Die Auswirkungen der Auswanderung insbesondere auf ärmere Länder am Beispiel des Senegals


Master's Thesis, 2012

90 Pages, Grade: 1


Excerpt


Inhalt

I. Gründe der Auswanderung
1) Historische Betrachtung
a) Das Migrationsphänomen als einstige Selbstverständlichkeit in Afrika
b) Der Senegal als Einwanderungsland
2) Ursachen für Migration seit der Kolonialzeit
a) Das Scheitern des postkolonialen Bildungssystems
b) Das Bild des Migranten eine „Erfolgsstory“
c) Motivation für die Migration in Richtung Europa
d) Die restriktive Migrationspolitik Europas und ihre Konsequenzen

II. Die Bemühungen der Industrieländer zur Eindämmung der Einwanderung
1) Der Migrant aus europäischer Sicht
2) Migration und Menschenrechte
3) Einige Fakten über senegalesische Migranten
4) Die verschiedenen Akteure der Migration
5) Die Zwiespältigkeit der Transitländer
6) Die „Wiederaufnahme-Problematik“ der illegalen Migranten

III. Die Migranten, besser als ihr Ruf
1) Die Migration als gesellschaftliche Normalität
2) Die überwiegend negative Auffassung der Migration
3) Die Integrationsdiskussion
4) Beitrag der Migranten zur Wirtschaft des Gastlandes

IV. Eine sinnvolle Migranten-Politik: Der Weg aus der Armut
1) Die traditionelle Form der Entwicklungshilfe: Gute Absichten mit dürftigem
2) Die schleichende Abwendung Europas von Afrika und ihre Folgen
3) Neue Konzepte der Entwicklungshilfe
4) Die gelungene „Wiedereingliederungspolitik“ der Migranten als erfolgsversprechende Chance aus der Armut
5) Die Co-Entwicklung und ihre Grenzen

V. Die Beiträge der senegalesischen Migranten zum Wachstum des Heimatslandes
1) Die Transferleistungen der Migranten als Armutsbremse
2) Die stetig steigenden Transferzahlungen der senegalesischen Migranten
3) Der Bausektor, der „Nutznießer“
4) Erörterung nach adäquaten Lösungen des Migrationsproblems

Exkurs: Die Umweltproblematik
1) Die verlorene Natursymbiose
2) Armut und Umwelt
3) Chaotische Umgebung und Führung
4) „Oh Dreck! Der Touristenschreck!“

Zusammenfassung und Schlusswort

Literaturverzeichnis

Abbildung- und Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Einführung

Das Phänomen der Migration hat immer die Geschichte der Menschheit geprägt. Schon vor hunderttausend Jahren hatte eine kleine Gruppe von Homosapiens, die aus Afrika stammte, durch Migration alle Kontinente bevölkert.

Heute in Zeiten der Globalisierung bleibt das Thema Migration ein vorrangiges Anliegen und stellt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit dar. Das Bild der letzten Jahrzehnte ist von einer Zusammenkunft der stärksten Nationen geprägt, die auf Kosten von ärmeren Ländern immer stärker werden und ihre Grenzen mit allen verfügbaren Mitteln sei es Zäune, Grenzkontrollen oder Repressionen gegen unbeliebte illegale Invasoren verteidigen. Die Drittländer leiden demnach nicht nur an der Isolation aber sie werden viel mehr von Umweltkatastrophen, klimatischen Veränderungen geplagt, welche gepaart mit schlechter Führung und Konflikten eine desolate Erscheinung abgeben. Dürre, Hunger, Flucht, Abwanderung, eine verzweifelte Bevölkerung und eine Jugend ohne Zukunftsperspektiven und Hoffnung sind die Folgen.

Trotz höchster Achtsamkeit bzw. Wachsamkeit rollen aber kontinuierlich Wellen von illegalen Migranten unbeeindruckt an die Küsten Europas weiter. Die Frage die sich hier stellt ist die folgende:

Ist eine Repressive Migrationspolitik die Lösung, um den Migrantenfluss zu stoppen?

Sollte das Übel nicht an der Wurzel gepackt werden?

Welche Maßnahmen sollten getroffen werden um den Migrantenwillen zu brechen?

Mit dieser Arbeit möchte ich einen Aufruf an die Industrieländer aussprechen und sie dazu zu bewegen, eine neue Haltung gegenüber dem Phänomen „Migration“ zu haben. Die Chancen und Opportunitäten zu nutzen, die eine effektive Lenkung des Migrationsphänomens bieten können wahrzunehmen. Statt den Migranten zu ächten, sollte der Akzent auf Co-Entwicklung und Wiedereingliederung in das Ursprungsland gelegt werden. Der Migrant zugleich der Botschafter par excellence seines Herkunftslandes und des Gastlandes.

Unser Anspruch mit dieser Arbeit ist die Komplexität der Migrationsproblematik hervorzuheben. Die Berichterstattung in Europa stellt das Phänomen Migration oft als oberflächlich und negativ dar. Der Fokus wird nicht selten auf die unerwünschten Folgen von Migration gelegt, dabei werden die positiven Aspekte der Migration verschwiegen und auf die wahren Gründe der Migration wird kaum eingegangen.

Dabei resultiert Migration z. T. aus Folgen von Umwelteinflüssen, die die industrialisierten Länder verursacht haben.

