im weiteren Verlauf aber von Korczaks Geburt im Jahre 1878 aus

[5] Das Theaterstück selbst ist verloren gegangen, es existiert nur noch eine Zusammenfassung im Bericht der Wettbewerbsjury von1898

[6] weiter bekannte Pseudonyme von Goldszmit/Korczak waren: „Hen“, „Janusz“, „Hen-Ryk“ und „Janusz K.“

Fin de l'extrait de 50 pages

Résumé des informations

Titre
Janusz Korczak - sein Leben und seine pädagogischen Ansätze
Université
University of Applied Sciences and Arts Hildesheim, Holzminden, Göttingen  (Sozialwesen)
Cours
Reformpädagogik
Note
1,3
Auteur
Année
2003
Pages
50
N° de catalogue
V20894
ISBN (ebook)
9783638246538
ISBN (Livre)
9783640383146
Taille d'un fichier
2617 KB
Langue
allemand
Annotations
Mots clés
Janusz, Korczak, Reformpädagogik
Citation du texte
Björn Blaha (Auteur), 2003, Janusz Korczak - sein Leben und seine pädagogischen Ansätze, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20894

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