Seit mehr als 15 Jahren bildet das Internet die Grundlage öffentlicher und kommunikationswissenschaftlicher Debatten. Innerhalb kürzester Zeit konnte das World Wide Web zum wichtigsten Kommunikationsmedium der Gegenwart heranreifen. Während bislang der Fokus der Wissenschaft auf unilateralen Medien wie Presse, Rundfunk, Filmen oder Büchern lag, schenkte man dem Telekommunikationssektor kaum Beachtung (vgl. Beck 2010: 15). Doch mit der Entwicklung des Internets und der Erfindung des Web 2.0 kam es zu einer ganz neuen Form des Kommunizierens. Mediennutzer sind nun nicht länger passive Informationsempfänger, sondern können aktiv am Kommunikationsgeschehen im Internet mitwirken (vgl. Ebersbach u.a. 2008: 29). Aufgrund zunehmender Verständigung über den Weg der computervermittelten Kommunikation gibt es immer wieder wissenschaftliche Diskussionen darüber, ob und in welchem Umfang die direkte interpersonale Kommunikation durch Verständigungsmöglichkeiten im Internet ersetzt wird (vgl. Beck 2010: 15). Doch nicht nur der Wandel zwischenmenschlicher Kommunikation bildet gegenwärtig den Schwerpunkt mediensoziologischer Debatten, fraglich ist weiterhin, wie die Vernetzung der Gesellschaft in interaktiven Systemen sich auf das Sozialverhalten der Individuen auswirkt. Seit einiger Zeit sind wir dabei, das Internet als sozialen Raum zu entdecken, „der ein faszinierendes und teilweise auch bedrohliches Eigenleben führt“ (Kielholz 2008: 2). Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Online-Netzwerken. Online-Netzwerke stellen in der heutigen Zeit nicht nur die Basis computervermittelter Kommunikation dar, sie sind außerdem in der Lage, soziale Strukturen zu erzeugen. Individuen können demnach in virtuellen Räumen ebenso reale Sozialbeziehungen eingehen wie im wirklichen Leben (vgl. Schelske 2007: 2).
Schwerpunkt dieser Arbeit ist die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit folgender Fragestellung: Inwiefern verändern Online-Netzwerke, bzw. die Interaktion innerhalb dieser Anwendungen, das Kommunikations- und Sozialverhalten von Individuen? Demzufolge soll nicht nur die virtuelle Verständigung untersucht werden, sondern auch die Art der sozialen Beziehungen, die in computervermittelten Räumen aufgebaut und gepflegt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Themenbezogene Begriffserläuterungen
- 2.1. Kommunikation
- 2.2. Massenkommunikation
- 2.3. Informationsgesellschaft
- 2.4. Soziale Netzwerke und die Netzwerkgesellschaft
- 2.5. Web 2.0 Das soziale Internet und seine Online-Netzwerke
- 3. Wandel der Kommunikationsformen
- 3.1. Die historische Entwicklung der Kommunikationsformen
- 3.2. Kommunikation im Internetzeitalter - Aktuelle Zahlen zur Nutzung des Internets
- 3.3. Aktuelle Zahlen zur Nutzung von Online-Netzwerken in Deutschland
- 4. Soziale Netzwerke im Internet und ihre Nutzungsmotive
- 4.1. Die beliebtesten Plattformen im Überblick
- 4.2. Was motiviert uns soziale Netzwerke im Internet zu nutzen?
- 4.2.1. Selbstdarstellung - Die Präsentation der eigenen Identität
- 4.2.2. Beziehungen knüpfen und nutzen
- 4.2.3. Zugehörigkeit zu virtuellen Gemeinschaften
- 5. Die Schattenseiten der neuen Kommunikationskultur
- 5.1. Cyber-Mobbing
- 5.2. Missbrauch personenbezogener Daten - Mangelhafter Datenschutz
- 5.3. Online-Sucht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht den Einfluss von Online-Netzwerken auf das Kommunikations- und Sozialverhalten von Individuen. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Veränderungen der Kommunikationsformen im Kontext der Netzwerkgesellschaft zu analysieren und die Nutzungsmotive sozialer Netzwerke zu beleuchten. Dabei werden sowohl positive als auch negative Aspekte der computervermittelten Kommunikation berücksichtigt.