Migration kann aber auch als ganz normales Phänomen gesehen werden, vor allem in Ländern wie beispielsweise dem Senegal, dessen Geschichte sehr eng mit Migrationen verknüpft ist. Dies ist vor allem durch seine Stellung in der Kolonialzeit zu erklären. Nach der Kolonialzeit, hat der Senegal wegen seiner politischen Stabilität viele Flüchtlinge aus den umliegenden Ländern aufgenommen.

Wenn man den Beitrag der Migranten aus ärmeren Ländern zu der Wirtschaft ihrer Heimat betrachtet, dann wird es einem klar, warum der Migrant in seiner Heimat sehr angesehen ist. Die Statistik in den letzten Jahren hat deutlich gezeigt, dass die Transferzahlungen der Migranten, zu einer erheblichen Reduzierung der Armut in ihren Heimatländern beigetragen haben. Diese Transfers erreichen unmittelbar bedürftige Haushalte und werden für Lebensmittel, medizinische Versorgung, Bildung und Miete angewandt.

Diese Tatsache sollte eigentlich Motivation genug bereiten, um neue Wege bei dem Kampf gegen Armut zu gehen. Bis jetzt war das Augenmerk auf die Entwicklungshilfe gerichtet, um Armut zu bekämpfen. Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass das erhoffte Ergebnis nicht immer erzielt wurde.

Die Bekämpfung der Armut hat sich als eine wesentliche Säule bei der Bekämpfung der Migration aus europäischer Sicht herausgestellt. Die bisher geführte repressive Migrationspolitik hat auch nicht Früchte getragen, im Gegenteil, der Wille und die Entschlossenheit zur Abwanderung nach Europa bei den ärmeren Ländern ist stärker geworden.

Dabei könnte sich das Migrationsproblem durch die Migranten selbst lösen, wenn die Migranten unterstützt werden und ihre Beiträge zum Wohlstand ihrer Heimatländer effizient gelenkt werden.

Wir werden in unsere Arbeit nachdem wir kurz den Senegal als Migrationsland vorgestellt haben, die verschiedenen Ursachen der Migration erörtern. Dann möchten wir die Vor- und Nachteile der Migration in das Zielland und die daraus resultierende Migrationspolitik eruieren.

In einem nächsten Schritt, möchten wir über die Beiträge der Migranten zur Bekämpfung der Armut in ihren Heimatländern im Vergleich zu der bis jetzt geführten Entwicklungspolitik berichten.

Schließlich wollen wir das Augenmerk auf eine neue Ausrichtung der Armutsbekämpfung richten und auf die Migranten, die sich durch ihre Leistungszahlungen als Entwicklungsmotor ihrer Heimatsländer erwiesen haben. Wir werden nicht schließen ohne einen kleinen Exkurs über die Umweltproblematik und das Thema „Dreck“ vor allem in den ärmeren Ländern zu geben.

I. Gründe der Auswanderung

In diesem Kapitel, möchten wir die historische Rolle Senegals genauer betrachten, die ihm aufgrund seiner Schlüsselposition als wichtigster Kolonialstaat, den Status eines Einwanderungslandes verlieh. Nachdem wir den Anschauungswandel in der senegalesischen Gesellschaft dem Migranten gegenüber durchleuchtet haben, möchten wir verschiedene Gründe der Migration seit der Kolonialzeit eruieren.

1) Historische Betrachtung

Die traditionelle Lebensart sowie die Folgen des Kolonialismus haben das Phänomen Migration aus der Sicht der Senegalesen als eine selbstverständliche und normale Gegebenheit erscheinen lassen. Der Migrant brachte neue Erfahrungen und neue Weisheiten mit sich. Er war im Gegenteil sehr respektiert und mit Wohlwollen empfangen. Die Administration der Kolonien vom Senegal aus, hatte viele Funktionäre aus den Nachbarländern in den Senegal angezogen, außerdem genoss der Senegal eine große Beliebtheit in der Subregion, da die Angehörigen der vier senegalesischen Kommunen: Dakar, Rufisque, Gorée und St. Louis, als französische Staatsbürger betrachtet wurden. Sie besaßen sowohl die senegalesische als auch die französische Staatbürgerschaft.

Schließlich haben auch Konflikte nach der Kolonisation viele Migranten aus dem Umland in den Senegal getrieben. Der Senegal galt schließlich als politisch stabilstes Land der Subregion.

a) Das Migrationsphänomen als einstige Selbstverständlichkeit in Afrika

Um das Phänomen der Migrationen besser zu verstehen, bedarf es eines Blickes in die Länder selbst, die von der Auswanderung betroffen sind. In dieser Hinsicht ist das Beispiel des Senegals genau passend, da das Land selbst historisch als Einwanderungsland bezeichnet werden kann.

Der Senegal ist ein Land in West-Afrika, und zwar das Land, das am westlichsten liegt.[1] Es hat eine Fläche von 196.722 km² und hatte im Jahr 2007 12.643.799 Einwohner (Schätzung 2011), die Bevölkerungsdichte beträgt 60 Einwohner pro Km². Der Senegal wurde im Jahr 1960 von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich unabhängig. Die Stadt Saint Louis im Norden des Senegals, war von 1673 bis 1902 die Hauptstadt der Kolonien Frankreichs in West-Afrika, wurde aber ab 1902 von der Stadt Dakar abgelöst, die bis heute die Hauptstadt Senegals ist.

