Dieses pragmatische Sprachwandelphänomen ist Grundlage dieser Arbeit. Dabei spielt die Höflichkeit eine entscheidende Rolle. Zunächst wird der Terminus face, der von BROWN und LEVINSON (1987) umfangreich analysiert wurde, vorgestellt und sein Zusammenhang zur Höflichkeit erläutert. Anschließend werden die Anredebestimmen-den Variablen nach BESCH (2003a) untersucht. Diese Konzepte bilden die Ausgangs-sachlage der/dieser Anredeforschung. Anschließend folgt die Untersuchung des sprach-historischen Wandels der Anredepronomina, welcher anhand seiner einzelnen Perioden durchlaufen wird. Die Diachronie, also die zeitgeschichtliche Entwicklung der Sprache, lässt sich dabei in unterschiedliche Systeme bzw. Zeitepochen gliedern. Ziel dieser
Arbeit ist es herauszustellen, welche speziellen Faktoren für die Veränderungen der Anredekonventionen verantwortlich sind und wie diese im gesellschaftlichen Kontext zum Ausdruck gebracht werden bzw. welche Verbindung zur Höflichkeit besteht. Dabei wird abschließend das Konzept einer grammatischen Kategorie Respekt im Deutschen nach Horst SIMON (2003) in das Blickfeld der Untersuchung gestellt. Kann die moderne du-Sie-/sie-Sie-Opposition als grammatisches Phänomen bezeichnet werden?
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Zwei Ausgangsmodelle der Anredeforschung
2.1 Das Face -Modell nach BROWN/LEVINSON (1978)
2.2 Anredebestimmende Variablen nach BESCH (2003)
3. Die Diachronie der Anrede im Deutschen
3.1 Stufe I: Das Germanische
3.2 Stufe II: Vom Althochdeutschen zum Mittelhochdeutschen
3.3 Stufe III: Das 17. Jahrhundert
3.4 Stufe IV: Das 18. Jahrhundert
3.5 Stufe V: Das frühe 19. Jahrhundert
3.6 Stufe VI: Das Standarddeutsche/Neuhochdeutsche
3.7 Fazit der Diachronie
4. Eine grammatische Kategorie Respekt nach SIMON (2003)
Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Sander Kebnier (Author), 2013, Die Diachronie der Anredepronomina im Deutschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211710