1. Einleitung
Hartmanns von Aue Erzählung "des guten Sünder Gregorius" kann als mittelalterliche Neubearbeitung des antiken Mythenstoffs [1] des Ödipus betrachtet werden.
In Gegenüberstellung bedeutender Mythen-Modifikationen wollen wir nachvollziehen, wie Hartmann eine strukturelle und inhaltliche Metamorphose der einzelnen Mythenmotive gewinnt und ein neues christliches Menschenverständnis entfaltet.
Grundlage hierfür ist die Übersetzung von Burkhard Kippenberg von 1963, erschienen im Reclam-Verlag, mit einem Nachwort von Hugo Kuhn.
Zu Beginn dieser Arbeit soll eine stoffgeschichtliche Zusammenfassung des Ödipus-Mythos von der Antike bis zum Mittelalter vollzogen werden, die in der Verserzählung „Gregorius“ mündet. Plausibel und nachvollziehbar soll im weiteren Verlauf die Neugestaltung der antiken Tragödie und dem Glauben an strafende und Schicksal verhängende Götter in eine christlich-höfische Epik mit dem Glauben an einen vergebenden Gott und eigener Schicksalsgestaltung auf Basis eines freien Willens gemacht werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Ödipus-Mythos von der griechischen Antike bis zum Mittelalter – eine stoffgeschichtliche Zusammenfassung
2.1. Der Ödipus-Mythos nach altgriechischer Sage
2.2. Wiederkehrende Motive in den Mythen
3. Die 13 wichtigsten literarischen Bearbeitungen des Ödipus-Mythos bis zum „Gregorius“
4. Die Wiederkehr des Ödipus-Mythos in Hartmanns von Aues „Gregorius"
4.1. Der Legendenroman "Gregorius" als Neubearbeitung des Ödipus-Stoffs
4.2. Zusammenfassung der Gregorius-Legende
4.3. Der Vergleich von Ödipus-Mythos und Gregorius-Legende
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
7. Endnoten
- Quote paper
- Marc Niendorf (Author), 2013, Die Wiederkehr des Ödipus-Mythos in Hartmanns von Aue „Gregorius", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210832