Der Senegal ist ohne Zweifel ein gutes Beispiel, wenn das Phänomen der Migration angesprochen wird, dies ist vor allem durch zwei Tatsachen zu erklären. Zu einem wegen seines Stellenwerts im 19. Jahrhundert während der Kolonisationszeit und zum anderen, weil das Land einen wichtigen Anteil an der heutigen Migration innerhalb Afrikas und von Afrika nach Europa hat.

Die Bevölkerung des Senegal sowie in den Subregionen war vor der Kolonisationszeit in ständiger Bewegung. Dies lag sicherlich an der Hauptbeschäftigung der damaligen Bevölkerung, die aus Nomaden und Händlern bestanden.[2] Dazu kommt, dass die Landwirtschaft, die das Überleben der Bevölkerung sicherte, auf jede Arbeitskraft angewiesen war. So könnten sich arbeitswillige Einwanderer ohne große Mühe ein Stück Land aneignen und nutzen. Damals war bereits infolge von Dürren eine bestimmte Landflucht zu verzeichnen. Fremde Migranten hatten es meisten schwer in der Stadt, wo sie oft weniger Rechte als die Einheimischen hatten und sich oft mit minderwertigen und gering bezahlten Jobs über Wasser halten mussten. Auf dem Land hingegen waren sie sehr willkommen und profitierten von der traditionellen Gastfreundschaft („Teranga“) der lokalen Bevölkerung. Der Begriff „Teranga“ bedeutet die Verpflichtung zur Gastfreundschaft dem Hausgast bzw. dem Fremden gegenüber, ohne Unterscheidung von ethnischen oder nationalen Zugehörigkeiten. Fremd war jeder, der nicht die gleiche Sitte hatte und fremd ist man schließlich überall außer bei sich. Hier spielten nationale Unterschiede keine Rolle. Aufgrund der großen Mobilität der damaligen Zeit, konnte sich jeder schließlich in der Lage eines Fremden befinden.

Im 19 Jahrhundert war für den Aufbau der Kolonien in West-Afrika und besonders in Saint Louis, der Hauptstadt der damaligen Kolonialmacht, sehr viel Arbeitskraft nötig. Diese Arbeitskraft war teilweise durch Zwangsarbeit gesichert. Die Not an Arbeitskräften hatte Migranten angezogen, gleichzeitig hat aber der Zwangscharakter der Beschäftigung eine Flucht von Arbeitskräften zu den Nachbar-Ländern verursacht. Die Tatsache, dass diese Länder z. T. unter englischer Herrschaft standen, spielte damals keine Rolle oder wurde zumindest in Kauf genommen.

Ungeachtet der Beschäftigungsthematik, hat die wichtige politische Stellung des Senegal als Hauptstaat des französischen West-Afrika zwangsläufig Vertreter aus Nachbar-Staaten für die Verwaltung der Kolonien gebraucht.

Nicht zuletzt war die Migration beeinflusst durch die arbiträre Aufteilung Afrikas zwischen den Kolonialmächten mit der willkürlichen Errichtung von Grenzen, welche homogene Bevölkerungsgruppen teilten. Um den heutigen Charakter der Migration in West-Afrika zu verstehen, bedarf es eines Blicks auf die Geschichte der Migration selbst. Wie bereits erwähnt, war die Migration eine natürliche Bewegung vor dem Entstehen der Kolonisation in Afrika. Die Migrationen waren vor allem durch Dürre, demographischen Druck, endemische Konflikte, wirtschaftliche Probleme und Armut verursacht. Dabei waren die entscheidenden Faktoren für die Wahl eines Migrationsziels, die Sicherheit und etwas Land, das für landwirtschaftliche Aktivitäten genutzt werden konnte. Die Kolonisation führte neue politische und wirtschaftliche Systeme ein, er richtete Ländergrenzen und verlangte Steuern. Bald geriet das traditionelle Migrationssystem aus dem Ruder, da die Kolonisation aufgrund der starken Nachfrage nach Arbeitskräfte für das Errichten von Straßen, für die Plantagen-Arbeit und die Goldminenausbeutung der damaligen Gold Coast heutiges Ghana, ein neues Rekrutierungssystem eingeführt hatte. Durch Vergabe bzw. Erteilung von Arbeitsverträgen an Arbeiter, die aus Ländern wie Mali, Togo und Burkina Fasso stammten. Der Bau von Straßen war auch ausschlaggebend für die neue Form der Migration. Die Migranten konnten somit lange Wege zurücklegen bei ihrem Streben nach besseren Lebensbedingungen.

