Am 14.07.2004 veröffentlichten V. Sloutsky, J. Kaminski und A. Heckler von der Ohio State University unter dem Titel „The advantage of simple symbols for learning and transfer” Ergebnisse ihrer Studie über den Einfluss der Gestaltung von zur Lerninhaltsvermittlung verwendeten Symbolen auf Lernerfolg und anschließend erbrachte Transferleistungen.
In ihrer Untersuchung führten die Autoren mit StudentInnen ihrer Universität drei Experimente durch, um nachzuweisen, dass die Verwendung von nicht zum Lerninhalt passenden Symbolen bei der Vermittlung mathematisch-logischer Lerninhalte sowohl das Erlernen des Inhalts als auch darauf aufbauende Transferleistungen behindert. Als Lerngegenstand wurde die algebraische Struktur der Restklassen bei der Division natürlicher Zahlen durch die Zahl drei mit der Verknüpfung Addition gewählt, der den TeilnehmerInnen des Experiments auf unterschiedlichen Abstraktionsniveaus vermittelt und dessen Verständnis anschließend an ähnlichen Aufgabenstellungen überprüft wurde.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Die Experimente von V. Sloutsky, J. Kaminski und A. Heckler
- 1.1. Beschreibung der drei Experimente
- 1.1.1. Experiment 1
- 1.1.2. Experiment 2
- 1.1.3. Experiment 3
- 1.2 Gesamtergebnis
- 2. Didaktische Literatur zur abstrakten Stoffvermittlung
- 2.1. Norbert Christmann "Einführung in die Mathematik-Didaktik" 1980
- 2.2. Eckart Stampe "Repititorium Fachdidaktik Mathematik" 1984
- 2.3. Friedrich Zech "Grundkurs Mathematikdidaktik"
- 2.4. Harmut Köhler "Mathematik erleben" 1999
- 3. Vergleich der Beispiele aus der Didaktikliteratur mit der Studie von Sloutsky, Kaminski und Heckler
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Studie von Sloutsky, Kaminski und Heckler untersucht den Einfluss der Symbolgestaltung auf Lernerfolg und Transferleistungen beim Erlernen mathematisch-logischer Inhalte. Die Autoren möchten nachweisen, wie die Wahl der Symbole das Verständnis und die Anwendung des Gelernten beeinflusst.
- Einfluss des Abstraktionsgrades von Symbolen auf den Lernerfolg
- Bedeutung der Symbolgestaltung für Transferleistungen
- Vergleich verschiedener Symboltypen (abstrakt vs. konkret)
- Der Zusammenhang zwischen Symbolkomplexität und Lernerfolg
- Implikationen für die didaktische Gestaltung von Lehrmaterialien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Die Experimente von V. Sloutsky, J. Kaminski und A. Heckler: Die Studie untersucht den Einfluss der Symbolgestaltung auf das Lernen mathematisch-logischer Konzepte. Drei Experimente mit Studenten wurden durchgeführt, wobei verschiedene Abstraktionsgrade und Symboltypen (abstrakte Symbole vs. alltägliche Objekte) bei der Vermittlung der algebraischen Struktur von Restklassen verwendet wurden. Die Ergebnisse zeigen einen klaren Vorteil abstrakter Symbole für das Lernen und den Transfer des Wissens. Die Verwendung konkreter, detailreicher Symbole hingegen erschwerte den Lernprozess und die Anwendung des Gelernten in neuen Kontexten. Die unterschiedlichen Präsentationsformen (mathematisch vs. naturwissenschaftlich) wurden ebenfalls berücksichtigt und spielten eine Rolle in den beobachteten Effekten. Der Fokus lag auf der Analyse, wie die symbolische Repräsentation den Lernprozess fördert oder behindert.
2. Didaktische Literatur zur abstrakten Stoffvermittlung: Dieses Kapitel analysiert relevante didaktische Literatur zur Vermittlung abstrakter Inhalte. Es werden verschiedene Ansätze und Methoden aus einschlägigen Werken von Christmann, Stampe, Zech und Köhler diskutiert. Der Abschnitt beleuchtet unterschiedliche Perspektiven auf die Herausforderungen und Möglichkeiten beim Lehren abstrakter Konzepte und stellt einen theoretischen Kontext für die empirischen Befunde der Sloutsky-Studie bereit. Es werden also verschiedene didaktische Ansätze vorgestellt, um den Rahmen für das Verständnis der empirischen Ergebnisse zu liefern.
