Die Mythisierung von Hindenburg und Pétain im Vergleich


Dossier / Travail de Séminaire, 2012

26 Pages, Note: 1,7


Extrait


Gliederung der Hausarbeit „Hindenburg und Pétain“

1. Pyta und der Streit im Stadtrat: Die aktuelle Brisanz Hindenburgs und Pétains

2. Hindenburg und Pétain im Ersten Weltkrieg
2.1 Hindenburg als Held von Tannenberg
2.2 Paul von Hindenburg als Held der nationalen Einheit
2.3 Philippe Pétain im ersten Weltkrieg und davor

3. Die Zwischenkriegszeit
3.1 Hindenburg in der Zeit des Übergangs zur Republik
3.2 Hindenburgs erste Amtszeit als Reichpräsident 1925-1932
3.3 Pétain in der Zwischenkriegszeit

4. Unter dem Einfluss des Nationalsozialismus‘
4.1 Hindenburgs zweite Amtszeit 1932-1934
4.2 Pétain und Vichy im Zweiten Weltkrieg und darüber hinaus

5. Militär, Mythos, Macht: Ein vergleichendes Fazit Hindenburgs und Pétains

1. Pyta und der Streit im Stadtrat: Die aktuelle Brisanz Hindenburgs und Pétains

Keiner kann sagen, wie das Gebäude gegenüber dem Stuttgarter Hauptbahnhof heißt. Dem Hindenburg-Bau wurde nämlich der Name entzogen. Der Schriftzug wurde 2010 abmontiert, nachdem der Stadtrat dem Reichspräsidenten von 1925 bis 1934 die Ehrenbürgerwürde entzogen und die Umbenennung des Gebäudes empfohlen hatte[1], da der Feldherr des 1. Weltkriegs und der aktive Wegbereiter Hitlers[2] eine Symbolfigur für Demokratiefeinde sei. Die Debatte entzündete sich an Wolfram Pytas neuen Erkenntnissen in der Hindenburgforschung aus dem Jahr 2007. Doch Hindenburg besitzt auch Fürsprecher, die auf seinen Mythos und seine Leistungen im Übergang zur Weimarer Republik verweisen. Nach ihm sind unzählige Gebäude benannt.[3] Kein deutscher Präsident wird so kontrovers diskutiert. In Frankreich existiert eine Persönlichkeit mit auffälligen Parallelen: Philippe Pétain (1856 -1951) war ein Zeitgenosse Hindenburgs, ebenfalls ein Held des Großen Krieges. Er mutierte im 2. Weltkrieg zum Gewaltherrscher. Auch um ihn rankt sich der Mythos des Triumphes, auch sein Andenken erregt die Gemüter. 1998 urteilte der Europäische Gerichtshof, dass die positive Erinnerung an Pétain gestattet ist.[4] Diese Arbeit möchte dem Mythos Paul von Hindenburg auf den Grund gehen. Wie gelangte Hindenburg mit seinem Mythos zu politischer Macht? Wie instrumentalisierten ihn die Nazis? Ist Hindenburg heute noch ein Erinnerungsort? Darüber hinaus möchte diese Arbeit den Werdegang Hindenburgs mit dem Leben und Mythos Pétains in analogen Fragestellungen vergleichen. Nacheinander soll in den drei Epochen Großer Krieg, Zwischenkriegszeit und Nationalsozialismus chronologisch das Verhalten beider Personen auf mythologische Deutung hin analysiert werden. Zunächst wird in jeder Epoche das Wirken Hindenburgs präsentiert, bevor dieses mit den Taten Pétains verglichen wird. Hindenburg wird ein Großteil der Aufmerksamkeit zukommen. Die Darstellung Pétains ist eher eine Ergänzung und ein Vergleich zu der Hindenburgs, um die Entstehung von politischen Mythen im Allgemeinen aufzuzeigen. Als Quellen dienen maßgeblich Biografien und Zeitungsberichte über die beiden Persönlichkeiten, da diese am allerbesten die damalige Begeisterung um die beiden aufzeigen. Unter der Literatur zu Hindenburg wird der Biografie Pytas eine zentrale Rolle zukommen. Berücksichtigt wird auch die Dissertation seines Schützlings Jesko von Hoegen, die explizit zum Mythos Stellung bezieht.[5] Die Darstellung Pétains beruht auf der Biografie von Pièrre Bourget, unterstützt durch eine Interpretation seines Mythos’ von Christiane Florin.[6]