Nach der Kolonisationszeit bzw. nach der Unabhängigkeitsbewegung haben die neuen Staaten angefangen, der Binnen-Migration Restriktionen aufzuerlegen; es wurden Visen und Arbeitserlaubnisse eingeführt. Das Ziel war es damals in diesen Ländern, die eigene Bevölkerung gegen die Konkurrenz aus dem Ausland auf dem Arbeitsmarkt zu schützen. Der Begriff „illegale Migranten“ war also geboren. Jedoch waren trotz Einrichtung von Grenzkontrollen, diese Restriktionen schwer durchsetzbar, da die Kolonialmacht damals Völkergemeinschaften bzw. zusammengehörige ethnische Gruppen voneinander trennte, indem sie willkürlich Grenzen zogen und es fiel den Menschen, die zusammengehörten, natürlich schwer, auf die neuen Territoriums-Verhältnisse hinzuweisen und sie waren auch nicht zur Sinnhaftigkeit der neuen Verhältnisse zu überreden.

b) Der Senegal als Einwanderungsland

Unter den Zuwanderern aus weiter entfernten Herkunftsländern, zählen wir die Franzosen, die in der Regel für die Kolonialverwaltung oder für Handelshäuser arbeiteten. Nach der Unabhängigkeit verließen viele das Land. Ein großer Teil blieb aber im Land. Die Libanesen kamen Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der großen libanesischen Auswanderungsbewegung in das Land, sie integrierten sich gut in die Kolonialwirtschaft, indem sie als Zwischenhändler tätig waren. Nach der Unabhängigkeit hatten sie sich bereits als erfolgreiche Händler etabliert. Nach und nach ließen sie ihre Familie und Freunde nachziehen. Der rasante Zuwachs der libanesischen Zuwanderung wurde in den 70er Jahren durch ein Niederlassungsverbot der senegalesischen Regierung zum Schutz der nationalen Händler, gebremst. Trotzdem stieg deren Anzahl stetig. Bis heute kontrollieren die Libanesen wichtige Teile des senegalesischen Handels.

In der Kolonialzeit kamen außerdem Zuwanderer aus Mauretanien (100.000 Personen). Sie waren größtenteils Besitzer von kleinen bis mittleren Geschäftsläden. Erst mit der Mauretanienkrise Ende der 80er Jahre, haben die meisten Mauren das Land verlassen.

Senegal war nach seiner Unabhängigkeit ein beliebtes Zielland afrikanischer Migranten. Die große Repression des ehemaligen Präsidenten Guineas(1958-1984), hatte dem Senegal eine große Zuwanderungswelle beschert. Anfang der 70er Jahre fanden Zuwanderer aus Guinea Bissau (75.000,00 Personen) im Zuge des Unabhängigkeitskrieges (1963-1974) Zuflucht im Senegal.[3]

Heutzutage empfängt der Senegal viele Migranten aufgrund der politisch relativ stabilen Lage und der Toleranz Fremden gegenüber, wie es der folgende Bericht unterstreicht:

Vor allem aus den umliegenden Ländern Guinea, Mauretanien, Mali und der Elfenbeinküste sind in den vergangenen Jahren viele Flüchtlinge in den Senegal gekommen. Aber auch aus weiter entfernten Ländern des Kontinents wie Ruanda, dem Kongo, Eritrea, Äthiopien oder dem Tschad. Was ist der Grund, dass Menschen den halben Kontinent durchqueren, um in dem armen Land Senegal Zuflucht zu suchen?“…

…„Das Einzige, was ich will, ist ein Ort, an dem wir in Frieden leben können.“ Der 27-jährige Blaise Mukasu stammt aus dem Kongo. Als Kind floh er vor dem Bürgerkrieg – im Senegal hofft er auf eine Zukunft.

Aloise Sarr, Leiter der Flüchtlingsanlaufstelle Pari (Point d’accueil pour réfugiés et immigrés) in Dakar, sagt: "Der Senegal ist bekannt als das Land der Teranga, der Gastfreundschaft. Obwohl es nicht viel zu teilen gibt, kommen Flüchtlinge gern zu uns, weil sie hier in einem Klima der Toleranz leben können. "…“[4]

2) Ursachen für Migration seit der Kolonialzeit

Die Nachkolonialzeit wurde vor allem durch das Scheitern des alten postkolonialen Schulsystems und die Emergenz der Migranten als neue ernsthafte Alternative für den sozialen Erfolg geprägt. Parallel spielen verschiedene Faktoren eine wichtige Rolle für die Migration.

a) Das Scheitern des postkolonialen Bildungssystems

Das Scheitern des postkolonialen Bildungssystems äußerte sich in einer Hilfslosigkeit bei den Jugendlichen, die nach ihrer Ausbildung keine Aussichten auf einem Arbeitsplatz hatten und in einem Misstrauen bei der Bevölkerung der Regierung und ihrer Politik gegenüber. Lange wurde das Postkoloniale System als Garant für Erfolg, sozialen Aufstieg und zugleich Absicherung[5] gesehen.

Das Schulsystem, das die Kolonialisierung eingeführt hatte, hatte damals bereits die traditionelle Grundordnung der Gesellschaft durcheinander gebracht. Ein Generationskonflikt war somit die Folge. In Afrika war die traditionelle Gesellschaftsordnung durch das Prinzip der Gerontokratie bestimmt, d. h. die älteren Menschen waren ganz oben in der Hierarchie. „Alt werden“ in dieser Gesellschaftsform bedeutete Weisheit und Erfahrung. Der folgende Spruch von Amadou Hampâté Bâ[6] bringt es auf den Punkt "Mit jedem Greis, der in Afrika stirbt, verbrennt eine Bibliothek." Die Einführung der französischen Schule hatte in der Tat eine neue Ära eingeläutet und stellte gleichzeitig einen Bruch mit der traditionellen Gesellschaftsstruktur dar. Nun konnten junge Leute durch die Schule das Wissen erlernen und nach und nach die Vorherrschaft der Alten nicht nur in Frage stellen, sondern sogar ihre Hegemonie beenden. Diese Schule, die sich immer bewährt hatte und immer Intellektuelle und die Elite der Gesellschaft zu produzieren pflegte, eine Elite, die den Senegal zur Unabhängigkeit geführt hat, war plötzlich die reine Enttäuschung. Das Vertrauen in das postkoloniale System, welches eine soziale Absicherung durch die schulische Bildung versprach, war auf einmal zerschlagen. Die Hoffnung eines ganzen Dorfes sah sich wie ein Kartenhaus zusammenstürzen, als sich plötzlich junge Leute, die jahrelang in ihrer schulischen Bahn vom gesamten Dorf betreut und unterstützt wurden, auf der Straße befanden, weil sie keine Arbeit fanden.

