Das Erlernen von Wissen und Kompetenzen in den Grundschulen

Erfahrungen eines zukünftigen Gymnasiallehrers


Praktikumsbericht / -arbeit, 2010

18 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Praktikumseinrichtung
2.1 Standort der Schule
2.2 Größe der Schule
2.3 Unterrichtsmaterialien
2.4 Schülerschaft
2.5 Lehrerschaft
2.6 Schulprogramm
2.7 Die Diagnoseförderklassen

3. Beobachtungsschwerpunkt: Unterrichtsstörungen
3.1 Begriffsklärung
3.2 Formen von Unterrichtsstörungen
3.3 Fallbeispiel

4. Fazit

5. Anhang

1.Einleitung

Ich habe mein Orientierungspraktikum an der T-Schule in R., ein Stadtteil von Rostock in Mecklenburg Vorpommern, absolviert. Die Schule ist eine Grundschule. Diese Schulart habe ich bewusst ausgewählt, um mir ein Bild darüber zu machen, was die Schüler in den Grundschulen lernen und vor allem auf welche Art und Weise sie lernen. Es ist interessant für mich, zu sehen, woher die Schüler also kommen.

Die Grundschule vermittelt grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten, wie Lesen, Schreiben, die Grundrechenarten und eine Einführung in die Zahlenräume, sowie grundlegende Lern- und Arbeitsmethoden und soziale Verhaltensweisen, die für den weiteren Schulbesuch von enormer Bedeutung sind. Die Schulart umfasst in der Regel die Unterrichtsfächer Deutsch (hier vor allem Lese- und Rechtschreiblehrgang), Mathematik, Heimatkunde oder Sachkundeunterricht sowie Sport, Kunst und Musik. Die Lernziele sind dabei sehr vielseitig. Sie differenzieren sich sowohl in kognitive (Kenntnisse und Wissen) und emotionale (Motivation zum Lernen und Spaß am Lernen) als auch psycho- motorischen Fertigkeiten und Fähigkeiten. Ich persönlich wollte in Erfahrung bringen, welches Wissen und insbesondere welche Kompetenzen die Kinder aufweisen und vor allem in welchem Grad der Ausprägung die Schülerinnen und Schüler sich befinden. Dementsprechend soll geklärt werden, welche Voraussetzungen und Grundlagen diese mitbringen, wenn sie an eine weiterführende Schule kommen. Meiner Meinung nach ist es für einen zukünftigen Gymnasiallehrer von enormer Bedeutung, sich damit auseinanderzusetzen, welche Arbeitsverfahren geläufig sind, welche Methoden gut funktionieren und an welche die Heranwachsenden herangeführt werden müssen. Denn es kann der Fall eintreten, dass entweder ihnen gewisse Arbeitsmethoden nicht geläufig sind oder sie diese schlecht umsetzen. Dies gilt es zu üben, da die Handlungskompetenz als Zusammenspiel der Sozial-, Selbst-, Methoden- und Sachkompetenz ausgebildet werden soll. Infolge dessen interessiert mich ebenfalls, wie die Lernenden zu einem gesunden Sozialverhalten erzogen werden. Zusätzlich möchte ich in Erfahrung bringen, welche Verhaltensweisen den Schülern überhaupt nahegelegt werden.

Mein Orientierungspraktikum umfasste 16 Arbeitstage (fehlende Tage kamen durch Prüfungen zustande). Insgesamt habe ich in vier Wochen 66 Unterrichtsstunden hospitiert. Meine Mentorin Frau R. machte es möglich, dass ich eine Klasse einen ganzen Schultag begleiten durfte. So konnte ich in einer 1., 2., 3. und vierten Klasse je einen Tag hospitieren. Zusätzlich war es mir möglich, die Diagnoseförderklassen 0 und 1 zu beobachten.