- Wandel der Kommunikationsformen im Laufe der Geschichte
- Nutzungsmotive von Online-Netzwerken
- Soziale Strukturen und Beziehungen in virtuellen Räumen
- Positive und negative Auswirkungen von Online-Netzwerken auf das Sozialverhalten
- Aktuelle Zahlen zur Internet- und Social-Media-Nutzung in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Einfluss von Online-Netzwerken auf Kommunikations- und Sozialverhalten. Sie betont den Wandel von unilateralen zu interaktiven Kommunikationsmedien und den damit verbundenen soziologischen Fragestellungen. Das Internet wird als sozialer Raum mit eigenem Eigenleben beschrieben, wobei Online-Netzwerke als Basis computervermittelter Kommunikation und soziale Strukturbildner hervorgehoben werden. Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel, wobei Kapitel 2 die Begrifflichkeiten klärt, Kapitel 3 den historischen Wandel der Kommunikation darstellt und aktuelle Nutzungszahlen liefert, Kapitel 4 Nutzungsmotive von Online-Netzwerken untersucht, und Kapitel 5 die Schattenseiten der neuen Kommunikationskultur beleuchtet.
2. Themenbezogene Begriffserläuterungen: Dieses Kapitel liefert präzise Definitionen von zentralen Begriffen wie Kommunikation, Massenkommunikation, Informationsgesellschaft, soziale Netzwerke, Netzwerkgesellschaft und Web 2.0. Die Definitionen werden aus soziologischer Perspektive betrachtet und voneinander abgegrenzt, um ein gemeinsames Verständnis der verwendeten Terminologie zu schaffen und die Grundlage für die weitere Analyse zu legen. Die Abgrenzung der Begriffe ist essentiell für eine präzise und wissenschaftlich fundierte Untersuchung des Themas.
3. Wandel der Kommunikationsformen: Kapitel 3 zeichnet einen umfassenden Überblick über die historische Entwicklung von Kommunikationsformen von der Urzeit bis zur Moderne. Es beleuchtet die Veränderungen im Hinblick auf Raum und Zeit und stellt die Entstehung und den rasanten Aufstieg des Internets als weltumspannendes Kommunikationsmedium dar. Der Abschnitt integriert aktuelle Zahlen zur Internet- und Online-Netzwerk-Nutzung in Deutschland, um den gegenwärtigen Stand der Entwicklung zu verdeutlichen und die Relevanz des Themas zu unterstreichen. Der Fokus liegt auf dem Übergang von passiver Informationsrezeption zu aktiver Partizipation im Kommunikationsgeschehen.
4. Soziale Netzwerke im Internet und ihre Nutzungsmotive: Dieses Kapitel analysiert die Motive, die Individuen zur Nutzung von Online-Netzwerken bewegen. Es präsentiert einen Überblick über die populärsten Plattformen und untersucht soziologische Ansätze zur Erklärung des Nutzerverhaltens. Die Selbstdarstellung, der Aufbau und die Pflege von Beziehungen sowie die Zugehörigkeit zu virtuellen Gemeinschaften werden als zentrale Nutzungsmotive identifiziert und im Detail erörtert. Die Analyse berücksichtigt die komplexen Interaktionen und die Bedeutung der virtuellen Räume für die soziale Identität der Nutzer.
5. Die Schattenseiten der neuen Kommunikationskultur: Kapitel 5 widmet sich den negativen Aspekten der virtuellen Kommunikation auf Social-Network-Seiten. Es beleuchtet Phänomene wie Cyber-Mobbing, den Missbrauch personenbezogener Daten und die Online-Sucht. Die Diskussion dieser negativen Entwicklungen verdeutlicht die Notwendigkeit, die Chancen und Risiken der neuen Kommunikationskultur kritisch zu betrachten und geeignete Maßnahmen zum Schutz der Nutzer zu entwickeln.
