Aggression in Schulen. Entstehung und Intervention


Seminararbeit, 2013

15 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Hauptteil
2.1 Aggressionstheorien
2.1.1 Triebtheorie nach Freud
2.1.2 Triebtheorie nach Lorenz
2.2 Lerntheorien
2.2.1 Soziale Lerntheorie bei gleichzeitiger Erläuterung der instrumentellen Aggression
2.2.1.1 Lernen am Modell
2.2.1.2 Lernen am Effekt
2.3 Frustrations-Aggressions-These

3. Aggression und Schule
3.1 Darstellung der besondern Situation in der Schule
3.2 Wie kommt es unter Berücksichtigung der besonderen Situationen zu Aggressionen bei Schülerinnen und Schülern?

4. Möglichkeiten des Umgangs mit der Aggression von Schülerinnen und Schülern

5. Fazit

6. Literatur- und Quellenverzeichnis

1. Einleitung

Die Verfasserin wird über das Thema der Aggression schreiben. Das Thema der Aggression ist ein sehr umfassendes Thema, was der Verfasserin bereits bei der Literatursuche und Literatursortierung aufgefallen ist. Eine Definition zu finden erwies sich ebenfalls als schwierig, da es sehr viele gibt, abhängig davon, unter welchem Blickwinkel der Begriff definiert wird.

Folgende Definition sind als akzeptiert und wissenschaftliche publiziert.

„Aggression beim Menschen wird definitiert als körperliches oder verbales Handeln, das mit der Absicht ausgeführt wird, zu verletzen oder zu zerstören.“[1]

„Aggressives Verhalten nach Baron definiert als Aggression ist jegliche Form von Verhalten, mit dem das Ziel verfolgt wird, einem anderen Lebewesen oder Person, das motiviert ist, eine derartige Behandlung zu vermeiden, zu schaden oder zu verletzen“.[2]

„Nach Bandura ist Aggression ein schädigendes und destruktives Verhalten, das im sozialen Bereich auf der Grundlage einer Reihe von Faktoren als aggressiv definiert wird, von denen einige eher beim Beurteiler liegen.“[3]

Alle Definitionen ähneln sich, da Aggression eingeengt auf das Verhalten wird, allerdings werden Gefühle, wie Zorn, Ärger und Wut als Aggressionsauslöser nicht berücksichtigt.

Zunächst wird die Verfasserin daher, die in der Aggressionsforschung etablierten Theorien vorstellen, um ein Grundverständnis für Aggression zu vermitteln.

Im zweiten Teil konzentriert sich die Verfasserin auf die Institution Schule und zeigt auf, wie es dort zur Aggressionsentstehung kommt und wie damit umgegangen wird.

2. Hauptteil

Zu unterscheiden sind drei Theorie, erstens die Triebtheorie, die soziale Lerntheorie und die Frustrations-Aggressionstheorie.

Die Triebtheorie vertritt sowohl Freud als auch Lorenz. Beide gehen von einem angeborenen Aggressionstrieb aus, das heißt, dass aggressives Verhalten durch angeborene Instinkte und Triebe verursacht wird. Im Gegensatz dazu steht die soziale Lerntheorie, die davon ausgeht, dass aggressives Verhalten durch Lernprozesse erworben ist, so wie zum Beispiel Autofahren und Lesen usw.

Die Frustrations-Aggressions-Theorie ist eine Mischung aus beiden Theorien. Sie besagt, dass sowohl triebhafte Teile als auch lerntheoretische Teile zusammenfließen. Das aggressive Verhalten entsteht reaktiv durch eine Frustration.

2.1 Aggressionstheorien

2.1.1 Triebtheorie nach Freud

Freud glaubte, dass der Mensch von Geburt an einen Lebenstrieb (Eros), welcher Energie liefert für Wachstum und Überleben und einen Todestrieb (Thanatos), welcher nach Selbstzerstörung des Individuums strebt, besitzt.

