Multicast-video over LAN


Diplomarbeit, 2003

86 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltverzeichnis

1. Einführung
1.1 Danksagung

2. Sujet non téchnique :
2.1 Präsentation des Amts für Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften
2.2 Luxemburg

3. Situation vor Ort
3.1 LAN
3.2 Pc-Ausstattung
3.3 Software
3.4 Picturetel Videokonferenzsystem

4. Multicast - Was ist das ?
4.1 Zur Geschichte des Multicast
4.2 Kurze Einführung in Multicast
4.3 Zum Vergleich: Unicast
4.4 Technische Details zum Multicast

5. Verwendete Protokolle
5.1 Multicast-Protokolle
5.1.1 IGMP
5.1.2 CGMP

6. Codecs
6.1 Audiocodecs
6.1.1 Das WMA-Format
6.1.2 Das Mp3-Format
6.2 Videocodecs
6.2.1 H.263
6.2.2 MPG4

7. Verschiedene Möglichkeiten
7.1 Linux
7.2 Windows
7.2.1 Real Networks
7.2.2 Darwin Quicktime
7.2.3 Microsoft Windows Media

8. Durchführung
8.1 Konfigurieren des Encoder - Pcs
8.2 Konfigurieren des Server - Pcs

9. Zusammenfassung

10.Quellenverzeichnis
10.1 Literaturverzeichnis
10.2 Internetquellen

11.Bilderverzeichnis

12.Tabellenverzeichnis

1. Einführung

Die folgende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Übertragung von Videokonferenzen der EU als Multicast im Intranet des Amtes für Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften. Wichtig dabei sind die verwendeten Protokolle und die Last im Netzwerk, die möglichst gering gehalten werden sollte. Desweiteren wurde die kostengünstigste Variante gewählt. Das Hauptaugenmerk dieser Arbeit liegt somit auf der Codierung von Multimediadaten und auf dem Einrichten des Windows Media Encoders und des Microsoft Windows Media Services.

1.1 Danksagung

Für die Unterstützung in meinem Stage und bei der Durchführung meiner Diplomarbeit möchte ich mich bedanken bei:

Mr Kevin Dorrell, die équipe réseau des OPOCE , Herr Harald Krauss, Prof. Dr. Wieker, Prof. Dr. Schmitt, Prof. Dr. Dr. Lumbreras, Herr Wolfgang Doepke, GOOGLE und allen anderen Menschen die mich ermutigt haben.

Nachrichtentechnik Multicast-Video over LAN Diplomarbeit von Marco Scherzinger

2. Sujet non téchnique

2.1 Präsentation des Amtes für Veröffentlichunge der Europäischen Gemeinschaften

Das Amt ist zuständig für alle Arten und Formate von Veröffentlichungen

der Europäischen Gemeinschaften.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild 2.1.1

Die erste Aktivität des Amtes datiert aus dem Jahre 1952, es handelte sich damals um das Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaft für Kohle DFHI / ISFATES 2003 Marco Scherzinger Seite 5 Nachrichtentechnik Multicast-Video over LAN Diplomarbeit von Marco Scherzinger und Stahl, welches in Deutsch, Französisch, Italienisch und Niederländisch veröffentlicht wurde. Die Kunden sind die Autorendienste der EG, das Publikum sind die Bürger der EU und alle Interessierten aus der ganzen Welt.

Im Bereich der neuen Medien übernimmt das Amt eine Vorreiterrolle in Europa.

Bedeutende Veröffentlichungen ist z.B. das Amtsblatt der Europäischen Union, das täglich in den 11 europäischen Arbeitssprachen und in Gälisch , ab dem 1. Mai 2004 (mit Eintritt der weiteren Mitgliedsstaaten) in insgesamt 20 Sprachen erscheint, was im weltweiten Verlagsgewerbe einzigartig ist.

Aufgabe der Publikationen ist es in erster Linie, die europäische Politik und Gesetzgebung für die Bürger einsichtiger und besser verständlich zu gestalten und somit eine gewisse Transparenz zu schaffen.

