Eine „hybride Gesellschaft“ meint, dass das selbe Rechtsgebilde aufgrund seiner „zwitterhaften gesellschaftsrechtlichen Ausgestaltung von zwei Staaten unterschiedlich qualifiziert“1 wird. Es stellt sich die Frage nach der Einordnung eines Rechtssubjekts, ob das Gebilde eines anderen Rechtskreises als Personen- oder Kapitalgesellschaft einzuordnen ist. Ergebnis dieser Einordnung ist, dass ein Land dieselbe Gesellschaft nach Kapitalgesellschaftsgrundsätzen steuerrechtlich beurteilen kann, während ein anderer Staat diese nach Personengesellschaftsprinzipien besteuert.
Diese sogenannten Qualifikationskonflikte lassen sich steuerplanerisch im internationalen Steuerrecht einsetzen, ohne weitergehende gesellschaftsrechtliche Umstrukturierungen vornehmen zu müssen, bzw. ohne an die gesellschaftsrechtliche oder an die steuerrechtliche Qualifikation im anderen Staat gebunden zu sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung in die Problemstellung.
- 2. Fallbeschreibung.
- 3. Konzeption und Anwendungsbereich des Art. 1 Abs. 7 DBA USA - Fallvariante I.
- 3.1. US LP
- 3.1.1. Besteuerung im Ansässigkeitsstaat
- 3.1.2. Besteuerung in Deutschland.
- 3.1.3. Anwendung des DBA auf Personengesellschaften.
- 3.1.3.1. Auflösung des Zurechnungskonflikts
- 3.1.4. Exkurs: Gewinnausschüttungen der US LP an Gesellschafter
- 3.1.4.1. „Gewinnausschüttungen\"-Anwendung des DBA USA...
- 3.2. GmbH & Co. KG....
- 3.2.1. Besteuerung im Ansässigkeitsstaat
- 3.2.1.1. Besteuerung auf Ebene der Gesellschafter.
- 3.2.2. Besteuerung in den USA
- 3.2.3. Anwendung des DBA USA auf die transparente KG
- 3.2.4. Anwendung des DBA USA auf die intransparente KG
- 3.3. Komplementär GmbH..
- 3.3.1. Besteuerung im Ansässigkeitsstaat
- 3.3.2. Besteuerung in den USA
- 3.3.3. Vermeidung der Doppelbesteuerung.
- 3.3.3.1. Exkurs: Einordnung der Einkünfte in das DBA..
- 3.3.3.2. Qualifikationskonflikte
- 3.3.3.2.1. KG intransparent, LP transparent..
- 3.3.3.2.2. LP intransparent, KG Transparent.
- 3.3.3.2.2.1. Bezug der Einkünfte....
- 3.3.3.2.2.2. Besteuerung im Ansässigkeitsstaat..
- 3.4. US Corporation
- 3.4.1. Anwendung des DBA USA.
- 3.4.2. Erfordernis der Grenzüberschreitung.
- 4. Art. 1 Abs. 7 DBA USA und die „check-the-box-clause\" - Fallvariante II
- 4.1. Besteuerung im Ansässigkeitsstaat...
- 4.2. Besteuerung im Quellenstaat - Vermeidung der Doppelbesteuerung.
- 4.2.1. GmbH - transparent
- 4.2.1.1. Wirkung des Art. 1 Abs. 7 DBA USA
- 4.2.1.2. Gewährung von Abkommensvorteilen.
- 4.2.2. GmbH intransparent
- 5. Drittstaatenbezug des Art. 1 Abs. 7 DBA USA - Fallvariante III
- 5.1. Besteuerung der B.V. - national...
- 5.1.1. in Deutschland
- 5.1.2. in den USA.
- 5.2. Anwendung Art. 1 Abs. 7 DBA USA?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Einordnung hybrider Gesellschaften im internationalen Steuerrecht am Beispiel des Artikels 1 Absatz 7 DBA-USA. Die Arbeit analysiert die unterschiedliche Qualifikation dieser Gesellschaften in verschiedenen Rechtsordnungen und die daraus resultierenden steuerlichen Folgen, insbesondere im Hinblick auf die Doppelbesteuerung.
- Hybride Gesellschaften im internationalen Steuerrecht
- Die "check-the-box-clause" und ihre Auswirkungen auf die Qualifikation von Gesellschaften
- Die Anwendung des Artikels 1 Absatz 7 DBA-USA auf verschiedene Gesellschaftsformen
- Die Vermeidung von Doppelbesteuerung im Kontext hybrider Gesellschaften
- Die Einordnung von Einkünften aus hybriden Gesellschaften im internationalen Steuerrecht
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Problemstellung ein und erläutert die Relevanz des internationalen Steuerrechts im Kontext der Globalisierung. Es wird die Bedeutung der Rechtsformwahl im nationalen und internationalen Kontext sowie die Problematik hybrider Gesellschaften, die in verschiedenen Rechtsordnungen unterschiedlich qualifiziert werden, diskutiert.
Kapitel 2 beschreibt den konkreten Fall, der im Zentrum der Arbeit steht. Es wird eine detaillierte Fallbeschreibung der relevanten Sachverhalte und beteiligten Gesellschaften gegeben.
Kapitel 3 analysiert die Konzeption und den Anwendungsbereich des Artikels 1 Absatz 7 DBA-USA im Kontext verschiedener Gesellschaftsformen, wie US LP, GmbH & Co. KG und Komplementär GmbH. Es werden die steuerlichen Folgen der Qualifikation dieser Gesellschaften in den USA und in Deutschland, insbesondere die Vermeidung von Doppelbesteuerung, beleuchtet.
Kapitel 4 befasst sich mit der "check-the-box-clause", einer US-amerikanischen Regelung, die Einfluss auf die Qualifikation von Gesellschaften hat. Es werden die steuerlichen Auswirkungen dieser Regelung auf die Anwendung des Artikels 1 Absatz 7 DBA-USA und die Vermeidung von Doppelbesteuerung untersucht.
Kapitel 5 befasst sich mit dem Drittstaatenbezug des Artikels 1 Absatz 7 DBA-USA. Es werden die steuerlichen Folgen für eine B.V., die in den Niederlanden ansässig ist und in Deutschland und den USA Geschäftsbeziehungen unterhält, analysiert.
Schlüsselwörter
Hybride Gesellschaften, internationales Steuerrecht, DBA-USA, Artikel 1 Absatz 7, Doppelbesteuerung, check-the-box-clause, Qualifikation, transparente Gesellschaft, intransparente Gesellschaft, US LP, GmbH & Co. KG, Komplementär GmbH, US Corporation, B.V., Grenzüberschreitung.
- Arbeit zitieren
- Nikolay Herber (Autor:in), 2011, Hybride Gesellschaften im internationalen Steuerrecht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212301