Die Automobilindustrie in Deutschland


Seminar Paper, 2000

15 Pages, Grade: sehr gut


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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 allgemeine Geschichte der Entstehung des Automobils
2.1 geschichtliches zur Entwicklung in Deutschland
2.2 die Volkswagen AG
2.3 Audikonzern in Zahlen
2.4 Mercedeskonzern in Zahlen

3 Standorttheorien „Industriestandorttheorie nach Alfred Weber“

4 Räumliche Mobilitätstheorie „Theorien der Gütermobilität“

5 „Kurzlexikon“: 29 wichtige Begriffe der Wirtschaftsgeographie

6 Literaturangaben

1 Einleitung

Die Deutschen Automobilindustrie ist einer der wichtigsten Industriezweige der Gegenwart und sicherlich auch der Zukunft. Sie hat einen enormen Anteil an der deutschen Wirtschaft, da sie ein Arbeitsplatzpotential wie kaum ein anderer Zweig in Deutschland bietet. Die folgende Arbeit soll sich mit dieser Thematik Automobilindustrie in Deutschland näher befassen. Sie soll eine Überblicksdarstellung der allgemeinen Entwicklung in Deutschland auf diesem Sektor, sowie eine vertiefenden Einblick in einzelne Großkonzerne (Volkswagen AG, Audi AG, Mercedes-Benz Konzern (jetzt DaimlerChrysler AG)) bieten. Die Datengrundlage für die als Beispiel aufgeführten Konzerne bilden die Geschäftsberichte 1999, die für die Öffentlichkeit frei zugänglich sind.

2 Allgemeine Geschichte zur Entstehung des Automobils

Die erste öffentliche Vorstellung eines Automobils erfolgte durch die beiden Herren Daimler und Benz im Jahre 1885/1886. Die Produktion verlief anfangs sehr schleppend, da es sich zum Beginn der Automobilindustrie nur um Unikate handelte. Die Autos wurden noch von Hand gebaut, somit konnte von einer Produktion im großen Rahmen noch nicht die Rede sein. Es setzte sich langsam aber stetig gegen die traditionellen Pferdegespanne durch und es trat eine stetige, anfangs schwacher später jedoch sehr stark ausgeprägte Aufwärtsbewegung in Sachen Automobilindustrie in Erscheinung.

Heute bildet diese Industrie in einigen industriell geprägten Staaten, kurz Industriestaaten, einen grundlegenden, unverzichtbaren Industriezweig. (Manche Volkswirtschaften würden durch einen Verlust dieses Zweiges wohl stark in Bedrängnis geraten, da zu dieser Branche eine Vielzahl von anderen Betrieben (Zulieferer usw.) in engstem Kontakt stehen und ihnen somit die Grundlage ihrer Arbeit mit einem Schlag verloren gehen würde. 1987 entstanden 50 % des Umsatzes der Kraftfahrzeugindustrie aus dem Verkauf von Kraftfahr-zeugteilen und Zubehör. Die Produktionspalette wurde vom Automobil, das anfänglich vorrangig zur Personenbeförderung gedacht war, wurde in kurzer Zeit stark aufgegliedert. Heute zählen:

- Nutzfahrzeuge
- Lastkraftwagen ( Lkw )
- Omnibusse
- Personenkraftwagen (Pkw )
- Krafträder ( Krad / Motorräder )

dazu. Diese differenzieren sich jedoch alle nach ihrer Leistung, Ausstattung und Auf-gabenstellung.

Pkws wurden im laufe des 19. Jahrhunderts in Nordamerika zum Massenverbrauchsgut und es entstanden somit angemessene, riesige Produktionsstätten (moto-town Detroit), die mit einer ebenso starken Kapitalaufwendung einhergehen. 1960 entfielen 97 % der Pkw Produktion auf zehn Staaten der Welt, was eine immense Leistung dieser Staaten darstellt. 1983 brachten es die USA, Japan und die Bundes Republik Deutschland zusammen auf 1/5 der weltweit produzierten Automobile (vgl. UNIDO (1986). „Umsätze 1983 und Umsatzwachstum von 1963 bis 1983 der Fahrzeugindustrie ausgewählter Staaten“).

2.1 geschichtliches zur Entwicklung in Deutschland

Dem Auto wurde in der Bundes Republik bis zum 2. Weltkrieg keine besondere Rolle beigemessen. Es lief bis zu diesem Zeitpunkt unter dem Status des Luxusgutes. Somit war zum Anfang des 20. Jahrhunderts kein Massenabsatz des Autos gegeben und damit die Grundlage einer Massenproduktion in der Fahrzeugindustrie nicht vorhanden. Nach dem zweiten Weltkrieg und der dort vorhandenen Währungsreform herrschte in Deutschland verstärkter Nachholbedarf und die Nachfrage nach Automobilen stieg erheblich an. An diesem Punkt der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland begann sich das Auto als Massenprodukt zu etablieren und der dazu gehörige Industriezweig, die Fahrzeugindustrie, wurde aus der Wiege gehoben. Binnen kürzester Zeit wurde die Automobilindustrie zum führenden Industriezweig in Deutschland. Die damals entstandenen Stammwerke waren:

