Nach der Fußball Weltmeisterschaft 2006 sind die Flaggen in den national Farben, schwarz-rot-gelb, nicht mehr weg zu denken. Ob die Grillschürze oder als Autoverkleidung, es ist eine Renaissance des Patriotismus. Keiner muss sich mehr schämen für seine Geschichte. Den Werbefilm des Bundes, dass ich und du Deutschland sind, kennt mittlerweile jeder und Wir können alles erreichen, wenn wir nur wollen. Auch deutschsprachige Rock-und-Popbands wie „Mia“ und „Wir sind Helden“ besingen derartige Gefühle. Lasst uns gemeinsam als Europa fühlen und schaffen, so die Bundeskanzlerin. Wahlplakate „für ein starkes Deutschland“ und ein bunt hinterlegtes „“WIR“ in Europa“ treffen den Geschmack der Wähler, oder kann der aufgeklärte Demokrat doch nicht frei wählen und verkennt die Propaganda?
In meiner Bachelor Arbeit möchte ich mich mit dem Konstrukt Nationalstaat im speziellen an Hand der Deutschen auseinandersetzen. Mit der Theorie von Peter L. Berger und Thomas Luckmann soll das Konstrukt „ die Deutschen“ untersucht werden.Dazu soll in dieser Arbeit das große Abstrakt „Deutschland“ aufgeschlüsselt werden. Es soll nachgewiesen werden, dass es sozial konstruiert, jedoch mit besonderen Augenmerk auf die Legitimationsebene, d.h. wer oder was legitimiert solch ein Staatengebilde, wieso bzw. welche positiven und negativen Bedingungen gibt es dafür. Im Zusammenhang damit wird auf die Identifikationsbildung vom Individuum und Gesellschaft eingegangen. Es gibt allerhand Instrumente und geschaffene Institutionen die zur Stabilisierung solcher Konstrukte wie zum Beispiel „unseren Nationalstaat“ dienen. Induktiv soll dieser Mechanismus aufgezeigt und kritisch hinterfragt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemaufriẞ
- 1.2 Erkenntnisinteresse
- 1.3 Vorgehensweise
- 1.4 Definitionen
- 2. Einführung in die Legitimierung nach Berger und Luckmann
- 3. Rechfertigungsebenen zu „den Deutschen“
- 3.1 Die vortheoretische Legitimierungsebene
- 3.2 Die Legitimierungsebene der theoretischen Postulate
- 3.3 Legitimationstheorien und Expertenwissen
- 3.4 Symbolische Sinnwelten
- 3.4.1 Integrationsaufgaben von symbolischen Sinnwelten
- 3.4.2 Theoretische Konstruktion als Stütze symbolischer Sinnwelten
- 3.4.3 Gesellschaftliche Organisation als Stütze für Sinnwelten
- 4. Fazit oder Zusammenfassung und kritische Reflexion
- 5. Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Konstruktion der „Deutschen“ und untersucht, wie dieses Konstrukt durch den Prozess der Legitimation gesellschaftlich verfestigt und gerechtfertigt wird. Die Arbeit greift dabei auf die Theorie von Peter L. Berger und Thomas Luckmann zurück, die in ihrem Werk „Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit“ den Prozess der Institutionalisierung und Legitimierung analysieren.
- Die gesellschaftliche Konstruktion der „Deutschen“ und die Rolle der Legitimation
- Die verschiedenen Ebenen der Rechtfertigung des Konstrukts „die Deutschen“
- Der Einfluss von symbolischen Sinnwelten auf die Legitimation von Nationalität
- Die Integrationsaufgaben von symbolischen Sinnwelten und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft
- Die Stützen von symbolischen Sinnwelten: theoretische Konstruktion und gesellschaftliche Organisation
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt das Problemfeld der Bachelorarbeit vor und erläutert das Erkenntnisinteresse. Es wird zudem die Forschungsfrage formuliert und die Vorgehensweise der Arbeit beschrieben. Das Zitat von Albert Einstein verdeutlicht die konstruierte Natur von Nationalität und die Abgrenzung zwischen „Wir“ und „dem Anderen“.
- Kapitel 2: Einführung in die Legitimierung nach Berger und Luckmann: Dieses Kapitel bietet eine Einführung in die Theorie von Peter L. Berger und Thomas Luckmann, die die Legitimation als einen zentralen Prozess der gesellschaftlichen Konstruktion von Wirklichkeit betrachten.
- Kapitel 3: Rechfertigungsebenen zu „den Deutschen“: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Ebenen der Legitimation des Konstrukts „die Deutschen“. Es werden die vortheoretische Legitimierung, die Legitimierungsebene der theoretischen Postulate, Legitimationstheorien und Expertenwissen sowie symbolische Sinnwelten untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die zentralen Themen der gesellschaftlichen Konstruktion von Wirklichkeit, der Legitimation von Institutionen, symbolischen Sinnwelten, der Integration von Gesellschaften und der Identifikationsbildung von Individuen mit einer Nation. Die Arbeit untersucht, wie „die Deutschen“ als ein sozial konstruiertes Konstrukt durch den Prozess der Legitimation gesellschaftlich verfestigt und gerechtfertigt werden.
- Citation du texte
- Verena Zucker (Auteur), 2011, Die Konstruktion der "Deutschen" nach Peter L. Berger und Thomas Luckmann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211311