Als im Dezember 2001 die Ergebnisse der PISA-Studie veröffentlicht wurden saß der Schock tief: Deutschland schnitt schlecht ab und lag eher im hinteren Mittelfeld, auch sei wie in fast keinem anderen Industrieland die Herkunft für den Bildungserflog entscheidend.
Doch was hat sich seitdem verändert? Ist das Schulsystem in Deutschland fairer und besser geworden? Welche Maßnahmen wurden ergriffen und was muss sich immer noch ändern?
Ist es eine Möglichkeit, die Schulsysteme aus z.B.: Finnland oder auch China (Hongkong und Singapur)zu übernehmen? Oder ist es besser ein ganz neues System zu entwickeln?
Deutschland und die PISA-Studien – Auf dem Weg zu einem besseren Schulsystem in Deutschland?
Als im Dezember 2001 die Ergebnisse der PISA-Studie veröffentlicht wurden saß der Schock tief: „Die Herkunft bestimme weit stärker als in anderen Staaten den Bildungserfolg, in Deutschland seien die 15-jährigen Schüler mehrheitlich nur zu mittelmäßigen Leistungen in der Lage. Und fast ein Viertel zählten sogar zu den "Risikoschülern", deren Fähigkeiten im Rechnen, Schreiben und Lesen nicht über das Grundschulniveau hinaus reichten“ (Flohr, 2007)
Doch was hat sich seitdem verändert? Ist das Schulsystem in Deutschland fairer und besser geworden? Welche Maßnahmen wurden ergriffen und was muss sich immer noch ändern?
Ist es eine Möglichkeit, die Schulsysteme aus z.B.: Finnland oder auch China (Hongkong und Singapur) –die sehr gute Leistungen in den PISA-Studien erzielen– zu übernehmen? (OECD,2010) Oder ist es besser ein ganz neues System zu entwickeln?
Das etwas getan werden muss, darüber sind sich (fast) alle einig; sowohl die Politik als auch die Schulen, die Eltern und die Kinder wissen, das sich etwas ändern muss. Die Möglichkeiten und Ansätze für neue Konzepte und Ideen einer neuen Schule sind zahlreich und teilweise auch sehr verschieden, doch eine Patentlösung scheint es nicht zu geben.
Nichtsdestotrotz eine Änderung ist von äußerster Wichtigkeit, denn Bildung ist u.a. ein wichtiger Faktor nicht nur um z.B. dem Teufelskreis der Armut zu entkommen, sondern auch um Probleme zu lösen und Wissen weiter zu geben zu können.
Doch ist es immer noch so schlimm wie 2001? Seitdem hat sich einiges getan, Politiker, Eltern und Schulen wurden „wachgerüttelt“ und einige Reformen wurden auf den Weg gebracht, wie z.B. die „Abschaffung“ der Hauptschule (in Bayern wurden sie in Mittelschulen umbenannt und in Hessen bestehen sie weiterhin), die Einführung von G8 (also das Abitur in 8, statt 9 Jahren) und Ganztagsschulen, um nur einige zu nennen.
In der Iglu-Studie 2003 landeten die deutschen Grundschüler in Sachen Lesekompetenz im Mittelfeld, auf Platz 11 von 30. Doch wenn man sieht, dass Länder wie Bulgarien oder Lettland noch vor Deutschland liegen, ist das Mittelfeld anscheinend doch nicht so gut. (s. Grafik 1, Anhang). Die neuste PISA-Studie aus 2009 zeigt, dass die 15-jährigen Schüler in Mathe und Naturwissenschaften „…oberhalb des Durchschnitts der 34 wichtigsten Industrienationen der Welt liegen. Im Lesen und beim Verstehen von Texten sind deutsche Schüler allerdings weiter nur Mittelmaß.“ (dpa, 2010) Doch nach wie vor sind die soziale Herkunft und das Geld der Eltern entscheidend über den Bildungserfolg. In der PISA-Studie 2001 waren rund 22,6% der 15-jährigen Schüler in Deutschland sogenannte „Risikoschüler“ (Schüler, die beim Eintritt ins Berufsleben nur auf Grundschulniveau Texte verstehen können), 2009 ist diese Zahl immerhin auf 18,5% gesunken. Doch damit liegt sie aber immer noch viel zu hoch.
Bemerkenswert ist allerdings, dass die Fortschritte meist ein den ersten 3 Jahren nach der Veröffentlichung der PISA-Studie 2001 erzielt wurden. Zwischen dem letzten Test 2006 und dem aus 2009 beträgt der Leistungszuwachs gerade mal 2 Punkte, was statistisch nicht signifikant ist. (dpa, 2010)
[...]
- Quote paper
- Caroline Lange (Author), 2011, Deutschland und die PISA-Studien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209632