Die Zahl der Schüler an Privatschulen steigt, trotz sinkender Schülerzahlen in allgemeinbildenden Schulen, schon seit Jahren stetig an. Jährlich sind es etwa 0,5 -1,5 Prozent mehr. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Schulen, die nicht wie die meisten Schulen vom Staat getragen werden. Oft bezeichnet man solche Schulen als „Privatschule“, „Schule in freier Trägerschaft“ oder auch „Nicht öffentliche Schule“. „Öffentliche Schulen“ sind all die Schulen, die vom Staat, Bundesländern und Gemeinden getragen werden, auch „staatliche Schulen“ genannt. Heute gibt es eine Vielzahl von Gründen, wieso Eltern ihre Kinder auf Privatschulen schicken.
Vielleicht liegt es an den sich ständig ändernden Lehrplänen und Schulreformen, bei denen die Eltern erkennen, dass es ihrem Kind schwer fällt, sich den neuen Situationen und Änderungen anzupassen. Andere Eltern befürchten vielleicht, dass ihre Kinder in Schulen, die von Kindern jeglicher Herkunft besucht werden, in schlechte Gesellschaft geraten. Dieser Trend setzt meist erst nach Beendigung der Grundschule ein. Ein weiterer Grund wären die nostalgischen Erinnerungen der Eltern an ihre eigene Schulzeit in einer Privatschule. Deren Kinder sollen die gleichen Erlebnisse und Erfahrungen sammeln, wie sie damals. Auch die Konfession der Eltern könnte die Wahl einer nicht öffentlichen Schule beeinflussen, wenn diese einer kirchlichen Trägerschaft unterliegt. Eines der häufigsten Argumente ist der traditionelle Wunsch der Eltern, dass ihr Kind die Arztpraxis oder die Anwaltskanzlei der Familie übernehmen soll. Dazu ist es notwendig, dass ihr Kind Traumnoten in der Schule erzielt und diese nur an einer „besseren Schule“ sicher erhält. Weiter kann festgestellt werden, dass dem Ruf der Schulen in freier Trägerschaft eine besondere Bedeutung zugute kommt. Diese Schulen werben mit dem „Geist der Schule“ und einem „Wir-Gefühl“. An solchen Schulen versucht man einen kollektiven Familiensinn zu erzeugen, in deren Umgebung den Schülern das Lernen erleichtert werden soll. In dieser Arbeit wird nicht näher auf eine bestimmte private Schule eingegangen, da es heute schon eine Vielzahl von solchen Schulen gibt, die sich an unterschiedlichen pädagogischen Ansichten orientieren. Es geht um den Vergleich von öffentlichen mit nicht öffentlichen Schulen und ob nicht öffentliche Schulen den Ruf einer „besseren Schule“ gerecht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Einführung
- Was sind Privatschulen?
- Historische Entwicklung
- Hauptteil
- Lehrziele und Normierung von Schulen
- Einrichtungen
- Mitwirkung
- Schülermitwirkung
- Elternmitwirkung
- Lehrermitwirkung
- Praxis der alternativen Pädagogik
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Rolle und den Einfluss von Privatschulen in der deutschen Bildungslandschaft. Dabei werden insbesondere die Erziehungsziele, die soziale Wirklichkeit und die Unterschiede zu staatlichen Schulen beleuchtet. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Besonderheiten von Privatschulen aufzuzeigen und deren Bedeutung in der heutigen Gesellschaft zu bewerten.
- Entwicklung und aktuelle Situation von Privatschulen in Deutschland
- Erziehungsziele und pädagogische Konzepte von Privatschulen
- Soziale Selektion und Einflussfaktoren für die Wahl einer Privatschule
- Vergleich der Lehrziele und Einrichtungen von öffentlichen und nicht öffentlichen Schulen
- Mitwirkungsmöglichkeiten von Schülern, Eltern und Lehrkräften an Privatschulen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Situation von Privatschulen in Deutschland, betrachtet die steigende Schülerzahl und erläutert die verschiedenen Bezeichnungen für nicht öffentliche Schulen. Außerdem werden einige der häufigsten Gründe für den Besuch einer Privatschule von Seiten der Eltern aufgezeigt.
Was sind Privatschulen?
Dieser Abschnitt definiert den Begriff „Privatschule“ und erklärt die rechtlichen Grundlagen und Unterschiede zwischen öffentlichen und nicht öffentlichen Schulen. Er beschreibt die verschiedenen Trägerschaften von Privatschulen und die beiden Arten von nicht öffentlichen Schulen: Ersatzschulen und Ergänzungsschulen.
Historische Entwicklung
Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung von Privatschulen im Kontext der Reformpädagogik im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Es stellt die Kritik an der „Alten Schule“ und die Sehnsucht nach Selbstbestimmung in der Schulbildung heraus und beschreibt einige der damaligen Mängel an staatlichen Schulen.
Schlüsselwörter
Privatschulen, nicht öffentliche Schulen, freie Trägerschaft, Erziehungsziele, soziale Wirklichkeit, Pädagogik, Vergleich, Ersatzschule, Ergänzungsschule, Reformpädagogik, Selbstbestimmung, öffentliche Schulen, staatliche Schulen.
- Citation du texte
- Volker Vahl (Auteur), 2001, Privatschulen heute - Erziehungsziele und soziale Wirklichkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20966