[…] „Die Welt und die Art sie zu begreifen ändert sich. Diese Aussage gilt nicht nur im Zeitalter des 21. Jahrhunderts, sondern lässt sich sozioökonomisch vielmehr als ein laufender und immer währender Prozess verstehen, der die Menschheit von je her begleitet. Durch Fortschritt in Technik und Wissen änderten sich zweifelsohne Zielvorstellungen, Umwelt sowie die Gesellschaft, im Verlauf der Jahrhunderte.“ Bemerkenswert ist jedoch, in welcher rasanten Art und Weise sich diese Veränderungen in der heutigen Zeit vollziehen. […] „Durch die Globalisierungsprozesse von Ökonomie und Kommunikation, durch internationalen Handel, neue Medien und steigende Mobilität, entsteht zunehmend eine weltweit verbreitete Kultur ohne nationale Schranken, versehen mit universellen Bilderwelten und gleichen Mustern vor allem dargestellt in der Popularkultur.
Der Kosmopolitismus entpuppt sich heute im Zusammenhang mit der skizzierten Entwicklung fast als gesellschaftlicher Trend, obwohl er bereits Mitte des 19. Jahrhunderts als herrliche Wunschvorstellung, welche jedoch für den Menschen zu groß und nicht fassbar ist, skizziert wurde. Aktuell wird die Tendenz der kulturellen und zunehmend vernetzten Globalisierung zuspitzend als McDonaldisierung bezeichnet. Da der Ursprung einer sich ausbreitenden Marktwirtschaft und Demokratisierung in den USA liegt, wird für diese Ausbreitung westlicher Konsum- und Kulturwaren oft synonym von Amerikanisierung gesprochen.
In der Tat verhält es sich so, dass im schweizerischen Mittelland die gleichen Serien gesehen werden wie in New York, Tokio oder Bombay. Millionen von Barbiepuppen propagieren das Schönheits- und Lebensideal der weißen US-amerikanischen Mittelschicht. McDonalds gibt es nun nahezu überall auf der Welt, wie auch überall Blue Jeans getragen werden, Coca Cola getrunken und Marlboro geraucht wird. All diese Markenzeichen der westlichen Welt, welche auf dem gesamten Erdball bekannt sind, gelten gemeinhin als Symbole für Wohlstand, Frieden, zunehmende Vernetzung und eine gemeinsame Kultur. Dieser Deckmantel lässt die Globalisierung als eine makellose Schönheit daherkommen, welche der gesamten Menschheit zu Gute kommt. Die Welt wird kleiner, freier und Grenzen verwischen zusehens, sowohl auf den Landkarten als auch in den Köpfen.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0 Einleitung
- 1.1 Thematik und Fragestellung
- 1.2 Vorgehensweise
- 2.0 Die Identität des Individuums
- 2.1 Merkmale von Identität
- 3.0 Auswirkungen der Globalisierung auf die personelle und soziale Identität
- 3.1 Kosmopolitismus und Identität
- 4.0 Transkulturalität als Lösungsansatz - Ein Fazit
- 5.0 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen der kulturellen Globalisierung auf die Identität des Individuums. Sie untersucht die Herausforderungen, die mit dem Verlust traditioneller Identitätsanker durch die zunehmende Vernetzung und die Verbreitung globalisierter Kulturformen einhergehen.
- Die Bedeutung von Identität im Kontext der Globalisierung
- Die Herausforderungen des Kosmopolitismus für die Identitätsbildung
- Die Folgen von Glokalisierung und Hybridisierung für die soziale Identität
- Mögliche Lösungsansätze für die Herausforderungen der Identitätsfindung in einer globalisierten Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit vor und skizziert die Fragestellung. Sie beleuchtet die rasante Entwicklung der Globalisierung und ihre Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse des Menschen. Anschließend werden verschiedene Merkmale von Identität im Kontext der Globalisierung untersucht, wobei insbesondere die Differenzierung zwischen personaler und sozialer Identität hervorgehoben wird. Das dritte Kapitel behandelt die Auswirkungen der Globalisierung auf die personelle und soziale Identität. Dabei werden insbesondere die Herausforderungen des Kosmopolitismus für die Identitätsbildung und die Folgen von Glokalisierung und Hybridisierung für die soziale Identität beleuchtet. Das vierte Kapitel widmet sich schließlich der Transkulturalität als Lösungsansatz für die Herausforderungen der Identitätsfindung in einer pluralisierten Welt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die Themenfelder der Globalisierung, der Identität, des Kosmopolitismus, der Glokalisierung, der Hybridisierung und der Transkulturalität. Im Zentrum steht die Frage, wie sich die kulturelle Globalisierung auf die Identitätsbildung des Individuums auswirkt und welche Lösungsansätze für die Herausforderungen der Identitätsfindung in einer globalisierten Welt existieren.
- Quote paper
- Thomas Berger (Author), 2011, Die Identität im Spannungsfeld kultureller Globalisierung: "Braucht der Mensch Grenzen?", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210573