Das Okunsche Gesetz: Eine theoretische und empirische Untersuchung


Seminar Paper, 2011

20 Pages, Grade: 2,3


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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Forschungsfragen

2. Grundbegriffe
2.1 Arbeitslosigkeit
2.2 Wirtschaftswachstum

3. Das Okunsche Gesetz
3.1 Vorgehensweise und Methodik
3.2 Die Ergebnisse
3.3 Erweiterung des Modells
3.4 Zusammenfassung

4. Empirische Analyse

5. Abschlussbetrachtung
5.1 Kritische Analyse
5.2 Weiterführende Forschungsfragen

Literaturverzeichnis

1.Einleitung

1.1 Problemstellung

Die Volkswirtschaftslehre bedient sich einer Vielzahl von Modellen und Instrumenten für die Analyse und Erklärung wirtschaftlicher Vorgänge. Diese können jedoch nur geringe Teile der Realität abbilden, aufgrund des hohen Komplexitätsgrades realer Verhältnisse. Das wiederrum bedeutet, dass viele der Lösungen und Ergebnisse, die mit Hilfe von Modellen aufgestellt wurden auf ihre realitätsnähe überprüft werden müssten. Da das mit einem hohen Aufwand verbunden wäre, werden viele Modelle nicht weiter hinterfragt. Im Zuge einer sich weiterentwickelnden Welt sollte dies jedoch geschehen, um somit stets dem Anspruch zu genügen, die aktuellen Verhältnisse darstellen zu wollen.

1.2 Forschungsfragen

Aus der Fülle von Instrumenten und Modellen soll im Zuge dieser Arbeit das Okunsche Gesetz näher betrachtet werden. Das Okunsche Gesetz untersucht die Zusammenhänge von Arbeitslosigkeit und wirtschaftlichen Wachstum. Dabei sollen Entstehung und Resultate untersucht werden. Dass soll helfen, theoretische Grundlagen des Modells zu verstehen. Als Ziel dieser Arbeit gilt es herauszufinden, ob das Okunsche Gesetz für heutige Untersuchungen überhaupt noch einen Wert hat und worin dieser Wert besteht. Außerdem soll aufgezeigt werden, mithilfe einer empirischen Untersuchung, wo die Grenzen des Okunschen Gesetzes liegen. Zum einen die Grenzen der Interpretation und zum anderen der Stichhaltigkeit der Ergebnisse.

2. Grundbegriffe

Arbeitslosigkeit und Wirtschaftswachstum sind zwei elementare Bestandteile des Okunschen Gesetztes in der klassischen Form. Dementsprechend soll in diesem Kapitel eine kurze Betrachtung dieser zwei volkswirtschaftlichen Größen erfolgen, ohne dabei eine tiefgreifende Analyse vorzunehmen. Im Rahmen dieser Arbeit ist es ausreichend, die beiden Größen grob zu umreißen.

2.1 Arbeitslosigkeit.

Als arbeitslos gilt, wer bei aktiver Suche nach einem angemessenen Arbeitsplatz keine Arbeit finden kann.[1] Das bedeutet, dass Wirtschaftssubjekte, die ein Einkommen beziehen möchten dies nicht können und deswegen auf soziale Transferzahlungen angewiesen sind. Das Aufkommen von Arbeitslosigkeit gilt eher als systemtypisches Merkmal einer Marktwirtschaft[2].Die Wirtschaftswissenschaft unterscheidet viele Formen der Arbeitslosigkeit. Eine Möglichkeit der Systematisierung ist die Aufgliederung der Arbeitslosigkeit in kurz -, mittel - und langfristige Arbeitslosigkeit.[3] Im Zuge dieser Seminararbeit wird auf eine detaillierte Betrachtung aller Formen verzichtet. Für den weiteren Verlauf sollen nur kurzfristige und mittelfristige Arbeitslosigkeit weiter betrachtet werden. In der kurzen Frist spricht man auch von saisonaler Arbeitslosigkeit.[4] Diese beinhaltet die jahreszeitlichen und wetterabhängigen Verzerrungen auf dem Arbeitsmarkt, unabhängig von der konjunkturellen Lage.[5] Auch wenn in der kurzen Frist kein Zusammenhang zur konjunkturellen Lage besteht, wird sie trotzdem in den Statistiken erfasst. Die zweite wichtige Form ist die mittelfristige Arbeitslosigkeit. Sie zeigt sich in Form von konjunktureller Arbeitslosigkeit.[6] Wie der Name bereits impliziert, hat diese Form ihre Ursache in konjunkturellen Schwankungen und den damit verbundenen Auswirkungen auf Endnachfrage und Beschäftigung.[7] Diese Auswirkungen sind zentrale Punkte der Untersuchungen Okun‘s, auf die im nächsten Kapitel näher eingegangen werden soll. In der Bekämpfung von Arbeitslosigkeit liegt eine wichtige Aufgabe der Wirtschaftspolitik, soll aber an dieser Stelle nicht näher beleuchtet werden, da sie für die weitere Analyse keine Relevanz hat. Neben den verschiedenen Erscheinungsformen ist die natürliche Rate der Arbeitslosigkeit ein zweiter wichtiger Aspekt, den Okun ebenfalls bedacht hat. Die natürliche Rate der Arbeitslosigkeit beschreibt das Mindestniveau der Arbeitslosigkeit einer Volkswirtschaft.[8] Dieses Niveau muss als gegeben akzeptiert werden, da es sonst zu Destabilisierungen in Form von Inflationen und Ineffizienzen kommen kann.[9] Okun geht in seinem Aufsatz von einer natürlichen Rate der Arbeitslosigkeit von 4% aus.[10]