Die gesamte Situation hat sich im Laufe der letzten Jahre so zugespitzt, dass das Schulsystem selbst unaufhaltsam auf seine Dekadenz hin steuerte. Namhafte Schulen, die Präsidenten, Minister und Eliten auszubilden pflegten, waren mangels Förderung und politischem Willen zum Scheitern verdammt. Die Lehrbedingungen für Lehrer sowie die Studienbedingungen für Schüler verschlechterten sich so rasch, dass die Folgen monatelange Streiks bis zur Ungültigkeit des Schuljahres auch „année blanche“ genannt, waren. Im internationalen Vergleich war das Schulniveau, welches stetig sank, nicht mehr wettbewerbsfähig. Der Mangel an Vertrauen gegenüber der staatlichen Schule aufgrund der bereits erwähnten Tatsache verursachte das Proliferieren überall in der Stadt von privaten Schulen, die nach und nach die Aufgabe der staatlichen Schulen übernahmen. Nur eine Akkreditierung bzw. eine Qualitätskontrolle der schulischen Leistung bzw. Ausbildung war nicht gewährleistet. Mit den privaten Schulen kamen zusätzliche Kosten auf die ohnehin bereits gebeutelten Familien zu.

b) Das Bild des Migranten als „Erfolgsstory“

Paradoxerweise tauchen in dieser harten Zeit Personen auf, die andere, neue Wege zum Erfolg eingeschlagen haben, als den „normalen“ Weg, d. h. den der Schule. Es sind u. a. und vor allem Händler, Saisonhändler die im Sommer ihre Waren an den spanischen oder italienischen Küsten verkaufen, und im Winter in die Heimat zurückkehren, um das gesparte Geld fast verschwenderisch auszugeben. Sie führen für die relativ kurze Zeit, die sie in ihrer Heimat verbringen ein Leben in Saus und Braus.

So rückte das Bildnis des Händlers, des Reisenden, des Migranten immer näher in die Aufmerksamkeit der Bevölkerung, die in diesen Tätigkeiten eine neue soziale Aufstiegsmöglichkeit gegenüber dem traditionellen Sinnbild der Elite entdeckten. Diese neuen Helden, spielten nun in der gleichen Liga wie die Intellektuellen oder sogar in einer höheren. Ihre Kaufkraft war enorm, viele konnten sich nach kurzer Zeit Häuser und Autos leisten und all das, wovon der „normale“ Einheimische nur träumt.

Der Migrant wurde schnell zur Ikone, da er noch die Mittel besaß, Transferleistungen, an seine in der Heimat lebenden Verwandten zu tätigen. Die relativ hohen Unterstützungsleistungen und Zuwendungen an die Verwandten in der Heimat werden wir an anderer Stelle näher betrachten. Der Migrant war kurzum als Aufstiegsmodell beneidet und bewundert und die negativen Erfahrungen, die er im Gastgeberland erleben mag, wurden gerne ignoriert.

In der Tat die negativen Erfahrungen, die manchmal das Dasein des Migranten mit sich bringen, stoßen regelrecht auf taube Ohren und diejenigen, die davon berichten, werden oft mit dem Vorwurf der Missgunst konfrontiert und stoßen sogar auf Ablehnung. Es heißt oft u. a., sie wollen sich bemitleiden lassen oder er gönne seinen Mitmenschen bzw. Angehörigen nicht das Glück, das ihm widerfahren ist. Andere Migranten haben schließlich Geld und können sich dies und jenes leisten. Ein solcher Warner wird entweder der Missgunst oder der Faulheit verdächtigt.

Diese feste Idee den einheimischen Migranten gegenüber, wird aber durch einige Migranten unterstützt, die gern während ihres Urlaubs in der Heimat mit neuen Klamotten, Geld und Kaufkraft prahlen.

“When I go back to Senegal for holidays, I take my most beautiful dresses with me, just to show my family and friends I am doing more than fine…African people are just not telling the truth about living in Europe. Why? Because they just cannot! And when they are telling the truth about the difficulties here, people in Africa would just not believe them. Why? Because all the information they receive is telling them the opposite.”[7]

c) Motivation für die Migration in Richtung Europa

Aufgrund der relativ hohen Unterstützungsleistungen früherer Migranten für ihre daheim gebliebenen Verwandten hat sich schließlich die Auswanderung in Industrieländer zum Modell sozialen Aufstiegs entwickelt und damit die Karriere im Staatsapparat abgelöst[8].