Durch das Internet ist der Andrang auf die zur Verfügung gestellten Informationen in den letzten Jahren rapide angestiegen, die Gesamtzahl nahm von 2001 bis 2002 um 91,3 % zu.

Im Jahr 2002 konzentrierte sich die Tätigkeit des Amtes auf folgende Schwerpunkte:

- Steigerung des Umfangs der elektronischen Veröffentlichung von Rechtstexten;

- Ausbau eines zentralen Zugangs zu EU-Rechtsvorschriften, zur Rechtsprechung und zu Vorschlägen für Rechtsakte;

- Verbesserung der Qualität und des Erfassungsbereiches des juristischen Mehrwert-Informationsdienstes CELEX, einer für einschlägige Rechtsexperten unzweifelhaft attraktiven Datenbank, was durch eine neuerliche Einnahmesteigerung um 8,5 % unter Beweis gestellt wird;;

- Auflage neuer Fassungen der CD-ROM ABl. S und ABl. L + C; x weitere Konsolidierung der Gemeinschaftsgesetzgebung (die Nacharbeiten in den elf Sprachen dürften bis Mitte 2003 abgeschlossen sein);

- Aufbau eines Publikationsportals (Projekt „EU-Bookshop“) in

Verbindung mit Produktionsverfahren vom Typ „Druck auf Abruf“ (Printing on demand) mit dem längerfristigen Ziel, Veröffentlichungen zwecks Schaffung einer umfangreichen dematerialisierten Dokumentation systematisch in elektronischen Dateien zu archivieren und die realen Bestände zu reduzieren; x Anwerbung von bis zu 110 Hilfskräften, wovon 70 ihre Arbeit im Jahre 2002 begannen, mit deren Hilfe die Sonderausgaben des Amtsblattes, die das abgeleitete Recht in den neuen Amtssprachen enthalten werden, bis zum 1. Mai 2004 produziert werden sollen;; x Erarbeitung der Lastenhefte für neue Ausschreibungen insbesondere im Hinblick auf die Erneuerung der Verträge über die Herausgabe des Amtsblattes in 20 Amtssprachen im Zuge der Erweiterung der Europäischen Union.

Im Jahre 2002 stellten die europäischen Organe für das Amt insgesamt rund 58,78 Mio. EUR an Finanzmitteln bereit. Die Zahl der Planstellen belief sich 2002 auf mehr als 520.

Im Jahre 2003 plant das Amt die Weiterführung bzw. Neuauflage nachstehender Großprojekte:

- Abschluß der Konsolidierung des geltenden Gemeinschaftsrechts

in den elf Amtssprachen und Beginn der Konsolidierung in den neuen Amtssprachen im Zuge der Erweiterung;

- Schaffung eines EU-Bookshop-Portals mit laufender und

historischer Zufuhr an Gemeinschaftsveröffentlichungen;

- Entwicklungen neuer Produktions- und Vertriebsmethoden für das

Amtsblatt und andere Veröffentlichungen;

- Anpassung sämtlicher Datenbanken und Internetseiten des Amtes

im Hinblick auf die Erweiterung, insbesondere mit Hilfe von Übersetzungen der Begleittexte und Schnittstellen in den Landessprachen der Kandidatenländer;

- Einstellung erläuternder Texte in EUR-Lex , um es dem Bürger zu

ermöglichen, die Entwicklung des Gemeinschaftsrechts zu verstehen und mitzuverfolgen, wozu auch eine „gesetzestechnische“ Rubrik mit Verweisen auf den interinstitutionellen Leitfaden der europäischen Informationsquellen sowie eine Sammlung einschlägiger Dokumente gehört;

- weiterer Ausbau von EUR-Lex und CELEX;

- Anpassung der CELEX-Seite auf die Bedürfnisse von

Sehbehinderten;

