Die Hitlerjugend


Dossier / Travail, 2003

17 Pages, Note: gut


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Kapitel I.: Die Gründung

Kapitel II.: Die Reichsjugendführer

Kapitel III: Die Aufgaben und die Beschäftigungen der Hitlerjugend – die Hitlerjugend genauer betrachtet

Kapitel IV: Die Hitlerjugend im Krieg

Kapitel V: Jugend im Widerstand

Kapitel VI: Mögliche Darstellung des Themas in einer Ausstellung

Schluss

Literaturverzeichnis

Einleitung

Nach der Machtergreifung 1933 sah Hitler die weitere Zukunft des Deutschen Reiches ausschließlich in der Jugend. Damit die ganze Jugend ihm unterstellt sei, wurde die gesamte deutsche Jugend genauso wie auch alle anderen öffentlichen Ämter der Gleichschaltung unterzogen. Alle Jugendorganisationen außer der Hitlerjugend wurden verboten und jedes Weigern des Beitritts in die Hitlerjugend wurde mit Geldstrafen oder sogar mit den Verhaftungen bestraft.

Im ersten Kapitel meiner Arbeit werde ich die Gründung der Hitlerjugend darstellen. Im zweiten Kapitel geht es dann über die Verantwortlichen der Hitlerjugend, die Reichsjugendführer, ihre Aufgaben und ihre Vorstellungen von der Organisation der Hitlerjugend. Im dritten Kapitel wird die Hitlerjugend genauer beschrieben. Ihre Aufgaben, Beschäftigungen, Organisation und Ziele werden konkreter dargestellt. Das vierte Kapitel handelt von der Hitlerjugend im Krieg, wie sich ihre Aufgaben ändern und wie die Jugend auf den Krieg als Soldaten vorbereitet wird. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Jugend im Widerstand. Es geht darum, wie die Jugend sich gegen das nationalsozialistische Regime stellt und welches Schicksal es dann erwartet. Das sechste Kapitel enthält einen Vorschlag zu einer Ausstellungsweise zu dem Thema der Hitlerjugend, in einem dazu geeigneten Raum eines Museums.

Kapitel I.: Die Gründung

Mit der Berufung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933, entstand in Deutschland eine neue politische Lage.[1] Nach wenigen Monaten wurde die demokratische Jugendbewegung der Weimarer Republik zerschlagen.[2] Nach dem Reichstagsbrand wurden alle kommunistischen und sozialdemokratischen Jugendbewegungen verboten. Am 17. Juni 1933 ernannte Adolf Hitler den Reichjugendführer der NSDAP, Baldur von Schirach, zum Jugendführer des Deutschen Reiches. Alle Jugendverbände in Deutschland wurden ihm unterstellt und der Hitlerjugend unterworfen. Durch die Maßnahmen Schirachs gelang es alle Jugendverbände der Hitlerjugend anzuschließen.[3] Auf dem zweiten Reichsparteitag der NSDAP in Weimar wurde vom 3. zum 4. Juli als Jugendorganisation der NSDAP die Hitlerjugend gegründet. Ihre Aufgabe war es: Einsatz der deutschen Jugend für die Ideale der Partei. „Die Hitlerjugend legt besonderen Wert auf militärischen Geist und ihr Ausbildungsprogramm, betont die Wichtigkeit der Wiedergewinnung der Kolonien, die Notwendigkeit, Lebensraum zu gewinnen, und die edle Bestimmung der deutschen Jugend, für Hitler zu sterben.“[4] Am 20. Juli 1933 gelang es Hitler ein Reichskonkordat mit der katholischen Kirche abzuschließen. Dieses Konkordat ermöglichte den katholischen Jugendverbänden ein längeres Bestehen als allen anderen Jugendorganisationen.[5] Im Dezember 1933 wird verkündet, dass der Reichsbischof Müller und der Reichsjugendführer Schirach sich geeinigt haben das Jugendwerk mit der Hitlerjugend zu vereinen. Die evangelischen Verbände waren tief betroffen, da sie niemand vorher gefragt hatte. Es wurde ein Vertrag abgeschlossen in dem steht, dass das Evangelische Jugendwerk sich zu einheitlichen staatspolitischen Erziehung der deutschen Jugend durch den nationalsozialistischen Staat anerkennt und dass die Hitlerjugend als Träger der Staatsidee ist. Die Jugendlichen des Evangelischen Jugendwerks unter 18 Jahren werden in die Hitlerjugend und ihre Untergliederung eingegliedert. Wer nicht Mitglied der Hitlerjugend wird, kann fürderhin innerhalb dieser Altersstufen nicht Mitglied des Evangelischen Jugendwerks sein. Geländesportliche (einschließlich turnerische und sportliche) und staatpolitische Erziehung wird bis zum 18. Lebensjahr nur in der Hitlerjugend getätigt. Die gesamten Mitglieder des Evangelischen Jugendwerkes tragen entsprechend ihrer Zugehörigkeit zur Hitlerjugend den Dienstanzug der HJ. An zwei Nachmittagen in der Woche und an zwei Sonntagen im Monat bleibt dem Evangelischen Jugendwerk die volle Freiheit seiner Betätigung in erzieherischer und kirchlicher Hinsicht.[6]