Auf diese Weise konnte ich den Schulalltag verschiedenster Lehrer beobachten. In den restlichen 10 Tagen beschränkten sich meine Beobachtungen auf die Diagnoseförderklasse 2 (DFK - 2), deren Klassenleiterin Frau R. ist. Neben den Beobachtungen war es mir möglich, den Unterricht mit vorzubereiten, Planarbeiten mit den Schülern durchzuführen und selbst sogar eine Unterrichtsstunde zu geben. Diese Unterrichtsstunde war eine Mathematikstunde, in der ich mit den Schülern das bereits Gelernte übte.

Meinen Beobachtungsschwerpunkt habe ich bei meinen Hospitationen auf die Unterrichtsstörungen gelegt. Meine Wahl fiel auf diesen Schwerpunkt, da es für einen angehenden Lehrer wichtig ist, welche Praktiken möglich sind, Störungen des Unterrichts zu unterbinden. Selbstverständlich sind jedem zahlreiche Beispiele für Unterrichtsstörungen aus der eigenen Schulzeit bekannt. Jedoch sollte man dabei beachten, dass man dies aus der Sicht eines Schülers wahrgenommen hat. Infolge dessen hat man die Situationen entsprechend bewertet und erlebt. Die Entscheidung lässt sich auch damit rechtfertigen, dass ein möglichst störungsfreier oder mindestens störungsarmer Unterrichtsverlauf zum Lernziel und auch zum Lernerfolg führt. Meiner Meinung nach ist dies auch ein Charakteristikum für einen guten Unterricht. In diesem Praktikum hatte ich die Möglichkeit, dies aus der Perspektive des Lehrers zu betrachten und zu beurteilen. Das Praktikum gab mir die Möglichkeit, Erfahrungen in diesen Bereich zu sammeln. Ich hatte mir an dieser Schule erhofft, mit dem Lehrerkollegium und der Schulleitung gut zusammenzuarbeiten. Im Bezug auf das Kollegium bin ich in meiner Hoffnung bestätigt worden. Alle Lehrerinnen waren sehr aufgeschlossen und ließen mich in ihrem Unterricht hospitieren. Insbesondere Frau R. stellte im Wesentlichen meine „Mentorin“ dar. Zwei der vier Wochen besuchte ich ihre DFK – 2 und durfte selbst auch einen Unterrichtsversuch unternehmen. Sie machte es mir auch möglich, einen Gesamtüberblick über den Schulalltag und die jeweiligen Aufgaben zu gewinnen. Dies erleichterte meinen Alltag als Praktikant.

An diese Ausführungen schließt sich die Vorstellung der Praktikumseinrichtung an. Diesbezüglich werden Aussagen zur Größe der Schule, der Lehrer- und Schülerschaft, dem Schulprofil und einigen Besonderheiten getroffen. Anschließend soll eine Erläuterung des Praktikums erfolgen. Insbesondere in diesem Kapitel sollen verstärkt Unterrichtsstörungen expliziert werden.

Die Reaktionen der Lehrer auf Unterrichtsstörungen sollten ebenfalls Beachtung finden, da in den Seminaren und Vorlesungen in dem Fachbereich Pädagogik und der Fachdidaktik, die ich bisher besucht habe, keine genaueren Verfahren, wie Lehrer auf Störungen reagieren können, erläutert wurden.

2. Praktikumseinrichtung

2.1 Standort der Schule

Die Praktikumseinrichtung befindet sich in R., einem Stadtteil der Hansastadt Rostock. Das Gebäude steht in einem verkehrsberuhigten Bereich. Es herrschen gute Anbindungen zu öffentlicher Verkehrsmitteln der RSAG vor (Bus und Straßenbahn). Auf dem Schulgelände befinden sich neu erbaute Spielanlagen, wie Klettergerüste, Basketballkorb und Tischtennisplatte. Die Besonderheit ist, dass hinter der Schule ein neu gestalteter Sportplatz entstand und dieser auch für die Hofpausenbeschäftigung genutzt wird. Direkt benachbart befinden sich das Gebäude und das zugehörige Gelände des Hortes. Das Gelände mit Fußballtoren und großer Sandkiste darf ebenfalls während der Pausen von den Schülern genutzt werden. Nach dem Unterricht ist also kein weiter Weg nötig, um zum Hort zu gelangen. Da die Kapazität des Hortes aber bei weitem nicht ausreicht, müssen andernfalls nicht wenige Schüler sich auf den Weg zur in Goerdelerstraße befindlichen Kindertagesstätte und Hort machen. Jeden Morgen meines Praktikums ist mir aufgefallen, dass viele Kinder mit dem Auto von den Eltern zur Schule gebracht werden. Auch nicht wenige Kinder gehen zu Fuß zur Schule. Der Schultag beginnt 7:45 Uhr und endet spätestens 13:30 Uhr mit dem Ende der sechsten Unterrichtsstunde.

