Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im Rahmen eines Hauptseminares über die Außenpolitik der Vereinigten Staaten mit der Thematik der sogenannten „Schurkenstaaten“. Zu Beginn möchte ich neben einem Überblick über die Struktur der Arbeit vor allem den Begriff und die Problematik des Schurkenstaats erklären sowie einen Überblick über die Definitionspraxis und die Kriterien für die Belegung einzelner Staaten mit diesem Begriff geben.In der jüngeren Vergangenheit, insbesondere nach den terroristischen Anschlägen des 11. September 2001 auf die Zwillingstürme des World Trade Center, ist der Begriff „Rogue States“ immer mehr in den Wortschatz der täglichen Politik eingedrungen. Der Begriff wird im deutschen in der Regel mit „Schurkenstaat“ übersetzt, stellt jedoch nur einen neuen Begriff in einer Reihe weitgehend identisch besetzter Begriffe wie z.B. „pariah state“, „outlaw state“ oder neuerdings „state of concern“ dar. Zur erstmaligen Verwendung des Begriffes „Rogue States“ kam es im Rahmen der sog. „terrorist list“. Diese wurde im Jahre 1979 erstmalig in den jährlich erscheinenden „patterns of global terrorism“ veröffentlicht die eine Liste von Staaten aufzählten, die den USA gegenüber besorgniserregende Verhaltensweisen an den Tag legten.
Grundsätzlich muss verdeutlicht werden, dass die Existenz von „Rogue States“ und die damit verbundene Problematik kein Phänomen der Neuzeit ist, sondern weit in die Geschichte der Menschheit zurückreicht. Auch wenn die Auswirkungen auf die globalisierte Welt wachsen, so war die Bedrohung von Regionen und Herrschaftsgebieten durch feindliche Regime bereits im Mittelalter und lange vorher präsent und bedrohte die lokale Bevölkerung in Ihrer Existenz auf ähnliche Weise wie wir es in der heutigen Zeit wahr nehmen.
Bezüglich der wissenschaftlichen Verwendung des Begriffes „Rogue States“ bei der Beschäftigung mit Phänomenen der Internationalen Politik, sollte man sich außerdem bewusst sein, dass es sich bei diesem Begriff in keinster Weise um eine international anerkannte, und in die internationale Rechtssprache eingebettete, Bezeichnung handelt.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rogue States in der Wahrnehmung von USA und EU
- Rogue States und ihre Charakteristika
- Pariahs, Outlaws and Rogues nach dem Ost-West-Konflikt
- Möglichkeiten des Umgangs mit Schurkenstaaten
- Umgang mit Rogues States seitens der USA im Allgemeinen
- Kritik an der Definitionspraxis und dem Verhalten der USA gegenüber den Zielstaaten
- Konkrete Maßnahmen der USA zur Bekämpfung von „States of Concern“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Thematik der sogenannten „Schurkenstaaten“ im Kontext der amerikanischen Außenpolitik. Sie analysiert die Definition und Problematik des Begriffs „Rogue State“ sowie die Kriterien für die Einstufung einzelner Staaten. Darüber hinaus werden die unterschiedlichen Perspektiven der USA und der EU auf das Phänomen der „Rogue States“ beleuchtet.
- Die Definition und Problematik des Begriffs „Rogue State“
- Die unterschiedlichen Perspektiven von USA und EU auf „Rogue States“
- Die Geschichte der „Rogue State“-Kategorisierung
- Die Rolle von „Rogue States“ in der US-amerikanischen Außenpolitik
- Die Kritik an der Definitionspraxis und dem Verhalten der USA gegenüber den Zielstaaten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung liefert eine Übersicht über die Struktur der Arbeit und definiert den Begriff „Schurkenstaat“. Sie geht auf die Geschichte des Begriffs ein und betont die problematische Einseitigkeit dieser Kategorisierung.
Rogue States in der Wahrnehmung von USA und EU
Dieses Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Sichtweisen der USA und der EU auf das Konzept der „Rogue States“. Es zeigt auf, dass die USA eine höhere Bedrohungslage wahrnehmen und daher zu Sanktionen greifen, während die EU eine tolerantere Haltung gegenüber „deviant behaviour“ einnimmt.
Rogue States und ihre Charakteristika
Dieses Kapitel soll die Charakteristika von „Rogue States“ genauer analysieren. Dabei werden die verschiedenen Kriterien und Definitionen des Begriffs diskutiert.
Pariahs, Outlaws and Rogues nach dem Ost-West-Konflikt
Dieses Kapitel untersucht den Aufstieg des „Rogue State“-Konzepts im Kontext des Endes des Ost-West-Konflikts. Es wird analysiert, wie die USA „Rogue States“ als Nachfolger des „Evil Empire“ sieht.
Möglichkeiten des Umgangs mit Schurkenstaaten
Dieses Kapitel widmet sich verschiedenen Möglichkeiten des Umgangs mit „Rogue States“. Es werden unterschiedliche Strategien und Taktiken der internationalen Politik diskutiert.
Umgang mit Rogues States seitens der USA im Allgemeinen
Dieses Kapitel analysiert die allgemeine Vorgehensweise der USA im Umgang mit „Rogue States“. Es werden die Strategien und die Kritik daran beleuchtet.
Kritik an der Definitionspraxis und dem Verhalten der USA gegenüber den Zielstaaten
Dieses Kapitel analysiert die Kritik an der Definitionspraxis und dem Verhalten der USA gegenüber den Zielstaaten. Es geht auf die problematische Einseitigkeit der Kategorisierung ein.
Konkrete Maßnahmen der USA zur Bekämpfung von „States of Concern“
Dieses Kapitel behandelt die konkreten Maßnahmen, die die USA zur Bekämpfung von „States of Concern“ ergreifen. Es werden verschiedene Strategien und Taktiken beschrieben.
Schlüsselwörter
Schurkenstaat, Rogue State, State of Concern, US-Außenpolitik, EU-Außenpolitik, Internationale Politik, Bedrohung, Sanktionen, Terrorismus, Islamismus, Proliferation, Non-Proliferation.
- Citation du texte
- Philipp Günther (Auteur), 2003, Rogue States als Problem der amerikanischen Außenpolitik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21032