1. Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Forschungsfrage
2. Die Bürokratietheorie nach Max weber
2.1 Merkmale
2.2 Dimensionen
3. Max Weber, Kapitalismus und der moderne Staat
4. Zusammenfassung
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Forschungsfrage
2. Die Bürokratietheorie nach Max Weber
2.1 Merkmale
2.2 Dimensionen
3 Max Weber, Kapitalismus und der moderne Staat
4 Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Problemstellung
Im Zuge der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise wurde an vielen Stellen die Rolle des Staates kontrovers diskutiert. Dabei gingen die Meinungen von einer radikalen Beschneidung staatlicher Eingriffe und Deregulierung der Märkte, bis hin zu einer Übertragung nationaler Befugnisse an supranationale Regierungsbehörden. Viele Kritiker sehen darin die Auswüchse des modernen, kapitalistischen Staates. Dabei ist die Entwicklung moderner Industriestaaten auch sehr stark mit der Entstehung des Kapitalismus verknüpft. Die Basis entwickelter Industriestaaten bildet eine, der den Staaten und deren hoheitlichen Aufgaben entsprechende Bürokratie. In der Bürokratie liegt sowohl die Kontrolle als auch die Struktur öffentlicher Behörden begründet. Über die Jahre hinweg haben sich verschiedene Autoren mit der Bürokratie beschäftigt und eigene Theorien über ihr Wirken und ihre Funktion aufgestellt.
1.2 Forschungsfrage
Im Rahmen der Übungsveranstaltung wurde die Bürokratietheorie von Max Weber vorgestellt. Ziel dieses Essays ist die Beantwortung der Frage, ob die Webersche Bürokratietheorie aktiv zu der oben beschriebenen Problematik beigetragen hat. Dazu soll im ersten Abschnitt die kurze Vorstellung einiger Kernmerkmale der Theorie Webers folgen. Aufgrund der Kürze des Essays sollen dabei nur wesentliche Merkmale betrachtet werden. Im zweiten Abschnitt soll dann die Brücke geschlagen werden, zwischen der Bürokratietheorie und der Entwicklung moderner Staaten, sowie des Kapitalismus. Ziel soll dabei sein, die Wechselwirkungen von Bürokratie und Kapitalismus herauszuarbeiten. Abschließend soll im dritten Abschnitt eine kurze Beurteilung stattfinden, inwieweit sich das Webersche Bürokratiemodell in westlichen Staaten heute noch wiederfinden lässt, beziehungsweise, ob das Webersche Verständnis überhaupt noch zeitgemäß ist.
2. Die Bürokratietheorie nach Max Weber
2.1 Merkmale
Max Weber war um eine möglichst objektive Annäherung an das Thema Bürokratie bemüht. Dazu identifizierte er verschiedene Merkmale und Typen der Bürokratie.1 Dieser Abschnitt widmet sich zuerst den Merkmalen, die Weber herausgearbeitet hat, während im nächsten Abschnitt auf die Dimensionen der Bürokratie eingegangen wird. Die von Weber spezifizierten Merkmale beziehen sich dienen dabei nicht ausschließlich zur Charakterisierung öffentlicher Behörden, sondern können vielmehr als Organisationstypus verstanden werden, der seine Anwendung auch im öffentlichen Sektor finden kann.2 Er geht davon aus, dass diese Form der Organisation die größtmögliche Effizienz sicherstellt.3 Weber unterscheidet Personen- und Organisationsmerkmale.4 Personenmerkmale klassifiziert er dabei als die hinreichenden Bedingungen.5 Diese charakterisieren die Anforderungen an die Verwaltungsbeamten und sollen somit die Leistungsfähigkeit der Bürokratie sicherstellen.6 Organisationsmerkmale hingegen bezeichnet Weber als notwendige Bedingungen, die die organisatorische Struktur der Bürokratie sicherstellen sollen.7 Diese Merkmale lassen sich in sechs Grundprinzipien zusammenfassen.8 Zu diesen Merkmalen gehört, das die Erteilung von Befehlen, sowie die Zuteilung spezieller Ressourcen klar geregelt ist. Hierarchie innerhalb einer Behörde dient der Festigung von Autoritätsbeziehungen. Weiterhin kann die Organisation nur auf geschriebenen Dokumenten beruhen. Für Manager als auch für Beamte gilt, dass sie in ihren Bereichen Experten sein müssen. Der Verwaltungsangestellte darf neben seiner behördlichen Aufgabe keine Nebentätigkeiten ausführen.
[...]
1 Vgl. Derlien, Hans-Ulrich / Böhme, Doris / Heindl, Markus, Bürokratietheorie, Einführung in eine Theorie der Verwaltung, 1. Aufl., Wiesbaden 2011, S. 19.
2 Vgl. ebenda.
3 Vgl. Wolf, Joachim, Organisation, Management, Unternehmensführung, Theorien und Kritik, 1. Aufl., Wiesbaden 2003, S. 58.
4 Vgl. Derlien / Böhme / Heindl 2011, S. 19.
5 Vgl. Wolf 2003, S. 56.
6 Vgl. ebenda.
7 Vgl. ebenda.
8 Vgl. Kirchler, Erich / Meier-Pesti, Katja / Hofmann, Eva, Menschenbilder in: Kirchler, Erich (Hrsg.), Arbeits- und Organisationspsychologie, 2. Aufl., Wien 2008, S. 17-58, S. 51.
- Citar trabajo
- Stanley Braun (Autor), 2012, Bürokratietheorie: Der Einfluss Max Webers auf die Entwicklung des Kapitalismus und moderne Staaten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211940