2. Hindenburg und Pétain im Ersten Weltkrieg

2.1 Hindenburg als Held von Tannenberg

Hindenburgs gesamter Mythos, seine Verehrung und seine Popularität entstehen im Zusammenhang mit der Schlacht um Tannenberg.[7] Vor dieser Schlacht war der 1847 geborene und 1911 in den Ruhestand verabschiedete General Paul Ludwig Hans Anton von Beneckendorff und von Hindenburg ein relativ unscheinbarer Militär, dessen preußisch-uradeliger Name nur in Fachkreisen eine gewisse Bekanntheit genoss.[8] Seit seiner Zurruhesetzung führte Hindenburg ein zurückgezogenes Leben in Hannover. Bereits vor Kriegsbeginn war er verbittert darüber, dass es ihm im Gegensatz zu etlichen gleichaltrigen Generälen nicht erlaubt war, weiterhin Dienst zu tun.[9] Zu Kriegsbeginn bedrängte er das Kriegsministerium in Berlin in schriftlichen Bitten[10], ihn mit einem Kommando zu versehen. Am 22.08.1914 wurde Hindenburg als Oberbefehlshaber der 8. Armee an der Ostfront eingesetzt.[11] Dabei war ihm jedoch keinerlei militärische Rolle zugedacht: Er sollte lediglich als repräsentativer Oberbefehlshaber mit seiner Erfahrung, Ruhe und seinem Alter den jungen Rekruten ein Vorbild sein.[12] Die strategische Planung der Armee oblag Erich Ludendorff, seinem Generalstabschef. Offensichtlich akzeptierte Hindenburg diese Arbeitsteilung.[13] Den beiden war der Auftrag erteilt worden, die 1. und 2. russische Armee, die in Ostpreußen eingefallen waren, von dort wieder zu vertreiben. Hindenburg hatte weder an der strategischen Planung noch an der Durchführung der vier Tage nach seiner Ernennung begonnenen Schlacht einen nennenswerten Anteil.[14] Die von Ludendorff geplante Einkesselungsschlacht barg ein enormes Risiko, gelang jedoch.[15] Der Sieg wurde überall im Reich großartig als Befreiung von asiatischer Barbarei gefeiert.[16] Der erste große Schlachtenerfolg im Weltkrieg war für lange Zeit auch der letzte. Im Westen waren überhaupt keine Erfolge vorzuweisen.[17] Dazu galt der Sieg in dieser mustergültigen Einkesselung als Meisterwerk.[18] Hindenburgs Benennung der Schlacht nach Tannenberg zieht Parallelen zur Schlacht um Tannenberg 1410, in der Deutschordens-Preußen gegen Litauen verlor.[19] Ein Sieg von Alleinstein und Ortelsburg, wo maßgeblich gekämpft wurde, wäre kaum derart aufmerksam beachtet worden.[20] Der Sieg wurde somit zur Rache für 500 Jahre alte Schmach stilisiert. Bezeichnenderweise fiel nun nicht Ludendorff, sondern Hindenburg der hauptsächliche Ruhm zu. Im Gegensatz zu Ludendorff besaß Hindenburg wenige Verpflichtungen und viel Freizeit. Diese nutzte er, um sich medial in Szene zu setzen. Er führte Interviews mit Kriegsberichterstattern, denen er viel Zeit widmete, und ließ sich von Malern zum Sieger stilisieren.[21] Durch die ausgeprägten medialen Strukturen und Reproduktionstechniken für Gemälde erreichte die von Hindenburg selbst geschaffene Propaganda um seine Person weite Teile der Gesellschaft.[22] Die Zeitungsartikel über Hindenburg wurden Grundlage für die nun zahlreich erscheinenden Biografien über den Feldherrn, die maßgeblich durch Gerüchte und Halbwahrheiten den Feldherrn glorifizierten und erhöhten.[23] Hindenburgs am besten ausgeprägte Fähigkeit war dessen geschichtspolitisches Gespür und Geschick. Das forsche Auftreten Hindenburgs, der über seine Leistungen in Tannenberg bewusst Unwahrheiten verbreitete, ist damit zu erklären, dass der Pensionär ja nichts zu verlieren hatte: Wäre er entlassen worden, so hätte er sich eben wieder seinem ruhigen Leben in Hannover zugewandt. Dies half ihm zusammen mit dem Umstand, dass die Bevölkerung aufgrund einer Nachrichtensperre bislang gar nicht über militärische Unternehmungen Bescheid wusste[24], die Deutungshoheit über das Geschehen zu gewinnen. Ohne staatlich-propagandistisches Zutun gelang es Hindenburg somit von ganz alleine, den Mythos eines Siegers von Tannenberg zu entwerfen. Doch dieses Symbol des Sieges stellt lediglich eine Facette des Hindenburg-Mythos‘ dar.