- Stuttgart ( Daimler- Benz )
- Rüsselsheim ( Opel )
- Wolfsburg ( Volkswagen )

Diese Stammwerke entstanden überwiegend in Ballungsgebieten, da diese über ein großes Potential an Arbeitskräften verfügte und die Firmen somit einen Agglomerationsvorteil zur Massenproduktion nutzen konnten. Ein weiterer Vorteil war zu der Zeit, dass der Boden relativ günstig zu bekommen war und somit große Flächen für Werke zur Verfügung standen. Im Fall des Volkswagenkonzerns in Wolfsburg entstand das Werk nicht in einem Ballungs-gebietes. Hier gab die günstige Lage den Anstoß zum Bau. Die Stadt um das Werk entstand erst nach dem Bau der Fertigungshallen. 1936 war das periphere Gelände noch ödes Heidegebiet, 1980 hatte Wolfsburg dahingegen schon 132 000 Einwohner. Die Fabrik wurde erst zum Zwecke der Rüstungsindustrie gebaut, was auf die zentrale Lage am Mittellandkanal sowie die Nähe zur Bahn und Autobahn (Mitte zwischen Ruhrpott und Berlin). Dieses Werk hat zum Entstehen eines Ballungsgebietes beigetragen.

In den 50`er Jahren wurden die bis dorthin entstandenen Stammwerke zur Dezentralisierung durch das Fehlen von qualifizierten Arbeitskräfte gezwungen. Die hierbei neu aufgebauten Zweigwerke waren nicht nur am Markt orientiert, da die Bundesrepublik Deutschland verhältnismäßig klein ist und somit Transportkosten innerhalb des Landes nicht ins Gewicht fallen. In diesem Fall wurden die Standorte wirklich nur nach Der Menge qualifizierter Arbeitskräfte gewählt. Eine weitere Standortbegründung eines Zweigwerkes ist auf regional-politischer Ebene zu finden. Ein sehr gutes Beispiel ist das Opelwerk in Bochum. Der Bau wurde staatlich subventioniert um die Menschen, die früher im ortsansässigen Bergwerk tätig waren, in der nun neu entstandenen Fabrik zu beschäftigen. Durch die Schließung der Stollen gerieten sehr viele Menschen dieser Region unverschuldet in die Arbeitslosigkeit. Für viele dieser Menschen bot Opel wieder eine Daseinsgrundlage. Opel stellt in dieser Gegend 16 000 Arbeitsplätze.

Aufgrund dieser Ausführungen sollte erkennbar werden, dass die in der Gegenwart vorhandenen Werke sich zumeist in Ballungsgebieten befinden. Es ist jedoch nicht immer ersichtlich, ob das Ballungsgebiet vor dem Werk entstanden ist oder ob es sich eher andersherum entwickelt hat.

Eine Übersicht der Stamm- und Zweigwerke ist in der Abbildung „Stamm- und Zweigwerke Automobilindustrie“ (vgl. Voppel 1990) zu erkennen. Dieser Darstellung ist ebenso die Zahl der Beschäftigten zu entnehmen. Es ist ebenso zu erkennen, dass die Zahl der Angestellten der Zweigwerke gegenüber denen Stammwerken unterliegt. In der Abbildung 1 sind die Zulieferbeziehungen in der Automobilindustrie und deren Umsätze dargestellt. Es ist ersichtlich, dass die größten Umsätze in direkter Umgebung der Standorte von Produktionsbetrieben getätigt werden (vgl. Voppel G. (1990). „die Industrialisierung der Erde“. Stuttgart: Teubner.).

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Excerpt out of 15 pages

Details

Title
Die Automobilindustrie in Deutschland
College
University of Potsdam  (Geographie)
Course
Mittelseminar Humangeographie
Grade
sehr gut
Author
Year
2000
Pages
15
Catalog Number
V21015
ISBN (eBook)
9783638247351
ISBN (Book)
9783640491575
File size
472 KB
Language
German
Notes
1. Detalierte Darstellung der allgemeinen Entwicklung der Automobilindustrie in Deutschland bis in die Gegenwart. Vertiefende Betrachtung einzelner Konzernbeispiele (VW, Audi und Mercedes)anhand der aktuellen Geschäftsbericht 1999. 2. Darstellung und Erleuterung der &quot,Industriestandorttheorie&quot, nach Weber und der &quot,Theorie der Gütermobilität&quot, 3. &quot,Kurzlexikon&quot, der wichtigsten Begriffe der Wirtschafts- und Industriegeographie
Keywords
Automobilindustrie, Deutschland, Mittelseminar, Humangeographie
Quote paper
Stephan Hintze (Author), 2000, Die Automobilindustrie in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21015

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Title: Die Automobilindustrie in Deutschland



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