Am 1. Dezember 1936 wurde von Adolf Hitler das „Gesetz über die Hitlerjugend“ erlassen, in dem es hieß: „Die gesamte deutsche Jugend ist außer in Elternhaus und Schule in der Hitlerjugend körperlich, geistig und sittlich im Geiste des Nationalsozialismus zum Dienst am Volk und zur Volksgemeinschaft zu erziehen.“ Auf Grund verschiedener Werbeaktionen und des zunehmenden Zwangs nahm die Zahl der Mitglieder in der Hitlerjugend zu.[7] Zum Vergleich dienen folgende Angaben: Die Zahl der HJ-Mitglieder von 10 bis 14 Jahre betrug Ende 1932 4.134.000, Anfang 1939 waren es schon 4.275.000, die Zahl der jugendlichen Mitglieder von 14 bis18 Jahre war Ende 1932 3.450.000, Anfang 1939 waren es 4.595.000.Daraus geht hervor, dass Anfang 1939 98,1% der Jugendliche Mitglieder in der Hitlerjugend waren.[8]

Nachdem 1933 es erlaubt wurde den 10 bis 14 jährigen der Hitlerjugend beizutreten und die Deutschlandjugend und die Hitlerjugend vereint wurden, war es an der Zeit die Hitlerjugend neu zu organisieren.[9]

Im Juli 1939 bekam die Reichsjugendführung der NSDAP eine feste Organisationsstruktur. An ihrer Spitze stand der Reichjugendführer der NSDAP und Jugendführer des Deutschen Reiches Baldur von Schirach. Ihn untergliedert war Stabführer Hartmann Lauterbach. Er überwachte alle Stellen außerhalb der Ämter, die sich mit der Leibeserziehung, Schulfragen, Streifendienst, Gerichtsbarkeit und anderen Tätigkeiten beschäftigten. Demnach folgten die Ämter für Gesundheitsführung, Presse und Propaganda, Kultur, Ausland usw.[10]

Kapitel II.: Die Reichsjugendführer

I. Baldur von Schirach

Mit 24 Jahren übernahm Baldur von Schirach das Amt des Reichsjugendführers der NSDAP.[11]

Am 9. Mai 1907 wird Schirach in Berlin geboren. Sein Vater ist Rittmeister, seine Mutter ist Amerikanerin (dadurch verfügt Schirach über gute Englisch Kenntnisse). Im März 1925 lernt Schirach Hitler kennen und ist so von ihm fasziniert, dass er sich in die NSDAP einschreiben lässt. Hitler überredet Schrach zum Studium in München, wo Schirach dann auch Germanistik und Kunstgeschichte studiert. Ende 1929 wird Schirach Führer des „NS-Studentenbundes“.[12]

Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges, Ende 1939 wird Schirach zum Soldaten. Er bekommt eine Sonderschulung und ist schon nach sechs Monaten Leutnant. Am 7. August 1940 wird Schirach vom Hitler zum Reichsstadtleiter und Gauleiter in Wien ernannt. An seine Stelle tritt Artur Axmann. Als er sich dann für die Ostvölker und die Juden einsetzt, wird er zum toten Mann erklärt. Er flüchtet verkleidet und unter falschem Namen aus Wien. 1946 wird Schirach vor dem Nürnberger Gerichtshof zu 20 Jahren Haft verurteilt,[13] nachdem er sich 1945 der amerikanischen Armee ergab.[14] Im Gericht sagt er über Hitler aus: „Dieser Mann war ein millionenfacher Mörder. Ich habe an diesen Mann geglaubt. Das ist meine Schuld. Ich trug für diese Jugend die Verantwortung- ich trage auch allein die Schuld. Diese Jugend ist schuldlos.“[15] 1966 wird Schirach entlassen.[16] Im August 1974 stirbt Schirach an Herzversagen in Kröv an der Mosel.

II. Artur Axmann

Artur Axmann wurde 1913 geboren, vor 1940 war er Leiter des Sozialamtes der Reichjugendführung. Als er 1940 die Stelle Schirachs besetzt, will er die Hitlerjugend neu organisieren. Er will endlich die „Arbeitsgebiete“ der Hitlerjugend genau nach Jahrgängen gliedern, „um die dienstlichen Anforderungen an die körperliche und geistige Entwicklung der Jungen anzupassen.“ Die zehn bis elf jährigen Pimpfe sollen zunächst nur die Umgebung ihres Heimatortes kennen lernen, die zwölf jährigen nehmen zum ersten Mal an einem Lager teil, wenn die Jungen älter sind, dann gehen sie auf große Fahrt, sogar ins Ausland, um ihr Weltblick zu erweitern. Auch der Sport wird gegliedert. Die Jugendlichen beginnen mit spielerischen Übungen und enden mit Leistungssport oder vormilitärischer Ausbildung.[17]

Laut Axmann soll die Ausbildung an der Akademie für Jugendführung so gehalten werden, „dass der Jugendlicher in der Praxis des Alltags stets in der Lage ist, einen Heimabend für zehnjährige nicht weniger wirkungsvoll zu gestalten als die Leibesübungen der 18 jährigen.“[18]

Im Sommer wird wieder öffentliches Singen auf den Plätzen, in Dörfern und Städten veranstaltet. Die Spielmanns-, Fanfaren- und Musikzüge werden im Freien, bei den Versammlungen der Jugend und in den Jugendfilmstunden eingesetzt. Auch auf den Elternabenden, in den Lazaretten und Betrieben wird die Hitlerjugend wie bisher singen und spielen, um ihre Fröhlichkeit in das ganze Volk hineinzutragen. In den Sommermonaten werden auch weiterhin Fahrten und Lager durchgeführt, es dürfen jedoch nur Kurzfahrten und 14 tätige Zeltlager mit einer Höchstteilnehmerziffer von 100 Jungen sein. Zur Durchführung der Fahrten und Lager darf die Eisenbahn nicht benutzt werden. Die Fahrten und die Anmarsch- und Rückwege werden mit dem Fahrrad zurückgelegt. Dass die Jugendlichen ihre Ferien mit den Eltern verbringen ist nicht vorgesehen.[19]

Da die Spielzugindustrie zum größten Teil eingestellt worden war, sollen sich jetzt Hitlerjungen und der Bund deutscher Mädel daran machen, in Bastel- und Werknachmittagen Holzpferdchen, kleine Wagen, Holzpuppen und Figuren für die Kleinen herzustellen.

Die verwundeten in den Lazaretten sollen durch die Jugend aufgemuntert werden und besonders müssen noch Woll- und Wintersachen gesammelt werden. Bei der Post, Straßenbahn und auf dem Feld werden Arbeiter gebraucht, so werden dort Jugendliche verstärkt eingesetzt.[20] Nach diesen Vorstellungen organisierte Axmann, nach seinem Eintritt die Hitlerjugend.