2.2 Paul von Hindenburg als Held der nationalen Einheit

Der von Hindenburg geschaffene Mythos wurde im Reich mit Begeisterung aufgenommen. Binnen Kurzem stieg Hindenburg zum populärsten Deutschen auf. Welche Ursachen dieser grenzenlosen Begeisterung zugrunde liegen und in welcher Form sich diese ausdrückte, ist Gegenstand dieses Teilkapitels. Die Gründe für Hindenburgs rasanten Aufstieg sind in der soziokulturellen Disposition des Reiches zu suchen, die für die selbst ernannte Heldenfigur einen erstklassigen Nährboden bot.[25] Das deutsche Reich sehnte sich nach Heldengestalten. Durch den vor allem auf kultureller Ebene starken Einfluss der einzelnen Landesfürsten identifizierte sich jeder Deutsche zunächst über seine Volkszugehörigkeit, als Bayer, Schwabe, Sachse etc. Außerdem durchzogen die Gesellschaft durch ihre Spaltung in zahlreiche politische Milieus tiefe Gräben.[26] Nun allerdings musste das deutsche Volk geeint an zwei Fronten dem Feind entgegen treten. Gesucht war eine Identifikationsfigur, auf die sich jeder Deutsche freudig berufen konnte, ein kleinster gemeinsamer Nenner kollektiver Identität. Die Helden der deutschen Einigungskriege waren bis 1914 allesamt verstorben uns sowohl militärisch wie politisch hatte sich in der Zwischenzeit keine weitere Lichtgestalt hervorgetan.[27] Wilhelm II. hatte die Verantwortung der Kriegführung an die Obersten Heeresleitung (OHL) abgegeben und taugte überhaupt nicht zur Mediengestalt.[28] So bot sich der Sieger von Tannenberg natürlich als allererster an. Schnell zeigte sich, dass der kaisertreue Monarchist[29] nicht nur aufgrund seiner medialen Fähigkeiten verehrt wurde: Das Militär besaß in Wilhelms Militarismus hohe Anerkennung, war gewissermaßen die Keimzelle alles Heldentums.[30] Hindenburg hatte die Berliner Kriegsakademie besucht, galt als exzellenter Kriegswissenschaftler und Intellektueller. Deshalb ging sein Mythos auch trotz einiger Fehlgriffe nicht unter. Darüber hinaus verkörperte der preußische Uradlige die Tugenden Gottesfurcht, Bescheidenheit und Pflichtbewusstsein, die als nationaler Wertekanon galten.[31] Auch die Statur ähnelte der eines Kriegsgottes: Hindenburg erreichte Gardemaß, besaß einen beinahe quadratischen Schädel und breite Schultern, war durchtrainiert. Seine kurzen Haare und sein Schnauzbart unterstrichen das kernige Bild.[32] Hindenburg strahlte natürliche Vitalität, Siegesgewissheit und Nervenstärke[33] aus, drei in dieser hektischen Zeit begehrte Tugenden. Seinem Alter, das überdies seine Erfahrung zum Ausdruck brachte, geschuldet besaß Hindenburgs Gesicht weiche Züge, die ihn wie eine gütige Vaterfigur erscheinen ließen, quasi als die Ruhe selbst.[34] Da Hindenburg vor Kriegsbeginn ein unbeschriebenes Blatt war konnte das Volk eine große Zahl an Eigenschaften und Bedürfnissen, für die ein symbolischer Ausdruck gesucht war, auf Hindenburg projizieren. Hindenburgs Popularität steigerte sich mit der Ernennung zum Oberbefehlshaber der Streitkräfte im Osten am 01.11.1914, zum Generalfeldmarschall am 27.11.1914 und schließlich mit der Berufung an die Spitze der OHL im August 1916.[35] So ging Hindenburg von Repräsentationsleistungen zu Machtpolitik über, regierte wie ein Militärdiktator.[36] Nach Tannenberg feierte Hindenburg nur noch wenige Erfolge.[37] Sein Mythos blieb aufgrund der Euphorie um seine Person ungebrochen. Ausdruck dieser Begeisterung waren zahlreiche Souvenirs und Devotionalien mit dem Konterfei des Feldherrn[38] und auch Alltagsgegenstände[39], die von findigen Unternehmern zwecks Gewinnmaximierung mit dessen Namen beworben wurden. Zu beachten ist, dass diese Devotionalien nicht staatlicher Produktion entsprangen. Der Huldigung des Feldmarschalls liegt eine dezentrale, von privater Hand getragene Propaganda zugrunde. Da Hindenburg immerwährend mit Bismarck verglichen wurde und als dessen legitimer Nachfolger als Held der Einheit angesehenen wurde, ging ein Großteil des Bismarck-Mythos auf Hindenburg über.[40] Straßen, Schulen und öffentliche Einrichtungen wurden nach Hindenburg benannt.[41] Hindenburg selbst erweckte den Helden des Sieges zum Leben. Gepflegt und gefestigt wurde dieser Mythos jedoch durch das nach Helden und Ruhmestaten begierige deutsche Volk. Das Symbol des Sieges wurde ergänzt um das Symbol der nationalen Einheit. Hindenburg avancierte zum charismatischen und militärischen Herrscher.

