„Wir sind normale Menschen.
Wir sind wie du: Menschen, die jeden Morgen aufstehen, um studieren zu gehen, zur
Arbeit zu gehen oder einen Job zu finden, Menschen mit Familien und Freunden.
Menschen, die jeden Tag hart arbeiten, um denjenigen, die uns umgeben eine bessere
Zukunft zu bieten.
Einige von uns bezeichnen sich als fortschrittlich, andere als konservativ. Manche von
uns sind gläubig, andere wiederum nicht.
Einige von uns folgen klar definierten Ideologien, manche unter uns sind unpolitisch,
aber wir sind alle besorgt und wütend angesichts der politischen, wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Perspektive, die sich uns um uns herum präsentiert: die Korruption
unter Politikern, Geschäftsleuten und Bankern macht uns hilf- als auch sprachlos.“
So lautet die Selbsterklärung der jungen Menschen die im Jahr 2011 in ganz Spanien protestierten und öffentliche Plätze besetzten. Sie nannten sich „die Empörten“ in Anlehnung an den Essay „Empört euch“ von Stéphane Hessel, welcher sich 2011 millionenfach verkaufte.
In der Arbeit werden die strukturellen Ursachen und Hintergründe dieser Proteste untersucht. Wie gezeigt wird, sind eine Vielzahl von Faktoren für die Situation in Spanien 2011 verantwortlich. Zur Erklärung der Motive und Ziele der „Empörten“, werden die strukturelle, kulturelle und ökonomische Ausgangslage in dem südeuropäischen Land beleuchtet. Die Analyse erklärt, warum die Wirtschaftskrise in Zusammenhang mit Arbeitsmarktstrukturen und sozialen Veränderungen dazu führte, dass von jungen Spaniern als einer „Verlorenen Generation“ gesprochen wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Soziale Strukturen in Spanien
- 2.1 Vom Emigrations- zum Immigrationsland
- 2.2 Die Rolle der Frau
- 2.3 Religiosität, Politik und Toleranz
- 3. Die Wirtschaft Spaniens
- 3.1 Vor der Krise
- 3.2 Soziale Sicherung in Spanien
- 3.4 Die Weltwirtschaftskrise
- 3.5 Der Bauboom
- 3.6 Befristete Verträge
- 3.7 Die Rolle der Gewerkschaften in Spanien
- 4. Die verlorene Generation
- 4.1 Krise im Bildungssektor
- 4.2 Los Indignados
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die strukturellen Ursachen der Jugendproteste in Spanien im Jahr 2011, die unter dem Namen „!Democracia real ya!“ bekannt wurden. Die Arbeit analysiert die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen, die zur Entstehung dieser Protestbewegung führten, und beleuchtet die Perspektiven und Forderungen der „Indignados“.
- Soziale Strukturen in Spanien, insbesondere die Veränderungen durch Immigration und die Rolle der Frau
- Die wirtschaftliche Situation Spaniens, einschließlich der Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise und der strukturellen Probleme des Arbeitsmarktes
- Die Krise im Bildungssektor und die Perspektiven der „verlorenen Generation“ in Spanien
- Die Forderungen der „Indignados“ nach einer „echten Demokratie“ und ihre Kritik an der politischen und wirtschaftlichen Elite
- Die Rolle der Medien und der öffentlichen Meinung in der Berichterstattung über die Proteste
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema der Jugendproteste in Spanien ein und erläutert den Hintergrund der „Indignados“-Bewegung. Kapitel 2 analysiert die sozialen Strukturen in Spanien, einschließlich der Veränderungen durch Immigration, die Rolle der Frau und die Entwicklungen in Bezug auf Religiosität, Politik und Toleranz. Kapitel 3 beleuchtet die wirtschaftliche Situation Spaniens, insbesondere die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise und die strukturellen Probleme des Arbeitsmarktes, wie z.B. Befristete Verträge und die Rolle der Gewerkschaften. Kapitel 4 konzentriert sich auf die „verlorene Generation“ in Spanien und analysiert die Krise im Bildungssektor sowie die Perspektiven und Forderungen der „Indignados“.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie Jugendproteste, soziale Ungleichheit, Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit, Bildung, Demokratie, „Indignados“, „Democracia real ya!“, Spanien.
- Quote paper
- Henrike Höpker (Author), 2011, Strukturelle Ursachen der Jugendproteste 2011 in Spanien - Zusammenhänge und Hintergründe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209725