Wie entsteht Mobbing?


Facharbeit (Schule), 2012

13 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Hauptteil
2.1.Erläuterungen zum Begriff Mobbing
2.2.Mobbingursachen
2.3.5 Phasen des Mobbings
2.4.Von den Möglichmachern
2.5.Bossing - eine Sonderform des Mobbings
2.6.Klassisches Beispiel eines Mobbingverlaufes
2.7.Überlegungen, wie Mobbing entgegengewirkt werden kann
2.8.Psychische Folgen älterer Mitarbeiter durch betriebsbedingtes Mobbing

3.Zusammenfassung

4.Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Gelernt habe ich, dass man jeden Menschen ernst nehmen soll. Erlebt habe ich, dass man jeden Menschen ernst nehmen muss.“1 Wolfgang J. Reuss

Mobbing - Psychoterror am Arbeitsplatz, Mobbing in der Schule, Cyber-Mobbing, Mobbing in der Partnerschaft und vieles mehr.

Ein Thema, welches vielfältige Schauplätze der realen Darstellung bietet und welches Menschen, die betroffen sind, zu Außenseitern und Einzelkämpfern werden lässt und schließlich zu Resignation, Isolierung und psychischer Erkrankung führen kann. Menschen, die gemobbt werden, werden zu hilflosen Opfern - und die, die ihnen gegenüber seelische, verbale und nonverbale Gewalt ausüben, werden zu Tätern und Mittätern und damit zu Schuldigen im eigentlichen Sinne.

Wie entsteht Mobbing?

Diese Frage soll vor dem Hintergrund ganz normaler, kollegialer Konflikte, alltäglicher Streitigkeiten und Machtausübung kritisch beleuchtet und hinterfragt werden. Schwerpunktmäßig möchte ich hier den Bereich „Arbeitswelt“ ansprechen und auch Mobbing als gezielte Methode des Personalabbaus älterer Mitarbeiter in Betrieben erwähnen.

Im Anschluss eigene Überlegungen wie man Mobbing entgegenwirken und die Anfänge im Keim ersticken kann und auch ein kurzer Abriss über die psychischen Folgen älterer Arbeitnehmer durch betriebsbedingtes Mobbing.

„Im Frühjahr 1990, anlässlich einer internationalen Arbeitsschutzkonferenz in Hamburg, stellte ich der deutschen Presse erstmalig die Forschungen über Mobbing am Arbeitsplatz vor, die von skandinavischen Ländern seit längerer Zeit durchgeführt wurden“2 - so Zitat von Heinz Leymann.

2. 1. Erläuterungen zum Begriff Mobbing

Doch Mobbing gibt es schon viel länger.

Was früher mit Unstimmigkeiten am Arbeitsplatz, Ignoranz, Demütigung einzelner Mitarbeiter und Druckausübung von Vorgesetzten gegenüber seiner Mitarbeiter über einen längeren Zeitraum statt fand, kann sich zu verheerenden, krankmachenden, psychischen Folgen für den Einzelnen entwickeln.

Wie werden normale Konflikte im Arbeitsbereich von Mobbing unterschieden? Wann beginnt Mobbing?

Wenn man den Begriff Mobbing verwenden möchte, dann müssen negative, kommunikative Handlungen der anderen gegen eine Person über einen längeren Zeitraum (mindestens ein halbes Jahr) und mindestens einmal pro Woche stattfinden. Das Mobbingopfer wird schikaniert, gedemütigt, erhält kränkende Arbeitsaufgaben, wird ausgegrenzt, ist sexuellen Belästigungen ausgesetzt, wird beleidigt und ist somit bald in der Rolle des Unterlegenen und Außenseiters. Meist steht das Opfer allein da, denn Kollegen haben Angst selbst in die Rolle des Mobbingopfers zu kommen und machen teilweise bei den Angriffen oder Feindseligkeiten mit - aus Hilflosigkeit oder Gleichgültigkeit. So entwickelt sich eine Spirale, die zu einem unaufhaltsamen Sog nach unten wird, an dessen Ende Isolation, Kündigung und sogar Berufsunfähigkeit stehen kann.

2.2. Mobbingursachen

Gesellschaftliche Ursachen

Unser Arbeitsleben hat sich in den vergangenen Jahren einer negativen Entwicklung unterzogen, die sich auf das zwischenmenschliche Miteinander auswirkt.

Andersartigkeiten von Menschen - ob das Mitarbeiter aus anderen Ländern, ältere Mitarbeiter, die nicht mehr die volle Leistung in der vorgeschriebenen Zeit erbringen sind, werden stigmatisiert. Kollegen fühlen sich belästigt und reagieren darauf.