- Anlauf der realen Arbeiten im Zusammenhang mit der Produktion des abgeleiteten Rechts in den neuen Amtssprachen im Hinblick

auf die Veröffentlichung der Sonderausgaben des Amtsblattes vor dem Erweiterungsdatum 1. Mai 2004; (im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten) sukzessive Einstellung der - übersetzten und beglaubigten - Texte des „EG-Besitzstandes“ in den neuen Sprachen in EUR-Lex/CELEX. Zur amtlichen Veröffentlichung in den Sonderausgaben des Amtsblattes werden diese Texte in provisorischer Form veröffentlicht;

- systematische Bereitstellung konsolidierter Texte in EUR-Lex und Überarbeitung der zusätzlichen Angaben (Datum der Aktualisierung)..

Schlüsselzahlen für 2002:

Mitarbeiter 520 Beamte

Haushaltsmittel Amtes (A-342): 71,87 Mio. EUR Funktionshaushaltsmittel des Amtes:

*Konsolidierung (A-343): 8,50 Mio. EUR

S Amtsblatt (Öffentliche Ausschreibungen) (B5-304) 30,76 Mio. EUR

*Sonstige Ausgaben 1,65 Mio. EUR

Abgerechnete Leistungen (Institutionen und Einrichtungen): 58,78 Mio.EUR

Produktion:

-Amtsblatt 954 Nummern 705 262 Seiten

202 683 Ausschreibungen

-Veröffentlichungen 6 750 Titel

567 243 Seiten

Anzahl der kostenpflichtigen Abonnements 30 642

Abgerechnete Verkäufe 15,29 Mio. EUR

Anzahl der vertriebenen Exemplare 52 Mio. Exemplare auf Lager 40,6 Mio.

Standorte:

Das Amt hat in Luxemburg insgesamt 3 Standorte:

Gare (2 rue Mercier)

Gasperich (3 rue Emile Bain)

Kirchberg (Gebäude Jean Monnet - rue Alcide de Gasperich)

Wobei die Aufgabenaufteilung wie folgt ist:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 2.2.1

2.2 Luxemburg

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3

Bild 2.2.1

2.2.1 Geographische Daten

Luxemburg liegt zentral in Westeuropa, die Nachbarländer sind Deutschland im Osten, Frankreich im Süden und das Königreich Belgien im Westen und Norden. Die Fläche beträgt 2586 km², gerade mal 17 km² mehr als die des Saarlandes, die Einwohnerzahl 413 000, daraus ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 160/km². Der Ausländeranteil liegt bei 33 %.llLandessprache ist seit einigen Jahren wieder luxemburgisch, die Verwaltungssprachen sind luxemburgisch, französisch und deutsch. Das Bruttoinlandsprodukt liegt bei 35840 US-$ (vgl Deutschland 23650), die Auslandsverschuldung bei ca. 2,5 Mio. €. Arbeitslose gibt es relativ wenige, die Quote beträgt 3,3 %.

Die Staatsform ist eine parlamentarisch-demokratische (konstitutionelle) Erbmonarchie. Landschaftlich teilt sich das Großherzogtum in 2 Formen: Das so genannte Ösling im Norden, welches ca. ein Drittel der Gesamtfläche einnimmt, und das Gutland.

Das Ösling ist eine hochgelegene Wald- und Wiesenlandschaft und beinhaltet den höchsten „Gipfel“ Luxemburgs, den Buergplaz bei Huldange mit 559m. Das Gebiet ist spärlich bewohnt, man findet hauptsächlich Landwirtschaft.

Das Gutland liegt insgesamt etwas tiefer, bei Wasserbillig erreicht es den tiefsten Punkt des Landes mit 130,3m.

Hier befindet sich auch die Hauptstadt, in einer durch den Fluss Alzette gegrabenen Schlucht.

Die Mosel fließt als natürliche Grenze von Schengen bis Wasserbillig, an ihren Ufern findet sich ein riesiges Weinanbaugebiet mit hervorragenden Weinen und edlem Obst.

