1. Einleitung
Der Titel Romeo und Julia auf dem Dorfe nimmt mit seinem offensichtlichen Bezug auf das Drama Shakespeares einiges vorweg und doch schafft er auch Spannung auf das Folgende. Denn mit dem Zusatz auf dem Dorfe wird deutlich Interesse geweckt, da dieses Milieu im Shakespeare-Stück überhaupt keine Rolle spielt. Welchen Einfluss hat also das Leben in einem Dorf auf eine so tragische Liebesbeziehung? Die Vorliegende arbeit knüpft an diese Fragestellung an.
Dass in jedem Fall ein Stoff vorliegt, der es wert ist erneut erzählt zu werden, stellt Gottfried Keller gleich zu Beginn seiner Novelle klar: „Diese Geschichte zu erzählen, würde ein müßige Nachahmung sein, wenn sie nicht auf einem wirklichen Vorfall beruhte, zum Beweise, wie tief im Menschenleben jede jener Fabeln wurzelt, auf welche die großen Werke gebaut sind. Die Zahl solcher Fabeln ist mäßig; aber stets treten sie in neuem Gewande wieder in Erscheinung [...]“.1
Wie bereits erwähnt soll es hier um den Einfluss des Dorfes gehen, der sich auf das Liebespaar auswirkt. Die Charaktere der Novelle sind auf sehr wenige beschränkt. Daher heißt bezieht sich die vorliegende Arbeit auf den Einfluss der Eltern, genauer sogar eher auf den der Väter. Später wird jedoch noch aufgezeigt, warum sich hinter der Einfluss der Eltern mit dem des Dorfes gleichgesetzt werden kann. Um dies zu realisieren will der folgende Text die Charaktere etwas näher beleuchten. Dabei soll es besonders um deren Entwicklung bzw. auch Nichtentwicklung im Verlauf der Novelle gehen.
Da Romeo und Julia auf dem Dorfe auf die unvermeidliche Tragödie des Todes des Liebespaares hinausläuft, soll in einem weiteren Abschnitt untersucht werden, wie diese Unvermeidlichkeit durch den Autor konstruiert wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Charakterisierendes Verhalten
- 2.1 Die Väter und ihr Wandel
- 2.2 Die Kinder bleiben ewig Kinder
- 3. Die Unabwendbarkeit des Todes
- 4. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss des dörflichen Milieus auf die tragische Liebesgeschichte in Gottfried Kellers Novelle „Romeo und Julia auf dem Dorfe“, im Vergleich zu Shakespeares Drama. Der Fokus liegt auf der Charakterentwicklung, insbesondere der Väter, und der Konstruktion der unausweichlichen Tragödie.
- Der Einfluss des dörflichen Kontextes auf die Liebesbeziehung.
- Charakterentwicklung und -kontraste der Väter und Kinder.
- Die Konstruktion der unausweichlichen Tragödie durch den Autor.
- Soziale Dynamiken und Konflikte im Dorf.
- Die Rolle von Tradition und gesellschaftlichen Normen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den Bezug zu Shakespeares „Romeo und Julia“ her und hebt den Unterschied durch den dörflichen Schauplatz hervor. Keller selbst betont die Aktualität der Geschichte, die auf einem realen Vorfall basiert. Die Arbeit konzentriert sich auf den Einfluss der Väter und die Konstruktion der unausweichlichen Tragödie.
2. Charakterisierendes Verhalten: Dieses Kapitel analysiert die Charaktere der Familienmitglieder, wobei die Väter (Manz und Marti) und die Kinder (Sali und Vrenchen) getrennt betrachtet werden. Die Väter zeigen eine negative Entwicklung, im Gegensatz zu den Kindern, die sich kaum verändern. Die Mütter spielen eine untergeordnete Rolle und werden daher nicht ausführlich behandelt.