2.2 Größe der Schule

An der T-Schule werden derzeit 335 Schülerinnen und Schüler von 18 Lehrer/-innen unterrichtet. Insgesamt stehen 20 Unterrichtsräume einschließlich der Fachräume (wie Werken, Musik, Informatik) zur Verfügung. Zusätzlich zur Sporthalle ist auch eine Aula bzw. ein Festsaal im Schulgebäude vorhanden. Die mediale Erziehung erfolgt durch die Schulbibliothek und dem Computerkabinett mit 15 Computern. Neben zwei Lehrmittelräumen ist auch die Möglichkeit für Gruppenarbeit möglich. Eine ausgebaute Dachstube ermöglicht diese Arbeit mit den Kindern. Dennoch sind die Arbeitsbedingungen nicht optimal. Die Lehrer/-innen möchten die Schülerinnen und Schüler im Unterricht weiter differenzieren und Gruppenarbeit besser planen und durchführen. Allerdings werden mit diesem einem Raum nicht genügend Möglichkeiten dafür geboten. Seit dem Schuljahr 2007/2008 zählt zu der Grundschule auch ein Nebenhaus in der T-Straße. Dort wurden zwei 1. Klassen unterrichtet (jetzt 4. Klasse). Dies soll aber nicht weiter erläutert werden.

2.3 Unterrichtsmaterialien

Laut dem mecklenburgischen Schulgesetz §54 (3) muss der Schulträger, die Hansestadt Rostock, jährlich für die Beschaffung von Lehr- und Unterrichtsmaterialien finanzielle Haushaltsmittel bereitstellen. Diese Mittel werden entsprechend genutzt. Die Bedeutung dieser finanziellen Unterstützung ist durch die Umstellung einer Dreizügigkeit jeder Klassenstufe auf eine Vierzügigkeit gestiegen. So wird in Klassenstufenkonferenzen darüber beraten, wie die effektivste Verteilung von Gütern zur Förderung der Kinder ist. Beachtung findet dabei aber auch der Aspekt, dass neue Lehr- und Unterrichtsmittel so aufgeteilt werden, dass Angebote in jedem Klassenraum vorhanden sind. Ebenso wird darüber diskutiert, welche Lernsoftware praktikabel ist und welche genutzt und angeschafft werden sollte. Zwei Lehrerinnen nutzen sogar eine Interaktive Schreibtafel (Activeboard) mit entsprechender Software. Die Lernenden nehmen dies als Tafel vollends an. Ebenso obliegt die Auswahl der Schulbücher dieser Konferenz. Die Beschlüsse der Klassenstufenkonferenzen werden dann in der Lehrerkonferenz erörtert. Nach Beratung und Beschlussfassung in der Lehrerkonferenz entscheidet die Schulkonferenz entsprechend der zugewiesenen Mittel.

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Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Das Erlernen von Wissen und Kompetenzen in den Grundschulen
Untertitel
Erfahrungen eines zukünftigen Gymnasiallehrers
Hochschule
Universität Rostock  (Institut für Schulpädagogik)
Autor
Jahr
2010
Seiten
18
Katalognummer
V209560
ISBN (eBook)
9783656377689
ISBN (Buch)
9783656377849
Dateigröße
549 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
grundschüler, grundschulen, erfahrungen, gymnasiallehrers
Arbeit zitieren
Felix Kasten (Autor:in), 2010, Das Erlernen von Wissen und Kompetenzen in den Grundschulen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209560

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