Im Laufe unserer Analyse haben wir herausgefunden, dass die Motive der Migration sehr unterschiedlich sein können. Neben wirtschaftlichen Faktoren, wie schwache Konjunkturen und stagnierendes Wachstum, steigende Arbeitslosigkeit und Armut, spielen u. a. auch Umwelteinflüsse eine Rolle. Dürren oder Überschwemmungen zwingen immer mehr Menschen dazu, andere günstigere Gegenden zu erkunden.[9]

Zu diesen Faktoren gesellen sich auch bewaffnete Konflikte, die zu immer mehr Flüchtlinge führen.

Auch andere nicht weniger wichtige Motive spielen bei der Migration eine große Rolle.

Die Migration in Afrika besonders im Senegal, wurde immer als positives Phänomen aufgefasst. Diese Sichtweise rechtfertigt auch das Engagement Senegals hinsichtlich der Ideologie des Panafrikanismus, die auf die Vereinigung der afrikanischen Staaten zielte. Der Dichter und ehemalige Präsident Senegals Léopold Sédar Senghor (1906-2001) war selber ein großer Theoretiker und Verfechter des Panafrikanismus. Diese Ideologie pries die Einigung Afrikas im Sinne des Denkers und Staatschefs Kwame Nkrumah (1909-1972), der am 06. März 1957 Ghana in die Unabhängigkeit geführt hatte. Sie führte im Jahr 2002 zur Gründung der UA (Afrikanische Union).

Ein interessantes Motiv für Migration betrifft den Mythos des Schlaraffenlands, welches Europa im Allgemeinen genießt. Er übt auch ohne Zweifel bei der perspektivenlosen Bevölkerung der Drittländer eine große Anziehungskraft aus.

In Afrika befinden sich 34 der 50 ärmsten Länder der Welt, darüber hinaus verdienen mehr als 50% der Bevölkerung weniger als 1 USD pro Tag. Wenn man bedenkt, dass eine Stadt wie Dakar Platz 47 der 50 teuersten Städte der Welt legte, dann wird es einem klar, dass dieses Einkommen für die Befriedigung der Grundbedürfnisse der Personen nicht reicht.[10]

Europa verkörpert Wohlstand und die Aussicht auf ein besseres Einkommen, das die Grundbedürfnisse deckt, und darüber hinaus ein sorgenfreies Leben sichern kann, in dem Schule, Gesundheit und Nahrung kein dauerhaftes Problem darstellen. Diese Tatsache ist Motivation genug für viele Leute, ihre Heimat zu verlassen.[11]

Eine andere Motivation für die Auswanderung ist die Tatsache, dass Länder wie Spanien und Italien den illegalen Migranten nach wenigen Jahren reelle Chancen auf legale Papiere bzw. einen Weg aus der Illegalität in Aussicht stellen. Dieser Schritt ist vor allem durch den Boom im Bausektor und in der Landwirtschaft und dem daraus resultierenden Bedarf an Arbeitskraft, zu erklären.

Die Profilierung Europas als attraktivstes Demokratie-Modell in der Welt verspricht vor allem bei den unterduckten Bevölkerungsgruppen eine Chance für eine bessere Zukunft.

Für viele junge Leute aus ärmeren Ländern bedeutet der Weg nach Europa, ein Stück Zughörigkeit zu der Weltgemeinschaft. Die Idee der großen Freiheit, gekoppelt mit dem Wunsch, raus aus der Nische verstärkt das Bestreben an Orte zu gehen, wo das Weltgeschehen sich gerade abspielt. Nicht nur passiv zuzusehen, sondern aktiv die Weltgeschichte mit zu gestalten, kann ein Motivator zur Abwanderung sein.

d) Die Restriktive Migrationspolitik Europas und ihre Konsequenzen

Es ist also eine Fülle an Missständen und auch Anstreben nach besseren Lebensbedingungen, die letztendlich zu jener Bewegung wie des „Barca oder „Barzakh“ (Barcelona oder Tod) geführt haben, indem junge Menschen bereit sind, den Tod in Kauf zu nehmen, um das Heimatland, egal mit welchen Mitteln, zu verlassen und die Reise Richtung Europa über den Seeweg illegal zu riskieren.

Folgende Äußerung von Dr. Papa Demba Fall, Geograph und Migrationsforscher an der Universität Cheikh Anta Diop in Dakar, welcher erforscht, warum junge Leute dennoch ihr Leben aufs Spiel setzen, wohlwissend wie riskant die Überfahrt mit dem Boot ist, zeigt wie verzweifelt die Lage der Menschen sein kann.