[...]


[1] Oßwald, Hildegund: Hindenburgbau verliert Namen. In: Stuttgarter Zeitung vom 06.11.2010.

[2] Pyta, Wolfram: Hindenburg. Herrschaft zwischen Hohenzollern und Hitler. München 2007.S. 91-114, 791-805.

[3] Siehe zum Beispiel die Hindenburgstraße in Öhringen oder den Hindenburgdamm auf Sylt.

[4] http://www.marechal-petain.com/versionallemande/avertissement.htm. (Zugriff: 10.06.2012)

[5] von Hoegen, Jesko: Der Held von Tannenberg. Genese und Funktion des Hindenburg-Mythos. Köln 2007. Zugl. Diss. Universität Stuttgart. (= Stuttgarter Historische Forschungen, Band 4).

[6] Bourget, Pierre: Der Marschall. Pétain zwischen Kollaboration und Résistance. Frankfurt / Berlin 1968 sowie Florin, Christiane: Philippe Pétain und Pierre Laval. Das Bild zweier Kollaborateure im französischen Gedächtnis. Ein Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung in Frankreich von 1945 bis 1995. Diss. Bonn 1996.

[7] von Hindenburg, Bernhard: Paul von Hindenburg. Ein Lebensbild. Berlin 1915. S. 72f.

[8] Pyta: Hindenburg. S. 13. Hindenburg entstammte einer preußischen Offiziersfamilie, sein Werdegang war von Geburt an aufgezeigt. Er absolvierte eine erstaunlich steile Offizierskarriere, verpasste aber bis zur Zurruhesetzung den höchsten Generalsrang.

[9] Hindenburg: Hindenburg. S. 72. Dazu eine Aussage seiner Frau Gertrud, abgedruckt in Hoppe-Lichterfelde, Ludwig: Das Herz des Hauses Hindenburg. Dem Gedächtnis einer edlen deutschen Frau. Berlin 1926. S. 7, 11.

[10] Brief Hindenburgs an Generalquartiermeister Hermann von Stein am 12.08.1914. Abgedruckt bei Frentz, Hans: Hindenburg und Ludendorff und ihr Weg durch das deutsche Schicksal. Berlin 1937. S. 109.

[11] Neugebauer, Karl: Die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Der Erste Weltkrieg 1914-1918. In: Neuhoff, Knud (Hg.): Grundkurs deutsche Militärgeschichte. Zeitalter der Weltkriege. München 2007. S. 1-85. Hier: S. 48.

[12] Man suchte nach dem Anciennitätsprinzip eine „dekorative Figur“, „keinen militärischen Kopf, sondern einen polierten Helm mit Pickelhaube“. Pyta: Hindenburg. S. 45. Definition des Anciennitätsprinzips bei Neugebauer, Karl: Vom eigenständigen Machtfaktor zum Instrument Hitlers. Militärgeschichte im Dritten Reich 1933-1939. In: Neuhoff (Hg.): Grundkurs. S. 198-295. Hier: S. 270.

[13] Pyta: Hindenburg. S. 46.