2.1 Die Väter und ihr Wandel: Manz und Marti werden zunächst als identisch dargestellt, mit ähnlichen Namen und Verhaltensweisen. Der Text beschreibt ihren anfänglichen Gleichmut und ihre bäuerliche Lebensweise, geprägt von Arbeitsamkeit und Geradlinigkeit. Doch ihr Verhalten wandelt sich negativ, insbesondere durch ihren Streit um den mittleren Acker, den sie heimlich aneignen. Dieser Konflikt verdeutlicht ihre zunehmende Uneinigkeit und den Verlust ihrer anfänglichen Gemeinsamkeiten. Ihre anfängliche Gleichgültigkeit weicht einem rücksichtslosen Kampf um Besitz.
3. Die Unabwendbarkeit des Todes: (Hinweis: Der Text enthält keine Kapitelüberschrift "3. Die Unabwendbarkeit des Todes". Daher kann hier keine Zusammenfassung erstellt werden. Der gegebene Textfragment endet vor einem möglichen solchen Kapitel.)
Schlüsselwörter
Romeo und Julia auf dem Dorfe, Gottfried Keller, Dorfleben, Charakterentwicklung, Väterkonflikt, Tragödie, soziale Konflikte, Besitzstreit, bäuerliche Gesellschaft, Unausweichlichkeit des Schicksals.
Häufig gestellte Fragen zu Gottfried Kellers "Romeo und Julia auf dem Dorfe"
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Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht den Einfluss des dörflichen Kontextes auf die Liebesgeschichte, die Charakterentwicklung und -kontraste der Väter und Kinder, die Konstruktion der unausweichlichen Tragödie durch den Autor, soziale Dynamiken und Konflikte im Dorf sowie die Rolle von Tradition und gesellschaftlichen Normen im Vergleich zu Shakespeares "Romeo und Julia".
Wie werden die Charaktere der Väter beschrieben?
Die Väter, Manz und Marti, werden zunächst als ähnlich dargestellt, mit ähnlichen Namen und Verhaltensweisen. Ihre anfängliche Gleichgültigkeit und bäuerliche Lebensweise wandelt sich negativ durch ihren Streit um den mittleren Acker. Dieser Konflikt verdeutlicht ihre zunehmende Uneinigkeit und den Verlust ihrer anfänglichen Gemeinsamkeiten. Ihre anfängliche Gleichgültigkeit weicht einem rücksichtslosen Kampf um Besitz.
Welche Rolle spielen die Kinder in der Geschichte?
Im Gegensatz zu den Vätern, die eine negative Entwicklung durchlaufen, bleiben die Kinder (Sali und Vrenchen) weitgehend unverändert. Die Mütter spielen eine untergeordnete Rolle und werden nicht ausführlich behandelt.
Wie wird die Tragödie konstruiert?
Die Arbeit analysiert, wie der Autor die unausweichliche Tragödie konstruiert. Der Fokus liegt auf dem Einfluss der Väter und deren Konflikt, der als zentraler Bestandteil der Tragödie gesehen wird. Ein detailliertere Beschreibung der Konstruktion der Tragödie fehlt in diesem Auszug.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Romeo und Julia auf dem Dorfe, Gottfried Keller, Dorfleben, Charakterentwicklung, Väterkonflikt, Tragödie, soziale Konflikte, Besitzstreit, bäuerliche Gesellschaft, Unausweichlichkeit des Schicksals.
Welche Kapitel werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst mindestens eine Einleitung, ein Kapitel über das charakterisierende Verhalten (mit Unterkapiteln zu den Vätern und den Kindern), und ein Kapitel über die Unabwendbarkeit des Todes (wobei der Inhalt dieses Kapitels in diesem Auszug nicht vollständig beschrieben wird) und einen Schluss.
Wie wird Shakespeares "Romeo und Julia" in die Analyse einbezogen?
Die Einleitung stellt einen Bezug zu Shakespeares "Romeo und Julia" her und hebt den Unterschied durch den dörflichen Schauplatz in Kellers Novelle hervor. Der Vergleich zu Shakespeares Drama dient als Kontext für die Analyse der Thematik und der Charakterentwicklung.
- Arbeit zitieren
- Michaela Kuhn (Autor:in), 2010, Die Liebesbeziehung von Vrenchen und Sali in Romeo und Julia auf dem Dorfe von Gottfried Keller, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212123