Ein Kind? Nun ja, vielleicht ist es ja von höherer Bedeutung nicht mit dem
Erwachsensein zu beginnen, sondern mit der Kindheit? Jeder von uns Menschen ist,
wird oder war es – ein Kind. Ein Kind mit Bewußtsein, mit einer eigenen Vorstellung,
mit Ansichten und Meinungen und mit vielem, vielem mehr. Und wir alle, oder ich will
lieber sagen fast alle, da ich diese Annahme hier nicht generalisieren möchte, haben uns, sofern wir unsere Kindheit als abgeschlossen betrachten, eigentlich nichts
sehnlicher gewünscht, als so schnell wie nur irgendwie möglich ‚groß‘ zu werden.
Doch kann uns das denn wirklich gelingen, daß wir zu einem bestimmten Zeitpunkt
sagen können: ‚Nun bin ich erwachsen!‘, oder: ‚Nun bin ich kein Kind mehr!‘?
Ein Kind als eigenständige Person und ein Kind in einer eigenständigen Welt. Und
diese Welt als eine eigene Welt mit einem Sichtbild namens Ich, um das zu sein, was
man ist, ein Kind.
Oder noch anders! Wir Leben einen Film und dieser Film ist für alle Hauptdarsteller in
seiner Gesamtheit nicht vollständig wahrnehmbar, aber das geht ja auch gar nicht bei
ca. 6 Milliarden Hauptdarstellern. Der Hauptdarsteller ist oder besser sollte man sein
ganzes Leben lang sein, nur man muß ja einmal irgendwann bewußt mit den
‚Dreharbeiten‘ anfangen. Und die Antwort auf die hier gerade eben nicht gestellte
Frage lautet: Die Kindheit!. Alle unsere Ursprünge welche sich ausschließlich auf uns
als Person oder Mensch in diesem Leben beziehen, was davor war bzw. danach
kommt interessiert zwar, sollte hier jedoch außen vorgehalten werden, fangen in
unseren eigenen Kindheit an. Doch um unsere hier wichtigen Ursprünge betrachten
zu wollen, reicht es, uns unser erwachsenes Kindheitsphänomen ab der III. Phase,
der „Phase des Spielalters“ [Abb. I: Entwicklungsmodell der Identität nach Erikson
(1956, S. 150 f.)] zu betrachten.
„Haben sie gern gespielt?“
„Man war mit weniger zufrieden?“
„Heute, ja heute...?“
Doch ich glaube, daß viele von uns früher so waren, wie ihre Kinder heute sind und
unsere Eltern waren so wie wir jetzt. Ich kann mich da natürlich auch täuschen, aber
was würde dagegen sprechen? Kinder entdecken ihre Welt auf ganz eigene Weise,
gewiß mit ein paar Richtlinien, welche sich verständlicher Weise im Laufe der Zeit
verändern mögen. Und eigentlich macht doch alles Spaß, was eigentlich verboten ist.
Und was wir als unvernünftig bezeichnen. Warum können wir Erwachsene in den
meisten Lebenslagen nicht auch mal so sein? [...]
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Einleitung
- Die Welt des HARTMUT
- Der HARTMUT, eine postmoderne Comicfigur
- Sprache und Satzbau
- Induktion
- Struktur und Symbole
- Der HARTMUT, ein kleiner Junge
- Die Bedeutung der Frage: ‘Wer bist du?’
- Manipulation und Klevernis
- Das Leserklientel
- Comic als Kunstwerk
- Farbe
- Comic als Kunstform
- Der HARTMUT und die Frage nach dem Erwachsensein
- Der HARTMUT – Ein Stück kindlicher Philosophie?
- Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Der Aufsatz analysiert die Comicfigur HARTMUT und untersucht, inwiefern der HARTMUT mit seiner kindlichen Perspektive und Art der Kommunikation eine "kindliche Philosophie der Welt" darstellt.
- Kindliche Philosophie der Welt
- Kommunikation im Comic
- Induktion und Fantasie
- Das Verhältnis von Comic und Realität
- Die Frage nach dem Erwachsensein
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt die Grundfrage des Aufsatzes: Wann ist man kein Kind mehr? Der erste Abschnitt beschreibt den HARTMUT als postmoderne Comicfigur mit einem kindlichen Zeichenstil und Sprache. Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Induktion als spezifisches Merkmal des Comics. Im dritten Abschnitt werden die Struktur und die Symbole des Comics analysiert. Der vierte Teil beleuchtet, wie der HARTMUT die Welt aus der Perspektive eines Kindes betrachtet. Der fünfte Abschnitt untersucht die Bedeutung der philosophischen Frage "Wer bist du?". Der sechste Teil thematisiert Manipulation und Klevernis im Comic. Im siebten Abschnitt wird das Leserklientel des HARTMUT untersucht. Der achte Teil diskutiert die Bedeutung des Comics als Kunstwerk. Der neunte Abschnitt analysiert die Rolle der Farbe im Comic. Der zehnte Abschnitt befasst sich mit dem Comic als Kunstform. Der elfte Abschnitt zeigt, wie der HARTMUT die Frage nach dem Erwachsensein beleuchtet. Der zwölfte Abschnitt fasst die "kindliche Philosophie" des HARTMUT zusammen.
Schlüsselwörter (Keywords)
Der Aufsatz thematisiert wichtige Begriffe wie kindliche Philosophie, Kommunikation, Induktion, Fantasie, Comic, Realität, Kunst, Erwachsensein, HARTMUT, HAGGI.
- Citar trabajo
- Oliver Hoyer (Autor), 2003, Eine kindliche Philosophie der Welt auf der Basis des Alterns oder "DER HARTMUT ERKLERT EUCH DI WELT", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21152