Diese beiden Triebe stehen sich gegenüber. Auf der einen Seite der Wunsch nach Selbsterhaltung, auf der anderen Seite der Wunsch nach Zerstörung. Um die Zerstörung der eigenen Person zu verhindern, wird die Energie des Todestriebes nach außen gerichtet und erscheint in Form von Aggression. Auf diesem Weg wird die Energie verbraucht und die Spannung reduziert. Freud spricht hier vom kathartischen Prozess, das heißt dem Ableiten der Energie, sei es durch Weinen, Worte oder direkte Handlungen. Freud geht davon aus, dass sich die aufgestaute Energie entladen muss, wobei es nicht unbedingt zu destruktiven Handlungen kommen muss. Die Energie kann sich auch im so genannten „bissigen“ Humor oder Zynismus entladen. Durch diese Entladung kommt es zur Schwächung der Bereitschaft zum aggressiven Verhalten. Freud geht davon aus, dass sich diese Bereitschaft zum aggressiven Verhalten ständig aufbaut und sich deshalb irgendwann entladen muss. Freud folgert also, dass Aggression im menschlichen Verhalten unvermeidbar ist. Diese Theorie hat in der heutigen Aggressionsforschung keine nennenswerte Bedeutung mehr. Es fehlen eindeutige empirische Befunde. Wichtig zu bemerken ist, dass Freud einen Zusammenhang von Frustration und Aggression hergestellt hat. Er hat herausgefunden, dass Aggression eine Reaktion auf Frustration ist. Darauf stützte sich die so genannte Yale Gruppe bei der Aufstellung der Frustrations-Aggressions-Theorie.[4] Sigmund Freud lebte von 1859 bis 1939 studierte Medizin und ist Begründer der Psychoanalyse.

2.1.2 Triebtheorie nach Lorenz

Lorenz hat im Gegensatz zu Freud seine Kenntnis über Aggression aus seinen Beobachtungen und Analysen tierischen Verhaltens abgeleitet und auf das menschliche Verhalten übertragen. Lorenz spricht von der innerartlichen Aggression, das heißt einer Aggression, die zum Erhalt und Überleben der eigenen Art dient. Diese innerartlichen Aggression ist für Lorenz ein Instinkt wie jeder andere und unter natürlichen Bedingungen lebens- und arterhaltend. Wichtig ist für Lorenz die klare Abgrenzung, das nicht die Vernichtung der Artgenossen das Ziel der Aggression ist, sondern einzig die Erhaltung des Individuums und der Art. Lorenz überträgt seine Ergebnisse auf das menschliche Verhalten. Auch der Mensch hat einen natürlichen Aggressionstrieb, der ursprünglich arterhaltend war. Er geht davon aus, dass Aggression nicht durch Vermeidung von Reizen auszuschalten ist. Allerdings hält er eine Beherrschung der Aggression für erlernbar, wenn man diese kanalisiert. Es muss ein geeignetes Ersatzobjekt vorhanden sein, welcher für Lorenz zum Beispiel der aktive Sport ist. Ebenso wie Freud geht Lorenz davon aus, dass es zu einer Entladung der aufgestauten Energie kommen muss. Diese Energie hat sich im Innern des Individuums aufgestaut und entlädt sich beim Auftreten eines Schlüsselreizes. Fehlt dieser Schlüsselreiz über längere Zeit, kommt es zu einem Aggressionsstau, der sich dann ohne Schlüsselreiz spontan entlädt. Daraus folgt, dass auch Lorenz zu dem Ergebnis gekommen ist, dass im menschlichen Verhalten Aggression unvermeidbar ist.[5] Der Unterschied zu Freud liegt darin, dass Lorenz eine Kontrollmöglichkeit aufzeigt. Er empfiehlt zur Vermeidung spontaner Entladung die kontrollierte Entladung, die so genannte Kanalisierung, zum Beispiel durch Teilnahme an sportlichen Aktivitäten, sei es aktiv oder passiv.

Hier liegt aber ein Kritikpunkt, der auch an Beispielen belegt ist. Denkt man nur an die Ausschreitungen von Fans nach Fußballspielen oder ähnlichen Wettkämpfen. Hier zeigt sich eindeutig, dass nach solchen Spielen die Bereitschaft zu aggressivem Verhalten erhöht ist und sich die Aggression noch erhöht.[6]

[...]


[1] Zimbardo, 1988, S.363.

[2] Stroebe , 2003, S.355.

[3] Meier, 2003, S.19.

[4] Essau/ Conradt, 2004, S.113 ff.

[5] Zimbardo, 1988, S. 365 f.

[6] Stroebe/ Hewstone/ Codol, 1992, S275 – 280.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Aggression in Schulen. Entstehung und Intervention
Hochschule
Universität Potsdam  (Institut für Psychologie)
Note
1,0
Autor
Jahr
2013
Seiten
15
Katalognummer
V212383
ISBN (eBook)
9783656402602
ISBN (Buch)
9783656402923
Dateigröße
456 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Gewalt, Aggressions, Aggressionstheorie, Theorie Aggression, Aggressionstheorien, Rütli, Lorenz, Freud, Berner, Mobbing
Arbeit zitieren
M. Ed. Julia Steblau (Autor:in), 2013, Aggression in Schulen. Entstehung und Intervention, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212383

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