Zusätzlich ist an diesem Punkt die immer desolater werdende Arbeitsmarktlage zu erwähnen, die von Pawlowsky als Grund für die Entwicklung vom Miteinander zum Gegeneinander am Arbeitsplatz aufgezeigt wird. Er beschreibt die Auswirkungen der Angst um den Arbeitsplatz wie folgt: „Der Kollege wird zum Konkurrenten, dem man Wissen vorenthalten muss, dem man wenig Kooperationsbereitschaft, ja sogar Feindseligkeit entgegenbringt.“3 Konflikte können dadurch entstehen, die über das Maß des Normalen hinausgehen und Ursache für den Beginn eines Mobbingprozeßes sind, die auch zum Teil für Vorgesetzte im verborgenen bleiben.

Menschen messen ihrer Ich-Identität einen höheren Wert bei, als dem was sie gemeinsam haben, ihrer Wir-Identität und werden so zu Rivalen.

Betriebliche Ursachen

Starre Organisationsstrukturen, die sich in einer steilen Hierarchie manifestieren und sich durch starke Kontrolle und Fremdbestimmtheit ausdrücken, sind als wesentliche innerbetriebliche Konfliktdeterminanten anzuführen.4 Die Arbeitssituation kann nicht mehr aktiv gestaltet werden, Belastungsgefühle und Aggressionen entstehen und verlagern sich auf eine andere Ebene des zwischenmenschlichen Bereichs. Mobbing ist somit die Folgeerscheinung davon.

Falsche Führungsstile in Betrieben Nachgewiesen ist auch, dass das Führungsverhalten von Vorgesetzten eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Mobbing spielt.

Beim ausschließlich autoritären Führungsstil werden Verhaltensweisen und Einstellungen gefördert, die sich gegen Minderheiten richten.

Mangelnde Strukturierung, wie sie den Laissez-faire-Führungsstil kennzeichnet und die Unklarheit der Aufgabenkompetenzen führen zu Überforderung der Mitarbeiter. Es kann sich ein Konkurrenzkampf unter Kollegen entwickeln.

Daraus folgt, dass sich die Aufmerksamkeit und Konzentration von den Sachaufgaben auf die Beziehungsebene verlagert.5 Es geht nicht mehr darum, die beste Position im Betrieb zu ergattern - sondern darum, den Kollegen als Konkurrenten auszuschalten und fertig zu machen mit unfairen Methoden.

Individuelle Ursachen

Durch die zunehmende Arbeitsbelastung und den nicht mehr zu bewältigenden Stress neigen Menschen dazu, die miteinander arbeiten müssen, sich aneinander abzureagieren. Es kommen mangelnde Ausgleichsmöglichkeiten des Stressabbaus in der Freizeit hinzu. Unbewältigte, private Probleme werden mit in den Beruf getragen und die Menschen verfügen kaum mehr über Copingstrategien. Es entstehen Aggressionen und agitiertes Verhalten, was über längere Sicht konfliktträchtig ist und sich auf einen Menschen konzentrieren kann. Es entsteht die Grundlage eines Mobbinggeschehens. Auch Neid und Frustration können Auslöser sein.

Im Sinne der Frustrations-Aggressions-Theorie ist Mobbing eine Reaktion auf Frustration, die sich nicht selbst erneuern, sondern nur durch weitere Frustration und situative Umweltreize verstärkt werden (vgl. Scherer 1979).6

Angst ist ein weiterer Faktor für die Entstehung des Mobbings. Begangene Fehler, werden aus Angst entdeckt zu werden, immer wieder Kollegen untergeschoben.

[...]


1 Internetquelle: Zitat: Wolfgang J. Reuss/http://www.helping-headhunters.de/zitate-mobbing.html

2 Heinz Leymann: Mobbing - Psychoterror am Arbeitsplatz..14.Auflage, April 2002.S.16

3 Christa Kolodej: Mobbing, Psychoterror am Arbeitsplatz und seine Bewältigung. 2. Auflage, 2005. S. 55

4 Christa Kolodej: Mobbing, Psychoterror am Arbeitsplatz und seine Bewältigung. 2. Auflage, 2005. S. 57

5 Christa Kolodej: Mobbing, Psychoterror am Arbeitsplatz und seine Bewältigung. 2. Auflage, 2005. S.63

6 Christa Kolodej: Mobbing, Psychoterror am Arbeitsplatz und seine Bewältigung. 2. Auflage, 2005. S. 69

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Wie entsteht Mobbing?
Veranstaltung
Ausbildung zum psychologischen Berater
Note
2,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
13
Katalognummer
V209266
ISBN (eBook)
9783656368625
ISBN (Buch)
9783656369592
Dateigröße
576 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
mobbing
Arbeit zitieren
Birgit Maier (Autor:in), 2012, Wie entsteht Mobbing?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209266

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