"Sie sagen sich: man ist doch schon tot, sozial tot, weil man nichts hat. Wenn man keinen Status hat, keine Arbeit findet, dann existiert man nicht. Und wenn man nicht existiert, ist man sowieso schon tot."[12]

Um die aktuelle Form der Migration zu untersuchen, bedarf es eines Rückblicks bis zum 2. Weltkrieg, in dem die West-Afrikaner für Frankeich in den Krieg zogen. Nach dem Krieg sind viele dort geblieben, da ihre Arbeitskraft in Frankreich noch gefragt wurde. In den sechziger Jahren, fanden Migrationsbewegungen nicht nur Richtung Europa, vor allem nach Frankreich aber auch und sogar in erste Linie innerhalb Afrikas selbst statt. Nachbarländer wie Mauretanien, Guinea, Mali und Guinea Bissau waren die ersten Einwanderungsziele. Später, Ende der 60er Jahre kamen Länder wie die Elfenbeinküste und Gabun dazu. In den 70er Jahren gesellten sich Länder, die weiter entfernt waren, wie Zentral Afrika, Zaire oder Kongo, die wegen ihres Reichtums an Gold und Diamanten-Vorkommen an Bedeutung gewannen, zu der Migrationsdestination der senegalesischen Migranten.[13]

Ab Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre wanderten die Senegalesen vermehrt in das afrikanische Ausland. Die Krise in den wichtigsten Zielländern haben die innerafrikanischen Migrationsrouten erheblich eingeengt. Es verringerten sich die innerafrikanischen Migrationsflüsse. Die Gründe sind u. a. die wachsende Zurückweisung von Migranten aus Ländern wie Gabun, Elfenbeinküste, Kongo, Kamerun und Zaire, welche durch Konflikte oder wirtschaftliche Konjunkturprobleme selber in Schwierigkeiten geraten waren. Die Gäste aus den Nachbarländern wurden nicht mehr mit Wohlwohlen empfangen, im Gegenteil eine feindliche Stimmung den Migranten gegenüber verstärkte sich, da diese u. a. für die soziale Unsicherheit verantwortlich gemacht wurden.

Das bedeutendste Zielland der Migranten aus dem Senegal war bis zu den 80er Jahren Frankreich aufgrund der ehemaligen Kolonialbeziehungen. Mit den Einschränkungen bei der Einreise mittels der Einführung von Visen in Frankreich, wurde Italien das erste alternative Migrationsland. Sehr schnell rückte Italien sehr hoch zu den Präferenzen der senegalesischen Migranten. Es wurde als sehr beliebtes Zielland gewählt. In den 90er Jahren gesellte sich Spanien dazu. Diese drei Länder, Frankreich, Italien und Spanien, sind bis heute die wichtigsten Aufnahmeländer für die senegalesischen Auswanderer. So zählen wir in Italien 70.000, in Frankreich 60.000 und in Spanien 10.000 senegalesische Migranten. Die Anzahl von senegalesischen Migranten in Deutschland ist im Vergleich zu den bereits erwähnten Ländern gering und schwankte in den letzten 10 Jahren zwischen 2.500 und 4.000 Migranten.

Ein anderer wichtiger Einflussfaktor für die Migration ist die Wirtschaftskrise Ende der 90er Jahre. Die Konstellation eines stetigen Bevölkerungszuwachses und die Perspektivlosigkeit der Jugendlichen, die im Stande waren, einer Beschäftigung nachzugehen, haben eine allgemeine Hoffnungslosigkeit in der Bevölkerung hervorgerufen.

Jedoch ist die Migrationsbewegung nach Europa in den letzten Jahren stark gestiegen, auch wenn neue Ziele wie Mauretanien und Libyen, die aufgrund gestiegener Öleinahmen Zuwanderer stark anlockten.

Die Schwierigkeiten, in Europa einzuwandern auf Grund der Verschärfung der Eintrittsbedingungen und die Schwierigkeiten der Mobilität in den afrikanischen Ländern, haben mit Sicherheit einen großen Anteil an der Eskalation der heutigen Migrationsbewegungen nach Europa.

So erlebt man ab 2006 an eine regelrechte Invasion von Booten bzw. Pirogen mit afrikanischen Migranten auf den Kanarischen Inseln. Über 32.000 Migranten erreichten die Inselgruppe lebend[14]. Die Anzahl von Migranten, die ums Leben kamen, wird auf 3000 bis 13000 geschätzt.

Ein großer Teil der Pirogen sind von der senegalesischen Küste gestartet. Ungefähr wird der Anteil der Senegalesen unter den Migranten auf 50% bis 70% geschätzt.[15]

Allerding muss man dazu sagen, dass ein sehr geringer Anteil der Zuwanderer durch irregulärere Grenzübertritte nach Europa gelangt, die meisten kommen nach Europa mit gültigem Visum und gelangen erst in die Illegalität durch nicht Gewährung der Aufenthaltserlaubnis.

II. Die Bemühungen der Industrieländer zur Eindämmung der Einwanderung

In diesem Kapitel möchten wir über die diversen Aspekte des Migranten-Begriffes und deren internationaler Auslegung sprechen. Lassen sich diese mit den Menschenrechtskonventionen vereinbaren? Außerdem scheint es uns relevant, die Wege und Mittel zur Migration der senegalesischen Auswanderer aufzuspüren. Als Gegenpol dazu werden wir die Bemühungen der europäischen Länder für die Eindämmung der Migrationsflüsse untersuchen.

