Eine inhaltliche Abgrenzung und Analyse von Schwerpunkten und Aufgaben der Berufsbildungstheorie


Hausarbeit, 2010

12 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1.0 Einleitung
1.1 Thematik
1.2 Vorgehensweis
1.3 Fragestellung

2.0 Klassische Berufsbildungstheorien
2.1 Georg Kerschensteiner- Staatsbürgerbildung durch Berufsbildung
2.2 Eduard Spranger - Berufsbildung als Instrument der Allgemeinbildung
2.3 Kritische Würdigung der klassischen Ansätze aus heutiger Sicht

3.0 Aktueller Diskussionsstand zur Berufsbildungstheorie

4.0 Schlussbetrachtung

Literaturverzeichnis

1.0 Einleitung

Alle wissenschaftlichen Theorien haben den Anspruch den jewilig betroffenen Gegenstandsbereich in Bezug auf eine oder mehrere Fragestellungen möglichst objektiv, umfassend und widerspruchslos zu beschreiben. Im Gegensatz zu den Naturwissenschaftlichen Theorien, welche den Anspruch erheben raumzeitlich unbeschränkt gültig zu sein, können Theorien der Geistes- und Sozialwissenschaften Veränderungen unterworfen sein. Sie sind bezüglich ihrer Gegenstandsbereiche historisch gebunden und somit auch von Raum und Zeit beeinflussbar. Diese als „Quasitheorien“ bezeichneten Aussagensysteme sind dennoch wissenschaftlich legitim und für den sozialwissenschaftlichen Erkenntnisprozess unabdingbar. (vgl. Kramp 1970, S. 545ff.)

1.1 Thematik

Die sogenannten Berufsbildungstheorien, welche Gegenstand der vorliegenden Arbeit sein sollen, zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich bezüglich ihrer Fragestellungen darauf richten, welche spezifische Rolle Arbeit und Beruf für die Gestaltung von Bildungsprozessen und die Ausarbeitung von Bildungszielen spielen. Unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung des Menschen werden auch alle Ranhmenbedingungen unter denen dieses geschieht, oder zu geschehen hat betrachtet. (vgl. Münch 1971, S. 147 ff)

Die in der Einleitung angesprochene Veränderbarkeit der Rahmenbedingungen sorgt grade in Bezug auf die Berufsbildungstheorie dafür, dass das Verhältnis von Beruf und Bildung immer wieder neu untersucht werden muss. Dies liegt vor allem an den ökonomischen und technischen Veränderungen mit denen sich die Berufs- und Wirtschaftspädagogik als Disziplin ständig auseinanderzusetzten hat. Vor allem im Laufe des letzten Jahrhunderts Jahren verschärft sich der technisch-ökonomische Wandel immer stärker. Dies hatte zur Folge, dass die Berufsbildungsforschung ab dem 20. Jahrhundert immer stärker von der Dynamik der Lebensverhältnisse betroffen ist. Noch etwa bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die gesellschaftliche Einbindung der Menschen, und somit auch deren Erwerbstätigkeit, an wohldefinierten Standesebenen orientiert. Dies änderte sich im Zuge der Industrialisierung und der Herausbildung einer bürgerlich-egalitären Gesellschaft. Die aufkommende

Gewerbefreiheit und das Verblassen von gruppenspezifischen Verordnungen zugunsten einer individuellen Berufsrolle, entwickelten sich zum elementaren Fundament gesellschaftlicher Existenz. (vgl. Dostal 2006, S. 1) Die Folge dieser Entwicklung sind immer komplexer werdende Berufe und steigende Anforderungen an das Subjekt Mensch, was vor allem Auswirkungen auf die Ausbildung- und Ausbildungskonzeption von Berufen hat. Dazu kommen wiederstreitende Interessengruppen wie z.B. Politik, Sozialpartner und Arbeitgeberverbände, welche alle einen Mitsprache- und Gestaltungsinteresse in Fragen der Berufsbildung haben. an Die Berufsbildungsforschung sucht nach Lösungsansätzen, die den angesprochenen Anforderungen der modernen Arbeitswelt gerecht werden.