Das Klima in Luxemburg ist mit dem in Südwestdeutschland zu vergleichen.

2.2.2 Die Geschichte

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild 2.2.1

In der Nähe von Remich und Diekirch wurden altsteinzeitliche

Werkzeuge gefunden, was darauf schließen lässt dass in diesem Gebiet damals auch der Neandertaler lebte.

Ca 600-200 v.Chr residierte die Hunsrück-Eifel-Kultur unter anderem auf dem Gebiet des heutigen Luxemburg, man fand zahlreiche Hügelgräber und Fliehburgen.

Im 1. bis 3. Jh. n.Chr. , nach der Eroberung Galliens durch Julius Cäsar wird das Land zunehmend romanisiert, der Handel, die Landwirtschaft und das Handwerk entwickeln sich mithilfe der Römer prächtig.

Nachdem vom 3. bis 5. Jh. n. Chr. die Germanen immer wieder den Limes durchbrechen wird Trier im Jahre 475 von den Franken erobert und somit das umliegende Gebiet von den Römern befreit. Der fränkische Herrscher Chlodwig wechselt zum Christentum und das Gebiet wird in der darauffolgenden Zeit christianisiert.

Im Mittelalter folgt dann der wichtigste Schritt: 963 kauft der Ardennergraf Siegfried von einer Abtei in Trier einen Felsvorsprung am Fluss Alzette. Dort lässt er eine Burg errichten, die später als der Grundstein für die Stadt und das Land Luxemburg sein soll. Bis ins Jahr 1136 wird Luxemburg von dem Ardennerhaus regiert, bis schließlich Graf Konrad II stirbt und Graf Heinrich IV von Namur dessen Thron beansprucht. Dieser stirbt 1196, und Otto von Burgund erhält das Land. Dieser verkauft es an Graf Theobald von Bar, der mithilfe seiner Frau, der Tochter von Heinrich IV, die Verwaltung und die Besitztümer des kleinen Landes verbessern und vergrößern.

1308 wird Heinrich VII, Graf von Luxemburg, deutscher König und 4 Jahre später, 1312, Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Da er sich nun nicht mehr Luxemburg widmen kann ernennt er 1310 seinen 14jährigen Sohn Johann, der später erblindet und wegen einer Schlacht als Held stirbt, zum Grafen von Luxemburg. Johann verdankt Luxemburg übrigens auch die alljährlich stattfindende Schobermesse.

Nach einigen Machtwechseln, zuletzt Wenzel II, ein Alkoholiker, fällt das Land 1443-1506 in die Hände der Burgunder, dann 1506-1684 und 1697-1714 der Spanier, 1714-1795 der Österreicher und 1684-1697 und 1795-1814 der Franzosen.

Deren Herrscher, Ludwig XIV, lässt seinen Festungsbaumeister Vauban (der auch die Stadt Saarlouis bauen ließ) Luxemburg zu einer der größten Festungsanlage Europas ausbauen („Gibraltar du Nord“). Der Wiener Kongress erklärt nach der Niederlage Napoleons Luxemburg als unabhängig, 1830 wird es jedoch ein Teil Belgiens.

Nach einigen Streitereien erhält das Land 1839 seine heutige Gestalt, einige Gebiete fallen an Belgien und die Niederlande ab. 1868 wird die großteils heute noch gültige erste eigene Verfassung ausgearbeitet.

1914-1918 Trotz einer garantierten Neutralität durch den Londoner Vertrag von 1867 marschieren deutsche Truppen ein und halten das Land während des Krieges besetzt.

1939-1945 auch im 2. Weltkrieg hält sich Deutschland nicht an die Neutralität und marschiert 1940 ein. Großherzogin Charlotte und die Regierung fliehen ins Exil. 1944 befreien die Amerikaner das Großherzogtum.

1945 kehrt Charlotte zurück, Luxemburg wird Gründungsmitglied der Vereinten Nationen, 1948 auch der NATO.