3. Vergleich der Beispiele aus der Didaktikliteratur mit der Studie von Sloutsky, Kaminski und Heckler: Dieser Kapitelteil vergleicht die Ergebnisse der empirischen Studie von Sloutsky, Kaminski und Heckler mit den theoretischen Überlegungen aus der didaktischen Literatur des vorherigen Kapitels. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet und die Bedeutung der empirischen Befunde im Kontext der bestehenden didaktischen Theorien diskutiert. Die Kapitel dient dazu, die Ergebnisse der Studie in einen breiteren Kontext einzuordnen und ihre Implikationen für die Praxis der Mathematikdidaktik zu beleuchten.
Schlüsselwörter
Lernerfolg, Transferleistung, Symbolgestaltung, Abstraktionsgrad, Mathematikdidaktik, Symboltypen, empirische Studie, Restklassen, algebraische Strukturen.
Häufig gestellte Fragen: Zusammenfassung der Studie von Sloutsky, Kaminski und Heckler
Was ist der Gegenstand der Studie von Sloutsky, Kaminski und Heckler?
Die Studie untersucht den Einfluss der Symbolgestaltung auf den Lernerfolg und den Transfer von Wissen beim Erlernen mathematisch-logischer Inhalte, speziell im Kontext von Restklassen und algebraischen Strukturen. Drei Experimente wurden durchgeführt, um den Effekt verschiedener Abstraktionsgrade und Symboltypen (abstrakt vs. konkret) zu analysieren.
Welche Methoden wurden in der Studie angewendet?
Die Studie verwendet ein experimentelles Design mit drei verschiedenen Experimenten. Studierende wurden in Gruppen eingeteilt, die unterschiedliche Symbolisierungen zur Vermittlung der gleichen mathematischen Konzepte erhielten. Der Lernerfolg und der Transfer des Gelernten wurden anschließend gemessen und verglichen.
Welche Ergebnisse erzielte die Studie?
Die Ergebnisse zeigen einen klaren Vorteil abstrakter Symbole gegenüber konkreten, detailreichen Symbolen in Bezug auf Lernerfolg und Transferleistung. Konkrete Symbole erschwerten den Lernprozess und die Anwendung des Gelernten in neuen Kontexten. Die Art der Präsentationsform (mathematisch vs. naturwissenschaftlich) spielte ebenfalls eine Rolle.
Welche didaktische Literatur wird in der Zusammenfassung berücksichtigt?
Die Zusammenfassung bezieht sich auf Werke von Christmann, Stampe, Zech und Köhler zur Mathematikdidaktik. Diese Literatur liefert einen theoretischen Hintergrund und ermöglicht einen Vergleich mit den empirischen Befunden der Studie.
Wie werden die Ergebnisse der Studie im Kontext der didaktischen Literatur eingeordnet?
Die Zusammenfassung vergleicht die empirischen Ergebnisse von Sloutsky, Kaminski und Heckler mit den theoretischen Überlegungen aus der zitierten didaktischen Literatur. Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden herausgearbeitet, um die Bedeutung der empirischen Befunde im Kontext bestehender didaktischer Theorien zu beleuchten und die Implikationen für die Praxis der Mathematikdidaktik aufzuzeigen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Studie am besten?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Lernerfolg, Transferleistung, Symbolgestaltung, Abstraktionsgrad, Mathematikdidaktik, Symboltypen, empirische Studie, Restklassen, algebraische Strukturen.
Welche zentralen Themen werden in der Studie behandelt?
Zentrale Themen sind der Einfluss des Abstraktionsgrades von Symbolen auf den Lernerfolg, die Bedeutung der Symbolgestaltung für Transferleistungen, der Vergleich verschiedener Symboltypen (abstrakt vs. konkret), der Zusammenhang zwischen Symbolkomplexität und Lernerfolg sowie Implikationen für die didaktische Gestaltung von Lehrmaterialien.
Für wen ist diese Zusammenfassung relevant?
Diese Zusammenfassung ist relevant für Lehrende, Studierende der Mathematikdidaktik und alle, die sich für die optimale Gestaltung von Lehrmaterialien im Bereich Mathematik und die Verbesserung des Lernerfolgs interessieren.
- Arbeit zitieren
- Michael Kulueke (Autor:in), 2008, Die Experimente von V. Sloutsky, J. Kaminski und A. Heckler zum Einfluss von Abstraktionsgrad und Symbolgestaltung auf Lernerfolg und Transferleistungsfähigkeit , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211137