In der vorliegenden Arbeit werde ich mich mit der Medienordnungslage der Republik Polen beschäftigen. Dabei werde ich das Hauptaugenmerk auf den Rundfunk legen und somit hauptsächlich den Ordnungsrahmen, welcher die Marktsegmente „Hörfunk und Fernsehen“ betrifft, analysieren. Um anschließend einen Vergleich zum Rundfunk der Bundesrepublik Deutschland ziehen zu können, werde ich auch einen Fokus auf die Strukturen des Rundfunkrechts der BRD legen. Der Vergleich ist aus mehreren Gründen interessant. Polen und Deutschland sind zwei Nachbarländer mit einer gemeinsamen und intensiven Vergangenheit. Die gemeinsame Geschichte wurde fortwährend durch Konflikte geprägt. Der letzte große Konflikt, bei welchem es sich um den „Zweiten Weltkrieg“ handelt, veränderte beide Gesellschaften maßgeblich, wenn auch unterschiedlich. Nicht nur die politischen Systeme, die Mentalität der Bürger und der Wohlstand entwickelten sich anders. Auch die Mediensysteme entwickelten sich in zwei verschiedene Richtungen. In Deutschland (bis auf die Sowjetzone) sorgten die westlichen Besatzungsmächte im Rahmen der Entnazifizierung vorausschauend und vorsorgend dafür, dass ein Mediensystem bzw. das Rundfunksystem nach demokratischen Prinzipien ermöglicht wurde. In
Polen dagegen wurde unter dem Deckmantel der sowjetischen Diktatur ein
gleichgeschaltetes Mediensystem bzw. Rundfunksystem eingeleitet. Dabei ist es Interessant zu sehen, wie sich beide Mediensysteme und die damit verbundenen Medienordnungen entwickelt haben. Als Polen sich 1989 offiziell von der Sowjetdiktatur gelöst hatte und sich der Demokratie zuwendete, mussten sich auch das Mediensystem und die Medienordnung anpassen. Weg von dem Feindbild des Kommunismus, orientierte sich das Mediensystem an westlich-demokratischen Modellen. Doch auch im gegenwärtigen Polen beinhalten das Mediensystem und die damit verbundene Medienordnung, von dem uns bekannten und in Deutschland vorherrschenden Mediensystem viele prägnante Unterschiede. Ein anderer interessanter Grund für die Themenwahl, ist der Blick auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen einem westeuropäischen und osteuropäischen
Mediensystemen und den entsprechenden ordnungspolitischen Rahmenbedingungen. Wie äußert sich die Medienordnung in diesen Staaten?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Medienpolitik: Medienordnung & Medienkonzentration
- Internationale Medienordnung im Vergleich
- Medienpolitik und die Medienordnung im Rundfunksystem in Polen
- Medienpolitik und die Medienordnung im Rundfunksystem in Deutschland
- Abschließende Betrachtung
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Medienordnungslage der Rundfunksysteme in Deutschland und Polen. Der Fokus liegt dabei auf dem Rundfunkbereich und den Ordnungsrahmen, die die Marktsegmente "Hörfunk und Fernsehen" betreffen. Die Arbeit zielt darauf ab, die Entwicklungen der Medienordnungen beider Länder zu vergleichen und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzuzeigen.
- Medienpolitik und Medienordnung im Rundfunkbereich
- Medienkonzentration und Anti-Konzentrationspolitik
- Vergleich der Rundfunksysteme in Deutschland und Polen
- Einfluss der Globalisierung auf die nationalen Medienordnungen
- Zukünftige Entwicklungen der internationalen Medienpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Relevanz des Themas sowie die Forschungsfrage. Sie stellt die beiden Länder Deutschland und Polen im Kontext ihrer gemeinsamen Geschichte und unterschiedlichen medialen Entwicklungen vor.
Das Kapitel "Medienpolitik: Medienordnung & Medienkonzentration" definiert den Begriff "Medienpolitik" und erläutert die Bedeutung der Medienordnung für ein demokratisches Mediensystem. Es werden zentrale Begriffe wie Medienkonzentration und Medienregulierung erklärt und die Bedeutung der Anti-Konzentrationspolitik für die Sicherung der Meinungsvielfalt hervorgehoben.
Das Kapitel "Internationale Medienordnung im Vergleich" analysiert die Medienordnungen bzw. Medienrechtslagen von Polen und Deutschland. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf den Rundfunkbereich beider Länder und beleuchtet die Strukturen, Institutionen und Regelungen, die den öffentlich-rechtlichen und privat-kommerziellen Rundfunk prägen. Im Fokus stehen dabei die Finanzierung, Programmgrundsätze, Werberichtlinien und die Regulierung der Medienkonzentration.
Die Abschließende Betrachtung fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und zieht einen Vergleich zwischen den beiden Rundfunksystemen. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Hinblick auf die Struktur, die Regulierung, die Finanzierung und die Inhalte des Rundfunks in Deutschland und Polen herausgestellt. Die Arbeit beleuchtet auch die Herausforderungen, die sich aus der Globalisierung und der Digitalisierung für die nationalen Medienordnungen ergeben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Medienordnung, Medienpolitik, Rundfunksystem, Medienkonzentration, Anti-Konzentrationspolitik, Deutschland, Polen, Globalisierung, Digitalisierung, Medienkonvergenz, Meinungsvielfalt, Rundfunkgesetz, Rundfunkstaatsvertrag, öffentlich-rechtlicher Rundfunk, privat-kommerzieller Rundfunk, Landesmedienanstalten, Nationaler Rundfunkrat.
- Citation du texte
- Bartosz Mazur (Auteur), 2009, Die Medienordnungslage der Rundfunksysteme in Polen und Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209894