1964 Charlotte dankt ab und überlässt das Amt ihrem Sohn Jean, der bis heute Großherzog ist.

1984 löst Lëtzebuergesch Französisch ab und wird zur offiziellen Nationalsprache

2.2.3 Banken in Luxemburg

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild 2.2.3.1

Luxemburg ist allgemeinhin bekannt als Land der Banken, 220 davon gibt es, darunter alleine 70 deutsche.

Über 20000 Menschen in Luxemburg arbeiten in Banken, Tendenz immer noch leicht steigend.

Dass sich dieses Land zu einem Finanzmekka gemausert hat hat einige Gründe:

Man rechnet mit 365 statt wie üblich mit 360 Zinstagen Es besteht für die Banken keine Verpflichtung, eine zinslose Mindestreserve bei der Zentralbank zu hinterlegen Niedrigere Steuern und somit besseres Wachstum für den Finanzmarkt Ein sehr strenges Bankgeheimnis und somit Diskretion Politische Stabilität Viele Deutsche haben Konten in Luxemburg, doch mittlerweile wird mit dem Hintergrund der Steuerhinterziehung vermehrt an den Grenzübergängen nach Kontoauszügen, Wertpapierscheinen und großen Barbeträgen gesucht.

2.2.4 Luxemburg für Saarländer

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild 2.2.4.1

Wenn man einen Saarländer fragt, was ihm zu Luxemburg einfällt,

bekommt man meistens nur eine Antwort: „ei do gehe mia hin tanke“. Da zurzeit die Preise für Kraftstoffe rund 30 Cent billiger als in Deutschland sind entstehen kilometerlange Staus an den Grenzen, verursacht durch tankwütige Saarländer.

Aber nicht nur das Tanken, auch Zigaretten, Spirituosen und Medikamente sind billiger und werden nur allzu gerne gekauft. Mit der Fertigstellung der Autobahn A8 bis Schengen gegen Anfang 2004 wird der Grenzverkehr wohl noch angenehmer zu gestalten sein. Betrachtet man die Orte Schengen und Remich, so fällt auf dass ei Grossteil der Gebäude Tankstellen und Tabakgeschäfte sind. Die Stadt Luxemburg kennen nur wenige Saarländer.

3. Situation vor Ort

3.1 LAN

Beim Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften wurde innerhalb der einzelnen Gebäude ein Fast-Ethernet-Netzwerk von Cisco aufgebaut Die Verbindung zu den anderen sich in Luxemburg befindlichen Gebäuden erfolgt mittels Glasfaser, die Zentrale befindet sich im Keller des Amtes in der rue Mercier.

Genauere Angaben zu den Schutzsystemen (Firewalls etc) dürfen auch Sicherheitsgründen nicht veröffentlicht werden.

3.2 PC-Ausstattung

Vom ersten Tag der Diplomarbeit an stand mir ein 1,7 GHz Fujitsu Siemens Rechner zur Verfügung, in den später die verwendete Videokarte eingebaut wurde. Betriebssystem wurde nach kurzen Anfangsschwierigkeiten Windows 2000 (EDV-Abteilung hatte anfänglich NT 4.0 empfohlen).

Nach 2 Wochen kam schließlich noch ein 2,66 GHz-Rechner hinzu, der den ersten Streaming-Server verkörperte.

Kurz vor Ende der Zeit wurden dann die letztendlich benutzten Fujitsu- Siemens PCs geliefert, ausgestattet mit einem 2,4 GHz Intel Xeon Prozessor und 512 MB-RAM. Diese Rechner bewältigten auch das Problem der hohen CPU-Belastung in der Kodiermaschine (bei dem vorher benutzten 1,7 GHz-Rechner konstant 100 %, nun ca. 60 %).

3.3 Software

Es wurden zunächst mehrere Varianten von Streaming-Software getestet, zunächst auf einem Debian-Linux System, das jedoch erhebliche Probleme mit der grafischen Darstellung hatte da laut Auskunft von Fujitsu-Siemens der on-board-Grafikchip in dem benutzten Rechner nicht Linux-kompatibel zu sein schien.