1.2 Fragestellung

Herwig Blankertz ist einer der Vorreiter, der sich bereits Mitte der 60er Jahre mit möglichen Impulsen durch eine fundierte Berufsbildungsforschung für die Berufswissenschaft auseinander gesetzt hat. In seinem Aufsatz „Berufsbildungstheorie und berufliche Ausbildungskonzeption“ prangerte er die bisherige Isolierung der Berufs- und Wirtschaftspädagogik von politisch-gesellschaftlichen und beruflichen Inhalten an und bezeichnete die Pädagogik als Apologet der traditionellen Formen, welche nur schwerfällig auf die veränderte Situation der Berufsbildung als Disziplin reagiere. Neben der vollen Öffnung der Erziehungswissenschaften für die Berufs- und Wirtschaftspädagogik, forderte Blankertz eine disziplinenübergreifende Berufsbildungsforschung und das Generieren einer an die aktuelle Situation angepassten Berufsbildungstheorie. Die Notwendigkeit seiner Forderung führt er auf die wiederstreitenden Gesprächspartner bei der berufspädagogischen Auseinandersetzung zurück. Diese bezeichnet er als „fruchtlosen Meinungskampf“ der immer nur durch den jeweiligen Blickwinkel der entsprechenden Interessengruppe dominiert wird. Da die Gesprächspartner die Grenzen ihrer Positionen nicht exakt bestimmen würden und sich deren Aussagen teilweise gegenseitig aufheben würden, wären die Ergebnisse in der Regel unbefriedigend und aus Sicht der Wissenschaft nicht tragbar. (vgl. Blankertz 1975, S. 285 ff.)

Die aus seiner Sicht dringend reformbedürftige Berufsbildungslandschaft, ließe sich nur dauerhaft und effektiv verändern, wenn andere Mittel als bisher angewendet würden.

Die Grundlage für eine „Fruchttragende“ Diskussion müsse stringentes wissenschaftliches Arbeiten sein. Dazu müsse vor allem eine fundierte und den aktuellen Bedingungen angepasste Berufsbildungstheorie entwickelt werden. (vgl. Blankertz 1975, S. 287 ff.)

Der Entwicklungsstand der von Blankertz geforderten Berufsbildungstheorie soll Gegenstand des folgenden Textes sein. Dabei soll auf die zentrale Fragestellung eingegangen werden, ob es inzwischen eine fundierte und geschlossene Berufsbildungstheorie gibt, oder diese zumindenstens in näherer Zeit in Sicht ist, auf welche sich die heutige Wissenschaft berufen kann.

Beispielgebend dafür wäre eine allumfassende Berufsbildungstheorie, wie sie bereits zu Zeiten von Kerschensteiner und Spranger vorlag.

1.3 Vorgehensweise

Im Folgenden soll zunächst untersucht werden inwiefern sich die klassische Berufsbildungstheorien von Kerschensteiner und Spranger von heutigen Sichtweisen unterscheiden und ergründet werden warum diese heute nur noch bedingt Gültigkeit haben können. Dazu werden diese zunächst skizzenhaft dargestellt, bevor auf die veränderten Bedingungen der heutigen Gesellschaft eingegangen wird und eine Kritik an den beiden Ansätzen aus einem aktuellen Blickwinkel erfolgt. Ausgehend davon, soll im Anschluss darauf, in Bezugnahme auf Arnold und Münch untersucht werden, wie sich der aktuelle Stand und die Diskussion um die heutige Berufsbildungstheorie darstellt. Dazu werden einige der heute vorliegenden Denkansätze skizziert, um diese abschließend und bezüglich der Fragestellung zu diskutieren.

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Eine inhaltliche Abgrenzung und Analyse von Schwerpunkten und Aufgaben der Berufsbildungstheorie
Hochschule
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg
Note
1,3
Autor
Jahr
2010
Seiten
12
Katalognummer
V210569
ISBN (eBook)
9783656383192
ISBN (Buch)
9783656387183
Dateigröße
509 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
charakter, berufsbildungstheorien, eine, abgrenzung, analyse, schwerpunkten, aufgaben, berufsbildungstheorie
Arbeit zitieren
Thomas Berger (Autor:in), 2010, Eine inhaltliche Abgrenzung und Analyse von Schwerpunkten und Aufgaben der Berufsbildungstheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210569

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