Geld spielt in der heutigen Gesellschaft eine große Rolle, ganz nach dem Motto „Geld regiert die Welt“. Aber auch schon lange vor unserer Zeit bedeutete Reichtum Ansehen und Freiheit. Wer Geld hatte konnte sich leisten was er will, hatte seine Leibeigenen und konnte reisen. Geld begegnet uns auch im Fortunatus in vielerlei Hinsicht.
Schon zu Beginn verweist der anonyme Autor auf die finanzielle Lage der Familie. Fortunatus Vater Theodorus verschwendete am Königshof seinen gesamten Reichtum. Da Fortunatus´ Vater verarmt ist, möchte Fortunatus ihm nicht weiter zur Last fallen. Er beschließt zu reisen und zu dienen um sich seinen Lebensunterhalt zu sichern.
O aller liebster Vater laß von deinem trauren und sorg gantz nichts für mich / Ich byn jung / starck und gesund / ich will gan in frembde land unnd dienen. Es ist noch vil glüks in dieser welt / ich hoffen zu got mir wird sein auch ain teil
Er hofft einen Teil des Glücks der Welt zu erlangen. Dieser wird ihm später tatsächlich durch das Geldsäckel zuteil. Mit dem unendlichen Vorrat an Geld, den er aus dem Geldsäckel beziehen kann tritt Fortunatus seine Reisen an. All die Abenteuer die er erlebt und die Erfahrungen, die er machen darf verdankt er zum großen Teil seinem Geldsäckel, denn ohne Geld wären diese Reisen ihm niemals möglich gewesen.
Auch seine spätere Frau Cassandra kann er nur für sich gewinnen, da er durch seinen Reichtum Ansehen erlangt. Fortunatus macht sich seinen Reichtum weitgehend zu Nutzen, er kennt die Grenzen von Geld und bleibt demütig. Sein Sohn Andolosia dagegen, bringt sich durch das Geldsäckel oft in prekäre Situationen. Schließlich müssen er und sein Bruder auch sterben, weil sie das Geldsäckel besaßen, denn so haben sie den Neid und Hass ihrer Henker auf sich gezogen. Hat die unausschöpfbare Geldquelle der Familie ihnen nun ein besseres Leben beschert oder sie eindeutig zum Scheitern verurteilt?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geld im 15.Jahrhundert
- Allgemein
- Geld und soziale Schicht
- Nachteile von Geld
- Das Geldsäckel
- Fortunatus und das Geldsäckel
- Die Übergabe seiner Schätze von Fortunatus an seine Söhne
- Andolosia und das Geldsäckel
- Die Unterschiede zwischen Fortunatus und Andolosia im Umgang mit Geld und Mitmenschen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Rolle des Geldes im 15. Jahrhundert, anhand des Beispiels der Figur Fortunatus aus der gleichnamigen mittelalterlichen Erzählung. Der Text untersucht, wie Geld zu Reichtum und Ansehen verhalf, aber auch zu Neid und Missgunst führte.
- Die Bedeutung von Geld im Mittelalter
- Der Einfluss von Geld auf die soziale Schicht
- Die Gefahren von Reichtum und Macht
- Die Rolle des Geldsäckels als Quelle von Glück und Unglück
- Die moralischen und sozialen Folgen des Besitzes von Reichtümern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Zusammenhang zwischen Geld und Reichtum im 15. Jahrhundert dar und führt die Figur Fortunatus ein, dessen Lebensgeschichte im Mittelpunkt der Arbeit steht. Das zweite Kapitel analysiert die Bedeutung von Geld im Mittelalter und erläutert die Herausforderungen, die der Tauschhandel mit sich brachte.
Das dritte Kapitel konzentriert sich auf das Geldsäckel, das Fortunatus in Besitz nimmt. Es beschreibt die Rolle des Geldsäckels bei Fortunatus’ Reisen und seinem sozialen Aufstieg. Schließlich wird der Unterschied zwischen Fortunatus und seinem Sohn Andolosia im Umgang mit Reichtümern herausgestellt.
Schlüsselwörter
Mittelalter, Geld, Reichtum, Fortunatus, Geldsäckel, soziale Schicht, Neid, Missgunst, Tauschhandel, Moral, Ethik, Geschichte der deutschen Literatur.
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- Tamara Mödersheim (Author), 2011, Die Rolle des Geldes im Volksmärchen "Fortunatus", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211623