Unter Windows wurde zwecks Funktionstest eine Probeversion von Vision GS PE installiert und mit einer Videokamera getestet. Da der Funktionstest erfolgreich verlief, Vision GS jedoch nur Live- Bilder auf einen FTP-Server setzen kann wurde zunächst das System von RealNetworks getestet, die Benutzung dieses Systems für das geplante System kam jedoch aus Kostengründen nicht in Frage (s. 7.2.1). Darwin und Quicktime wurden ebenfalls kurz unter Augenschein genommen, da jedoch die Microsoft-Software gratis und zum Teil vorinstalliert war entschied man sich für diese Variante. Benutzte Software war der Windows Media Encoder 7 mit Windows Encoding Utility 8, zusätzlich installiert werden musste der mit Windows 2000 kompatible Treiber für die (etwas ältere) Videokarte, dessen Aufspüren einige Zeit in Anspruch nehmen sollte.

Auf dem Server befindet sich wie auf dem Encoder Windows 2000 Advanced Server mit Service Pack 4, benutzerdefiniert installiert, da Windows Media Server und der Http-Server nicht standardmäßig mitinstalliert werden.

3.4 Picturetel Videokonferenzsystem

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild 3.4.1

Das Picturetel Videokonferenzsystem Venue ist eine Komplettlösung für die einfache Durchführung einer Videokonferenz.

Es besteht aus dem Rollwagen Cart 2000, einem handelsüblichen Fernsehgerät, dem Audiopaket Virtuoso, dem sprachoptimierten Bose Lautsprechersystem, der PowerCam 100, einem Pentium III mit spezieller Software und einem IP/VC Konverter von Cisco.

Die Audiokodierung erfolgt durch einen firmeneigenen Algorithmus. Angeschlossen wird das System mit einem RJ45-Stecker direkt an ein Switch oder an einen Router, es wählt mit 1-6 ISDN-Kanälen, was bedeutet das auf jeden Fall Telefonkosten für die belegten ISDN-Kanäle entstehen.

Die Kamera kann mit der mitgelieferten Fernbedienung gesteuert werden, selbst die Kontrolle der Kamera auf der Gegenseite, also beim Konferenzpartner ist möglich.

Die Ton- und Bildqualität des Venue ist im Bezug zur Bandbreite sehr gut, selbst bei nur 2 ISDN-Kanälen wird noch ein brauchbares Videosignal empfangen.

Die Kosten steigen mit der Bandbreite, da der Datenaustausch über ISDN läuft.

Das Bild wurde von einem Scartadapter abgegriffen und per Chinchkabel an den Video-In Eingang der Videokarte gegeben.

Technische Daten:

Video: ITU-T H.320, Videokodierung H.261, Auflösung min. 176*144 , max 704*576.

Audio: Schmalband 16-64 kbit/s, Breitband 24-56 kbit/s , mit Vollduplex Echo Cancellation und automatischer Rauschunterdrückung Leistungsaufnahme : ca. 300W.

4. Multicast - Was ist das ?

Es gibt in der Welt der Multimediaübertragungen im Internet / Lan 3 Hauptgruppen:

Broadcast

Unicast und

Multicast

Die Ausgangslage dieser Systeme sind Video- oder Audiodaten, die man in einem Netzwerk übertragen möchte.

Je nach Bedarfsfall gilt es herauszufinden, welche Art die richtige ist.

Nachfolgendes Bild zeigt den Bandbreitenbedarf in Bezug auf die Anzahl der Clients bei Multicast und Unicast :

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bild 4.1

4.1 Zur Geschichte des Multicast

1992 wurde der Multicast-Backbone, kurz Mbone erschaffen. Erste

Übertragung war seinerzeit eine IETF-Konferenz (in Bild und Ton), die auf Sun-Workstations mitverfolgt werden konnte.