2.2 Wirtschaftswachstum

Wirtschaftswachstum wird eine große Bedeutsamkeit zugeschrieben, gleichwohl ist es nur schwer steuerbar. Wachstum wird meist an den Veränderungen des BIP, des aggregierten Outputs einer Volkswirtschaft, gemessen.[11] Arthur Okun verwendet in seinen Ausführungen den Begriff des Produktionswachstums.[12] Er geht somit von einer Ausweitung der Produktionstätigkeit in einer Volkswirtschaft aus. Auch beim Wirtschaftswachstum lassen sich verschiedene Zeithorizonte unterscheiden. Im Rahmen dieser Arbeit soll aber nur kurz auf die kurze und die mittlere Frist eingegangen werden. In der kurzen Frist unterliegt der gesamtwirtschaftliche Output großen Schwankungen, die von enormer Wichtigkeit für wirtschaftspolitisches Handeln sind.[13] Grund hierfür ist die aggregierte Nachfrage, die fallend verläuft.[14] Zudem beschreibt die aggregierte Angebotsfunktion einen horizontalen Verlauf.[15] Der Grund dafür ist die kurzfristige Starrheit der Preise, die von Veränderungen des Outputs unbeeinflusst bleiben.[16] Den kurzfristig starken Schwankungen steht jedoch ein langfristig stabiles und vor allem positives Wachstum gegenüber.[17] Beim Übergang von der kurzen zur mittleren Frist übersteigt die Nachfrage das langfristig angestrebte Outputniveau.[18] Dementsprechend müssen sich Preise anpassen.[19] Produktion und Arbeitslosigkeit nähern sich ihrem natürlichen Niveau an.[20] Dieser Zustand wird auch von Okun beschrieben. In der Wissenschaft ist umstritten, wie schnell sich die Preise anpassen und welcher Zeithorizont der geeignete für entsprechende Betrachtungen ist.[21] Ziel dieser Arbeit soll auch nicht sein, diese Vorgänge näher zu beleuchten, weswegen dieser Sachverhalt akzeptiert wird, da er auch die weitere Vorgehensweise erleichtert.

[...]


[1] Vgl. Fiedler, Gert / König, Rainer, Wirtschaftstheorien im Überblick, 1.Aufl., Berlin 1991, S. 76.

[2] Vgl. ebenda.

[3] Vgl. Donges, Jürgen B. / Freytag, Andreas, Allgemeine Wirtschaftspolitik, 3. Aufl., Stuttgart 2009, S. 76.

[4] Vgl. Altmann, Jörn, Wirtschaftspolitik, 7.Aufl., Stuttgart 2000, S.105.

[5] Vgl. ebenda.

[6] Vgl. ebenda, S. 104.

[7] Vgl. ebenda, S. 104.

[8] Vgl. Fiedler / König 1991, S.78.

[9] Vgl. ebenda.

[10] Vgl. Okun, Arthur M., Potential GNP, Its measurement and significance, in: American Statistical Association (Hrsg.), Proceedings of the Business and Economic Statistics Section, Alexandria 1962, S. 98 – 104, S. 98.

[11] Vgl. Burda, Michael C. \ Wyplosz, Charles, Makroökonomik, 1. Aufl., München 1994, S.3.

[12] Vgl. Okun 1962, S. 98.

[13] Vgl. Dornbusch, Rüdiger / Fischer, Stanley / Startz, Rüdiger, Makroökonomik, 8.Aufl., München 2003, S.11.

[14] Vgl. ebenda.

[15] Vgl. ebenda.

[16] Vgl. Dornbusch / Fischer /Startz 2003, S. 12.

[17] Vgl. Burda / Wyplosz 1994, S. 3.

[18] Vgl. Dornbusch / Fischer / Startz 2003, S. 12.

[19] Vgl. ebenda.

[20] Vgl. Blanchard, Olivier / Illing, Gerhard, Makroökonomie, 5.Aufl., München 2009, S. 395.

[21] Vgl. Fiedler, König 1991, S. 76.

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Details

Title
Das Okunsche Gesetz: Eine theoretische und empirische Untersuchung
College
Technical University of Chemnitz
Course
Seminar zu ausgewählten Kapiteln der Wirtschaftstheorie
Grade
2,3
Author
Year
2011
Pages
20
Catalog Number
V211943
ISBN (eBook)
9783656405290
ISBN (Book)
9783656407232
File size
574 KB
Language
German
Keywords
okunsche, gesetz, eine, untersuchung
Quote paper
Stanley Braun (Author), 2011, Das Okunsche Gesetz: Eine theoretische und empirische Untersuchung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211943

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Title: Das Okunsche Gesetz: Eine theoretische und empirische Untersuchung



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