In meiner Seminararbeit werde ich mich mit dem bekennenden Humanisten Stefan Zweig beschäftigen und mir die Hitlerdarstellung in seinen Werken näher ansehen. Einst einer der erfolgreichsten Autoren Österreichs, ist er heute tragischerweise nicht mehr allen Leuten ein Begriff und auch aus diesem Grund möchte ich eine Arbeit zu diesem großartigen österreichischen Autor schreiben, da es in den letzten Jahren doch ziemlich ruhig um Stefan Zweig geworden ist.
Zuerst werde ich versuchen den Humanismus in Zweigschem Sinn näher zu beleuchten, da sich Stefan Zweig klar als Pazifist und etwas später auch deutlich als Anti-Nationalsozialist deklariert hat. Dies ist ein wesentlicher Gesichtspunkt, da auch die Protagonisten seiner Bücher, die ich besprechen werde, Humanisten sind und einige Ähnlichkeiten im Denkmuster mit Stefan Zweig aufweisen. Er war ein Verfechter der Idee von Toleranz und Freiheit, die er in seiner Zeit nicht finden konnte. Dieses „Erasmische Bewusstsein“ ist ein elementarer Teil seines Wirkens und Schaffens, ohne dessen Kenntnis eine nähere Beschäftigung mit diesem Autor nur sehr schwer möglich ist.
Ein weiterer Punkt meiner Arbeit ist Stefan Zweigs Selbstdarstellung in seinen Werken, da einige Figuren doch deutliche Parallelen mit ihrem Autor aufweisen. Es ist interessant, dass sich Stefan Zweig stets nur mit den Figuren identifiziert, die am Ende doch besiegt werden, wohl ein deutliches Zeichen, das auf seinen späteren Selbstmord hinweist. Mit seinen Figuren definiert er sich als entschiedener Gegner von Diktatur und Gewalt und schafft mit seinen Werken ein Manifest des Friedens und der Toleranz.
Anschließend gehe ich auf meinen Kernpunkt dieser Arbeit, nämlich die Hitlerdarstellung in Zweigs „Schachnovelle“, „Castellio gegen Calvin“ und „Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam“ näher ein, da die Hinweise in diesen Werken mehr als eindeutig sind. Speziell werde ich mich näher mit der Lutherdarstellung von Stefan Zweig auseinandersetzen, da diese Darstellung die Literatur am meisten beschäftigt und auch die größte Kritik an Zweigs Schaffen hervorgerufen hat. Weiters werde ich auch darauf eingehen, dass Luther von einigen nationalsozialistischen Autoren für ihre Zwecke missbraucht wurde und somit prädestiniert war für Stefans Zweig Ideologiekritik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zweigs Humanismus und „Erasmisches Bewusstsein“
- Zweig im Kampf gegen Hitler
- Zweigs verschlüsselte Kritik an Hitler
- Kritische Stimmen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht Stefan Zweigs Darstellung Hitlers in seinen Werken und beleuchtet seinen Humanismus im Kontext des Nationalsozialismus. Die Arbeit analysiert Zweigs "Erasmisches Bewusstsein" und dessen Bedeutung für seine Kritik am Faschismus. Sie untersucht die Parallelen zwischen Zweigs Figuren und seiner eigenen Lebenshaltung sowie den Widerstand gegen seine Interpretationen nach 1945.
- Stefan Zweigs Humanismus und "Erasmisches Bewusstsein"
- Zweigs verschlüsselte Kritik an Hitler in seinen Werken
- Parallelen zwischen Zweigs Figuren und seiner eigenen Selbstdarstellung
- Die Rezeption von Zweigs Hitler-Kritik und der Widerstand danach
- Die Schwächen des Humanismus im Angesicht des Faschismus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Seminararbeit ein und beschreibt den Fokus auf Stefan Zweigs Darstellung Hitlers in seinen Werken. Sie skizziert Zweigs Humanismus und Pazifismus als zentrale Aspekte, die im weiteren Verlauf detailliert untersucht werden. Die Einleitung hebt die Bedeutung des "Erasmischen Bewusstseins" für das Verständnis von Zweigs Werk hervor und kündigt die Analyse von Parallelen zwischen Zweigs Figuren und seiner eigenen Selbstdarstellung an. Sie erwähnt auch die kritische Rezeption von Zweigs Werk und die Auseinandersetzung mit der Luther-Darstellung als einen Schwerpunkt der Arbeit.