Mbone stellt ein virtuelles Overlay-Netzwerk dar und erleichtert somit das Erstellen neuer Verbindungen.

Das Mbone wurde erstellt, damit das Routen zwischen verschiedenen LANs bei Zugriff auf ein und dieselbe Multicastadresse ohne Probleme ablaufen kann.

4.2 Kurze Einführung in Multicast

Die erste Frage ist sicherlich „warum überhaupt Multicast?“. Die Antwort ist recht simpel. Es sollte immer dann benutzt werden wenn man gleiche Daten an mehrere Empfänger schickt, Bandbreite sparen will, die Hosts und Router nicht unnötig belasten möchte und wenn die Empfängeradresse unbekannt ist.

Zunächst einmal ist eine Multicast-IP-Adresse keine gewöhnliche IP, sie kann von 224.0.0.0 bis 239.255.255.255 reichen und muß im LAN einmalig sein (siehe Anwendung in einem abgeschirmten LAN). Diese Adresse bezeichnet keinen einzelnen Internetknoten sondern immer eine Gruppe von Rechnern. Dabei schickt der Server (hier namens „Octopus“) einmal die Daten zu der Multicast-Adresse.

Die Besonderheit bei der Übertragung liegt darin, daß die Bandbreite sich bei steigender Anzahl Clients nicht wesentlich erhöht, somit das Netzwerk nur minimal belastet wird.

Zudem werden die Pakete nur an den Knoten im Netzwerk vervielfacht, an denen auch wirklich Clients hängen, somit wird unnötiger Verkehr verhindert.

Bsp: bei einer Übertragung von Deutschland nach Frankreich werden die Pakete nur einmal nach Frankreich geschickt und dort je nach Nachfrage weiterverteilt. Würde der Stream immer wieder von Deutschland aus verteilt werden müssen hätte dies wohl üble Folgen für die Datenleitungen nach Frankreich.

Die Übertragung eines Multicasts ist vergleichbar mit Kabelfernsehen, jeder der möchte und der an das entsprechende Netz angeschlossen ist kann zusehen/hören.

Das Empfangen von mehreren Multicasts gleichzeitig ist jederzeit möglich.

Die 3 Grundvoraussetzungen für das Empfangen eines Multicast-Streams sind:

1. Das Betriebssystem muß Multicast-fähig sein (Linux, MAC und Windows z.B.)

2. Die Multicast-Pakete müssen in das lokale, zurzeit benutzte Netz geroutet werden

3. Die Multicast-Adresse muß selbstverständlich bekannt sein

Heutzutage sind alle aktuellen Betriebssysteme Multicast-fähig (Unix nur bedingt), neue Router unterstützen das Format.

4.3 Zum Vergleich: Unicast

Beim Unicast werden die Daten an jeden Client verschickt, der sie möchte.

Bei wenigen „Zuhörern“ stellt dies keine Probleme dar.

Überschreitet man jedoch eine gewisse Zahl (zu berechnen aus

Datengrösse * Anzahl Clients < Netzwerkkapazität), so überlastet man das Netzwerk und den Server-Rechner (Serverengpass). Für ein Unicast sind keine speziellen IP-Adressierungen notwendig.

[...]

Ende der Leseprobe aus 86 Seiten

Details

Titel
Multicast-video over LAN
Hochschule
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes  (Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften)
Note
1,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
86
Katalognummer
V21183
ISBN (eBook)
9783638248570
ISBN (Buch)
9783638731546
Dateigröße
2483 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Aufbau eines Videokonferenzsystems mit Picturetel-Anlage, Übertragung einer EU-Konferenz in ein LAN mittels Multicast an ca. 1000 Clients, verwendete Codecs, Protokolle, nicht-technisches Thema über Luxemburg.
Schlagworte
Multicast-video
Arbeit zitieren
Marco Scherzinger (Autor:in), 2003, Multicast-video over LAN, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21183

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