[14] Hindenburg gab Familienangelegenheiten den Vorrang und betonte sehr offen, wie gut er während der Schlacht geschlafen habe. Olden, Rudolf: Hindenburg oder der Geist der preußischen Armee. Paris 1935. S.133.

[15] Eine Nacherzählung der Schlacht bei Tannenberg liefert die Internetseite http://www.tannenberg1914.de/ (Zugriff: 30.05.2012)

[16] von Hoegen: Held. S.426. Siehe hierzu die Stereotype in den abgedruckten Fotografien (z.B. „Europa und Asien“) in Moraht, E: Die Ostfront von Kurland bis Konstantinopel. Unser Krieg. Dachau 31915.

[17] Neugebauer: Urkatastrophe. S. 42-48.

[18] Juergensen, Matthias: Cannae und das Dogma der Vernichtung. Studienarbeit München 2005. S. 9-11. Siehe hierzu auch eine zu Hindenburg zeitgenössische Studie: Strecker, Karl: Von Hannibal zu Hindenburg. Berlin 1915. S. 9f.

[19] von Hoegen: Held. S. 41.

[20] Dies erkannte als erster der Journalist Wolff, Theodor. In: Berliner Tageblatt Nr. 440 vom 31.08.1914. S. 1. Zuvor wurde in der Tat von einem „Sieg bei Ortelsburg“ berichtet, z.B. in Königsberger Allgemeine Zeitung Nr. 405 vom 30.08.1914. S. 1 oder in Germania Nr. 395 vom 30.08.1914. S. 1.

[21] Am häufigsten wurde Hindenburg vom Berliner Kunstprofessor Hugo Vogel portraitiert. Laut Pyta (Pyta: Hindenburg. S. 65, 121) wurde Hindenburg bis zum Ende der 1920er Jahre von etwa 500 Künstlern portraitiert. Besondere Bekanntschaft erlangte Vogels Doppelportrait von Hindenburg und Ludendorff, auf dem Hindenburg seinem Untergebenen als geistig überlegen dargestellt wird (Hindenburg und Ludendorff am Kartentisch. Gemälde Hugo Vogels. In: von Hoegen: Held. Abb. 3.)

[22] Zu den Malern siehe Pyta: Hindenburg. S. 115, 126-128. Zu den Journalisten von Hoegen: Held. S. 91-93.

[23] z.B. Belger, Erwin: Generalfeldmarschall von Hindenburg. Mühlhausen 1914 oder Lanick, Alfred: Unser Hindenburg. Biografie und Würdigung seiner Charaktereigenschaften. Leipzig 1914 oder Buchhorn, Josef: Hindenburg. Der Führer in unsere Zukunft. Berlin 1920. Schindler, Hermann: Hindenburg-Erzählungen. Dresden 1916. Der erste Hindenburg-Biograf, der mehr zu bieten hatte als Zeitungsinhalt, war von Hindenburg, Bernhard: Paul von Hindenburg. Ein Lebensbild. Berlin 1915.

[24] von Hoegen: Held. S. 82. Auch Neugebauer: Urkatastrophe. S. 6. Pyta: Hindenburg. S. 52f.

[25] von Hoegen: Held. S. 125.

[26] Pyta: Hindenburg. S. 58 sowie von Hoegen: Held. S. 429.

[27] Pyta: Hindenburg. S. 92.

[28] Siehe hierzu symptomatisch die Daily-Telegraph-Affäre: Interview Wilhelms II. mit Edward Wortley. In: London Daily Telegraph vom 28.10.1908. S. 11. Thematisch dazu siehe Pyta: Hindenburg. S. 80-84.

[29] von Hindenburg: Hindenburg. S. 74.

[30] Eine Definition zu Militarismus siehe Neugebauer: Urkatastrophe. S. 6. Dazu auch Pyta: Hindenburg. S. 77.

[31] Pyta: Hindenburg. S. 97f. Zur Gottesfurcht und zum Uradel siehe vor allem von Hindenburg: Hindenburg. S. 9-33, 66.

[32] Kölnische Zeitung Nr. 1025 vom 15.09.1917. S. 1. Siehe hierzu die Karikatur „Unser Herkules“ aus dem „Kriegsalbum der Lustigen Blätter“, Jg. 1915, Bd. 2. Berlin. S. 208. Biograf Döring verglich Hindenburg mit einer festen Eiche. Döring: Vater Hindenburg. Unser Führer im Weltkriege Berlin 1917. S. 17. Pyta: Hindenburg. S. 107.