Kapitel III: Die Aufgaben und die Beschäftigungen der Hitlerjugend – die Hitlerjugend genauer betrachtet

Hitlers Ziel seit der Machtergreifung1933 war die totale Einbindung der Jugend in den Staat, ihre Loslösung aus der Familie und Religionsgemeinschaft. Mit Hilfe der deutschen Jugend wollte Hitler aus Mitteleuropa, Westrussland, der Ukraine und dem Kaukasus ein gigantisches tausendjähriges Reich zusammenmeißeln. In seiner Sprache hieß das so: „Meine Pädagogik ist hart. Das Schwache muss weggehämmert werden. Stark du schön will ich meine Jugend, herrisch und unerschrocken. Das freie, herrliche Raubtier muss aus ihren Augen blitzen.“ Und: „Unsere Rettung wird das Kind sein.“ „Der deutsche Junge muss schlank und rank sein, flink wie ein Windhund, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl. Er muss lernen, Entbehrungen auf sich zu nehmen, Tadel und Unrecht zu ertragen, zuverlässig, verschwiegen, anständig und treu zu sein…“ Für die Mädchen galt: „Das Ziel der weiblichen Erziehung hat unverrückbar die kommende deutsche Mutter zu sein.“[21] 1933 formulierte Hitler sein Programm für die deutsche Jugend: „Wenn diese Knaben mit 10 Jahren in unsere Organisation hineinkommen und dort eine frische Luft fühlen, dann kommen sie vier Jahre später vom Jungvolk in die Hitlerjugend. Dort behalten wir sie wieder vier Jahre. Und dann geben wir sie erst recht nicht zurück in die Hände unserer alten Klassen- und Standeserzeuger, sondern dann nehmen wir sie sofort in die Partei, in die Arbeitsfront, in die SA oder in die SS, in das NSKK usw. auf. Und wenn sie dort zwei Jahre waren, kommen sie in den Reicharbeitsdienst und werden dort wieder 6-12 Monate geschliffen, alles mit einem Symbol beim Arbeitsdienst: unter dem deutschen Spaten. Dann übernimmt sie die Wehrmacht zur Behandlung auf zwei Jahre. Und wenn sie von da zurückkehren, dann nehmen wir sie sofort wieder in die SA, SS auf.“[22]

[...]


[1] Karl Heinz Jahnke, Michael Buddrus, Deutsche Jugend 1933-1945, Eine Dokumentation, Hamburg 1989, S. 30.

[2] Ebenda, S. 13.

[3] Ebenda, S. 14.

[4] Jugend im Dritten Reich, Hrsg. Hermann Glaser und Axel Silenius, Frankfurt am Main 1975, S.120.

[5] Ebenda, S. 121.

[6] Karl-Heinz Huber, Jugend unterm Hackenkreuz, Berlin, Frankfurt am Main, Wien 1982,S. 101f.

[7] Karl-Heinz Jahnke, Michael Buddus, Deutsche Jugend 1933-1945, Eine Dokumentation, Hamburg 1989, S.22.

[8] Ebenda, S. 15.

[9] Karl-Heinz Huber, Jugend unterm Hackenkreuz, Berlin, Frankfurt am Main, Wien 1982.

[10] Ebenda, S. 17.

[11] Karl-Heinz Huber, Jugend unterm Hackenkreuz, Berlin, Frankfurt am Main, Wien 1975, S.33.

[12] Ebenda, S.34f.

[13] Ebenda, S. 37.

[14] Ebenda, S. 41.

[15] Ebenda, S. 37.

[16] Ebenda, S 40.

[17] Karl- Heinz Huber, Jugend unterm Hackenkreuz, Berlin, Frankfurt am Main, Wien 1982, S. 250.

[18] Ebenda, S. 251.

[19] Ebenda, S 253.

[20] Ebenda, S. 255f.

[21] Claus Larass, Der Zug der Kinder, KLV- Die Evakuierung 5 Millionen deutscher Kinder im Zweiten Weltkrieg, München 1983, S. 55.

[22] Ebenda, S. 57.

Fin de l'extrait de 17 pages

Résumé des informations

Titre
Die Hitlerjugend
Université
University of Cologne  (EZW)
Cours
Widerstehen im Dritten Reich
Note
gut
Auteur
Année
2003
Pages
17
N° de catalogue
V21126
ISBN (ebook)
9783638248174
Taille d'un fichier
453 KB
Langue
allemand
Mots clés
Hitlerjugend, Widerstehen, Dritten, Reich
Citation du texte
Elena Kühltau (Auteur), 2003, Die Hitlerjugend, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21126

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