1) Der Migrant aus europäischer Sicht

Der Begriff „Migranten“ in Europa ist im Gegensatz zu deren Auffassung im Heimatland eher mit einer negativen Konnotation geprägt. Dabei gibt es große Unterschiede bei den Formen der Migration. Es wird unterschieden zwischen den Migranten, die legal in einem Land leben und den illegalen Migranten, wobei der Begriff „illegal“ selber genauer definiert werden muss. Wie auch immer gibt es wiederum auch Unterschiede unter den „illegalen“ Migranten. Viele „illegale“ sind es erst geworden, nachdem sie mit legalen Mitteln aus dem Ausland gekommen sind. Sie wurden erst illegal, nachdem entweder die Aufenthaltserlaubnis überschritten wurde, oder ihr Arbeitsvertrag abgelaufen war. Neben diesen finden wir auch illegale Migranten, die den Grenzkontrollen entkommen bzw. überlisten. Wenn der heutigen illegalen Migration von Afrika nach Europa gesprochen wird, überqueren Migranten das Meer mit Hilfe von Pirogen als Transportmittel oder sie gehen über das Land via Transferländer wie Marokko, um über die Städte u. a. Ceuta bzw. Mellita in Europa zu gelangen.

Die negative Konjunktur in Europa hat einen direkten Einfluss auf den Anteil der legalen Migranten in Europa. Eine hohe Arbeitslosigkeitsrate in Europa hat genauso einen negativen Einfluss auf die Anzahl der legalen Migranten. Durch den Druck von Gewerkschaften, oder Arbeitervereinigungen, die eine bessere Kontrolle der Eintritte in den Arbeitsmarkt verlangen und darüber hinaus auf eine bessere Überwachung der Grenzen beharren. Auch politisch profitieren populistische Randparteien von der schlechten Konjunktur, um sich bei der Bevölkerung zu profilieren.[16]

Letzten Endes führt dieser Druck zu einer restriktiven Migrationspolitik, die sich durch eine geringere Erteilung von Aufenthaltsgenehmigungen bzw. Visen manifestiert. Was unmittelbar eine höhere Tendenz zur illegalen Immigration bei der Bevölkerung der armen Länder zur Folge hat. Bekanntlich wächst die Bereitschaft zur Migration, je höher die Eintrittshürden in das Zielland gesetzt werden.

[...]


[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Senegal 05.02.2012

[2] Bonnassieux, Migrations et frontières en Afrique: Quelles représentations?(2005), link http://www.cafe-geo.net/article.php3?id_article=538, 05.02.2012

[3] Focus Migration, Senegal, Interkontinale Migration, link: http://focus-migration.hwwi.de/index.php?id=2636&L=0, 16.04.2012

[4] Werner, Der Senegal ist für viele nur reine Zwischenstation, Rhein-Zeitung, link: http://www.rhein-zeitung.de/startseite_artikel,-Der-Senegal-ist-fuer-viele-nur-eine-Zwischenstation-_arid,325819.html, 16.04.2012

[5] Diop, Présentations: Mobiltités, État et société (2008), 9 ff

[6] Amadou Hampâté Bâ, 1960 bei einer Rede vor der UNESCO.

[7] Schapendonck, Van Moppes, Migration and information, Images of Europe, migration encoraging factors and en route information sharing, link: http://socgeo.ruhosting.nl/html/files/migration/migration16.pdf, 14.04.2012

[8] Senegal: Entwicklung durch Auswanderung, link: http://www.migration-info.de/mub_artikel.php?Id=071009, 07.02.2012

[9] Mattes, Illegale Migration: Positionen und Bekämpfungsmaßnahmen der Maghrebstaaten, link: http://www.giga-hamburg.de/content/publikationen/pdf/gf_nahost_0609.pdf, 13.02.12

[10] Die 50 teuersten Städte der Welt, Link: http://www.sueddeutsche.de/geld/staedte-ranking-die-teuersten-staedte-der-welt-1.536147, 23.04.2012

[11] Rosenhauer/ Sadeghi/ Schupp, Gießener Monitoringgruppe, Die Migration von Afrika in die EU, Perspektiven einer zivilen Konfliktbearbeitung(2008)15, link: http://fss.plone.uni-giessen.de/fss/fbz/fb03/institute/institut-fur-politikwissenschaft/Personen/birckenbach/lehre/lfp/dateien/afrikaeu/file/Dossier_Afrika-EU.pdf, 23.04.2012

[12] Programm/Global3000-DW (Amerika), Link: http://www.dw.de/dw/article/0,,3709886,00.html, 15.04.2012

[13] Diop, Le Sénégal des Migrations, Mobilités, identities et societies, Les difficulties de “L’ancienne migration”, S. 39

[14] Bonse, Pakt mit Gaddafi: Die europäische Kooperation mit Libyen in Migrationsfragen vor Ausbruch der Arabischen Revolution, S. 19

[15] Gerdes, Senegal: Entwicklung durch Auswanderung? S. 1-11

[16] Sylvère, Pauvreté en Afrique et Migration clandestine vers l’Europe: quelle relations?, S.21 ff

Excerpt out of 90 pages

Details

Title
Die Auswirkungen der Auswanderung insbesondere auf ärmere Länder am Beispiel des Senegals
College
Turku University of Applied Sciences
Course
Executive MBA in General Management
Grade
1
Author
Year
2012
Pages
90
Catalog Number
V212577
ISBN (eBook)
9783656404798
ISBN (Book)
9783656406532
File size
973 KB
Language
German
Notes
Note 1 entspricht der Note 5 in Finnland
Keywords
auswirkungen, auswanderung, länder, beispiel, senegals
Quote paper
Ousmane Yapha (Author), 2012, Die Auswirkungen der Auswanderung insbesondere auf ärmere Länder am Beispiel des Senegals, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212577

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