[33] Diese Eigenschaften wurden von der OHL propagandistisch genutzt. Kriegsanleihe-Plakat aus dem Jahr 1917. Abgedruckt bei von Hoegen: Held. Abb. 10 bzw. Regierungsflugblatt von 1914. bei Pyta: Hindenburg. S. 294.

[34] So die stilisierte Darstellung in Gemälden. Siehe hierzu Pyta: Hindenburg. S. 78, 128, 138. Zur Darstellung in einer Büste: Cauer, Stanislaus, zit. in: Hindenburg und Ludendorff. In: Der Tag Nr. 179 vom 06.04.1916. S. 1f.

[35] Hindenburg. In: Hamburger Fremdenblatt Nr. 213A vom 3. August 1916. S. 1.

[36] Zur diktatorischen Machtausübung sowie dem daraus folgenden, zunächst radikalisierten und dann totalen Krieg, siehe Weber, Thomas: Hitlers Erster Krieg. Der Gefreite Hitler im Weltkrieg. Berlin 2011. S. 241f.

[37] Pyta: Hindenburg. S. 64, 96, 98-105. Eine peinliche Schlappe am 19.10.1914 wird von Hindenburg-Biograf Lanick als geniales Rückzugsmanöver gedeutet: Lanick: Hindenburg. S. 4.

[38] Siehe eine Schultüte und eine Christbaumkugel, als Fotografie abgedruckt in Beaupré, Nicolas: Reader zur Übung Quellen zur Geschichte des Ersten Weltkrieges. Stuttgart 2012. S. 14f. Weitere Beispiele: Vivatbänder, siehe hierzu Didier, Christophe (Hrsg.): 1914 – 1918 Orage de Papier. Paris 2008. S. 207-209. Ein Teller mit dem Kopf Hindenburgs unter http://www.oakleafmilitaria.com /german_porcelain.html (Zugriff: 30.05.2012).

[39] Eine Auswahl solcher wird überspitzt präsentiert im Gedicht „Marke Hindenburg“ in Der Tag Nr. 500 vom 2. Oktober 1917. S. 4. Siehe hierzu auch folgendes Zeugnis eines Zeitgenossen: Zobelitz, Fedor: An Hindenburgs Frühstückstisch. In: Kriegszeitung der 4. Armee, Ausgabe 9/1915. Vom Ausland wurde dieser Kult verspottet: Karikatur Hindenburgitis, or the Prussian House Beautiful. Abgedruckt von Hoegen: Held S. 83.

[40] Vor allem Hindenburg-Biograf Schindler beschwört die Parallelen der beiden Feldherren: Schindler: Erzählungen. S. 58. Erstmaliger Vergleich Hindenburgs mit Bismarck in Hamburger Fremdenblatt Nr. 273B vom 02.10.1915. S. 1. Parallelen in staatsmännischer Betätigung werden in „Offensive der Heimat“. In: Magdeburgische Zeitung (MZ) Nr. 862 vom 18.11.1916. S. 1f betont. Parallelen im Kult um Ehrenstatuen siehe: An Eisernen Hindenburg. In: Neue Preußische Zeitung Nr. 455 vom 07.09.1915. S. 3.

[41] Ahrens, W.: Die Bürde des Ruhms. In: Magdeburgische Zeitung Nr. 342 vom 09.05.1915. S. 10. Als lokale Beispiele siehe auch den Hindenburgbau in 70173 Stuttgart und die Hindenburgstraße in 74613 Öhringen.

Fin de l'extrait de 26 pages

Résumé des informations

Titre
Die Mythisierung von Hindenburg und Pétain im Vergleich
Université
University of Stuttgart  (Historisches Institut, Abteilung für Neuere Geschichte)
Cours
Hauptseminar: Die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg in Frankreich und Deutschland
Note
1,7
Auteur
Année
2012
Pages
26
N° de catalogue
V211049
ISBN (ebook)
9783656391999
ISBN (Livre)
9783656392132
Taille d'un fichier
557 KB
Langue
allemand
Mots clés
WW1, Deutschland, Frankreich, Verdun, Tannenberg, Voie sacrée, Feldherr, General, Weltkrieg, Urkatastrophe, Hitler, Vichy
Citation du texte
Torsten Büchele (Auteur), 2012, Die Mythisierung von Hindenburg und Pétain im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211049

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