In der vorliegenden Bachelorarbeit werden die Auswirkungen des Bosman-Urteils auf den professionellen Fußball aus theoretischer und empirischer Sicht untersucht.
Mit den Umgestaltungen der Ausländerklauseln geht neben dem Anstieg des Ausländeranteils eine Verbesserung der Spielqualität in den finanzstarken europäischen Profiligen hervor. Aufgrund verringerter Ausbildungsanreize sind die europäischen Nachwuchsspieler unmittelbar als Verlierer des veränderten Regulierungsrahmens auszumachen. Sie erhalten weniger Spielpraxis, da sie fortan gegen stärkere Profispieler aus der ganzen Welt konkurrieren. Entgegen vorherrschender Meinungen kann indessen keine Schwächung der Nationalmannschaften aus den europäischen Topligen beobachtet werden.
Aufgrund des Wegfalls der Transferzahlungen nach Vertragsende zeigt sich, dass sich die Verschiebung der Verfügungsrechte zu Gunsten der Profispieler auswirkt. Folglich steigen ihre durchschnittlichen Vertragslaufzeiten, Ablösesummen und Gehälter. Dabei sind besonders Ungleichgewichte sowohl auf der Spielerebene hinsichtlich der gezahlten Löhne als auch auf nationaler und internationaler Vereinsebene zu beobachten.
In einer spieltheoretischen Analyse werden die Local-Player-Regelung und die „6+5“-Regel in ihrer Wirksamkeit untersucht. Beide Regeln sollen der schwachen Nachwuchsförderung sowie der finanziellen und sportlichen Ungleichheit zwischen den Fußballclubs entgegenwirken. Es wird deutlich, dass die Local-Player-Regelung eine wirkungsvolle Nachwuchsförderung hervorruft. Derweil ist durch die „6+5“-Regel ferner eine Angleichung der Spielstärken zu erwarten, da Vereine mit ihr nur noch eine begrenzte Anzahl ausländischer Spieler einsetzen dürfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Struktur der Arbeit
- Regulierungsrahmen des Spielermarktes
- Die Organisationsstruktur der Verbände
- Die Situation vor dem Bosman-Urteil
- Das Bosman-Urteil
- Der Hintergrund
- Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs
- Anpassungen verbandsinterner Regulierungen
- Ausländerbeschränkung
- Transferentschädigung
- Ökonomische Auswirkungen aufgrund veränderter Rahmenbedingungen
- Erste Reaktionen auf die Öffnung des Spielermarktes
- Umgestaltung der Ausländerklauseln
- Funktionen der Ausländerbeschränkungen
- Entwicklung des Ausländeranteils
- Qualitätsänderungen in den Profiligen
- Integration von Nachwuchsspielern
- Wettbewerbsfähigkeit von Nationalmannschaften
- Wegfall der Transferentschädigung nach Vertragsende
- Funktionen der Transferentschädigung
- Vertragslaufzeiten und Ausstiegsklauseln
- Ablösesummen und Erlöse aus Transfers
- Entwicklung und Verteilung der Spielergehälter
- Ungleichgewichte auf Vereinsebene
- Maßnahmen gegen die Fehlentwicklungen auf dem liberalisierten Spielermarkt
- Eine spieltheoretische Analyse der Marktsituation
- Die Local-Player-Regelung
- Bedeutung der Local-Player-Regelung
- Spieltheoretisches Modell zur Local-Player-Regelung
- Beurteilung der Wirksamkeit der Local-Player-Regelung
- Die „6+5“-Regel
- Bedeutung der „6+5“-Regel
- Spieltheoretisches Modell zur „6+5“-Regel
- Beurteilung der Wirksamkeit der „6+5“-Regel
- Schlussbetrachtung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Liberalisierung des Spielermarktes im Profifußball und untersucht die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Spielstruktur und die Wettbewerbsfähigkeit der Vereine. Dabei werden die ökonomischen Folgen des Bosman-Urteils und die daraus resultierenden Anpassungen der verbandsinternen Regulierungen analysiert.
- Die Regulierungsgeschichte des Spielermarktes im Profifußball
- Die ökonomischen Folgen des Bosman-Urteils
- Die Anpassungen verbandsinterner Regulierungen
- Die Auswirkungen der Liberalisierung auf die Wettbewerbsfähigkeit von Vereinen und Nationalmannschaften
- Die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Regulierung des Spielermarktes
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Problemstellung ein und erläutert die Struktur der Arbeit. Kapitel zwei beschreibt den Regulierungsrahmen des Spielermarktes vor dem Bosman-Urteil. Kapitel drei analysiert das Bosman-Urteil, die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs und die damit verbundenen Anpassungen der verbandsinternen Regulierungen. In Kapitel vier werden die ökonomischen Auswirkungen der Liberalisierung des Spielermarktes auf die Spielstruktur und die Wettbewerbsfähigkeit der Vereine und Nationalmannschaften untersucht. Kapitel fünf behandelt die Auswirkungen der Liberalisierung auf den Spielermarkt und analysiert die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Regulierung des Spielermarktes.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Liberalisierung des Spielermarktes im Profifußball, dem Bosman-Urteil, den Auswirkungen der Liberalisierung auf die Spielstruktur und die Wettbewerbsfähigkeit von Vereinen und Nationalmannschaften sowie mit Maßnahmen zur Regulierung des Spielermarktes.
- Arbeit zitieren
- Matthias Weisbrich (Autor:in), 2010, Die Liberalisierung des Spielermarktes im Profifußball, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209049