Zweigs Humanismus und „Erasmisches Bewusstsein“: Dieses Kapitel definiert Zweigs Humanismus und das damit verbundene "Erasmische Bewusstsein". Es beleuchtet die Schwächen des Humanismus in Zweigs Augen – seine mangelnde praktische Wirksamkeit – und zeigt, wie Zweig versucht, dieses "Erasmische" mit der jüdischen Lage zu verbinden, um eine Lösung für die Problematik zu finden. Der Text analysiert Zweigs Werk "Triumph und Tragik", um zu untersuchen, wie Zweig die Aussagekraft des Humanismus in Zeiten des Faschismus erprobt. Es wird betont, dass das "Erasmische" für Zweig das Vermittelnde, Kosmopolitische und die Bejahung des Wurzellosen bedeutet, zugleich aber auch eine Ideologiekritik darstellt, die den Humanismus als erste neuzeitliche Ideologie erkennt, die sich von den Bedürfnissen der Menschheit entfernt hat. Die Utopie des Erasmus wird als Abgrenzung zu traditionellen Ideologien dargestellt.
Schlüsselwörter
Stefan Zweig, Humanismus, Erasmisches Bewusstsein, Hitler-Darstellung, Nationalsozialismus, Pazifismus, Ideologiekritik, Selbstdarstellung, „Schachnovelle“, „Castellio gegen Calvin“, „Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam“, Luther-Darstellung, Rezeption, Kritik.
Häufig gestellte Fragen zu der Seminararbeit über Stefan Zweigs Darstellung Hitlers
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht Stefan Zweigs Darstellung Hitlers in seinen Werken und analysiert seinen Humanismus im Kontext des Nationalsozialismus. Ein besonderer Fokus liegt auf Zweigs "Erasmischem Bewusstsein" und dessen Bedeutung für seine Kritik am Faschismus.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Stefan Zweigs Humanismus und "Erasmisches Bewusstsein", Zweigs verschlüsselte Kritik an Hitler in seinen Werken, Parallelen zwischen Zweigs Figuren und seiner eigenen Selbstdarstellung, die Rezeption von Zweigs Hitler-Kritik und den Widerstand danach, sowie die Schwächen des Humanismus im Angesicht des Faschismus.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung, Zweigs Humanismus und „Erasmisches Bewusstsein“, Zweig im Kampf gegen Hitler, Zweigs verschlüsselte Kritik an Hitler, Kritische Stimmen und Schluss. Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt den Fokus auf Zweigs Darstellung Hitlers, seinen Humanismus und Pazifismus, sowie die Bedeutung des "Erasmischen Bewusstseins". Die Kapitelzusammenfassungen gehen detailliert auf die jeweiligen Themen ein, inklusive Analyse von Werken wie "Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam" und der Auseinandersetzung mit der Luther-Darstellung.
Was ist das "Erasmische Bewusstsein" im Kontext der Arbeit?
Das "Erasmische Bewusstsein" wird als zentrales Element von Zweigs Humanismus definiert. Es wird analysiert, wie Zweig versucht, dieses "Erasmische" mit der jüdischen Lage zu verbinden, um eine Lösung für die Problematik zu finden. Die Arbeit betont, dass das "Erasmische" für Zweig das Vermittelnde, Kosmopolitische und die Bejahung des Wurzellosen bedeutet, zugleich aber auch eine Ideologiekritik darstellt, die den Humanismus als erste neuzeitliche Ideologie erkennt, die sich von den Bedürfnissen der Menschheit entfernt hat. Die Utopie des Erasmus wird als Abgrenzung zu traditionellen Ideologien dargestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Stefan Zweig, Humanismus, Erasmisches Bewusstsein, Hitler-Darstellung, Nationalsozialismus, Pazifismus, Ideologiekritik, Selbstdarstellung, „Schachnovelle“, „Castellio gegen Calvin“, „Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam“, Luther-Darstellung, Rezeption, Kritik.
Welche Werke von Stefan Zweig werden in der Arbeit analysiert?
Die Arbeit analysiert unter anderem Zweigs Werke "Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam", "Schachnovelle" und "Castellio gegen Calvin", um Zweigs Darstellung Hitlers und seine Kritik am Nationalsozialismus zu beleuchten.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Die Seminararbeit zielt darauf ab, Stefan Zweigs Darstellung Hitlers zu untersuchen und seinen Humanismus im Kontext des Nationalsozialismus zu beleuchten. Sie analysiert sein "Erasmisches Bewusstsein" und dessen Bedeutung für seine Kritik am Faschismus, sowie die Parallelen zwischen seinen Figuren und seiner eigenen Lebenshaltung. Weiterhin wird die Rezeption seiner Hitler-Kritik und der Widerstand danach untersucht.
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- Alexander Wimmer (Author), 2012, Hitler- und Selbstdarstellung in den Werken Stefan Zweigs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211788