Schlüsselwörter
Online-Netzwerke, Netzwerkgesellschaft, Kommunikation, Massenkommunikation, Informationsgesellschaft, Web 2.0, Kommunikationsverhalten, Sozialverhalten, Nutzungsmotive, Selbstdarstellung, soziale Beziehungen, virtuelle Gemeinschaften, Cyber-Mobbing, Datenschutz, Online-Sucht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Einfluss von Online-Netzwerken auf Kommunikations- und Sozialverhalten
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Diese Bachelorarbeit untersucht den Einfluss von Online-Netzwerken auf das Kommunikations- und Sozialverhalten von Individuen. Sie analysiert den Wandel der Kommunikationsformen in der Netzwerkgesellschaft und beleuchtet die Nutzungsmotive sozialer Netzwerke, berücksichtigt dabei sowohl positive als auch negative Aspekte.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Wandel der Kommunikationsformen im Laufe der Geschichte, Nutzungsmotive von Online-Netzwerken, soziale Strukturen und Beziehungen in virtuellen Räumen, positive und negative Auswirkungen von Online-Netzwerken auf das Sozialverhalten sowie aktuelle Zahlen zur Internet- und Social-Media-Nutzung in Deutschland.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Themenbezogene Begriffserläuterungen, Wandel der Kommunikationsformen, Soziale Netzwerke im Internet und ihre Nutzungsmotive und Die Schattenseiten der neuen Kommunikationskultur.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in die Thematik ein, stellt die zentrale Forschungsfrage und betont den Wandel von unilateralen zu interaktiven Kommunikationsmedien. Sie beschreibt das Internet als sozialen Raum und Online-Netzwerke als Basis computervermittelter Kommunikation und soziale Strukturbildner.
Was sind die wichtigsten Begriffe, die in der Arbeit definiert werden?
Die Arbeit definiert zentrale Begriffe wie Kommunikation, Massenkommunikation, Informationsgesellschaft, soziale Netzwerke, Netzwerkgesellschaft und Web 2.0 aus soziologischer Perspektive.
Wie wird der Wandel der Kommunikationsformen dargestellt?
Kapitel 3 zeichnet einen umfassenden Überblick über die historische Entwicklung von Kommunikationsformen von der Urzeit bis zur Moderne. Es beleuchtet Veränderungen im Hinblick auf Raum und Zeit, den Aufstieg des Internets und integriert aktuelle Zahlen zur Internet- und Online-Netzwerk-Nutzung in Deutschland.
Welche Nutzungsmotive von Online-Netzwerken werden untersucht?
Kapitel 4 analysiert Nutzungsmotive wie Selbstdarstellung, Aufbau und Pflege von Beziehungen sowie die Zugehörigkeit zu virtuellen Gemeinschaften. Es präsentiert einen Überblick über populäre Plattformen und berücksichtigt die komplexen Interaktionen in virtuellen Räumen.
Welche Schattenseiten der neuen Kommunikationskultur werden beleuchtet?
Kapitel 5 widmet sich negativen Aspekten wie Cyber-Mobbing, Missbrauch personenbezogener Daten und Online-Sucht. Es betont die Notwendigkeit, Chancen und Risiken der neuen Kommunikationskultur kritisch zu betrachten.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Online-Netzwerke, Netzwerkgesellschaft, Kommunikation, Massenkommunikation, Informationsgesellschaft, Web 2.0, Kommunikationsverhalten, Sozialverhalten, Nutzungsmotive, Selbstdarstellung, soziale Beziehungen, virtuelle Gemeinschaften, Cyber-Mobbing, Datenschutz, Online-Sucht.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist primär für ein akademisches Publikum gedacht, das sich für die soziologischen Auswirkungen von Online-Netzwerken interessiert. Sie ist als Bachelorarbeit konzipiert und dient der Analyse von Kommunikations- und Sozialverhalten im Kontext der digitalen Welt.
- Citation du texte
- Luise Scheele (Auteur), 2011, Kommunikation in der Netzwerkgesellschaft - Wie Online-Netzwerke unser Kommunikationsverhalten beeinflussen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209264